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Ottendorfer Zeitung : 22.09.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190709227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19070922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19070922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-09
- Tag 1907-09-22
-
Monat
1907-09
-
Jahr
1907
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 22.09.1907
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poUMcke Armälckau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm ist auf Hubertusstock in der Schorfheide zum Jagdaufenthalt ein getroffen. *Jn mehreren ausländischen Blättern wird das Gerücht verbreitet, daß der Reichskanzler Fürst v. Bülow in kurzer Zeit aus seinem Amte scheiden werde, wie überhaupt im Aus wärtigen Amt durchgreifende Veränderungen be- vorständen. Wahr ist nur, daß, wie verlautet, der Staatssekretär des Nutzern, Herr von Tschirschky, an Stelle Speck v. Stern bergs als Botschafter nach Washington gehen soll. Herr v. Tschirschky soll übrigens sein Amt nur übernommen haben unter der Bedin gung, gelegentlich einen Botschafterposten dafür einzutauschen. * Die ,Nordd. Allgem. Ztg.' erklärt zu der Frage der Bereitstellung von zwei Kompanien und zwei Maschinengewehren in Südwest- afrika als Küstenschutz für Kamerun, daß mit dieser Maßregel eine dauernde Ein richtung nicht beabsichtigt sei. * Der nächste Rücktransport aus Deutsch- Skdwestafrika, 12 Offiziere und 64 Mann, trifft demnächst mit dem Dampfer „Feldmarschall" in Kiixhaven ein. *Wie halbamtlich gemeldet wird, schweben die Verhandlungen wegen derUnterwerfung Morengas noch. Zurzeit wird die Lage in Süd west-Afrika an amtlicher Stelle als befriedigend betrachtet. Österreich-Ungarn. *Die Frage des Ausgleichs zwischen Österreich und Ungarn ist wieder einmal völlig auf den toten Punkt gelangt. Die in Wien abgehaltene gemeinsame Konferenz der Minister beider Reichshälften endete mit dem Abbruch der Verhandlungen, da eine Einigung über die Ähöhung der ungarischen Quote nicht zu erzielen war. Von ungarischer Seite wurde die Erhöhung des Beitrages zu den gemeinsamen Kosten mit der Begründung verweigert, daß die Regierung keine Aussicht habe, sie im Reichstage durchzubringen. Damit stellte sich die Bilanz für Österreich so ungünstig, daß Ministerpräsident Frhr. v. Beck eineir Ausgleich inner solchen Umständen für ganz unmöglich erklärte. * Auf dem in Salzburg eröffneten inter nationalen Bergarbeiterkongretz find etwa 1'/r Millionen Bergleute durch ihre Delegierten vertreten. "Bei den ungarischen Manövern scheint der Nationalitätenhaß zwischen Serben und Magyaren sich in einer verbrecherischen militärischen Disziplinlosigkeit entladen zu haben. Aus Karlowitz wird gemeldet, es seien bei den Schlußmanövern des 18. Korps mehrere scharfe Schüsse abgegeben. Ein Zugführer und ein Gefreiter des Infanterie-Regiments 96 find gefallen. Da die Untersuchung zunächst ergebnislos verlief, wurde das Honvedbataillon, wo die Schüsse abgegeben worden waren, von andern Truppenkörpern eingeschlossen und die Mannschaft desselben von Offizieren des 96. Infanterie-Regiments durchsucht. Man fand bei vier Soldaten zusammen vierzehn scharfe Patronen. Diese vier Soldaten wurden ab geführt. Eine strenge Untersuchung ist ein geleitet. Mankreich. * Der Arbeitsausschuß der Deputierten kammer hat beantragt, in der am 23. Oktober beginnenden Session zunächst das Ein kommensteuergesetz und den Gesetz entwurf betr. die Weinfälschung zu be handeln. Herr Clemenceau wird jetzt nicht um hin können, zu diesen Fragen unzweideutig Stellung zu nehmen. Belgien. * Die parlamentarische Kongo - Kom mission wird in den nächsten Tagen einbe rufen werden. Die Regierung wird den Mit gliedern des Parlaments unverzüglich einen Zusatz zum Kolonialgesetz zugehen lassen. * Die Lage imHafen vonAntwerpen ist aufs neue kritisch geworden, da auch die Schiffsmaschinisten die Arbeit niedergelegt haben. In Handels- und Börsenkreisen herrscht infolge dieser Verschlimme rung der Lage allgemeine Bestürzung. Holland. * Das Parlament wurde durch Königin Wilhelmina mit einer Thronrede eröffnet, in der u. a. eine Reform des Wahl rechts angekündigt wird. * JnderSeekriegskommisnonder Friedens konferenz wurde die Minenfrage be raten. Das Redaktionskomitee hatte einen aus elf Artikeln bestehenden Entwurf vorgelegt. Von England waren weitgehende Anträge gestellt, die von Deutschland mit Rücksicht auf die völlige UngeNärtheit der Frage in technischer John Burns, der bekannte englische Arbeiterführer und jetzige Arbeitsminisler, der augenblicklich zum Studium der hiesigen Arbeiterverhältnisse in Deutschland weilt, gehört zu dm populärsten Erscheinungen in der parlamentarischen Welt. Zn der Londoner Vorstadt Battersea 1858 geborm, trat er zuerst in die Werk- stätte eines Ingenieurs ein, bildete sich als Auto didakt weiter und machte sich auf sozialistischem Ge biet in aller Welt bekannt und vertraut. Seit 1892 vertrat er Battersea mit großem Erfolge im englischen Unterhause. Ende 1905 wurde er Chef der Lokalverwaltung und Minister für das Arbeiter wesen, dem er sein tätiges Leben heute noch wie zu allen Zeiten unermüdlich widmet. Beziehung bekämpft wurden. Mit England gingen in den Beratungen und bei den Ab stimmungen Italien und Japan, mit Deutsch land Osterreich-Ungarn, die Ver. Staaten von Amerika und Rußland. Bei dem lebhaften Widerstreit der Meinungen erscheint es aus geschloffen, daß in dieser Frage eine Einigung erfolgt. Rußland. * Nach mehrtägiger Verhandlung verurteilte das Kriegsgericht in Warschau von 24 Per sonen, die wegen Bildung eines Kampf komitees der polnischen Sozialisten partei angeklagt waren, neun Mitglieder zum Tode durch den Strang, zwei zu achtjähriger Zwangsarbeit: 13 Angeklagte, darunter ein sehr bekannter Arzt und zwei Frauen, wurden frei gesprochen. Das Kriegsgericht sandte an den Generalgouverneur ein Gesuch um Milderung des Urteils. Balkauftaate». * Die von derTürkei ausgearbeiteten Vor schläge in der Angelegenheit der mazedoni schen Justizreform wurden den inter essierten Botschaften übermittelt. In diplomatischen Kreisen glaubt man nicht, daß sich Rußland und Österreich durch diese Vorschläge für befriedigt erklären werden. Amerika. *Wie aus Washington gemeldet wird, wird eine amerikanische Kommission zur Untersuchung der Ausfuhrpreise und Marktwerte demnächst in Deutschland eintreffen. Es handelt sich dabei um die letzten Vorberatungen für einen Tarif, der dem Handelsvertrags zwischen Deutschland und den Ver. Staaten zugmnde gelegt werden soll. * Der 97. Jahrestag der Unabhängig- keitserklärung Mexikos (16. d.) wurde in der ganzen Republik feierlich be gangen. Der Präsident äußerte gelegent lich der Feier, es werde den Bemühungen der Ver. Staaten und Mexikos gelingen, einen Krieg in Mittelamerika zu verhindern. Afrika. * Die in Marokko eingeleiteten Friedens verhandlungen haben bisher zu einem greifbaren Ergebnis nicht geführt, obwohl der französische Ministerpräsident in seiner unwandelbaren Zu versicht bereits für die nächsten Tage die völlige Unterwerfung der Kabylen vorausgesagt hatte.. Diese aber weigern sich, die Bedingung des französischen Oberbefehlshabers zu erfüllen, wonach sie ihre Waffen ansliefern oder sich unter Stellung von Geiseln verpflichten sollen, sich von den Plätzen Casablanca, Rabat, Maza- gan, Mogador und Tetuan auf zwölf Kilometer fern zu hallen. — Muley Hafid soll bei der veränderten Sachlage beschlossen haben, sich mit Bu Hamara, dem Prätendenten, und Raisuli zu beraten. Es soll bereits eine Annäherung ihrer Streitkräfte stattgefunden haben. *Die Regierung der Kapkolonie hat sich infolge eines schon längere Zeit andauernden Konfliktes zwischen den beiden Häusern des kolonialen Parlaments zu dessen Auflösung und zur Anordnung von Neuwahlen entschließen müssen. Es ist dies ein Schritt von großer Tragweite, weil die Wahlen voraussichtlich dem Burentum eine neue Stärkung bringen werden, da die sogen. Kaprebellen, denen infolge des Burenkrieges das Stimmrecht ent zogen worden war, diesmal wieder zur Wahl zugelaffen werden sollen. Oie Bewegung m Inäien. Die englische Thronrede spricht von den Volksbewegungen in Indien als von vorüber gehenden Schwierigkeiten". Dazu wird dem Meichsb/ aus London geschrieben: Der Staats sekretär für Indien, John Morley, wurde im Juni im Unterhaus befragt, wie es mit der Bewegung der Hindus bestellt sei. Seine Antwort bestand in einer glänzenden Rede, welche darauf hinauslief, daß zwar das Joch der Hindus schwer sei, noch schwerer würden aber auf den Schultern der Hindus die inneren Kriege lasten, die an dem Tage beginnen würden, an dem die englische Herrschaft ver schwände. Da das eine sogenannte Binsen wahrheit ist und England nicht daran denkt, sich aus Indien zurückzuziehen, so beschränkt sich der Wert der Rede Morleys eigentlich auf ihrs glänzende rhetorische Form, die reichen Beifall auf den Bänken der Freunde der Regierung gefunden hat. Inzwischen beschließt die englische Regierung Reformen in Indien. Welche Wirkung dieselben haben werden — das ist die Frage, über die man vermutlich in London in den Beratungen noch nicht hinausgekommen ist. Man hält sich auf der Linie der Reformen, welche Lord Cromer in seinem politischen Te stament für Ägypten empfohlen hat. Im Grunde laufen diese Ratschläge auf eine „mittlere Linie" hinaus; die Einheimischen sollen an der Ver waltung beteiligt werden. In Ägypten steht diesen Gedanken der Umstand entgegen, daß die internationalen Verträge und die Kapitulationen gewisse Schranken ziehen; die englische Re gierung kann in Ägypten nicht nach Gutdünken verfahren. In Indien hat England freie Hand. Dennoch wird man sich niemals dazu ent schließen, Indien freie Bewegung, auch nicht in beschränltem Umfang, zu geben. Man steht auf dem Standpunkt, den John Stuart Mill in seinem Mealth os Nations' proklamiert hat, daß die Sicherheit der Staaten wertvoller ist als ihre Freiheft". So hat denn auch der liberale Staatsmann John Morley kürzlich im englischen Unterhause erklärt, daß selbst eine gemäßigte Selbstregierung für Indien den Untergang bedeuten wird; nicht eine Woche wird Indien unter eingeborener Selbstverwaltung, auch wenn Engländer daran teilnehmen, be stehen können." — Diese Sprache ist deutlich. — Indien besitzt schon seit dem Jahre 1861 eine gemischte Verwaltung. Die Mitglieder werden zur Hälfte von der Exekutive ernannt. Diese Versammlung bereitet die Gesetze vor und beschließt dieselben. Bei der Einrichtung war die Hoffnung maßgebend, daß diese Provinz- Parlamente den einheimischen Landbesitzern und überhaupt den seßhaften Elementen der ein heimischen Bevölkerung anheimfallen würden. Diese Erwartung hat getrogen. Advokaten, Gesetzesausleger und andre die Volkserregung schürende und davon Vorteil ziehende Elemente zogen in diese Parlamente ein und führten dort das große Wort. Man muß also abwarten, ob die englische Regierung mit ihrer leichten Auffassung der Sachlage recht behält. ^on und fern. t. Tee Kaiser als Pate bei eme» Siebenjährigen! Eine äußerst seltene Ehrung durch den Kaiser ist dem Schmiedemeister Itter zu Elberfeld zuteil geworden. Bei dem dies jährigen Oberersatzgeschäft hatten sich u. a. auch Zwillingsbrüder des Meisters zur Musterung zu stellen. Bei dieser Gelegenheit stellte es sich heraus, daß I. Vater von drei Zwillingspaaren männlichen Geschlechts, zweier Einzelsöhne und einer Tochter ist. Don dem Vorsitzenden der Oberersatzkommission darauf aufmerksam gemacht, daß er ja für den mit einem Mädchen zu sammen geborenen, jetzt sieben Jahre alten Sohn Friedrich Wilhelm noch nachträglich die Naten- schaft des Kaisers erbitten könne, stellte Meister I. einen bezüglichen Antrag. Nachdem durch Er mittelungen sestgestellt worden war, daß der Knabe auch wirklich als siebenter Sohn vor seiner Zwillingsschwester geboren worden ist, hat jetzt der Kaiser ausnahmsweise der Bitte stattgegeben und die nachträgliche Eintragung des kaiserlichen Namens in das Taufregister genehmigt, unter Beifügung eines Geldgeschenke? für sein jüngstes Patsnkind. Mn recht kostspieliges Unternehmen scheinen für die Stadt Düffeldorf die im Juli eröffneten Allgemeinen städtischen Kranken anstalten zu werden, indem mit den bisher be willigten Kosten in Gesamthöhe von rund 6 300 000 Mk. die Aufwendungen für dieses Institut noch keineswegs ihr Ende erreicht haben. Vielmehr wird den Stadtverordneten voraussichtlich schon in den nächsten Tagen ein Nachtragsetat zugehen, der zum weiteren Aus bau der Anstalten 690 000 Mk. beansprucht. Berechnet man hiernach die alljährlich aufzu bringende Zinsenlast und die ganz erheblichen Unterhaltungskosten, so dürfte es mit den hohen Steuerüberschüffen der letztoerfloffenen Jahre wohl ein Ende haben. t. Während Les Manövers ertrunken ist der aus Schmalkalden gebürtige Füsilier Ernst Lesser vom Kaiser-Franz-Garde-Grenadier- Regiment Nr. 2. Trotz des strengen Verbotes, zu baden, nahm L. doch in seinem Quartier Mühlbeck in der Neumark ein Seebad. Hierbei geriet er an eine tiefe Stelle und konnte, des Schwimmens nicht gut kundig, das Ufer nicht mehr erreichen und mußte untergehen. Die Leiche des Ertrunkenen wurde nach längerem Absuchen des Seegrundes geborgen. Blutiges Eifersuchtsdrama. Gelegent lich einer Hochzeit in der Nähe von Einöd (Westpfalz) wurden auf einen Hochzeitswagen, auf dem ein Herr und eine Dame saßen, zwei Schüsse abgegeben, die die beiden Insassen schwer verletzten. Als der Täter, der Sohn eines Bürgermeisters, verhaftet werden sollte, erschoß er sich vor den Augen des Gendarmen. Die Veranlassung zu der Tat ist Eifersucht. Anschlag auf einen Personenzug. Zwischen den Ortschaften Kauder und Rohnstock im Regierungsbezirk Liegnitz wurde der Versuch gemacht, den von Bolkenhain nach Striegan jährenden Personenzug zum Entgleisen z» bringen. Die Verbrecher hatten eine zwei rädrige eiserne Pflugschleife auf die Gleise ge legt; doch es gelang dem Lokomotivführer, wenige Schritte vor dem Hindemis den Zug zum Stehen zu bringen. Ä Oie Perle von OMgenlanäe. 12) Erzählung von R. Hymann. (Kchlnßu „Gut, Bertram, erwarte mich! Ich will die Minuten zählen, bis e- so weit ist." „Die Vergangenheit soll hier begraben werden bei Mutter Maria. Aber die Zukunft soll unsrer Liebe gehören!" — Damit war Bertram gegangen. Er fuhr mit seiner Jacht, die eine kleine Mannschaft hatte, um die Insel herum, nur mit Kamilla beschäftigt und im Geiste alles Glück schon voraus empfindend, das nun für die beiden beginnen sollte. — Als Joseph des Abends mit Margarete nach Hause kam, bemerkte er sofort die Ver änderung an Kamilla. Sie zeigte eine so starke Aufgeregtheit und Zerstreutheit, daß sie sie nicht verbergen konnte. Sie haßte Joseph jetzt, haßte seine Tugend, seine seelische Größe, seine Güte, seine Demut, seine sittliche Kraft, durch die er sie bewegt und durch die sie zehn Jahre lang sein Weib ge wesen war, obgleich ihre Seele doch immer nur dem andern angehört hatte. „Bist du krank, Perle?" fragte er, während Margarete sich scheu an die Mutter drückte. „Nein, Joseph." „Hat dir denn jemand etwas zuleide getan?" Ja." "Wer?! Ich will ihn züchtigen!" „Dann züchtige dich selber! Ich hasse dich!" Joseph prallte entsetzt zurück. Er ging in die andre Stube, nahm den Kops in beide Hände und starrte mit trockenen, brennenden Augen vor sich nieder. Er mußte seine ganze Willenskraft zu Hilfe rufen, um ruhig zu bleiben, um denken zu können. Und er dachte nach, was er verbrochen haben könnte, um sein Weib so zu verändern. Da fiel ihm Plötzlich die fremde Jacht ein, die heute im Hafen gelegen hatte. Mit einem Male schoß ein Gedanke durch seinen Kopf, der ihm alles Blut ins Gehirn trieb und ihn zum Fiebern brachte, Zum ersten Male in seinem ganzen Leben tat Joseph etwas Unehr liches. Er stieg zum Fenster hinaus, um nicht von Kamilla gesehen zu werden, ohne eine be stimmte Absicht, nur von einer finsteren Macht getrieben und ging zum Strande hinunter. Es war fast Nacht geworden. Die Sterne standen am Himmel wie silberne Kerzen, und einer Möwe gleich glitzerte der Widerschein des Mondes über die tiefblaue Flut dahin. Es war still ringsum. Nur die Lichter in den Hütten der Fischer glühten gleich roten Augen durch die Nacht, und der ferne Leuchtturm warf sein Licht in das Meer hinaus. Hoch oben am Kap reckte sich daS Schloß Lord Curzons dunkel und traurig gen Himmel. Bertram hatte seine Jacht in See stechen lasten und befohlen, ihn draußen zu erwarten. Nur ein kleines Boot lag am Strande, in dem er Weib und Kind allein hinausrudern wollte, da mit niemand Verdacht schöpfen konnte. Er selbst ging unruhig auf und ab und wartete. Das Meer murmelte in seiner uralten Ton ¬ art, die wie flüsternde Musik klingt. Der Wartende sah eine Gestalt auf sich zukommen, und plötzlich ständen sich die beiden Rivalen gegenüber, Mann gegen Mann. Sie waren an Größe ziemlich gleich, und doch bestand ein großer Unterschied zwischen ihnen. Hier der mächtige, durch Arbeit starke Fischer in seinem groben Gewands, dort der Herr, schlank, elastisch, mit den jetzt feinen Händen und der Eleganz des Weltmannes. Joseph trat dicht an ihn heran. „Du bist Bertram?" „Nein." „Wer bist du denn?" „Ein Fremder." „Ah — ein Fremder! Das ist gut so, bester als wenn du Bertram wärst. Du willst mein Weib stehlen?" „Dein Weib? Nein. Ich hole nur jemand ab." „Ah — deine frühere Frau — die du der einst geschmäht, verachtet, getreten gegen die du die Hand erhoben hast — und die jetzt mein ganzes Glück ausmacht? Mit welchem Rechte tust du das?" „Mit dem Rechte deS Stärkeren," erwiderte der andre leise, aber fest. „Ah — du bist der Stärkere?" „Ja, nach dem Rechte der Liebe!" „W„llen sehen, Fremder, wollen sehen, wer der Stärkere ist nach dem Rechte der Kraft." Joseph hatte alles von sich geworfen, waS bisher sein Herz gut gemacht hatte. Er war wie ein Muttertier, dem man die Jungen rauben will. Er hatte sich im Leben immer geduldig gezeigt, war immer still ge wesen, wenn das Glück an ihm vorbeigegangen war, hatte sür andre gedarbt und gelitten. Und da nun endlich ein neues großes Glück, ein innerlicher Friede in sein Herz eingezogen war, da kam dieser Räuber, brachte Elend in sein Haus und wollte hohnlachend sein Glück ver nichten! — Zwei Mester blitzten in der klaren Luft, kreuzten sich pfeilschnell, klirrten zusammen, flohen sich und trafen sich doch wieder und plötzlich bildeten die beiden Männer einen dunklen form losen Hausen,-der sich zuckend im Sande be wegte. Es war ein kurzes, fürchterliche- Ringen. Dann wurde alles totenstill, selbst das Meer schien zu lauschen. Joseph erhob sich langsam, steckte sein Mester ein und ging schwerfällig zurück. Der andre blieb liegen und regte sich nicht. Unerwartet trat Joseph bei Kamilla ein; und er lächelte, weil sie geschmückt war wie eine Brant. Sie sah flüchtig auf, aber ihr Blick blieb an ihm haften, weitete sich, erstarrte, und dann schrie sie auf, daß eS gellend in dem kleinen Raume wiederklang: „An deiner Brust klebt Blut - Blut, Joseph!" Er nickte, immer lächelnd. „Sein Blut, Perle!" Kamilla schoß empor. Es war ein häßliches Wort, das sie ihm zuschleuderte, in dem sich all' ihr Haß und all' ihre Verachtung zusammenfand und das den Ver! Knepper, Sohn U! im Rheii flüchtig t X E in Nenz Bisher sich auf Totenkar Seils d Kirche hi an dis Sie erb den koni das Ta teilweise «präsent Der Hc Kronen, einander Blai kamen i Blattern« zur An: Österreich' schwarzer obgesperr Die Wu von Wie böhmsns Vit 60 H Kronen. ZK ine Der Ver in Klaust vernehme Krankend Macht, n Beträge lieferten dinier un zeitig far stellen, e Ergebnis Lokalblät Angelegt liche Bei seine Fra! lfl und 1 liegenden llnqlücklic dessen R Tuche vo vnterzeick freiwillig Behörden zieren. 5 chren Fre 60s 3uwelenh >Wonär Segenstäni eines Tag An Beste Arillantri! Agangen. Amerika, Mgenorm iso er für "eserungs so die He iH heran °er anzeir Awgen h «tagte U »Nd Freik Ver« i»aschme Mernahn N von it Msversu Meier Uckgelec Nfid der U»g dab! 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