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Das durch Nicht zahlung der Gage in große Verlegenheit ge ratens Künstlerpersonal wird voraussichtlich vom Bezirksausschuß die Genehmigung erhalten, bis zum Schluß der Saison auf Teilung weiterzu spielen. t^ine Ltcbestragödie fand bei Ovelgönne am Elbstrand ihren Abschluß. Dort wurden die Leichen eines jungen, den besseren Ständen an- gehörenden Paares aus dem Wasser gezogen. Jegliche Anhaltspunkte über die Persönlichkeiten fehlen. Zwei angehende Kapitäne. Ein fünf zehnjähriger Kaufmannslehrling und sein Freund, ein gleichaltriger Tischlerlehrling, beide aus Brinzenthal bei Bromberg, beschlossen, die Brust voll Tatendrang, ihr Heimatsörtchen zu ver lassen und in Hamburg Schiffsdienste zu nehmen, nm dermaleinst Kapitän zu werden. Gedacht, getan. Der Kaufmannslehrling steckte den Inhalt seiner Sparbüchse zu sich und beide fuhren nach Hamburg. Aber bei ihrer Ankunft auf dem Hamburger Hauptbahnhofe ereilte sie schon das Geschick. Sie sielen durch ihr scheues Wesen einem Polizeibeamten auf, der sie in ein Verhör nahm und dann zur Wache brachte. Jammernd legten sie ein volles Geständnis ab. Die Kapitänslaufbahn haben beide wieder auf gegeben. Der Kaufmannslehrling hatte noch 25 Pfg. in seinem Besitz, der Tischlerlehrling keinen Pfennig. Zu dem Sprengstoffunalück in Neumarkt in der Oberpfalz hat der schwer verletzte Ar beiter vor seinem Verscheiden noch die Mit teilung gemacht, daß er beim Aufräumen mit feinem eisernen Rechen einen Brocken des an geblich nicht explodierbaren, Calsucit genannten Sprengstoffes zerschlagen habe, worauf eine kleine Explosion entstand, die sofort den ganzen offenen Vorrat in Brand setzte. An den dabei erlittenen Verletzungen ist der 19 jährige Ar beiter gestorben. Beteranenrod. In Feldkirchen in Nieder bayern ist der Landwirt Huber, ein Feldzugs veteran, als er bei der Fahnenweihe des Krieger vereins seine Festrede auf das Haus Wittels bach mit dem Hoch beendet hatte, auf dem Podium stehend vom Schlage getroffen worden Und tot zusammengebrochen. X Die Sckiiestaffärc auf dem MMtär- schicMande im Hofer Walde bei Saarburg, do am 15. Juni d. der Musketier Waller von der 1. Kompanie des Infanterieregiments Nr. 97 nach seiner Angabe von einem Unbekannten an- geschoffen worden ist, hat eine überraschende Auf- Uärung gefunden. W. hat im Laufe der Vor untersuchung das Geständnis abgelegt, daß er hch selbst mit seinen! eigenen Gewehr verwundet babe; dies ist auch durch die Untersuchung mit Röntgenstrahlen festgestellt worden. Die drei Harfen Alarmschüsse nach dem angeblichen Atten tat patte er abgefeuert, um die Wache zu tauschen. W., der im zwecken Jahre dient, hat Selbstverstümmelung vermutlich deshalb vor- genommen, um sich eine Jnvalidenpension zu Hern, die Angelegenheit wird noch ein Nach- ipiel vor dem Kriegsgericht erfahren. Eine unglückliche Bergtour. Bei der Besteigung der Kellenspitze im Allgäu stürzte ein Öliger Kempener Bürger namens Abrell ab und Meb tot. Die Leiche konnte nur unter vielen Schwierigkeiten geborgen werden. Sein Be reiter, ein Kempener Wirtssohn namens Bez- ^ann, hat sich verstiegen und sitzt im Fels- Uchröff, einer Schlucht, fest, unversehrt, aber er schöpft und den Qualen des Durstes preis- S°geben. Alle Bemühungen verschiedener Hilfs- Uedittonen, ihn zu befreien, sind erfolglos ge blieben. Neue Hilfskräfte sind zur Rettung aus- ^ogen, doch ist das Schlimmste zu befürchten, I MU da ein Versuch, ihn von oben mittels Seiles zu retten, vergeblich gewesen ist. Untat während eines Gewitters. Während des Gewitters ließen sich in Triest nachts vier unbekannte Männer auf den der Stadt benachbarten JSgerhügel fahren. Sie erschossen den Kutscher, raubten ihn aus und entflohen. Das Pferd kehrte mit dem Wagen allein in den Stall zurück. Ein Kampf zwischen Polizisten und streikenden Tabakarbeitern. Die Arbeiter der ungarischen Tabalhandels - Aktiengesellschaft sind in den Ausstand getreten; sie fordern eine 20prozsntige Lohnerhöhung. Als die Frauen und Mädchen sich dem Streik nicht anschlossen, verhinderten die Streikenden sie daran, in die Ambreux gegebenen Konzert heimkehrten, stürzte an einer Straßenbiegung in einen tiefen Graben. Ein Sänger wurde getötet, acht Sänger wurden schwer verletzt. Unglucksfall bei einer militärischen Übung. Im Lager von Aldershot (England) ereignete sich ein schwerer Unfall. Eine Abteilung Pioniere unter Führung des Generals Campbell war mit der Sprengung von Felsblöcken be schäftigt. Eine andre Abteilung Soldaten be fand sich 900 Meter von der Sprengstelle ent fernt; trotzdem fielen Felsstücke in ihre Reihen, wobei zwölf Mann schwer verwundet wurden. Ein wahnsinniger Lokomotivführer. Der Lokomotivführer eines im Brüsseler Vort ortbahnhof haltenden Zuges setzte plötzlich seine Keim blfeubemkänäler in Oltasrika. Trotz der ungeheuren Verfolgung der Elefanten durch die Jäger in Afrika bringt der dunkle Erd teil doch immer noch enorme Quantitäten von Elfen bein hervor. Jährlich werden immer noch gegen 800000 Kilogramm Elfenbein an der Ostküstc aus- geführt, und zwar 200 000 Kilogramm über Sansibar, 150 000 über Ägypten und 100000 über Mozambique. Das Elfenbein vom westlichen Afrika, besonders aus dem Kongostaat, geht meist nach Antwerpen. Das astatische Elfenbein wird hauptsächlich von Indien, China und Japan für die Herstellung von Kunstgegenständen verbraucht. In Afrika ist der Elefant leider noch nicht genügend geschützt. Eingeborene sowohl wie europäische Jäger treiben vielfach große Raubjägerei, so daß das Ende dieses Riesenticres wohl voraus zusehen ist. In Indien ist die englische Regierung viel vorsichtiger, sie hat den Abschuß von Elefanten fast ganz und gar untersagt. Fabrik zu gehen. Die eingreifende Polizei wurde mit Steinen beworfen und richtete darauf hin mehrere Angriffe gegen die Ausständigen. Acht Frauen und sechs Männer wurden ver haftet und die Tumultuanten dann zerstreut. 200 Frauen schloffen sich nunmehr dem Streik an. Jetzt ruht die Arbeit vollständig. Es ist zu befürchten, daß die Staatstabakfabrik-Arbeiter sich der Bewegung anschließen. Im Fabrikaten verbrannt. Der dreißig jährige Arbeiter Munce wurde mit der Reinigung des großen Ofens der englischen Kunstdünger fabrik im Pariser Vororte Saint Quen betraut. Das Heizerpersonal glaubte ihn schon draußen. Erst nach Stunden fiel seine Abwesenheit auf. Atan fand schließlich seinen Leichnam verkohlt neben einer wenige Zentimeter tiefen Öffnung, die der Verzweifelnde in die Ofenmauer zu bohren versucht hatte. Ei« schwerer Unglücksfall hat sich bei Alais (Fränkreich) ereignet. Ein Omnibus, in dem 20 Mitglieder eines Gesangvereins von St. Jean de Marvöjols nach einem in St. Maschine mit Volldampf in Bewegung und mit furchtbarer Geschwindigkeit brauste der Zug in der Richtung nach Antwerpen davon. Alle Signale wurden achtlos überfahren, eine, zwei, drei, vier Stationen mit wildestem Tempo passiert. Unaufhaltsam brauste die Wagenkette weiter, zum Entsetzen der Stationsbeamten, die dastanden und nichts tun konnten, als die Nachbarstationen telegraphisch zu verständigen, damit die Weichen gestellt und das kommende Unglück solange wie möglich verzögert werde. Nach der zehnten Station etwa überkam den Heizer, der nun merkte, wie alle Signale vom Maschinisten unbeachtet blieben, die Erkenntnis, daß der Führer plötzlich wahnsinnig geworden war. Nach einem furchtbaren Ringen gelang es ihm endlich, den Geistesgestörten zu über wältigen. Bei Malines konnte der Zug glücklich zum Stehen gebracht werden. Mit begreiflicher Hast verließen die Reisenden ihre Coupäs. Sie werden die Fahrt wohl nicht so schnell vergessen. Au^rnhr in einem Kupferbergwerk. Im Kupiervergwerk von Bor in Serbien, das von einer französischen Gesellschaft ausgebeutet wird, verwundete ein Aufseher zwei Arbeiter tödlich, zwei leichter. Hierauf legten 400 Ar beiter die Arbeit nieder und versuchten, den Missetäter in ihre Gewalt zu bekommen und ihn zu lynchen. Die Polizei konnte ihn nur mit Gewalt absühren. Gin brennender Alutz. Auf der River Lea bei Sewerbridge, Stratford, geriet Ol in Brand, das aus benachbarten Fabriken mit den Abwässern in den Fluß geraten war. Gleich feurigen Inseln schwamm das brennende Ol den Fluß hinab und steckte auf seinem Wege ein Schleusentor in Brand. Der Schaden ist nicht unbedeutend. iHevickrsbatte. Düsseldorf. Das Rheinisch - Westfälische Zement syndikat Bochum hatte gegen eine Anzahl Händler, die sogenannten belgischen Naturzement als echten Nortlandzcment angepriesen und verkauft haben, Klage wegen unlauteren Wettbewerbs erhoben. In dem ersten dieser Prozesse, der vor dem Landgericht in Essen zum Austrag kam, hat nun das Syndikat insofern ein obsiegendes Urteil erzielt, als den be klagten Händlern untersag) worden ist, in öffentlichen Ankündigungen für die Folge diesen belgischen Natur- zcment als echten Portlandzement auszugeben. Landau. Die Strafkammer verurteilte den Rhodter Weinhändler Entzminger wegen Wein fälschung zu fünf Monat Gefängnis und 1000 Mk. Geldstrafe und seinen Sokn wegen Beihilfe zu einem Monat Gefängnis. 88 Fuder Wein wurden ewgezogen. Line versunkene 5tadt. A Von einer für die Archäologie höchst interessanten Entdeckung berichtet die ,Dspsche Tunisiennefi Ein Mitglied einer Truppe von Schwammtauchern, die kürzlich der Ausübung ihres gefahrvollen Berufes an der nördlichen Küste von Sfax, in der Nachbarschaft von Mahdia, oblagen, stieß beim Tauchen zu seinem größten Erstaunen in der Tiefe des Meeres auf die ausgedehnten Ruinen einer alten Stadt. Er drang in die Ruinen ein und entdeckte in ihnen eine Anzahl von Bronze- und Marmor statuen. Die seltsamen Reliquien wurden ge hoben, au Bord des Schiffes gebracht und als bald nach Sfax überführt. Der Kapitän des Fahrzeuges ist überzeugt, daß diese Bildsäulen nicht von einem gescheiterten Schiffe stammen, sondern daß sie zu einem Tempel gehören, der einst in einer Küstenstadt errichtet wurde. Die Stadt ist zerstört und nach und nach vom Meere verschlungen worden. Der Taucher, der die Entdeckung machte, erzählt, daß er den Tempel betreten habe, dessen Säulen noch auf recht stehen. Der Führer der Schwammtaucher hat sofort die Behörden von dieser Entdeckung unterrichtet, und in Verbindung mit der Negie rung von Tunis werden bereits Vorbereitungen getroffen, um eine eingehende Erforschung der versunkenen Stadt ins Werk zu setzen. Die Auffindung der Statuen erinnert an ein Vor kommnis, das drei Jahre zurückliegt. Damals entdeckte ein Grieche in der gleichen Gegend die Überreste einer Stadt im Meere. Er brachte die Nachricht nach Sfax und alsbald ward eine wissenschaftliche Expedition ausge- sandt, die die Erforschung der Ruinen auf nehmen sollte. Allein unglücklicherweise hatte der Grieche die Kennzeichen der Stätte ver gessen, er fand die Stelle nicht wieder und man kehrte unverrichteter Dinge heim. Die jetzt wieder aufgefundenen Ruinen sind allem An scheine nach mit jener Stadt identisch, die jener Grieche sah und dann nicht wiederfinden konnte. Kuntes Allerlei. ob. Seine Arbeit. Dame: „Was, Sie sind wieder hier?" — Landstreicher: „Jawohl, gütige gnädige Frau." — Dame: „Diesmal werde ich Ihnen aber nicht wieder Helsen, denn ich glaube nicht, daß Sie während des ganzen Jahres Arbeit gehabt haben." — Landstreicher: „Aber gewiß, gerade gestern waren die letzten sechs Monaie uni!" «»--- Der Baron hatte seine Frau mit Unwohl en entschuldigt, -dieser Vorwand genügte für «men, zwei Tage, aber schließlich mußte Nitt- MM sie ja doch zu Gesicht bekommen, denn Bernburg konnte unmöglich seine Gattin für lungere Zeit gelch einer Gefangenen absperren. -.Und selbst wenn dieser nicht wahrscheinliche AR eintreten sollte)" sagte Nittheim mit spöt- Lächeln zu sich selbst, „ich würde dennoch Antel und Wege finden, diese schöne Frau sehen sprechen zu können. In derlei Affären Me «jch immer viel Glück und Routine be- . Er machte sorgfältige Toilette und war kaum Must zu Ende, als Bernburg kam, um seinen zum Abendessen zu holen. „Wir haben unsre Mahlzeiten nach bürger- Sitte zu ziemlich früher Stunde," sagte Dernburg, „auch glaube ich, wirst du heute froh W, zeitiger zur Ruhe zu kommen, die lange »ahn wird dich ermüdet haben." -Ich bitte dich dringend, lieber Valentin, Awethalben in nichts von der gewohnten Hausordnung abzugehen," versetzte der Graf Abmolich, „ich würde mir Vorwürfe «lachen, "«nn dir meine Anwesenheit irgend welchen «Wang auferlegen sollte." Graf Rittheim und Baron Bernburg speisten Mem; Gertrud hatte den letzteren gebeten, sie K heute von der gemeinschaftlichen Tafel zu 'ipenueren, und Frau Lang leistete dem jungen «üdchen Gesellschaft. ,-Mn einem leichten Gefühle des Bedauerns « Baron nach Gertruds leerem Platze, * vermißte ungern das süße, rosige Kinder antlitz, dessen Anblick so manchmal die trüben Wolken von seiner Slim scheuchte. Nach beendetem Abendessen blieben die Herren noch bei einem Glase Wein plaudemd beisammen. Graf Rittheim gab einige Reise erlebnisse zuni besten, und der Baron hörte ihm anscheinend mit großer Aufmerksamkeit zu, da wurde plötzlich die von dem Speisesaal in ein Nebengemach führende Türe geöffnet und herein trat mit leichten, elastischen Schritten — .die Baronin. Der Graf sprang unwillkürlich empor und bückte verwundert auf die Eintretende. Eine solche Schönheit hatte er noch in seinem ganzen Leben nicht gesehen. Aus einem blütenweißen, von schweren schwarzblauen Ringeln umrahmten Antlitze leuchteten ihm zwei tiefblaue, von langen, dunklen Wimpern beschattete Augen entgegen; zwischen den halbgeöffneten Purpur lippen schimmerten die kleinen Zähne gleich einer Perlenschnur in blendender Weiße, die hohe Gestalt zeigte Formen vom entzückendsten Ebenmaße. Die junge Frau besaß eine Schön heit, wie sie tadelloser nicht gedacht werden konnte. Estrella war in voller Toilette; ein licht graues Kleid von schwerer Seide, mit weißen Spitzen besetzt, umrauschte die junonische Gestalt, an dem Busen steckte halb zwischen den Spitzen verborgen eine dunkle Rose von seltener Schön heit. In den kleinen rosigen Ohren blitzten Diamanten, und kostbare Armbänder zierten die zarten Handgelenke. Der Baron selbst war überrascht von dem feenhaften Anblick, den seine so reizend ge schmückte Frau bot. Mr mühsam errang er die verlorene Fassung wieder. Was hatte Estrella vor? Was wollte sie hier? , Mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen schritt die Baronin auf den Oheim ihres Gatten "„Willkommen in Bernburg," sagte sie mit ihrer klaren Stimme, ihm ihre Hand bietend, „es freut mich sehr, den Oheim meines Gatten kennen zu lernen." Der Graf verbeugte sich und preßte einen Kuß auf die Hand der schönen Frau. Er war noch immer wie verzaubert und betäubt unter dem Eindrücke dieser reizenden Erscheinung. „Ich dachte nicht, daß du dich heute schon wohl genug fühlen würdest, unsem Gast zu begrüßen," sagte der Baron mit bebenden Lippen. „Es war doch nicht so arg, lieber Valentin, ein wenig Kopfschmerz, sonst nichts," versetzte sie liebenswürdig; „ich fühle mich jetzt voll kommen wohl, du bist immer nur allzu besorgt um mich." Der Baron hörte die Spitze, die dieser Nach satz für ihn haben sollte, nur zu Wohl heraus. Wollte Estrella einen der von ihr beliebten Auf tritte vor dem Gaste in Szene setzen? Unwillkürlich warf er ihr einen bittenden Blick zu, allein Estrella schenkte ihrem Gatten keinerlei Beachtung mehr. Sie begann mit dem Grafen ein lebhaftes Gespräch, ließ sich von seinen Reisen erzählen und richtete nur zeitweilig eine gleichgültige Frage an den Gatten, deren Beantwortung sie oft gar nicht abwartete, so sehr interessierten sie die Erzählungen des Grafen; es war ziemlich spät geworden, als Estrella die beiden Herren verließ, um sich in ihre Gemächer zurückzuziehen. „Auf morgen denn," sagte sie, dem Grafen mit einem bezaubernde« Lächem die Hand bietend, dann nickte sie leicht ihrem Gatten zu und verschiyandtz - ' „Du hast eine wunderbar schöne Frau, Valentin," rief der Graf enthusiastisch, als die Baronin die Tür hinter sich geschloffen hatte, „warum vergräbst du dich mit ihr in diese Ein samkeit? Sie würde in der großen Welt Furore machen!" „Ich will meine Frau für mich allein," ver setzte Bernburg mit erzwungenem Lächeln, „so bald ich sie in die Gesellschaft führe, gehört sie derselben und nicht mehr mir — ich Haffe dieses Leben, dieses ewige Jagen und Haschen nach Vergnügungen, die im Grunde genommen mehr ermüden als erquicken. Und daun — Estrellas Gesundheit würde auf die Dauer diesem auf regenden Leben nicht Stand hallen." „Aber Valentin, eine so blühende junge Frau!" „Du täuschest dich, Estrellas Nerven wären in kürzester Frist ruiniert, sie ist sehr sensitiver Natur, ein ruhiges, gleichförmiges Leben ist für sie das beste." Nittheim verbarg geschickt das mokante Lächeln, das für einen Augenblick seine Lippen umspielte. Der arme Boron! Er verstand es so schlecht, zu lügen. Wie bleich er war, wie seine Stimme zitterte, als er diese Ausrede hervor stotterte; der Graf fühlte sich fast versucht, Mit leid mit seinem Neffen zu haben. Ler s (Fortsetzung folgt.)