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Bochum, 4. März. Nach einem Referat Friedrich Huse- monns iiber Lohn- und Arbeitsfragen im Bochumer Schützen- >of vor etwa 4000 Personen wurde einstimmig eine Ent- chließung angenommen, die u. a. besagt: Nur kurze Zeit rennt uns von der Neuregelung der Arbeitszeit und des rohntarifs im Ruhrbergbau. Die Versammelten erklären ich einverstanden mit den Forderungen des Derbandes der Bergarbeiter. Sie versprechen, nur den Parolen -er vier Gelreidesorgen in Ruhland. Moskau, 4. März. Der Vorsitzende des Zentrakvollzugs- komitees, Kalinin, richtete einen Aufruf an die Bauern der Sowjetunion, in dem er die Erweiterung der Saat baufläche verlangt, um den Schwierigkeiten zu steuern, die sich in diesem Jahre ergeben hoben. Es ist in den letzten Tagen wiederholt zu Zusammenstößen zwischen Miliz und Bauern gekommen. Moskau, 4. März. Die staatlichen Getreideeinkäuse be trugen im Februar 1946 000 Tonnen gegen 901 000 im gleichen Monat des Vorjahres und 1340 000 im Januar. In den acht Monaten des Bestehens der Getreideeinkauss- Organisation sind 9 06b 000 Tonnen Getreide gegen 9 800 000 in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres angekauft worden. England nnd Aegyplen. Kairo, 4. März. In der Antwort des Kabinettes auf den Entwurf eines Vertrages zwischen England und Aegypten wird erklärt, daß die englischen Vorschläge unannehmbar und imt der Unabhängigkeit Aegyptens unverinbar seien, da die Vorschläge die Anerkennung eines britischen Rechtes, Aegypten zu besetzen, einschlössen, was niemand zulassen könne. Paris, 4. März. Chamberlain erklärte dem hiesigen Vertreter von Reuter: Der Vertrag, über den ich mit Sarwat Pascha verhandelt habe, wird von der ägyptischen Negierung nicht angenommen werden. Das ist ein Unglück. Wieder einmal hat in Aegypten der Einfluß der Extremisten die Oberhand behalten. Kairo, 4. März. Ministerpräsident Sarwa Pascha ist aus Gesundheitsgründen zurückgetreten. London, 4. März. In gut unterrichteten Kreisen wird nicht bezweifelt, daß Sarwat Pascha tatsächlich zurück getreten ist, weil es ihm nicht gelang, seine Kollegen zur Annahme des englisch-ägyptischen Vertragsentwurfes zu über- reden. Ei» netter Polizeikommiisar. Mörs, 5. März. Der berüchtigte Raubmörder und ehe malige Seyaratisien-Polizeikommissar von Duisburg. Köpp, wurde zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Köpp hatte im verganaenen Jabre aut der Straße Mörs-Hölderberg ein 24jährige- Mädchen überfallen und zu berauben und zu ermorden versucht. Köpp ist im vergangenen Jahre vom Saarbrücker Schwurgericht wegen Raubmordes an einem 20iäbriqen Mädchen in Merzig zum Tode verurteilt worden. Während der Sepavattstenzeit spielte er als Polizei- kommiffar von Duisburg eine üble Rolle. Groener über -ie Flottenpolittk. Der Hausholtausschuß des Reichstages setzt« am Sonnabend die allgemeine Aussprache Uber den Etat der Morine fort. . Abg. Brüning Haus (D.Vp.) verweist darauf, daß Herr v. Löwenfeld in Gemeinschaft mit Noske die Republik gerettet hätte. Jedenfalls habe Noske Herrn v. Löwenfeld höher ge» schätzt als Herrn Kuhnt. Die deutsch« Flotte habe im Welt krieg die Nord- und Ostsee so beherrscht, daß kein« einzige Schiffsgranate auf deutsches Gebiet gefallen sei, was bekanntlich England nicht von sich behaupten könne. Ohne diese Tätigkeit der Marine hätte dos Landheer auch nicht mit den nötigen Waffen, Munition usw. versehen werden können. Das sei sicher ein großes Verdienst der Marine. Prinz Heinrich von Preußen sei nach Kenntnis aller Sachverständiger ein ausge zeichneter Seeoffizier gewesen. Abg. Loibl (Bayr. Volksp.) erklärt namens seiner' Frak tion die Zustimmung zum Bau des Panzerschiffes A. Reichswehrmini st erGroener erklärte: Ich will hier das ehrliche Geständnis oblegen, daß ich unsere Flotten- politik vor dem Kriege für einen Fehler gehalten habe, nicht allein aus politischen Gründen, die mich als Soldaten nichts angingen, sondern in erster Linie aus militärischen, und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich Ihnen mitteile, daß diese Ansicht im Großen Generalstab vorherrschend war. Der alte strategische Grundsatz, daß man zur Entscheidung nicht stark genug sein kann und die Ueberzeugung, daß die Entscheidung auf dem Lande fallen müsse, ist die Ursache für diese Einstellung des Generalstobes gewesen. Nach dem Gesagten ist es nicht verwunderlich, daß während des Krieges beim Generalstab der Glaube verbreitet war, bei einem wenigerstarkenAus- bau -erFlotte zugunsten des Landheeres hätten vermut lich die entscheidenden Armeekorps auf dem rechten Flügel der Marneschlacht nicht gefehlt. Das mag dahingestellt bleiben. Die Gerechtigkeit gebietet aber, festzustellen, daß der oft geta delte und in der Armee schmerzlich empfundene, vom militäri schen Gesichtspunkt aus unverständliche Nichteinsatz der Fl o tte in der ersten Phase des Krieges mit der meiner Auf fassung noch verfehlten Flottenpolitik nicht das geringste zu tun hat, sondern ganz anderen gerade von der Flottenfiihrunq am meisten beklagten Motiven entsprang. Ich bin der Ansicht, -aß die hervorragenden Leistungen der Flotte im Kriege nicht hoch genug anerkannt werden können, und daß die Flotte in: Rahmen des Möglichen alles getan hat, was man billigerweise von ihr verlangen konnte. Allerdings nicht das, was die breite Molle in Deutschland noch der vorhergegangenen Propaganda — Propaganda ist in dieser Beziehung immer vom Uebel — erwartete, was die Flotte aber ohne Beherrschung des freien Meeres gar nicht leisten konnte, nämlich den Schütz des deut schen Außenhandels und die Offenhaltung der großen Uebersee- wege. ** Stollberg. Vermutlich durch Fahrlässigleit beim Abbrenneu der angrenzenden Wiese brach in einer zur Stadtbrauerei gehörigen Scheune ein Schadenfeuer aus, das dos Gebäude mit 400 Zentnern Heu und Stroh ein» äscherte. ** Oberlungwitz. Infolge des anhaltenden schneelosen Frostes ist hier an dem im Herbst gesäten Getreide erheblicherSchaden angerichtet worden. Ganze Saat flächen sind vernichtet. Zahlreiche Landwirte sehen ihre Herbstarbeit verloren. ** Burkhardtsdorf. Auf dein sogenannten Niklas- berge brach ein schnell um "sich greifender Waldbrand aus, der erst nach längeren Mühen unterdrückt werden konnte. ** Chemnitz. Am Sonnabend früh wurde die Feuer wehr durch Straßenpassanten nach einer Kohlengroß handlung an der Viktoriastratze gerufen, wo auf dem Lagerplatze ein Feuer ausgebrochen war. Der, Brand fand in den aufgestapelten Vorräten reiche Nahruit? und griff aus die im Hofe stehenden Kohlen- und Schleifwagen, sowie einen weiteren Lagerschuppen mit Heuboden ü'cn. Nach einstündiger zäher Arbeit gelang es, die Flammen ein zudämmen. ** Chemnitz. In den letzten Tagen ist die Berufs, feuerwehr nicht weniger als 24 Mal zu Wald-, Gras- und Schwellenbrände, meist am Bahnkörper oder in dessen unmittelbarer Nähe alarmiert worden. — Im nahen Kem tau entstand in dem 10—15jährigen Fichten- > bestände des Staatsforstes vermutlich infolge Lokomotive»- funkenflugs ein Waldbrand, durch den über zwei Hektar Wald vernichtet wurde. . ** Chemnitz. Am Sonnabend fuhr in der Vorstadt Hilbersdorf ein Motorradfahrer des städtischen Elek trizitätswerkes mit voller Kraft gegen einen Baum. Der Unglückliche erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. . B«Mt, 5. März. Nach Press«Mitteilungen soll sich der Kronprinz entschlossen haben, die Herrschaft Oels zum größten Teil zu verkaufen. Der Besitz sei infolge der all gemeinen Agrarkrise ein Defizitunternehmen. Berlin, 4. März. Exzellenz von Glasenapp, der früher« Vizepräsident -er Reichsbank, ist am Herzschlag ge- Zur -eutjchen Wirtschaftspolitik. Ei« Rede de» Wirtschaftsministers. 8» Reichstag begann am Sonnabend -ie Beratung des Etat» des Reichswirtschaffsministeriums. Der Reichswirtschastsminister Dr. Curtius legt« zu nächst di« Grundzüge einer Konjunkturpolitik-«»:, -ie 1926 der Ankurbelung der Wirtschaft, 1927 dagegen der Der- Hütung einer Uebevsteigerung der Konjunktur gedient habe. Di« gegenwärtige Preisbewegung biete keinen Anlaß zu be sonderer Besorgnis. Eine gleichmäßige stetige Entwicklung der Wirtschaft sei im Herbst durch die Vertrauenskrise aus Anlaß de» Memorandums, des Reparationsagenten, der Häufung pessimistischer Aeußerungen aus der Wirtschaft sowie -er Dis kussion über Abdrosselung weiterer Ausländsanleihen und Kredite gefährdet gewesen. Es hätte wochenlanger Aufklärung und Kämpft bedurft, um diese Gefahr zu bannen. Heute sei eine ruhigere Auffassung der Lage zu beobachten. Auslondskapital werde neben eigener Kapitalbildung nach wie vor erforderlich sein. Bei der eingetretenen Stagnation sei es völlig verfehlt, noch weiter eine Abdrosselung zu propagieren. Der Minister erörterte weiter die Handelsbilanz des Jahres 1927.. Die Steigerung der Passivität auf 3,9 Milliar den sei gewiß besorgniserregend, andererseits müsse man sich aber auch einmal vor Augen halten, daß die deutsche Außen handelsbilanz der Vorkriegszeit ebenfalls passiv gewesen sei. Die Ausfuhr im Jahre 1927 sei zwar im Verhältnis zu 1926 nicht erheblich gestiegen, da 1926 wegen des englischen Berg- avbeiterstreiks eine besonders starke Ausfuhr an Rohstoffen und Holbwaren stattgefunden habe. Die Steigerung gegen über 1925 betrage dagegen 1,4 Milliarden. Im Verhältnis zum Frieden hätten wir 1925 zwei Drittel, 1927 drei Viertel -es ehemaligen Volumens wieder erreicht. Besonders erfreulich sei, -aß innerhalb der Ausfuhr die Fertigwaren einen erheblich größeren Umfang einnehmen als in der Vorkriegszeit. Der Gesamtumsatz bleibe zwar noch unter dem Vorkriegsverhältnis zum Welthandel, das 13,3 v. H. betragen habe: immerhin sei doch in den letzten Jahren bis Abschluß 1927 ein« Steigerung auf 10V v. H. eingetreen. Man dürfe angesichts der ungeheu ren Schwierigkeiten, die der Wiederanschluß an den Weltmarkt in der Nachkriegszeit mit sich gebracht hätte, die Ergebnisse des Ausfuhrgeschäfts im allgemeinen alserfreulichenFort- schritt bezeichnen. Jedenfalls müsse in der Forderung der Ausfuhr auf den eingeschlagenen Wegen fortgeschritten werden. Exportförderung und Pflege des Binnenmarktes brauchten sich nicht auszuschließen. Er habe sich aufs stärkste für Hilfs maßnahmen zugunsten der Landwirtschaft eingesetzt. Er werde alles unterstützen, was zu deren Rationalisierung und Ertrags steigerung führen könne. Dagegen könne er keine Politik mit machen, die ihr Heil in der Drosselung der Einfuhr fthe. Die Rückwirkungen solcher Politik auf das deutsche Ge samtvolk, einschließlich der Landwirtschaft, wären verhängnis voll. Aufrechterhaltung und Vertiefung des Anschlusses an die Weltwirtschaft sei eine Schicksalsfrage für Deutschland und Europa. Abg. Dr. Lejeune-Jung (Dnatl.): Die für unser« jetzige Handelspolitik grundlegenden Meistbegünstigungsver träge mit den Vereinigtei'. Staaten von Nordamerika und mit England hätten nicht das gehalten, was man von ihnen er wartet habe. Der hohe Einfuhrüberschuß stelle eine der bedenk lichsten Indexziffern über die fortschreitende Verarmung Deutschlands dar. Eine ganz untragbare Belastung für die deutsche Landwirtschaft bilde die Einfuhrziffer für landwirt schaftliche Erzeugnisse in einer Höhe von 41L Milliarden Mark. England trage trotz immer wiederholten grundsätzlichen Bekenntnisses zum Freihandel in Verfolg seiner Industrieschutz gesetzgebung durch d>e Einführung von Schutzzöllen die größte Beunruhigung in den internationalen Warenaustausch hinein. Diese englische Handelspolitik richte sich trotz unseres Handels vertrages mit England vornehmlich gegen Deutschland. Unter diesen Umständen erscheme der Wert unseres Meistbegünsti gungsvertrages mit England immer problematischer. Auch der Handelsvertrag mit Rußland habe sich als höchst unzu länglich für die deutsche Wirtschaft erwiesen. Die erheblichen Opfer, die wir unserer Landwirtschaft im Handelsvertrag mit Italien zuqemutet hätten, seien vergeblich gewesen. Den italienischen Handelsschikanen, die praktisch einem Vertrauens bruch gleichkommen, müsse mit entsprechenden Maßnahmen be gegnet werden. Der Redner warnt dringend vor Ratifizierung der Genfer Vereinbarung über das Verbot der Einfuhrverbote, denn dadurch würde eine gesunde Entwicklung des inneren Marktes und ein wirklicher Friede Wischen Landwirtschaft und Industrie verhindert werden. Der Lohnkonflikt bei -er Reichsbahn. Berlin, 4. März. Die Tarifgewerkschaften der Reichsbahn arbeiter haben bekanntlich die Lohnbestimmnngen des Tarif vertrages zum 31. März d. I. gekündigt. Sie fordern eine Erhöhung des Stundenlohnes um 10 Pfennige und dazu noch höhere Entlohnung der Betriebs- und Derkehrsarbeiter (durch gehende Löhnung), ferner Erhöhung der Ueberzeitszuschlüge und eine besondere Lohnerhöhung auch für die östlichen Gebiete. Ein Teil der Gewerkschaften forderte außerdem Dienstalters zulagen und Dienstprämien. Die erhobenen Forderungen be deuten eine Steiaerung der jährlichen Lohnausgoben um über i250 Millionen Mark. Diese Forderungen konnten von der Hauptverwaltung nicht als geeignete Grundlage für Verhand lungen angegeben werden. Die Reichsbahn bat sich deshalb mit dem Reichsarbeitsminifter wegen Einleitung eines Schlichtungsverfahrens in Verbindung gesetzt. Die Wahlen in Polen. Deutsche werden von der Wahlurne vertrieben. Kattowiß, 4. März. Der Wahlsonntag verlief bis in die späten Abendstunden verhältnismäßig gut. Die Wahlbeteili gung war sehr stark. Im Stadtkreis Kattowitz soll die Be teiligung bis 90 Prozent betragen. In den Abendstunden wurden vielfach in kleineren Orten die deutschen Stimmzettel verteiler von Aufständischen vom Wahllokal vertrie ben, mehrfach sind auch deutsche Stimmzettelverteiler ver prügelt worden. Die in letzter Stunde ergangene Anweisung des Gene ralwahlkommissars über die Nichtaufstellung von Wahlzellen ist restlos durch geführt worden, so daß die Wähler gezwungen wurden, vor den: Wahltisch Len Wahlzettel in den Wahlumschlag zu stecken. Vielfach wurden als Wahllokal nur kleine Zimmer benutzt, in denen natur gemäß die Beobachtungen der Wähler sehr gut durchgeführt werden konnten. Viele Wähler sind wegen unbedeutender Unstimmigkeiten in der Schreibweise des Namens nicht zur Wahl zugelassen worden. I Bergarbeiterverbände Folge zu leisten un- gelobe«, nichts I unversucht zu lassen, um den Forderungen den notwen digen Nachdruck zu verleihen. Sie sind gewillt, erfor derlichenfalls den Kampf bis zur letzten Konsequenz durchruführen. Wie», 4. Marz. Ungefähr 400 Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes wollten nach einer Versammlung in Alzgersdorf in geschlossenem Zuge durch Meidling ziehen. Als sie von der Sicherbeitswache aufgefordert wurden, sich auf- zulösen, griffen sie die Wache mitSteinwiirfen und Stock- hieben tätlich an, auch ein S ch uß soll gefallen sein. Di« Wache sah sich genötigt, vom Seitengewehr Gebrauch zu machen; als Verstärkungen eingetroffen waren, gelang es, die Demonstran- ten zu zerstreuen. Dier.Sicherheitswachleute erlitten Der- letzuimen. Paris, 4. März. Nach einer Meldung aus Brüssel sind mehrere polnische Offiziere in Belgien ein getroffen, um die Organisation der belgischen Militärschulen zu studieren. > Paris, 4. März. Der deutsch« Botschafter von H oefch, der nach der Zusammenkunft mit Dr. Stresemann in Cap Martin zurückgekchrt ist, hat gestern Briand einen Besuch ab gestattet. Paris, 4. März. In der Angelegenheit der Betrügereien bei den Sachlieferungen ist der Bankier Raphael Wolff ans Schlettstadt verhaftet worden. London, 4. März. Wie aus Leiyang in der chinesischen Provinz Hunan berichtet wird, schloffen dort entlassen« Sol daten 300 buddhistische Mönche in einen Tempel ein und steckten diesen dann in Brand. Die 300 Mönche kamen in den Flammen um. E Oertttche Angelegenheiten. Aue, 5. März. In der elften Stunde kam auf der' Schneeberger Straße ein Karl R. aus Schneeberg mit sei nem Rade dadurch zum Stürzen, daß ihm plötzlich ein Hund in die Maschine lief. R. zog sich erhebliche Fleisch wunden im Gesicht und an den Armen zu. Er wurde von der Polizei aufgehoben, zu einem hiesigen Arzt gebracht und dann im Auto nach Schneeberg übergeführt. Lößnitz, 5. März. Am Eisenbahnübergang ist ein Bahnsteig k arten automat ausgestellt worden. Durch Lösen einer Bahnsteigkarte ist es nunmehr möglich, den Bahnsteig von der Unterführung aus zu betreten. Schwarzenberg, 5. März. Am Sonntag in der Mittags zeit erfolgte bei lebhafter Beteiligung der Schwarzenberger Bevölkerung der Start von drei Freiballonen. Sie zeigten folgende Landungsergebnisse: Ballon „Hinden burg", Führer Erich Kreyß-Lhemnitz, landete sehr glatt 17.28 Uhr vor Gottesgrün bei Greiz. 22 Uhr wollte dieser Ballon wieder zu einer Nachtfahrt aufsteiqen. Weitere Nachrichten liegen jedoch noch nicht vor. Ballon „Chemnitz", Führer Fröbel-Chemnitz, landete ebenfalls glatt 16.53 Uhr südlich der Bahnlinie Chemnitz—Zwickau vor Niederschindmaß bei Glauchau. Ballon „Schwarzenberg II", Führer Prehm, lan dete 15.45 Uhr bei Neumark ebenfalls glatt. Schwarzenberg, 5. März. Zwischen Bahnhof- und Annaberger 'Straße spielte sich am Sonnabend eine auf regende Verkehrsszene ab. Dort hatten sich zwei Pferde, die einen mit Altpapier beladenen Magien zogen, losgeriffen und rasten mit dem Wagen die Straße entlang. In vollem Galopp bogen sie nach der Brücke über das Schwarzwasser ein, über den Bahnübergang hinweg, in di« Annaberger Straße. Einem beherzten Mann gelang 48 dort, die Zügel zu erfassen und den Wagen zum Stehen zu bringen. Unterwegs war ein Teil der Altpapierballen aus die Straße gefallen. Schwarzenberg, 5. März. Durch leichtsinniges An zünden von Feuer entstand gestern Mittag gegen 1 Uhr bei dem früheren Kalkbruch Hempel u. Stiehler ein Wald brand. Der Schaden ist nicht bedeutend. Schwarzenberg, 5. März. Referendar Dr. Anger beim Amtsgericht Dresden wird ab 1. April an das hiesige Amtsgericht und Referendar Schiller von hier vom glei chen Zeitpunkt ab an das Amtsgericht Auerbach i. V. versetzt. Schwarzenberg, 5. März. Am Freitag wurde auf dem Ottenstein ein Sittlichkeitsverbrechen an einem 22 Jahrs alten Mädchen verübt. Es kommen zwei Personen in Frage, die bereits dem Amtsgericht zugeführt worden sind. Lauter, 5. März. Dienstag Abend 8 Uhr findet im Gasthof „Zum Löwen" eine öffentliche politische Ver sammlung der tzitlerbewegung statt, in der Hr. Haake aus Thüringen das Referat halten wird.