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NeustSdiel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Au« und Schwarzenberg. 2s werden außerdem verössenilichl: Di« Bekanntmachungen der Stadirök« zu Au« und Schwarzenberg und d«r Amligerichi« zu Au« und Johanngeorgenstadt. «I»«tg«»-«««»»« str dl, m» «-»«UI« «»mm« dl» «n»la-r» » Uhr l» dm is»u»i«s»4ft«- ft,Im. «IM «mehr Ulk dl, «lufnahm, d,r <m> oom,schrl^m«n Laa» lowl« a» b«NI««l«r Sl,lU «Ird nlil,m«dm. «» m<di ftir dl, «ltft-dui dm dm» gmalAncki« -»kn^mm Niu^am. — Für «ick,«»» «. «rlmgl Nai^aadl« Schrlftim« Idmmonnl dl« Strlft- lMdma »Nm v«antw»rimig. - U»l»rbr«d<m-m dm G« lchdft»barl,»m dmründm d,l»,*»lxrl<d«. B«l g-hlim^» «ri«a mid ft«h»m -,llm «»dalt, al» »lihl «r^adarl. yaart,«s<-1st»ft«Nm l»r «ü». Ldhnl». Sid««»«, »M Säw-rimb«,,. Nr. 27. Mittwoch, -en 1. Februar 1928. 81. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Mittwoch, den 1. Februar 1928, vorm. 10 Uhr soll in Schwarzenberg ein Bild meistbietend öffentlich gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Dieter: Nest. Bergstraße. Q 2271/27 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Der von der Kreishauptmannschaft genehmigte XIU. Nach trag zum Ortsstatut, die Unterstützung der in den Ruhestand versetzten Dezirkshebammcn im Stadtbezirke Lößnitz betr., vom 27. Juli 1894, liegt im Natbaus, Zimmer Nr. 9, 14 Tage lang öffentlich aus und gilt damit als bekonntgcmacht. Lößnitz, am 30. Januar 1928. Der Rat der Stadt. Die Kreishauptmannschaft hat den XVIII. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für die Stadt Lößnitz, der die Wert zuwachssteuer regelt, genehmigt. Der Nachtrag liegt im Natbaus, Zimmer Nr. 9, 14 Tage lang öffentlich aus und gilt damit als bekanntgemacht. Lößnitz, am 30. Januar 1928. Der Rat der Stadt. Die amtlichen Bekanntmachunaen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des .Erzgebirgischen Bolksfreunds* in Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingcsehen werden. Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium in Dresden hat unterm 28. Januar 1928 (Sächsische Staatszeitung Nr. 20 vom 24. Januar 1928) verordnet, daß für die demnächst stottfin- dende Wahl der Berstcherten-Bertreter zum Ausschuß der Lau- desversicherungsanstalt Sachsen der Bezirk jedes Versicherungs amtes einen Stimmbezirk bildet. Für den die Stadt Schwär- zenberg umfassenden Stimmbezirk des Dersicherungsamts bei dem Stadtrat zu Schwarzenberg ist Herr Stadtrat Müller, Stadthaus II, Zimmer Nr. 4, als Vorsteher des Stimmbezirks ernannt worden. Schwarzenberg, am 30. Januar 1928. Der Rat der Stadt — Dersicherungsamt. SelM SIMemWeiMW zu SlhMMbers Freitag, den 3. Februar 1928, abends 7 Uhr im Zeichensaale der 1. Bürgerschule (1. Obergeschoß). Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Nachbewilli gung eines Betrags für die Wohlfahrtskasse 1925/26 und Rich- tigsprechung der Rechnung. 3. Beschaffung eines Theatervor- hängs. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Schwarzenberg, am 30. Januar 1928. gez. Rauchfuß, Vorsteher. I 1 !»!> W IIIN1!!' !It! 0 Wandlung der Auhenpolttik? Dr. Stresemanns Enttäuschung über Locarno. Anklagen gegen Frankreich. Der Reichsaußenministcr hat in seiner Reichstagsrede am Montag ungewohnt scharfe Töne gegen dis Adresse Frankreichs gefunden. Er hat ungefähr den gleichen Gsdankcngängcn Aus druck gegeben, wie sie in der nationalen Presse seit Monaien zu lesen sind, und zum ersten Male mit ernsten Worten die Möglichkeit der Durchführung des Locarnovertrages bezweifelt. Auch hat diesmal Dr. Stresemann vermieden, seine persönliche Freundschaft zu Briand ins Feld zu führen. Vielmehr hat er einen direkten Vorstoß gegen den französischen Außen minister gemacht, indem er dessen Wort von der Ueberflüssig- keit der Maschinengewehre und Kanonen in einem Zusammen hang zitierte, der wenig schmeichelhaft für Monsieur Briand ist. Nachdem an dem Abschluß des Vertrages von Locarno nichts mehr zu ändern war, hat sich das nationale Deutschland dafür eingesetzt, aus ihm das Bestmögliche herauszuholcn, und zugleich die Oeffentlichkeit immer und immer wieder gewarnt, sich ja kein Milchmädchenexempel vormachen zu lassen. Be kanntlich hat diese Taktik in der Wilhelmstraße und bei den « * Die Attacke -es Autzenminislers. Berlin, 30. Ian. Auf der Tagesordnung des Reichs tages steht die zweite Beratung des Etats desAuswärti - gen Amtes. Der Ausschuß beantragt u. a. die Einstellung von 60 000 Mark für die Deutsche Liga für den Völkerbund.. Neichsaußenminister Dr. Stresemann drückt zunächst seine Freude darüber aus, daß alle Parteien sich für die Er hebung der Gesandtschaften in Chile und Argentinien zu Bot schaften ausgesprochen haben. Er fährt dann fort: Die Reichsregierung hat dem Völkerbund in einer Denk schrift ihre Bemerkungen zur Sicher heits- und Ab rüstung s fra g e mitgeteilt. Die nächste Tagung der Ab- rüstungskommission ist auf den 15. März einberufen. Deutsch land hat seine Bereitwilligkeit zur tätigen Mitarbeit ausge- sprachen. Wir haben vollständig abgerüstet und ein ganzes Netz von Schiedsverträqen abgeschlossen. Es ist eine Binsenwahrheit, daß der V ö l ke rb un d sein Ziel nicht erreichen kann, wenn sich seine Mitglieder durch Verträge in verschiedene Gruppen schalten. Es darf in der Oeffentlichkeit nicht der Eindruck entsteben, als ob die Sicherheit eines einzel nen Staates auf Kostender Sicherheit anderer Staaten gegründet werden soll, als ob es weniger auf die Sicherheit des Friedens als auf die unmittelbare Vorbe reitung der nächsten Kriege ankomme, als ob das Ziel nicht die allacmeine Verständigung, sondern die Ver ewigung bestimmter Machtpositionen einzelner Staaten sei. (Sehr richtig!) Die deutsche Denkschrift spricht das so klar aus, daß es mir unverständlich ist, wie der Vor- *warts darin einen Rückschritt hinter Locarno sehen kann. Wir haben verschiedene Handelsverträge abae- schlossen, darunter mit Frankreich. Mr sieben in Ver^andOin- gen mit der Tschechoslowakei, Polen und Litauen. D>e Ver handlungen mit Litauen sieben vor dm, Abschluß. Wäbrend der Anwesenheit des l i ta u i s ch e n M i n i ste rv r ä s i d e n - ten in Berlin haben zwischen ihm und mir Besprechungen tzattaefunden. die eine meitoehende Uebereinstimmuna unserer Linksparteien nicht immer Freude erregt. Daß sie richtig gewesen ist, geht jetzt auch aus der Rede des Relchsaußen- ministcrs klar hervor. Nach ihr ist die Skepsis gegenüber Lo carno nur zu berechtigt. Nunmehr steht Frankreich nackt vor aller Welt da, seine Rolle als Wortbrecher und Friedensstörer ist deutlich gekennzeichnet. Die Frage ist nun: Bedeutet die Rede Dr. Stresemanns eine Wandlung in der auswärtigen Politik, ist sie die Abkehr von Frankreich? Oder handelt es sich nur um ein diplomatisches Manöver mit dem Endziel, die Franzosen zu veranlassen, nun endlich Farbe zu bekennen? Vermutlich wird das letztere der Fall sein. Immerhin ist zu begrüßen, daß nach Hindenburg nun auch der Neichsaußen- mimster, der noch vor kurzem in Königsberg erklärt hatte, es sei unnütz, mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, mit Paris einmal Fraktur geredet hat. Vielleicht richten sich Poincarü, Briand und der Sozialist Paul-Boneour ein wenig danach. Ansichten ergeben. Das Ergebnis ist der Abschluß eines Schiedsgerichts- und Ausgleichsvertrags und verschiedener technischer Verträge. Auch über die Verhält- nisse im Memelgebiet und über die dort verbliebenen deutschen Optanten ist eine befriedigende Regelung erzielt worden. Was unser Verhältnis zu Polen betrifft, so ist die Leidensgeschichte unserer Handelsvertragsverhandlnngen bekannt. Im Juli v. Is. ist die N ied erIa s s un gs frage geklärt worden. In den daran anschließenden Wirtschastsver- handlunaen ist von uns in einem Protokoll das Ausmaß der wirtschaftlichen Konzessionen auch auf dem Gebiete der Lan d - Wirtschaft festgeleat worden. Diese Festlegung entsprach einem einmütigen Beschluß des Gcsamtkabinetts. Ich muß es deshalb zurückweisen, wenn in einem Aufsatz des pom- merschen Landbundes und in der Deutschen Tagesztg. gesagt wird, daß die Hemmungen gegenüber dem Schutz der Landwirtschaft vom Auswärtigen Amt ausgehen (Lebh. Hört! Hört! links) und wenn in den Entschließungen bca Landbnndes gesagt wird, man werde nicht dulden, daß ü b e rha u n t e i n Handelsvertrag mit Polen zu stande kommt. (Hört! Höri! links.) Wir sind nicht in der Lage, uns eine wirtschaftliche Selbstherrschaft leisten zu können. lieber die Beziehungen zu Frankreich sagte der Minister: Es handelt sich für uns darum, auf dem Gebiete der Politik eine gleiche Verständigung zu erreichen, wie auf dem des Han dels. Hier steht ein großes Hemmnis gegenüber: Die Fortdauer der Besetzung des Rheinlandes. Der N e i ch s p r ä s i d en t bat in seiner Neuiahrsaniprache der all- aemeinen Emminduna des deutschen Polkes Ausdruck aegeben, als er die Räumung forderte. Eg war ein als offiziös ange sehenes iran-üstsches Blatt, das demaeaeniiber davon sprach, man '"ei an diele Stilübunaen d°r deutschen Politik aewöbnt, und dos deshalb olaubte, den Appell des Reichspräsidenten nicht heHnders crnsi nehmen zu brauchen. (Hört! Hört!) Die französiHe öl'"entliche Meinung würde sich in einem äußerst bedauerlichen Irrtum befinden, wenn sie sich einer derartigen Äuffassuna hinanbe (Zustimm.1 Man soll sich in Frankreich klar darüber sein, daß es für die Weiterentwicklung der deutsch- französischen Beziehungen psychologische Voraussetzungen gibt, oie unbedingt berücksichtigt werden müssen. Klar tritt die Ano malie zwischen der Locarno-Politik und der fortdau ernden Rheinlandbeseßunq vor Augen. Ich habe noch keine Formel gesehen, die zwischen zwei benachbarten Nationen die Sicherheit stärker garantiert, als der Locarno^Dertrag es Mi schen Deutschland und Frankreich tut. Beide Mächte verpflich ten sich durch diesen Vertrag, auf jedes agressive Vorgehen gegeneinander zu verzichten. Wer nach mehr Sicherheit ruft, der letzt Zweifel in das gegebene Wort und den geschlossenen Vertrag. (Lebh. gustinnn.) Wenn wir nicht das Vertrauen haben, daß die heute geschlossenen Verträge gehalten werden, dann hat es überhaupt keinen Zweck, Verträge zu schließen. (Erneute stürm. Zustimm.) Heber den Verzicht auf jeden Angriff hinaus tritt für das Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland die eng- lischeGarantie hinzu. Ich erinnere an den bedeutungs vollen Vorgang bei den Verhandlungen in Genf, als der eng- lische Außenminister weitere Bindungen des englischen Welt reichs ablehnte mit Bezugnahme auf di« Kopfleistung, die Eng land in den Locarno-Verträgen eingegangen wäre. In der Rede, in der er dos zum Ausdruck brachte, heißt es, daß Eng land sich mit seiner ganzen Macht gegen den eknsetzen würde, durch den der Locarno-Vertrag gebrochen würde. Gilt denen, di« in Frankreich nach verstärkter Sicherheit rufen, das Wort und die Macht Englands nicht? Zweifelt manan der Macht Englands, zusammen mit Frankreich den Kampf gegen die deutsche Reichswehr aufnehmen zu kön nen? (Heiterkeit und Zustimm.) Hat man irgendein Anrecht darauf., zu zweifeln, daß England sein, feierlich bekräftigtes Wort hält? Das Verlangen nach verstärkter Sicherheit wäre, soweit das deutsch-französische Verhältnis in Betracht kommt, ebenso eine Beleidigung Deutschlands wie Eng lands, weil es auf der Vorstellung vom Wortbruch beider Mächte basieren würde. (Sehrwichtig!) Ich wiederhol«: Wenn irgendein Volk an der Lösung der Frage der Sicherheit inter- essiert ist, dann ist es das deutsche Volk. Kleine und mittlere Mächte, unbeschränkt in der Ausbildung ihrer Armee, können heute Deutschland bedrohen, während Deutschland kaum in der Lage ist, auch nur kurze Zeit hindurch seine Grenzen, Leben und Freiheit seiner Einwohner zu verteidigen. Es muß erlich einmal darauf hingewiesen werden, daß in dem Ruf nach Sicherheit gegen Deutschland e i n S t ü ck He u ch el e i lieg t, das nicht länger von der öffentlichen Mei nung der Welt ertragen werden kann. Man sei sich doch darüber klar, daß es gerade die Frage der Aufrechterhaltung der Rheinland-Besetzung ist, die den Lo carno-Vertrag in den Augen der Oeffentlichkeit herabgedrückt hat. Man hat vor der Welt davon gesprochen, daß die Ma schinengewehre und Kanonen verschwinden sollen. Im Rhein land stehen sie heute noch gegenüber einer Macht, mit der man im Völkerbundrat zusammenarbeitet und mit der politische Differenzen in wichtigen internationalen Fragen nicht bestehen. Di« Aufrollnnq der Frage der Nheinlandräumung ist nicht NM ein formales Recht Deutschlands aus dem Versailler Vertrag, sondern ist di« zwar nicht arsdrücklich formulierte, aber lo- gischeFolge eines Vertrages, der di« Gewalt gegeneinander ausschlicßt. Einst wurde in Locarno der Anbruch einer neuen Zeit gesehen. HeuteistderBegeisterungdieSkep- sis gefolgt. Wir fordern die Nheinlandräü- mung, weil sie eine unüberwindliche Hemmung der deutsch französischen Annäherung ist, weil sich sonst die großen Gedan ken der Locarno-Politik nicht durchsetzen können. Wenn heute die Skepsis UberdieLoearno-Ver- träge besteht, ist es wahrlich nicht Deutschland, das die Schuld daran trügt. Ein« Politik, die auf die deutsch-französische Ver ständigung gerichtet ist, findet heute von links und rechts dis stärksten Befürworter im deutschen Volke. Aus England mehren sich die Stimmen, die da fragen, was die englischen Truppen noch am Rhein zu tun hätten. Es ist kein Zweifel, daß die öffentliche Meinung Englands und ihrer hervorragend sten Vertreter die weitere Besatzung im Rheinland als ein Un glück ansehen. Als Frankreich in der damaligen Heiligen Allianz mibwirkte, hörte die Besetzung Frankreichs durch die Truppen der Verbündeten auf, weil eins und das andere als unvereinbar erschien. Wir können nicht die Auffassung Raum fassen lassen, als wenn Deutschland bereit wär«, die Verkürzung der Rheinland- beseßung mit dauernden Maßnahmen zu erkaufen, die über den Vertrag von Versailles hinausgehen und die ge eignet wären, an Stelle des Vertrauens von Volk zu Volk das Mißtrauen zu verewigen und dadurch eine wirkliche und wirk- same Friedenspolitik zu hindern. (Lebh. Beisay.)