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Erzgebirgischer Volksfreund : 07.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192802077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19280207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19280207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-07
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 07.02.1928
- Autor
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Da« »eve Deutschla»- D Oertliche Angelegenheiten. Geistesarbeiter im Sowjetparadies. Die fanden soll in beitern Grund Hegen. Lastkr um ! der < Berlin, 5. Febr. Der demokratisch« Reichstzagsoba. Dr. Rauchig, der auf dem Duisburger Bahnhof einen Schlag anfall erlitten hatte, ist aestorben. Berlin, 8. ffebr. Das Beenden des ins Lazarett des Unterlucbunasqefängnisses in Moabit übergesiGrten Ober- ieutnants Schulz hat sich so verschlechtert, daß mit einer Operation ««rechnet werden muß. blutige Zusammenstöße statt. Der der Einführung der neuen Einkommensteuer gebend 1 förderte 37 Pat Sprung weitere: »olver i Blech! 2800 c sprenge wahren! Gendar wußte c Gut?' ihm z sen. trerd« fährst Kran' Mörder, eingeliefi Schc und erkc Ein ff r i Rade au der Krer an, um Mädchen fels nach und gin einen gr die Hänt Als der der Geix das Mäi bete den die Derk Da- Mörder hatte fick Ueberwc regun sonnen, amt befi Verhaft« Gegen die Verwendung der U-Boote. Neuqork, 8. ffebr. Staatssekretär Kellogg teilte dem Auswärtigen Ausschuß des Repräsentantenhauses mit. daß die amerikanische Regierung bereit sei, mit sämtlichen Mächten einen Vertrag zu unterzeichnen, der den Gebrauch von Unterseebooten gänzlich verbietet. Polizei, christliche Elter« und Kommunisten. Der evangelische Elternbund in Görlitz hatte eine Versammlung anberaumt, um einen Vortrag Wer den ff"ll des Lehrers Hampel in Penzig zu hören, der in das Poestealbum eines Schulkindes Schmähverse gegen die Kirche eingetragen hatte. Eine Stunde vor Beginn des Vortrages gelang es kommunistischen Elementen d'e Kaffe zu über rennen und den Saal bis auf den letzten Platz auszuiMen. Statt d»s ongeletzten Vortrages hielt einer der Komwun'sse« eine Rede, die stcb gegen Kirch« und Bibel richtete. Die Polizei griff mehrmals ein, sah aber von einer zwangswei- senRäumungdesSaalesab. (!> Der Vorgang hat in kirchlichen Kreisen große Erregung ausgelöst. hoverin geben i angenoi Der jN gvweser B« tätsk bildung 2 Dann dahin i Kolonn «c hielt ib ab. B raden, für Ho ven I< dem K ist. das Wehr > mann Adolf Mann ste die August stiaen ffestl'ä erhielt' nunq jäbrio< Di« R Nur d Berto« der G meist«! t«k ! Lhrei Kunst «rr«i< theatz -Siel Rüri Banzer i dabei au „Stehen sich auf ' Ihnen el Als Hein Lechner , seinen al den Karo tvlede' krem fenste' durch Vali" drei ! Und 1 sucht» Die A«r«he« i« Indien. Mit Pauzevauto» gkge» Indien» Stationallste«. Madras, 8. Febr. Der Seneraladvovat von Madras, der Inder Venlo trama Sastri, wurde, al» er mit dem Auto nach, haule fuhr, von der Menge angegriffen und schwer verletzt. In Kalkutta wurden bei den gestrigen Unruhen 80 Stu. denten verhaftet. Bet den Unruhen find auch viele Polizisten verletzt worden. Kalkutta. 8. ffebr. Im Laute des gestrigen Abends kam es zu weiteren Zusammenstößen Die Zahl der Verletzten ist auf 80 gestiegen. Militär mußte eingreifen. Erst nachdem Pan« zerautos in Tätigkeit getreten waren, gelang es, die De monstranten zu zerstreuen. „Guter Weltwille-Tag" in Japan. Auch in diesem Jahr soll an einem Maiens""«^ der seit 1923 in Japan regelmäßig gefeierte „Gute W»lttoille-Taq" würdig begangen wevden. Nach Aussagen von Mrs. Aiko Hoshino, -er Leiterin des Tsuda Women's Eolleoe in Tokio, haben die japanischen Schulbehörden die Notwendigkeit erkonnt. die Schülingen- ganz allaemein zur Erlernung fremder Spra chen anzuhalten, um dadurch onaeblich den „internationalen Sinn" in der japanischen Jugend nach Kräften ausrubHden. Weit entkernt non den haltlosen Verbrüderunassch""ärmereisn deutscher Sozialisten, soll schon in den javanischen Kindern der Grundstock zum Verständnis der Wesensart fremder Nationen aalegt werden, nm später seine reaspolitilchen Fichte zu traaen. Für den diesjährigen Festtag soll ein non Dr. Nitobe verfaßter Artikel über „Internationale Verständiauna" gedruckt und in sämtlichen Volksschulen des Londes verteilt, gelesen und im Unterricht behandelt werden. Ob sr»wch die javanischen V«. Börden ernstlich glauben, durch Gute-Weltwilletoae die voptischen Beziehungen der Volker untereinander mm'enMch beffeen zu können, darf füas'ch bezmeitelt werd»". Wenn es in -»r W"lt- volitik ausschließlich aus den auten Willen einzelner ^»"»nen und ihrer Lenker ankame, wären alle schwebenden Probleme leicht gelöst. Moskau, 5. ffebr. Beim staatlichen Arbeitsnachweis in Leningrad haben etwa 2000 Aerzte. Ingenieure und Tech niker die Arbeitsannobme für Provinzstödte verweigert. Der Grund liegt darin, daß den Geistesarbeitern in den Provinz- städten private Verdien st Möglichkeit untersagt ist. so daß ste nicht in d«r Loge sind, ihr Einkommen durch Ne benarbeit so zu gestalten, um leben zu können, da das ihnen vom Staat gezahlte Gehalt zum Lebensunterhalt nickst ausreicht. Trotzdem in der Provinz große Nachfrage nach Aerzten und Inaenieuren besteht, ziehen es diese doch vor, in den großen Städten zu bleiben und neben der staatlichen Arbeitslosen- Unterstützung private Derdienstmöglichkeit auezunützen. Berkin. 6 F-Gr. In den lobten Tagen hoben zwischen den maßgebenden fführern der V»oieruno«parteien die ersten Vesprechunaen über die ffraae der Neuwahlen stattgefnnden. die akut werden würde, wenn die Verhand- lunaen »wischen Zentrum und Deutscher Vosf-nortei über das ReiGsschnsgeseß nach der Tagung des Reichssch"lausschusses der Deutschen Volkepartei endgültig scheitern sollten. Prag, 5. ffebr. In den Vertrauensmännerversammlun- gen des nordwestböhmkschen Reviers wurde nach erregter De batte beschlossen, den Ttreikbeginn bis zum 13. d. Mts. zu verschieben und inzwischen mit den Unternehmern zu verhandeln. Falls bis zum 13. Februar keine Einigung zu stande kommt, soll sofort der Streik auogerufen werden. Sckmreb»rg, 6. ffebr. In der Methodlstenkirche hält der Evangelist tz. Diether-Berlin allabendlich 8 Uhr interessante biblische Dolksvorträge. Jeden Tag ö Uhr Bibelstunde. Es s»i hierdurch nochmals darauf hingewie- sen. (Siehe auch Inserat.) Bockau. 6. Febr. Aus der Kirchgemeindevertre tung sckwiden nachfolgende 6 Herren aus, die aber wieder wählbar sind: Oberlehrer Ficker, Ernst Scheller, Gustav Rein bold, Paul Hübner, Louis Schwotzer und Louis Leichsenring. Auch unsere Kirchaemeinde^erttetung hat von der gelblich zulässigen Erweiterung der Kirchgemeindevertretung abgesehen. Tum Tag der Wahl hestimmte man den Sonntag Iudika k25. März), als Wahlzeit die Stunden vom Vormittagsoottesbienst bis nachmittags 1 Uhr. Die Wählerliste wird au->Ueg«n vom 4. bis 17. März: Eintragungen können bis 29. Februar bei allen Kirchoemeinde^ertretern durch Unterzeichnuna der dazu norgeichriebenen Erklärung b»mirkt werden. Es wird besonders baraul bing-m'-fen. daß W»hl nicht cm Listen gebunden ist. Jeder k»nn 8 Personen ^Männer und Fraueni seines V»rtrau- ens aufschreiben, auf etwa ousaegebenen List»n auch Namen streichen und andere dafür einsetzen. Nickst wäblbar weil schon der Kir-Hoeweinbevertretung anaeböriq, stnd die Herren: Dr. Reitz, We-ffch-midt, Emil Schmalfuß der Aeltere, Robert Schwotzer, Mae Werrmann und Guvsy Herrmann. Am Sonn tag,, den 12. Februar bietet Pf. Wald« im „Nechenbaus", abends 7 Ubr den Kirchaemeivdevertrstern van Albernau und Bockau einem Vortrag über „Die moderne Wirtschaftsform in ihrer Wirkuna auf den Menschen", wozu auch andere Gemeinde« alieder herzlich einaela-en stnd. Die rechts vom Einaang in« Schiff befindlichen 2 Stühle, die infolge Ableben» ihrer In- * Ein Spar-rkatz der Regierung. Das Ministerium des Inne"n. das Arbeits- und Wohlfahrtsmtnisterium und das Miotsch-ftsministerium erlassen folgende Verordnung: „Die Bebö'd»n"arstände werben erbeut anaewies-rn, so wohl den Geschäftsgang wie den Abferttaungsdienst darauf zu vrüfen daß alle mit der Art der postalischen Abfertigung zusammenhängenden entbehrlichen Ausgaben ver mieden werden. Insbesondere sind, wo Züfartigung von einer Vostkacta unbedenklich und zweckentsprechend ist, statt brieflichen Schreiben Postkarten zu verwenden; auch sind mechanllch« Vervielfältigungen, soweit sie nicht Schriftstücke ve> trauli-f«n Inhalts, z. B. zur Aussprache zuaefertigte Der- ordnungsentwürfe, betreffen, stets als Drucksachen zu ver senden." * Kirchliche Wahlen. Die SSchs. Evangelische Kore- svondenz schreibt: In allen Kirchgemeinden der sächsischen evangel.-luth. Landeskirche finden im März d. I. Wah len für die Kirchgemeindevertreter statt. Nach dem Kircheng»setze scheidet die Hälfte der Kirchgemeindever- treuer aus. die wieder mit zur Wahl gestellt werden können. Es wird auch da nicht ohne Kämpfe abgehen. Es ist nur darauf zu halten, daß der Kamvf nicht die häß lichen Formen eines politischen Wahlkampfes annimmt und so zu einem unwürdigen Schauspiele wird. Don entschei dender Bedeutung ist schon die Frage: Wer stellt die Kandidatenlisten auf? Es sollte dies nicht mehr Sache bürgerlicher Vereine und politischer Ortsgruppen oder gar das Vorrecht eines Stammtisches sein, sondern einzig und allein das Recht und bis Pflicht rein kirchlicher Vereine und Gruppen. Diese sollten sich mit unerbittlichem Ernste dafür einsetzen, daß nur Kandidaten ausgestellt werden, dis Sachkenntnis besitzen und die Fähigkeit, wirklich mit zuarbeiten. die am kirchlichen Leben schon innere und äußere Teilnahme gezeigt haben, die vor allen Dingen aber die Sicherheit bieten, daß sie als regelmäßige Kirchgänger der Gemeinde ein gutes Beispiel geben werden. * SiVfindungssumme für GeschLftslSden. Eine bemerkens werte Entscheidung, die sich gegen den Wucher mit Geschäftsräumen richtet, hat das Oberlandesgerlcht ge fällt. Ein Leipziger Grundstücksbesitzer war vom Amtsgericht wegen fahrlässigen Wuchers mit Räumen verurteilt worden, weil er bei Vermietuna einens Ladens neben der gesetzlichen Miete noch eine Abfindungssumme von 1400 M. gefordert und erhalten batten. Nach den Sachverständigen« gu^achten batte der Angeklagte allerdings für den Laden ver schiedene A"swenduna«n gehabt, gleichwohl blieb noch ein Be trag von 380 M. übrig, auf den er keinen berechtigten An spruch hatte und der sich somit als unanaemessen und als über mäßiger Gewinn darstellte. Der Angeklagte hatte allerdinas geltend gemacht, daß der Affektionswert. der ideell» Wert der Kundschaft mit berücksichtigt wevden müsse und dann könne von einem übertriebenen Gewinn nicht mehr gesprochen werden. Das Amtsgericht hat jedoch abgelehnt, einen solchen ideellen Wert dem Laden des Angeklagten einzuräumen. Der Laden bab« längere Zeit leer gestanden und in der Zwischen zeit auch anderen Zwecken gedient, so daß sich die Kundschaft verlaufen gehabt habe. Hinzu koinme. daß eine dauernde Kundschaft sebr von der Person des Geschäftsinhabers und der Güte der fetlgeb»tenen Waren ob^noe Die N»m'üoy des Angeklagten rügte Verkennung des Begriffs des Affektions- wertes und damit der angemessenen Gegenleistung, ferner Verkennung des Deariffs des übermäßigen Gewinnes, wurde iedock« verworfen mit dem Bemerken, daß das angefochten» Urteil zu keinem rechtlichen Bedenken Anlaß gäbe. MfflerprWesl LM ms »«sWmr «s-elrel«. Der sächsische Ministerpräsident Heldt, der bisher Bundesvorstandsmttglied des Reichsbanners war, hat bei dem Bundesvorstand dieser Körperschaft seinen Austritt erklärt. Das Schreiben des Ministerpräsidenten bringt deutlich -um Bewußtsein, welche unüberbrückbare Kluft zwischen der staatserhaltenden Auffassung der Alffo-laUten und dem staats- zersetzenden Linksradikalismus klafft. Die staatsfeindliche Sozialdemokratie. Königsberg, 5. Febr. Hier erregt der Austritt des bekann ten sozialdsmokratischen Führers Adolf Bartel aus der Sozialdemokratischen Partei berechtigtes Aufsehen. Bartel ist in dieAlteSozialistischePartei übergetreten. Er gehört seit 35 Jahren der Sozialdemokratischen Partei an. Seinen Austritt begründet er in einem Briefe an den Partei- vorstand, worin es heißt: Die Partei verhindert, daß dis Wahr- heit über die Ausbeutung Deutschlands und damit in erster Linie der deutschen Arbeiterschaft in ihrer ganzen Grausamkeit bekannt wird. In gleicher Richtung tritt ste allgemein in ihrer Politik den Interessen der Hochfinanz zur Seite und ist bs- ftrebt, den Unmut über den auswärtigen Druck innerpolitisch gegen die anderen politischen Parteien Deutschlands auszu nutzen. Diese offenkundig staatsfeindliche Richtung ist — km offenen Bunde mit den Kommunisten — bemüht, deren demagogische Unverantwortlichkekt möglichst noch zu übertreffen. Vornehmlich aus diesen Gründen trete ich zu der „Alten Sozkaldemokrattschen Partei Deutschlands" über. Dort «erd« ich mit Gleichgesinnten auf den Wegen von Karl Legien und ffriedrich Ebert so für meine deutschen Volksgenossen wirken, wie « SS Jahre lang die Sozialdemokratische Partei erstrebt, jedoch zu meiner größten Enttäuschung seit der Schwenkung der Partei zum unfruchtbarsten und unduldsamsten Radikalismus nicht mehr zu Slahlhelmrag in Berlin. Störungsversuche und lleberfälle durch die Roten. Verli«, 5. ffebr. Der Landesverband Großberlin des Stahl lelmbundes hielt heute im Kriegervereinshause in -er Chaussee- -raß« sein« Generalversammlung ab. Nach Erledi gung der Tagesordnung sprach Dundesführer Seldte über die Bedeutung und die Ziel« des Stahlhelms. Er forderte die Mitglieder auf, alle Kratt« zu sammeln und den Gedanken an Lie deutsch« Zukunft in steter Erinnerung an die große Tradi tion des deutschen Volkes wieder aufzubauen. Der Berliner Derbandsvorsitzende von Stephani wandt« sich besonders «gen die Zersetzungsarbeit der Parteien. Die Versammlungsteilnehmer zogen dann in geschlossenem Zuge unter Begleitung eines außerordentlich starken Polizetaufgebo- te» durch den Nordosten Berling zum Lustaarten, wo sie unter den Klangen des Prasentiermarsches im Paradeschritt an der Bundesleitung vorbeidesilierten. Der Umzug uahm im allge meinen dank des starken Polizeiaufgebotes einen ruhigen Verlauf. In der Wiesensiraß« und in der Chaussee straß« mußten die Polizeibeamten von ihren Gummi knüppeln Gebrauch machen, da die Zuschauermenge die Absperrketten durchbrach und den Zua zu stören ver suchte. Aeßulickws versuchten Rote ffronkämvser in geschlossen«« Trupps in der Greifswalder Straße und in der Königstraße, ne wurden aber zurückgedrängt. Berlin, 5. Febr. Auf dem Heimwege von, Lustgarten sind an verschiedenen Stellen der Stadt StabOelmer von politischen Gegner überfallen, geschlagen und teilweise verletzt worden. Auch «in Polizeibeamter wurde durch Steinwürfe <m der rechten Schläfe verlebt. 118 Kommunisten und zwei Raichshannarlvtte wurden feftgenommen. 8. Febr. Im Rohmen der allgemeinen Kultur- Veranstaltungen der Stadt Düsseldorf sprach Reichskanzler a. D. Dr. Luther vor einer zahlreichen Zuhörerschaft über das Thema „Aus dem Berfassungsieben der Gegenwart". Trotz der schweren Erschütterungen nach Beendigung des Krieges und «ährend der Inflation hab« das Reich ferne Feuerprobe bestanden. Run stell« das Schicksal neue Probleme, da die Wirtschaft die Reserven, die ste vor dem Kriege besaß, noch nichr wiederhabe. Auch aus anderen Gründen sei ste sehr empfindlich. Rückschlägerin er Krise würden deswegen sehr b e - denk! ich werden. Was sei hier zu tun? Beeinträchtigung der Lebenshaltung der Bevölkerung müsse mit allen Mitteln vermieden werden. Nur grund sätzliche Einstellung auf Sparen könne Erfolg bringen. Der Staat müsse dem Volke dabei mit gutem Bei- spiel vorongehen. Die augenblicklich vorhandenen drei ver- schiedenen Auffassungen hinsichtlich eines Staatsauf baues, die unitaristische, der föderative und die all- preußische Auffassung, müßten sich vereinigen lassen D?« Arbeit de» Bundes Mr die Erneuerung des Reiches schreite stark voran. Dorvuss«bung sei eine Einstellung, die das Ge- samtwobk über olles stelle. Zwischen Internationalismus und Uebernationalismus liege der Scheideweg für das deutsche Volk. Nur non bewußter nationalerGrundlage aus könnten wir übernational erfolgreich wirken. Die Not -er Landwirtschaft. Stendal, 8. ffebr. Die vier deutschnaticmalen Kreisver- «ine der Altmark und des Kreises Jerichow veranstalteten beute Protest Versammlungen gegen die Not der deutschen Landwirtschaft. Insgesamt waren etwa 12 000 Landwirte aus der Umgebung zusauummgekommen. ReiGs- und Landtagsoboeordneter S ck l a n g e - Schöninaen führte nach einer Schildern»« der Notlaoe der Landwirtschaft u.a. aus. als erste Hilfsmaßnahme müsse gefordert werden, daß durch Verwendung von Staatsmitteln -er Zinsfuß für Darlehen auf ein erträgliches Maß zurück- geschraubt werd«. Darlehen dürften nur in fform von Hypotheken gegeben werden. Handels- und Zollpolitik dürf ten «inen rentablen Produktionsabsatz nicht unterbinden. Der Redner warnte vor übertriebenen Hoffnungen auf dem Welt- markt. Der Binnenmarkt müsse geordert werden. Die Stär kung der Landwirtschaft als des Haupternährungsfaktors Mr Las deutsche Volk und als großen Mnebmers industrieller und gewerblicher Erzeugnisse sei das Gebot der Stunde. Cs wurde eine Entschließung angenommen, in der es heißt; Die staatliche Grundverwögenssteuer ist für die Landwirtschaft sofort auszuheben. Die Reichsregierung muß die Rentenbank- Irundschukbttnsen auf das Reich übernehmen. Sämtliche kaufenden Wechsel stnd bis zur Durchführung einer allge meinen Umschuldung zu stunden. Eine Schutzzollpolitik ist zu erstreben, die die Eristenz der Landwirtschaft nicht weiterhin gefährdet. Personasschukden sind in Realschuk-en umzuwan- dein wobei der Zinsfuß auf höchstens sechs Prozent zu senke» sek. Unruhen in Barcelona. Paris, 6 Febr. Reisende versicherten, daß die Lage in Barcelona lehr gespannt sei. Zwischen Truppen und Ar- LandrSle. Der ehemalige Landrat des Kreises Liebenwerda Bo ge l, der seinerzeit wegen Untreue im Amt in allen Instanzen zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden war. ist begnadigt worden. Die Strafe ist auch im Strafregister gelöscht worden. Gleichzeitig ist offenbar, da sich Vogel als Landrat a. D. bezeichnet, daß das gegen ihn eingeleltete Diszi plinarverfahren eingestellt wurde. Vogel, der durch seine bekannten Geldgeschäfte dem Kreis Liebeuwerda schwere Verluste zugefügt hat, ist demnach mit Pens io n in den Ruhestand versetzt worden. Diese Nachricht hat im Kreis Liebenwerda großes Aussehen erregt und man erwartet ein parlamentarisches Nachspiel in dieser Sache. Vogel ist Mitglie der sozialistischen Partei. Der bisherig« kmumiffarisch« LanLrat Regierungsassessor Dr. Schmidt ist vom preußischen Innenministerium zum Land rat eines Landkreises im Regierungsbezirk Schleswig vorgeschlagen worden. Die Mehrheit des Kreistages hotte die W-bl Schmidts abgelehnt, weil er ihr nicht genügend Gewähr für ein reibungsloses Zusammenarbeiten mit den Kreisinsassen bot. Dr. Schmidt hatte sich seinerzeit als "eiter der berüchtigten Polizeiaktion gegen deutsche Mi r t s cha fts fü hre r. die bekanntlich phn« Erfolg verttes. hervorgetan. Die damals ae-eiat« republikanische G e - sinunnastüchtigkeit findet i«t,t ihren Lohn, wenn auch das Selbstbestimmungsrecht des Kreises zum Teufel geht.
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