Volltext Seite (XML)
tlar eren roßen klagen 7/a. <»«» m, »»«> s- »0I». !><«. !»kt »«» a 1l«vL . biiti? o kkx, LV kl^ lang« el. 40 breit, bi» 20 di» 00 etücbe, xex«° eväsol viiiizrt strierle U. uw- »tsäer- t »v länger» ale W legenet etränkt/ rplinsti- nist ei» sk rn iS» >' >rs« Krnuu^» erscheint t-,r,istag, Denner-,- tag und Zonnabend abendu. Bezugspreis vierteljährlick t Mark. Durch di» Post bezogen ,,20 Mark. Lokalzeitung für dre Ortscbcrften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. AUt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie -er abwechseln- erscheinenden Beilagen „handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche NIode. Annahme »»u Inserat, bi» »»»mittag w Utz». Instrat» werden mit ,o Pf für di» Spaitzeile berechne» Tabellarisch« Satz nach besonderem Tarif Druck und Verlag vo> ^ermann Rühl« -n Krotz-Okrilla. Für die Redaktion verantWortlich Hermann Rühle in Sroß-Dkrilla No. 99. Sonntag, den 18. August 1907. 6. Jahrgang* ZchuIerMlMungz-kau in vttenMf-Miffa. Es ist bkschleffen worden an dem hiesigen neuen Schulgebäude einen Anbau, 2 Klaffen- jimmer umfassend, auszuführen. Die erforderlichen sämtlichen Arbeiten sollen nur an einen Unternehmer vergeben werden Und sind Blank.tts hierüber bei dem Unlerzcichnetcn gegen Entrichlung von 2 Mark Schreib gebühr pro Stück zu entnehmen. Die auSgefülllen Blanketts sind bis zum AM" 26. August dieses Jahres abends 6 Uhr "WE jurückzugeben. Otteuäork-Olirill», am 15 August t9O7. Der Schulvorstand. — Kirudaiim, Vor!. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den zr. August ^07. —* Die Heide blüht! Nun bedeckt sich der Waldboden mit jenem bläulichen Schimmer, der so melancholisch den H.rbst kündet, nun nimmt der Sommer Abschied von uns. Kam er hcrauf mit Rosen und W inlaub in strahlender Schön-, so geht er von Kinn n mit dem Erikukranz und räumt den Platz d>m Herbst. Die Heide blüht! Noch einmal zu hl es uns hinaus in den Wald, in dem das feinästige Gewächs sich mit Milliarden jener kleinen blauen Blüten schmückte, die so würzigen Duft aussenden und die den Bienen den süßen Honig spenden. Für den Imker ist die Heideblüte die Zeit der Ernte. Dis Heide blüht, der Wind weht über die Haferstoppeln, die Tage werden kürzer und die Abende kühler, vorbei ist des Jahres schönste Zeit, es geht bergab. —* DaS Einkommensteuergesetz siebt für besondere Fälle auch Ermäßigungen vor. Diese Ansprüche können jedoch nur bis zum Ende des lausenden Stcuerjahres, also bis Ende Dezember, unter schriftlicher Begründung bei der zuständigen Steuerbehörde gellend gemacht werden. Er mäßigungen können nur eintreten, wenn sich das Einkommen eines Beitragspflichtigen im Laufe des Steuerjahres nach ersolater Ver anlagung um mehr als de» vierten Teil durch Wegfall von Einkommenquellen oder durch außergewöhnliche Unglücksfälle oder durch rechts verbindliche Verpflichtung zur Gewährung von Unterstützungen, die von den Empfängern ver steuert werden vermindert hat. Königsbrück. Die Königliche Kommandantur teilt hierdurch mit, daß das Schießen vom 15. bl» 24. August wie bcrellS mitgeteilt, nicht von 9 Uhr Vormittags bis halb 5 Uhr Nach mittags, sondern täglich von 8 Uhr Vormittags bi» 2 Uhr Nachmittag» stattfinden wird. — Im benachbarten Orte Krakau badeten Mehrere Schulmädchen in der hier stellenweise sehr tiefen Pulsnitz. Die elfjährige Elsa Müller geriet hierbei an eine tiefe Stelle und verschwand in den Fluten. Durch längeres Hilferufen der Kameradinnen wurde Schuh- Machermeister Sicker ausm rksam, dem es nach großer Anstrengung gelang, dos schon bewußt lose Mädchen zu retten und lebend den Eitern zurückzngeben. Lie g au bei Radeberg. Bei dem am -Donueislag nachmittag hier aufgetretenen Gewißer schlug der Blitz in die massiv ge baute mit reichen Erntevorräten gefüllte Scheune des Gulöbtsitzero Heide und äscheitc diese voll ständig ein. Leider ereignete sich hierbei ein tödlicher Unfall, indem der Steiger Bernhard Kti mann der Radeberger Feuerwehr durch fine niedergehende W md jo schwere Verletzungen 'Nit!, daß derselbe noch auf dem Wege nach dem Kiankenhause seinen Geist aufgab Radeburg. Am TonnerStag früh 8 Uhr brannte aus hiesigem Ritlergnte (Besitzer Se. Durchlaucht Heinrich XXIV- Fürst Reuß) das Wiitschasts- und Slallgebäude nieder. Das Vnh konnte alles gl rettet, die Entstehungs- Ursache bis jetzt noch nicht mit Sicherh it scst- grstelll wcrd-n. Klotzsche. Der vormittaaS nach 9 Uhr von Hermödoif nach hier onk-hreude Personen ¬ zug ist Donnerstag am hiesigem Bahchofe an der Langebrücker Straße mit einem Geschirr znsammenaeswßen. Hierbei wurde das Geschirr beschädigt und d r Keschirrfüh''er durch Herab allen vom Wagen leicht verletzt. Dresden. In der Vorstadt Pieschen schoß ich am TonmrStag früh ein 43 Jahre alter G werbsgehilfe in selbstmörderischer Absicht mit einem R-volvec eine Kugel in den Kopf, ohne sich dabei tödlich zu verletzen. Ein jahrelanges Nervenleiden soll die Ursache zu dieser Handlung gewesen sein. Nach dec Anlegung eines Nol- verbandes durch einen hinzugezogencn Arzt er folgte die Ueberführung des Lebensmuts n nach )em Fciedrichstädter Stadtkrankenhause. Weißer Hirsch. Verhaftet wurde am Donnerslag mittag hier ein aus Sachsen aus gewiesener Ausländer, der sich schon längere Zeit bettelnd auf den Straßen und im Wald parke Herumgetrieben und von den Kurgästen oftmals größere Geldgeschenke erhallen hatte. Potschappel. Im nahen Oberweißig er krankte die Familie Däbritz nach dem Genüsse von Pfefferlingen. Während der Sohn an scheinend mit dem Leben davonkommen dürste, starben seins Eltern am Dienstag früh be ziehentlich nachmittags. Schandau. Am Mittwoch überführte man dem städtischen Krankenhause eine von Wahn ideen befallene, in den Mittleren Jahren stehende Frauensperson, die auf ihrem Schweiz besuch in bereits verschiedenen Ortschaften der Sächsischen Schweiz mit Publikum und Bc- hörle in Konflikt gikommen war. Die Arrestantin leidet an Größenwahn. Pulsnitz. Vor kurzem hat bei Henn Gutsbesitzer Wetzig eine 2 jährige Kalbe vier vollständig ausgebildete Kälber geboren, von denen 2 tot waren und die anderen zwei binnen drei Tagen verendeten. Die Kälber wogen zusammen einhundertvierzig Pfund. Bärenstein. Die vielbesprochene Ange legenheit des in weiteren Kreisen bekannten Steinsetzobermeisters MroS aus Dresden, der bekanntlich Wegen Verdachts des Meineids, der Verl itung zum Meineid und SittlichkeitS- vergehens seit einigen Wochen in Untersuchungs haft genommen ist, beschäftigt hier noch immer die Gemüter auf das lebhafteste. Erst in der letzten Woche weilte wieder der Untersuchungs richter ans Dresden zwei Tage hindurch hier und nahm während dieser Zeit zahlreiche Ver- nehmunoen vor. Ziemlich allgemein herrscht große F-rude, daß dem Treiben des genannten Dresdeners, der als Pächter der hiesigen Jagd die Nacht- und Schattenseiten des großstädtischen Lebens und Treibens in unser stilles ländliches Tal verpflanzen wollte, endlich ein Ende ge macht wurde. UeknigenS ist sein Verzicht auf eine weitere Fortsetzung des JagdpachtvertrageS von der Jagdzenossenschaft in ihrer letzten Sitzung angenommen worden, so daß die hiesige Dorjjagd in allernächster Zeit zur Neuoerpachtunk kommen wird. Grimma. In den Grimma umgebenden Waldungen wird gegenwärtig eifrig Jagd au die Nonne angestellt- Im Sladtwalde wurde da bei mehrtägigem Suchen nur etwa 300 Stück gefunden wurden, die Suche aufge- geben. Im Nimbschener Staatsforstreviere war das Höchsterträgnis eines Tages bisher etwa 800 Stück, was eine Abnahme gegen daS Vorjahr beweist. — Seit längerer Zeit sind hier Diebe an ter Arbeit, die als Spezialität das Abreißen ;er Zinkabsallrohre an außerhalb des Stadt- lezickeS stehenden Gebäuden betreiben. Böhlitz-Ehrenberg. Am Donnerstag mittag in der fünften Stunde zog über unsere Gegend ein heftiges Gewitter mit furchtbarem Sturmwind herauf. Dabei ereignete sich ein tief bedauerlicher Unglücksfall. Zwei Jungen hatten sich, um Schutz vor dem Sturm zu Inden, hinter eine 4 Meter höh', und etwa 25 Zenlim-ter dicke Ziegelmauer geflüchtet, die an den Fabriknenbau Lo-enz und Kirsten in der Südstraße aufgeführt war. Plötzlich stürzte die Mauer unter dem Anprall eine« Sturmstoßes ein und begrub die bebau rns- werten Knobcn unter ihren Trümmern Der eine derselben, der 13 jährige Hermann Paul Zwarg hat schwere innere Verletzungen davon- qetragen. sein 10 jähriges Brüderchen Wilhelm Ot!o ist durch dcn Emsturz zum Krüppel ge macht worden, indem ihm das linke Bein vollständig zermalmt wurde. Die unglücklichen Kleinen, die Kinder der FabnkarbeiterSeheleut" Zwarg, Südstroße 40 hierselbst wohnhaft wurden in ihre elterliche Wohnung gebracht, wo ihnen Notverbände angelegt wurden. Ein Auwmobil überführte sie hernach in das Diokoniffenhaus L. Lindenau. Wiederitzsch. Am Donnerstag nachmittag in der fü sten Stunde wütete hier ein furcht bares Unwetter, verbunden mit einem Wirbel- 'turm. Mannesstarke Bäume wurden ent wurzelt oder glatt abgebrochen. Von dem Sturm wurde die Windmühle umgestürzt, die den Windmüller unter ihren Trümmern be grub. Der Mann mußte von der Feuerwehr hervargezogcn weiden. Seine Verletzungen sind anscheinend nicht gefährlich. UeberoieS warf der Sturm mehrere vsllbeladene Ernte- wagcn um. Die Obsternte auf der Delitzscher Chaussee, aus der ebenfalls eine große Anzahl Bäume entwurzelt wurde, ist vollständig ver nichtet. Leipzig. Die hiesige Fleischerinnung will die vom Rate der Stadt getroffene Verordnung betreffend das Aushängen von Fleischpreis» Verzeichnisse» in den Fleischerläden nicht ruhig hinnehmen, da sie die Kompetenz des Rates zum Erlasse einer solchen Verordnung an- zweiselt. Zunächst ist eine Vorstellung gegen die Rechtsgülligkei! der Verordnung beim Rate erhoben worden. Bei Bestrafung wegen Nichtaushang de. Tafeln soll gerichtliche Ent scheidung beantragt werden. Meerane. Ein brennendes Automobil versetzte die Einwohner von Merlach und Guteborn in nicht geringe Aufregung. Auf der Altenburger Chuusiee in der Nähe des Restaurauts „Dreierhäuschen" war auf noch unaufgeklärte Weise das Automobil des Herrn Arthur Hofmann aus Altenburg, der sich auf der Fahrt von Glauchau nach Altenburg be fand, in Brand geraten, und zwar derart plötzlich, daß die Insassen nur sich selbst in Sicherheit zu bringen vermochten. Sie ver ließen das Gefährt, das durch die bald er folgende Benzincxplosion in Trümmer ging. Der mit 16000 Mk. bewertete Wagen ver brannte bis auf die Eisenteile. Werdau. Am Mittwoch gegen Abend be gab sich der 17 jährige Eisenbahnarbeiter Richard Riedel von hier per Rad mit noch einem Kollegen nach dem benachbarten Orte Stacken und badete daselbst in einem in der Nähe liegenden Teiche. Dabei sank R. von einem Schlaganfalle betroffen in die Tiefe. Es war seinem Kollegen nicht mehr möglich, Rettung zu leisten. Der Leichnam war bis Donnerstag nachmittag noch nicht gefunden worden — Der Maurerpolier Wunsch untersuchte seinen Revolver, in dem sich noch ein Schuß befand. Die Waffe entlud sich plötzlich, wobei die Kugel dem 13 jährigen Bruder Wunsch« in den Hinterkops drang. Es ist leider nur wenig Aussicht auf Erhaltung des Leben» de» KnabenS vorhanden. t Brunndöbra. Ein schrecklicher Unglück»- fall ereignete sich in der hiesigen galvanischen Anstalt F. Heinker. Der Polierer Müller glitt beim Abschneiden eines Polierlappen» mit dem Messer aus und traf sich so unglücklich in da» rechte Auge, daß es jauölief. Frankenberg. In der hiesigen Schauren» fabrik von Hempel geriet ein 15 jährige» Mädchen namens Vogel so unglücklich mit den Haaren in die Transmission, daß ihr die Haare vom Kopfe gerissen wurden. Wüsten drand. Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich am Donnerstag Abend in der hiesigen Turnhalle, indem der Turner Paul Böhm beim Handstand mit einem Bein auf dem Holm des Barrens aufschlug und da» Bein brach. Crimmilschau. Ein recht hoffnungsvolles Bürschchen scheint der 12 jährige Schulknabe Köhler im nahm Schiedel zu sein. Der Bursche stieg auf einer Leiter in die ein» Treppe koch gelegene Wohnung des Fuhrwerks besitze! s Schmieder ein und stahl aus einer Kommode 15 Mark, die er alsbald in einem Schlammhaufen versteckte. Zwickau. Ein kleinerer hiesiger Geschäfts mann, welcher ein Zehntel der Sächsischen Landeslotterte spielt, sah vorige .Woche zu seiner Freude im Blatte, daß er mit einem nicht unbedeutenden Gewinn herausgekommen sei. In seiner Freude darüber ging er kneipen und hielt eine ganze Anzahl Bekannte frei. Zum Schluffe des Zechgelage» erzählt« er sein Glück, seine Zechgenossen sahen in der Zeitung nach, um sich zu überzeugen, und nun mußte der unglückliche Gewinner die Wahr» nehmung machen, daß er — eine drei für eine acht angesehen hatte. Die Zeche mußte er natürlich doch bezahlen. Zwickau. Im Bureau des Rechtsanwalt» Dr. Staub hierselbst wurde ein Raubanfall verübt. Bei den Bureauvorsteher des zurzeit verreisten Rechtsanwalts, W. Herrmann, erschien vormittags ein Mitte der 20 Jahre stehender Mann, angeblich um eine Klage anhängig zu machen. Nachdem er von H. erfahren, daß Dr. Stauß in Urlaub sei bat er H. di« Klage anzunehmen, wozu sich dieser bereit er klärte. Während nun H. im Begriff war, an der Kaffe von einem ihm dargereichten 20 Markstück den Kostenvorschub abzuziehen, erhielt er plötzlich von dem Fremden einen so heftigen Stoß gegen die Brust, daß er zu Boden taumelte. Der Fremde warf sich dann auf ihn, und es entstand ein heftiges Ringen. H. gelang es schließlich, sich des Gegner» zu erwehren. Als er zur Tür hinaus flüchten wollte, erhielt er von dem Verbrecher einen so heftigen Schlag auf den Kopf mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf, daß er bewußtlos zusammenbrach. Erst nach zwei Stunden wurde er mit einer Wundt am Kopfe ausgefunden und ins Krankenhau» ge schafft, da er anscheinend eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Aus der Kaffe des Rechts anwalts hat der Verbrecher den ganzen Bar bestand, etwa 70 Mark, geraubt. — So di« Darstellung Herrmanns, die indes starken Zweifel begegnet. Man neigt hier der An nahme zu, daß H. den Raubansall nur fingiert habe. Vor allem fällt die außerordentlich große Menge des im Bureau anfgefundenen Blutes im Vergleich zu der Geringfügigkeit der Wunden auf, die der Kops und ein Unterarm H.'s aufweisen. Die Gerichtsbehörden find eifrig tätig, den in mancher Hinsicht noch dunkeln Fall aufzuklären. H., ein 22jähriger junger Mann, dessen Eltern hier in Zwickau leben, befindet sich den Umständen nach merk» würdig wohl. Nach dem angeblichen, von H. eingehend beschriebenen Räuber fahndet die Polizei mit dem Aufgebot aller Kräfte.