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Taaeblaü * «sbannlmachnng«» der Amlstzaup,Mannschaft und der Slaalsbelidrden in Schwarzenberg, der Sinais» u. städtischen Bekdrd»» i» Löbnitz, Nen,.Sütel, Srllnhain, sowie der SinanzS^er in Aue und Schwas «»»«eberg. w«d« auberdem v<rvsfenllich,: Die Bekanntmachungen d« Stadträte zu Au« imd Schwarimbera , und dir Amtsgericht« zu Au» und Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. Gärlner, Aue, «rzgeb. »midmft«, «m « «» »ft «MU» «« «m> «ft «—«dm, «ft «ft».r.m»m, «« omdlMftrlft. NiMfrmn» <n,mr«n»tr« Nr. SS. Dienstag, den 6. Mürz 1928. Amtliche Anzeigen. Im Güterrechtsregister ist eingetragen worden, daß zwischen dem Kaufmann Paul Winter und seiner Ehefrau Hedwig geb. Richter in Aue durch Ehevertrag vom 20. Juli 1927 und zwischen den, Kaufmann Rudolyd Paul Alfred Fritzsche und seiner Ehefrau Johanne geb. Gebhardt in Aue durch Ehevertrag vom 3. Januar 1928 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes ausgeschlossen worden ist. Amtsgericht Aue, den 2. März 1928. Dienstag, den 6. März 1928. vorm. 10 Uhr sollen in Radiumbad Obericklema ca. 78 Stück Bretter verschiedener Größen und Stärken gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert werden. Bieter sammeln in Hergerts Restaurant. « Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Mittwoch, den 7. März 1928, vorm. 9 Uhr soll in Schwarzenberg ein Posten Eeschichts. und Lehrbücher öffent lich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Q 164-26 Sannnclort der Bieter: Amtsgericht Schwarzenberg. Zimmer Nr. 10. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Löhnih. Geschlossen bleiben alle Geschäftsräume des Rathauses einschl. Standes amt, Stadtkasse, Stcueramt und Betriebsamt, Montag und Dienstag, den 12. und 13. März 1928, wegen Ncinigungsarbeiten. Das Standesamt nimmt Sterbc- fallsanmeldungcn nm Montag vorm. 11—12 Uhr entgegen. Lößnitz, am 2. März 1928. Der Rat der Stadt. Die verfahrene fü-tiroler Frage. Es ist niemals ein Zweifel gewesen, daß in der süd- tiroler Frage Mussolini die stärkere Position hat. Das politisch und wirtschaftlich schwache Oesterreich steht dem kraft strotzenden faschistischen Staate machtlos gegenüber. Wenn der Duce neben dem Hohn, den er für das Nachbarland jenseits des Brenners übrig hatte, noch recht drohende Töne anschluo so waren diese wohl an andere Adressen gerichtet. Mussolini hat von jeher jede Gelegenheit bearüßt, der Welt von der Macht des Faschismus zu erzählen. Besonders hat er die Gepflogen heit vor den Tagungen des Völkerbundes oder des Rates immer gern geübt, denn er weiß aus Erfahrung, daß sich diese Gremien durch große Woxte. imponieren lassen,. Italien hat immer etwas Werg am Rocken. Diesmal steht die fatale An gelegenheit der Waffenfchiebungen nach Ungarn mit auf der Tagesordnung. Da kann es nichts schaden, meint Mussolini, wenn er den Rat durch rhetorische Faustschläge ein wenig ein schüchtert. Es hat keinen Sinn, dem Diktator Italiens Brutalität vorzuwerfen, wie dies in der Presse geschieht. Von seinem Standpunkt aus hat der Mann ganz recht. Denn die Macht entscheidet in allen politischen Dingen ganz allun, mit Sen timentalitäten wird die Weltgeschichte nicht gemacht. Wer macht los ist, ist ehrlos, dieses Wort gilt heute ebenso, wie es immer gegolten hat. Papierne Proteste gegen das, was wir von unserem Standpunkt aus die Vergewaltigung der Südtiroler nennen, sind unnütz. Solange wir Mussolini nichts anderes zu bieten haben, wird er darüber hinweggehen. Die einzigen Mittel, mit dem die Lage unsere..Landsl^te jenseits des Brenners er? leichtert werden kann, sind die Umstellung der deutschen Außen politik und die Lösung aller innerpolitischen Bindungen mit dere- Marxismus, mit dem der Faschismus niemals seinen Frieden schließen wird. Alle übrigen Bemühungen sind zwecklos. Die Ankworl Mussolinis an Seipel. Sanktionen gegen Südtirol. Mailand, 4. März. Aus Rom wird berichtet: Vor voll besetztem Hause hielt heute Mussolini seine Antwort- rede an Seipel. Zuerst betonte er, daß er mit seiner Antwort sehr lange gezögert habe, weil er zuvor die Rede im offiziellen Text lesen und weil er mit dem Wiener Gesandten konferieren wollte, ferner weil er der Angelegenheit nicht allzu große Bedeutung beimeffe, denn Italien sei ein großes starkes Land von 42 Millionen Einwohnern und Oesterreich sei eben das, was es sei. Wenn Seipel, der so manche her vorragenden Eigenschaften habe, nicht selbst das Wort er griffen hätte, Hütte er die Sache schwimmen lassen. Aber heute antworte er zum letzten Male, denn wenn solch ein Vor fall sich nochmals wiederholen sollte, würden die Tat sachen reden, und das möge genügen. Nach dieser Ein leitung begann Mussolini mit der Polemik, die lediglich die Gedanken wiedergab, welche die italienische Presse in der ver gangenen Woche ausgeftthrt hatte. So zählte er die Wohl taten (!) auf, die Italien Oesterreich in politischer wie in anderer Hinsicht erwiesen habe. Er erinnerte an die Schul den Oesterreichs gegenüber Italien und wiederholte die Aus führungen der Presse, daß die Südtiroler eine verschwindende Minderheit gegenüber der gesamten Bevölkerung Italiens bildeten. Diese Minorität, so erklärte der Duce, ist ein Faktor, der gegenüber der geschlossenen Masse von 42 Millionen Italienern durchaus nicht ins Gewicht fällt. Er fällt ferner nicht ins Gewicht angesichts der vielen Millionen Deutschen, die an andere Staaten gekommen sind. Wenn diese Fmge existierte, würde man sie in irgend einem Fricdensvertraa oder einem diplomatischen Uebereinkommen finden. Davon ist keine Spur zu finden. Alle Bemühunaen, etwas zu schaffen, was nicht existier . sind demnach vollkommen sinnlos und absurd. Sie würdA' bedeuten, daß man aegen eine Felswand rennt. Die österreichischen Redner behaupten, daß Ver sprechungen und Versicherungen seitens der Re gierungen bestehen, die der faschistischen Regierung voraus gegangen sind. Ich erkläre das nicht für ausgeschlossen, aber es läßt sich auch annehmen, daß dieienigen, die solche Versiche rungen gegeben halben, es später bereut haben, angesichts der übertriebenen Auslegung, die man gewissen Versprechungen gegeben hat. Indessen hält sich die faschistische Regierung dizirchausnicht gebunden durch die mehr oder weniger vagen und rhetorischen Versicherungen von Leuten, die Systeme und Regierungen vertraten, die inzwischen durch die faschistische Revolution hoffnungslos überholt worden sind. Da man l>«. griffen hat, daß man das diplomatische Gebiet nicht beschreiten kann — Bundeskanzler Seipel selbst hat sich geweigert, dies zu tun — versucht man, die Frage auf das Gebiet politi scher SevtlmeutaHtät zk kyaeo und spricht vor» einem System der Tyrannei, von gemarterten Brüdern, von Personen, die durch die barbarische faschistische Diktatur hin geschlachtet worden sind. All dieses ist nicht nur falsch, sondern vor allem in höchstem Maße lächerlich: wir sind keine Schüler jenes Oesterreich, das ein Jahrhundert lang die Länder halb Europas mit Henkern bevölkerte, die Gefängnisse mit Mär tyrern füllte und unaufhörlich Galgen errichtete. Die faschi stischen Greueltaten sind die Erfindung einer ungesunden Phantasie. Dann leugnete Mussolini jedwede schlechte Behandlung der Südtiroler ab, sagte aber kein Wort über den deutschen Privatunterricht und ebenso auch nicht über das Verbot des Religionsunterrichts in der Muttersprack)«. Er verbat sich jede ausländische Einmischung in diese An- aelegenheit und teilte mit, daß sämtliche deutschen Zeitungen in Südtirol verboten werden würden. Weiter sagte er, daß die Beamten aus frühe rer Zeit, von denen sich noch mehrere Hundert im Dienste be fänden, entweder einverstanden sein müßten, nach dem Inneren Italiens versetzt oder abacbautzu werden. Im weiteren Verlauf seine Rede schilderte er, wie die Italienisierung Fortschritte mache. Die extremen Elemente des Pangerma nismus, fuhr Mussolini fort, erbeben ein verzweifeltes Geschrei, um eine Frage, die schon geschlossen ist, zu galvanisieren. Es ist da not wendig, einige der zahlreichen Torheiten zurückzuweisen, die in diesen Tagen jenseits des Brenners gedruckt werden. Was künnnert uns das Spiel nnt Vanierschnitzeln, das in anderen Ländern vor sich geht? Der Faschismus ist kein Exportartikel. Wenn Europa sich immer schwerer mit den Uebeln infizieren will, von denen wir geheilt sind, so wird uns das nur wach samer in dem Bestreben machen, uns gegen das am meisten verbreitete Uebel mit allen Waffen zu verteidigen. Der Völkerbund? Genf? Vergebliche Hoffnungen! Wenn die Völlerbundsversammluna in Genf in das Labyrinth der sogenannten „Minderheiten* sich vertiefen würde, würde sie aus diesem Labyrinth nicht mehr zurückkommen. Es ist an der Zeit zu sagen — und es wird vielleicht das letzte Mal sein, — daß jede Kundgebung jenseits des Brenners unnütz und schädlich ist. Es ist an der Zeit zu erklären, daß alle unver schämten Reden, gehässigen Unterstellungen und gemeinen Be leidigungen nur zu dem einen Ergebnis führen, die „Gvolu- Kon" des faschistischen Lobens zu beschleunigen, und zu dem anderen Ergebnis, einen AbgrundzwischenNachbar- Völkern zu schaffen. Soweit es in unseren Kräften steht, wollen wir die Freunde der germanischen Welt sein, deren Wert und Mitarbeit an der menschlichen Zivilisation wir an erkennen, aber unter der Bedingung, daß unsere Sicherheit, das heißt die Sicherheit voy 42 Millionen Italienern, niemals, und wäre es auch nur andeutungsweise, in Frage gestellt wird. Das es sich um unsere Sicherheit und nickt um Schul- fta-ea handelt, das ergibt sich mv dem, was jzns^ Bren 81. Jahrg. ners seit der denkwürdig gewordenen Sitzung des National rates geschieht. Der antiitalienische Feldzug geht in volles Stärke weiter. Zum 5. März ist eine Versammlung in Inns* druck angesetzt worden, „um gegen die faschistischen An« Mästungen und die Bedrückung der Deutschen zu protestierend Diese Versammlung ist von den Sozialisten einberufen worden. Das zeigt,'daß die Frage der Deutschen an der oberen! Etsch nur ein Vorwand ist, um den Faschismus zu kämpfen. In einer im Innsbrucker Gemeinderat gehaltenen Rede wurden die künftigen deutschen Generationen ermähnt- „dafür zu kämpfen, daß Nord- und Südtirol von Kufstein bis Salurn wieder vereinigt werden." Diese Erklärung ist, jenseits aller politischen Verzwicktheiten, von einer brutalen Aufrichtig! koit, die wir zu schätzen wissen. Mit ebensoviel Aufrichtigkeit teilen wir aber heute den Tirolern, den Oesterreichern und der Welt mit, daß ganz Italien mit seinen Lebenden und seinen Ditep aufrecht am Brenner steht. (Brausender Beifall). * » * Die KaNung -e? Tiroler Klerus. Wien, 4. März. Der deutsche Klerus der Diözese Trient hat an den Fürstbischof Endrizzi das Ersuchen ge richtet, beim Vatikan einen Visitator für Südtirol zu erbitten. Dieser müsse politisch neutral sein und deutsch sprechen können, sowie womöglich einein neutralen (floate angehören, damit er das Vertrauen gewinne. In einer Kon ferenz der deutschen Dekane der Diözese Trient erkürten sämtliche Anwesenden dem Fürstbischof, daß die Erbllung des Religionsunterrichtes in italienischer Sprache von der gesamten deutschen Geistlichkeit ab gelehnt werde. Die Dekane ersuchten den Fürstbischof um Intervention denn Vatikan. Der Klerus des Dekanats Mals hat beschlossen, sich durch kein Verbot von der Erteilung des Religionsinter« richtes in der Muttersprache abbringen zu lassen. * * * s Röm, 4. Marz. Das große Neapeler Blatt „Maitino" das größte Blatt Süditaliefis, ist. für 23 Millionen Lite an eine faschistische Gesellschaft verkauft worden. Der Volkslrauerlag. Berlin, 4. März. Der große Volkstrauerta«, die Gedenkfeier des Volksbundes Deutschen Kriegsgräberfm sorge, ist am heutigen Sonntag im ganzem Lande in zahlreichen Ver anstaltungen unter Beteiligung aller Schichten der Bevölkerung begangen worden. In Berlin hatte der Volksbund sieben große Feiern veranstaltet, von denen diejenige im Plenarsaal desNeichstags durch die Anwesenheit des Reichspraidin- ten v. Hindenburg eine besondere Weihe empfing. Dor dem Hauptportal des Reichstagsgebäudes waren die Fahnen des Reiches auf halbmast gesetzt, und eine tausendköpfige Dienge erwartete hier bei schönstem Frühlingswetter den Reichsprä sidenten. Der Plenarsaal war in tiefes Schwarz gehüllt. Riesige silberne Kreuze und zwei gewaltige silberne Krön-ze hoben sich leuchtend von dem dunklen Hintergrund ab. Mm zwei hohen Opferschalcn züngelten Flammen empor. Zahlrenhe Chargierte der Studentenschaft in Wichs waren mit ihren Bannern erschienen. Die Reichswehr hatte 16' Fahnen d!p alten Armee entsandt. Reichs- und Staatsminister, Vertreter der städtischen Behörden, der Geistlichkeit, vieler Verbände urd Korporationen waren ebenfalls anwesend. Pünktlich um Ist Uhr betrat der Reichspräsident in Begleitung dtg. Staatssekretärs Meißner und seines Adjutanten, des Major«! v. Hindenburg, des Reicksministers des Innern v. Keudell, dkO Reickstagspräsidenten Löbe, des Reichswehrministers Groenei;, des Chefs der Heeresleitung Heye und des Chefs der Marino) leitung Zenker die frühere Hofloge, ehrfurchtsvoll begrüßt 0^ der sich erbebenden Menge. Professor Oskar Hackenbergers „Deutsches Gebet", gespielt von dem Kosleckicken Dläserbünb, eröffnete die Feier. Danh sang der Grksche Männergesanaverein Schuberts „Gott ist mein Hirt". Piarrer Siems , der Präsident -es Volksbunds, sprach warme Worte der Begrüßung und gab eine Uebersicht über dift ständig wachsende Arbeit und Entwicklung des Pollsbundes,- Wieder hörte man den Erkschen Männergesangverein, dani§ hielt Monsignore Dr. Kreutz (Freiburg i. Br.), der Präsident des Deutschen Laritas-Berbandes, die Gedenkrede, die einen tiefen Eindruck auf die Versammlung mochte. Dumpfer Trom« melwirbel erscholl, Fahnen und Degen senkten sich, und das Tambour- und Hornistenkorps spielte eine Strophe des Liedes .Ick hatt' einen Kameraden". Nach einem Schlußwort des Präsidenten Siems sang man gemeinsam zwei Strophen des Deutschlandliedes; der Trauermarsch aus dem Oratorium „Saul" von Händel beendet« die erhebende Feier. Inzwischen war auf dem Platz der Republik zwischen dem Neichstagsgebäude und dem Bismarckdenkmal ein« Ehren- kompaqni« aufmarschiert, die der Reichspräsident, der beim Verlassen des Hauses von der Menge mit brausenden Hoch! rufen begrüßt wurde, nach Beendigung der Feier im Reichs- tag abickritt. Während -er Feier im Neichstagsgebäude ertönten die Glocken d«r Berliner Kirchen, und Wer dem Hans kreisten drei Flugzeuge mit wehenden Trauerwimpeln.