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Der von Siam über Mih Isadora Duncan. Der asiatische Selbst herrscher, der auf deutschem Boden längere Zeit weilte und gegenwärtig in Paris ist, vermag der Tanzkunst der Reformtünzerin Isadora Duncan keinen Geschmack abzugewinnen. Ge legentlich seines setzt beendeten Aufenthaltes in Baden-Baden wohnte er u. a. auch einem dort veranstalteten Wohltäiigkeitsfest mit Ball und Theatervorstellung bei, in dem auch Miß Isadora Duncan mitwirkte. Der Beherrscher Siams unterhielt sich während der Vorstellung wahrhaft königlich und spendete einen Tausend markschein. Mir die Tanzkunst der Isadora Duncan vermochte er sich weniger zu erwärmen; denn er sagte mit bezug aus deren Vorführungen nach der Beendigung des Festes zu seiner Um gebung, es sei ihm nicht recht klar geworden, was die Dame eigentlich gewollt habe. - Dieses abfällige Urteil aus königlichem Munde dürfte der Umstand hervorgerufen haben, daß die Siamesen selbst sehr schöne und leichter verständ liche Tänze und Tänzerinnen besitzen. Eine neue Landplage. Die .Magdeb. Zeit' schreibt: „In letzter Zeit scheint sich in Magdeburg ein recht unangenehmer Gast ein zunisten, der bereits hin und wieder in ver schiedenen Gegenden Deutschlands, wie in West falen, Sachsen und Thüringen, beobachtet wurde. Es ist dies die muschelförmige Saumzecke s^r^ns relloxus). Das etwa 4,5—6,5 Milli meter große Insekt ähnelt in seiner Gestalt einer Zecke, doch ist der ovale Körper oben fast schildartig flach gedrückt, ohne jede Gliederung und ringsrum gerandet. Die Rückenfläche er scheint steingraü, die Unterseite dagegen gelblich- weiß gefärbt. Das augenlose Insekt ist mit einem kurzen Rüssel bewehrt, den es beim Saugen senkrecht nach unten richtet. Die Saum zecke ist bisher nur in Räumen aufgefunden, die mit Taubenschlägen in Verbindung standen, doch ist von hier aus eine Verschleppung in andre menschliche Wohn- und Schlasgemächer leicht möglich. Am Tage hält sich das Tier aleich der Bettwanze in Mauerritzen und unter Tapeten versteckt, nur abends sieht man es an den Wänden und Decken sitzen. Den schlafenden Menschen greift das Jnseki nur an unbedeckten Körperteilen, wie an Händen und Füßen, an. Es scheint also die Bettwärme nicht wie die dlutsaugenden Wanzen zu lieben. Bei empfind lichen Verfemen erzeugt die Verwundung in der Haut ein sehr heftiges Jucken, das etwa acht Tage lang anhält. Besonders bei Kindern tritt durch den Stich eine starke Entzündung ein, die durch Kratzen verschlimmert wird und starke An schwellung hervorruft. Dem lästigen Ungeziefer äußerst schwer beizukommen." Vom Schlachtfelde der Arbeit. Auf Zeche Mont-Cenis bei Essen stürzten zwei Berg leute in einen Schacht und waren sofort tot. Aus Zeche Minister Stein wurde ein Bergmann durch herabstürzendes Gestein erschlagen, und zwei andre erlitten schwere Verletzungen. , x Zu Tode geschleift wurde der neun- Mrige Sohn des Besitzers Albrecht in Brühlsdorf bei Gr.-Neudorf. Der Knabe ging aus die Pferdeweide, band eines der Tiere tos, schlang sich den Strick um den Leib und ließ Wh dann aus Übermut von dem Pferde ziehen. Bald darauf kam das Tier auf den Hof zurück- «ttaufen, hinter sich den Knaben schleifend, der lv°dl vergebens versucht hatte, sich aus der schlinge zu befreien. Der Unglückliche war häßlich zugerichtet, er verstarb kurze Zeit nach Ankunft des Pferdes auf dem väterlichen TeM. -Der Tod eines Hundertjährigen. In Myeim a. d. Ruhr starb der über 100 Jahre Er Joseph Hausmann; er war am 15. März ^06 geboren. Eine Falschmünzerwerkstätte wurde in Hamborn entdeckt. Dort wurden Silbermünzen W hauptsächlich Fünfmarkstücke hergestellt. Mehrere Verhaftungen sind bereits erfolgt. . Ein eigenartiger Unfall ereignete sich in Danzig aut dem Langeumarkt. Dort war ein Mungsdrahi der elektrischen Straßenbahn ge- und auf einen Motorwagen gefallen, der s"wrt in Brand geriet. Das Feuer konnte ^cch bald gelöscht werden. Plan brachte den An nichts einzuwenden. Ihre äußere Stellung im Leben ist meinen Wünschen an- Awessen, und ich weiß, daß ich in Ihnen einen Mann mit Hellem Kopf, tüchtiger Bildung und wackerem Charakter vor mir habe. Doch dürfen S>e nicht erwarten, daß ich darum irgend einen Awang auf meine Tochter ausüben werde. Wie "Mn Sie mit Agnes?" „ »Ich habe ihr gestern meine Liebe ge- nanden." »Und Agnes?" betende bis heute Bedenkzeit ausge- »Ünd glauben Sie, daß Agnes Sie liebt?" »Ich weiß es nicht," erwiderte Hellmann be- vommen, „aber in manchen Augenblicken glaube es hoffen zu dürfen." » »Dann wird es das beste sein, wir hören Mes selbst." - »Babette!" rief er seiner jüngeren, in der Me beschäftigten Tochter zu, „hole deine Nwester Agnes. — Ich liebe," sagte er, ins zurückgekehrt, „Auge in Auge zu Nach diesen Worten schwieg er und schritt Ader sinnend auf und ab. Auch Hellmanns Mit war zu voll und stürmisch bewegt; er fand »At den Mut, die feierliche Stille durch ein zu unterbrechen. »Da öffnete sich die Tür, und Agnes mit Mrtem Antlitz trat ein. Aber welche Uber- Sj^ung sollte sie finden! Hellmann stand im Swmer, heiße Röte bedeckte ihr Gesicht, und las, E' warum der Vater sie hatte kommen Draht zur Seite und legte ihn nm einen Laterne«-Pfahl, der aber durch den starken Strom demoliert wurde, worauf sich das frei aus strömende Gas zu einer mächtigen Fenersäule entwickelte. Die Gefahr wurde erst durch sofort hinzugerufene Sachverständige beseitigt. Explodiert ist auf der Schiffswerft Weber und Libbertz in Rendsburg auf der Jacht „Libelle" der Motor. Dabei haben beide Inhaber der Werft, sowie drei Arbeiter sehr schwere Brandwunden erlitten. Ein schwerer Einbruch ist bei dem Münchener Hofgoldschmied Heiden am Hofgarten in unmittelbarer Nähe der Residenz verübt worden. Durch die Gerüste am Hanse verlockt, stiegen die Einbrecher auf Umwegen zu dem oder wenigstens der Friedenskonferenzen ist oft nicht weniger schrecklich. Die guten Leute im Haag wollen augenscheinlich eine goldene Ernte von den Delegierten der Nationen und den andern, die ihr Beruf zu ihnen geführt hat, einbringen. Für ein leichtes Frühstück, bestehend aus einem Omelett, Seezunge, einem Stück Fleisch, aber kein Dessert, mußte ich 13 Gulden (etwa 21,70 Mk.) zahlen. Ein Glas Kognak kostet 1,70 Mk., eine Tasse Kaffee 80 Pfg. Zu Mittag muß man zu entsprechenden Preisen L la earts essen. Eine kurze Wagenfahrt in der kleinen Stadt kostet 3,30 bis 5 Mk. Originelle Bürgerrechtserwrrbung. Da es in der Stadt St. Gallen, wie in den meisten Schweizerstädten, auffällig viele unverheiratete Die zweite Haager Konferenz ist zusammen getreten und hat zum Präsidenten den Haupt vertreter Rußlands gewählt. Die Beteiligung ist stärker als bei der ersten vom Jahre 1899, die Republiken von Süd- und Zentralamerika sind vertreten, die damals fehlten. Indessen wäre der Schluß falsch, daß sich bei diesen die Lust zur Mitarbeit an dem Friedenswerk erst nachträglich eingestellt habe: sie wurden vielmehr das erste Mal nicht nicht zugelasscn. Hingegen wird man ein Erstarken der Idee, aus der heraus die Konferenzen einberufen wurden, eben in der Tatsache erblicken dürfen, daß ihnen jetzt der Zutritt gestattet worden ist. Als ein gutes Vorzeichen für den Verlauf der Verhandlungen darf man es ferner vielleicht betrachten, daß die Begrüßungs- und Eröffnungsreden sich von Mer- schwenglichkeit frei hielten. Dadurch wird Ent täuschungen vorgebeugt, die leicht Mißstimmung Hervorrufen können. Die deutschen Vertreter mit unserm Konstantinopeler Botschaft Frhrn. Marschall v. Bieberstein an der Spitze werden es jedenfalls nicht an sich fehlen lasten, wenn es gilt, das Werk zum gedeihlichen Ende zu führen. Goldschmiedeladen ein und stahlen für 3000 Mk. Goldwaren. Als sie in einem nebenan ge legenen ZuckerwarengesLäft mit dem Aufknacken des Kassenschrankes beschäftigt waren, wurden die Einbrecher verscheucht, ohne daß man sie er wischt hätte. Eine blutige Tat beging in Gastein ein aus Preußen gebürtiger Bahnarbeiter. Ec er schoß zwei Kameraden und verwundete vier lebensgefährlich. Der Mörder ist verhaftet worden. Friedenspreise. Der Krieg hat seine Schrecken, schreibt ein englischer Korrespondent aus dem Haag; aber der „Preis des Friedens" Damen gibt und da die Nachfrage nach Ehefrauen arich dort Von Jahr zu Jahr erheblich zurück- geht, hat der Gemeinderat beschlossen, jedem Schweizer, der einem andern Kanton angehört, kostenlos das Bürgerrecht zu bewilligen, falls er vorher eine St. Gallerin als Ehegesponst heim- gesührt hat! Auf diesem Wege wurden sofort in der ersten Sitzung zwölf junge Ehemänner ent sprechend mit dem Bürgertitel belohnt. Anfangs wollte man, um die Nachfrage gleich mit einem Schlage bis zu der erforderlichen Höhe zu steigern, diesen Titel sogar kostenlos allen mit St. Gallerinnen verheirateten Ausländern be willigen! Allein die Mehrheit im Kantonsrat Der alte Mark lächelte und weidete sich an der Verwirrung seiner Tochter. „Agnes," sagte er dann, ihre Hand er greifend, „man will dich mir rauben. Herr Oberleutnant Hellmann hat eben bei mir um deine Hand angehalten. Was meinst du?" „Vater," hauchte die Tochter kaum hörbar. „Liebst du ihn?" fragte der alte Mark. Agnes sank an des Vaters Brust, dort ihr glühendes Antlitz zu verbergen. „Nun," sagte dieser gerührt, und fügte die Hände der beiden Liebenden ineinander, „dann sei der Segen Gottes mit euch, wie er mit mir und deiner Mutter gewesen ist. Liebt euch, seid glücklich." Stürmisch schloß Hellmann seine Braut ans Herz, und ein Meer von Glück und Seligkeit umwogte die Häupter der jungen Verlobten. Das erste, was nun geschah, war, daß man die „guten" Stühle in der Laube wieder zurück holte; sie waren zur Probe nicht mehr not wendig, und bald war um den steinernen Tisch eine frohe, vergnügte Gesellschaft versammelt. Denn kaum hatte sich die Nachricht von der geschehenen Verlobung unter den Gästen ver breitet, so eilten der würdige Pfarrer, der Lehrer, der Vorsteher herbei, ihre Glückwünsche auszu sprechen, und folgten gerne der Einladung des Wirtes, im Kreise der Familie zu verweilen. Sie hätten sich das wohl schon gedacht, daß es so mit Agnes und Hellmann kommen werde, bemerkte schlau einer nach dem andern, und alle insgesamt hielten es für Christenpflicht, auf das Wohl des Brautpaares fleißig anzustoßen und ein Glas um das andre zu leeren. Noch am selben Abend teilte Hellmann die frohe Kunde seiner Verlobung feinen Kameraden mit, und es gewährte ihm ein besonderes Ver gnügen, dieselben im Laufe des nächsten Bor mittags nach Dammhausen zu führen und ihnen seine Braut vorzustellen. Beide waren bezaubert von der Liebenswürdigkeit und Schönheit des Mädchens, und der Jüngere, ein einfacher, be scheidener Mann, machte endlich, nachdem er Hellmanns Geliebte lange und stumm beobachtet hatte, seinem übervollen Herzen Luft, indem er in die Worte ausbrach: „Ach, Herr Oberleutnant, wie beneid' ich Sie!" — eine Gefühlsäuße rung, die allen Anwesenden das herzlichste Lachen abnötigte, daß der junge Offizier tief errötete und sich verlegen abwandte. Leider brachte Hellmann die unangenehme Nachricht mit, daß das Damoklesschwert, das so lange über ihren Häuptem geschwebt, endlich gefallen und der Abmarsch für den Abend dieses Tages festgesetzt sei. „Für den Abend?" frug der alle Mark. „Ja, es wäre für die Soldaten zu an strengend, bei dieser unmäßigen, schier afrikani schen Hitze zu marschieren, man zieht deshalb die kühle Nacht vor und erweist dem gemeinen Mann einen großen Dienst, der morgen immer noch Zeit genug findet, die versäumte Nachtruhe nachzuholen." „Ich fürchte nur," bemerkte der Wirt, „die heutige Nacht dürfte Ihnen etwas zu viel Ab kühlung bringen, der Himmel war früh dunstig und verschleiert, und die Schwüle des Tages kann sich leicht in einem tüchtigen Nachtgewitter entladen." befürchtete daraufhin mit Recht einen Fremden- zusirom, mit welchem die Jungfrauen in St. Gallen allerdings mehr als einverstanden gewesen wären. Ein Eifersuchtsdrama. Der 24jährige Florent Delantsheere in Brüssel war verlobt mit der Tochter des Gastwirtes Verbeek in dem Dorfe Saint-Amant. Er wurde als Rekrut einberufen und machte seit dieser Zeit seiner jungen und schönen Braut fortwährend unbe rechtigte Eifersuchtsszenen. An einem der letzten Abende zog er das Mädchen am Arm in eine Seitenstraße, wo er in einem Wutanfall mit dem Messer einen heftigen Stoß nach der Brust führte. Glücklicherweise aber prallte die Waffe an der Koriettstange ab. Die Angefallene blieb unverletzt, fiel aber infolge des Schrecks in Ohnmacht. Der Bursche, der annahm, daß er seine Braut getötet habe, stieß sich mit aller Kraft das Messer ins Herz und sank sofort lautlos als Leiche zu Boden. Überschwemmung in Nordgriccheuland. In Trikala (Nordgriechenland) ist nach einer Meldung aus Athen eine heftige Überschwemmung eingetreten. Die Zahl der Opfer beträgt etwa hundert: die Verkehrsverbindungen find teil weise unterbrochen. Ein gefährlicher Fund. Auf der Bahn station Nerw (Mittelasien) wurde von einem Perser Ali Namadow ein Eilgut-Frachtstück zur Beförderung nach Kraßnowodsk aufgegeben. Der Name des Empfängers war Peichajew und als Inhalt der Kiste waren im Fracht briefe echte Teppiche im Gewichte von 460 russischen Pfund angegeben. Die Polizei schöpfte bezüglich dieser Ladung Verdacht, öffnete die Kiste und fand in ihr statt der alten Teppiche 4000 scharfe, 300 blinde Pattonen und dreißig Schlagringe. Berlin. Vor oew Schöffengericht wurde eine Beleidigungsklage verhandelt, die der ehemalige Gouverneur v Bennigsen gegen den Reichstags- Abgeordneten Mathias Erzberger angestrengt hatte. Es handelt sich um eine vom Nbg. Erzberger während des letzten Reichstagswablkamvses her- ausgegebene Broschüre unter dem Titel: „Warum ist der Reichstag aufgelöst worden?" Diese Brwchürc enthält nach Ansicht des Klägers den Vorwurf, daß er seine amtliche Stellung als Mitglied des Kolonialrats dazu mißbraucht habe, um sich zu bereichern. Seitens des Abg. Erzberger ist Widerklage erhoben worden aus Grund mehrerer in der .Kölnischen Zeitung' erschienener Artikel, die vom Privatkläger berrühren sollen und persönliche Angriffs gegen Erzberger enthalten. Nach kurzer Verhandlung wurde der beklagte Reichstagsabgeordnete Erzberger zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Der Gouverneur wurde sreigesvrochen. Nordhausen. Wegen Kiftmordvcrsuchs und Mordes hatte sich der 29 jährige, frühere Landbrics- ttäger Karl Schomberg aus Bleicherode vor dem Schwurgericht zu verantworten. Der Angeklagte hat seine Braut Johanna Linsel aus Kehmstedt am 16. Februar d. in Bleicherode mittels Cyankali zu vergiften versucht und sie am 17. Februar bei Nord hausen durch gewaltsames Ertränken ermordet. Aus die Frage des Vorsitzenden bekannte sich der Ange klagte der Tat schuldig, widerrief aber frühere Ge ständnisse insofern, als er das Verbrechen nicht mit Überlegung ausgesührt haben will. Er wurde wegen Mordversuchs in einheitlichem Zusammentreffen mit Totschlag zu fünfzehn Jahr Zuchthaus und zehn jährigem Ehrverlust verurteilt. bumes Allerlei Die Opfer des Alkohols in München gibt, soweit sie der Statistik überhaupt erreichbar sind, der Jahresbericht der Freiwilligen Sani- tätskolonne vom Roten Kreuz für das Jahr 1906 wie folgt an. Er verzeichnet nämlich u. a die Hilfeleistungen in 306 Trunkenheitsfällen, davon 262 bei Männern, 44 bei Frauen. Außerdem seien noch angeführt Hilfeleistungen in solchen Fällen, bei denen der Moholismus mitunter eine Rolle spielt: 37 Schußwunden, 129 Hiebwunden, 92 Stichwunden, 2406 andr^ Wunden, 221 Epilepsieanfälle, 148 Schlaganfälle, 1064 Geistesstörungen und Tobsuch', 63 Sel st- „Ein Platzregen schadet nicht," lachte der Offizier; „ich für meine Person habe mich im Lause dieses Sommers hinlänglich am Sturm und Regen beteiligen müssen." „Um wie viel Uhr marschieren Sie?" „Meine Kompanie geht um nun Uhr ab; nach einem anderthalbstündigen Marsche treffen wir an einem bestimmten Punkte mit dem Gros des Bataillons zusammen." „Du wirst doch heute abend noch kommen?" bat Agnes. „Das wird kaum möglich sein," entgegnete Hellmann, „die Zeit drängt zu sehr." „Du mußt es möglich machen können!" rief Agnes lebhaft. „Wozu wärst du denn Kompanie kommandant ?" „Ah," lachte Hellmann, „gerade damit er innerst du mich an meine Pflichten. Übrigens nehme ich in drei Tagen Urlaub, und eile hierher." „Wenn ich dich nun recht schön bitte?" schmeichelte Agnes. „Dann," rief Hellmann, „hilft freilich kein Widerstreben, dafür müssen wir uns jetzr ver abschieden, um noch packen und alles anordnen zu können. Also adieu, bis gegen Abend bin ich wieder hier." Hellmann hielt Wort, kurz vor sechs Uhr traf er wieder in Dammhausen ein. „Sie glauben an meine Wetterprophezeiung," rief der alte Mark, indem er auf den Paletot wies, den der Offizier über dem Arme trug. AL n (Fortsetzung folgt.)