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Nr. 145 — 94. Jahrgang Wilsdruff-Dresdcn Telegr.-Adr.: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 25. Juni 1935 VM Iv.-Iö. StMsttt RWMieitllg das Folgende: 1. Ein Bartransfer findet nicht statt. In diesem Jahr wird die Partei in den Tagen vom 1g. bis 16. September ihr gewaltiges Jahrestrcsfcn in der Stadt der Reichsparteitage, in Nürnberg, abhaltcn. Die umfassenden Vorbereitungen für die organisato rische Durchführung, die auch in diesem Jahr Hauptdienst leiter Schmeer leitet, sind bereits in Angriff genommen worden. Im Rahmen des Reichsparteitages, dessen Pro gramm sich noch im Stadium der Vorbereitung befindet, wird der Führer den Grundstein zum Neubau der gigan tischen neuen Kongreßhalle und damit für die gesamten großen Reugestaltungsarbeiten des Reichspartei tagsgeländes in Nürnberg legen. Der traditionelle Anf- marschplatz der SA, die Luitpold-Arena, wird bis zum Reichsparteitag in seiner neuen Gestaltung voraussichtlich bereits fertiggestellt sein. Das gewaltige Ereignis des Reichsparteitages, das alljährlich dem deutschen Volk und der Welt Zeugnis av- legt von der Kraft und Stärke der in der NSDÄP ver ankerten politischen Führung in Deutschland, wird auch diesmal Hunderttausendc von Parteigenossen zu gewal tigen Feierstunden nach Nürnberg führen und wieder zum nationalen Erlebnishöhepunkt des Jahres werden. Botschafter v. Ribbentrop hat über die abge schlossenen deutsch - englischen Flottenbesprechungen in London den Vertretern der englischen und französischen! Nachrichtenbüros Reuter und Havas eine Unter-! redung gewährt, in der er folgendes ausgeführt hat: Ich freue mich, daß die Flottenverhandlungcn zuj einem guten Ende geführt werden konnten. Rach Jahren der schönen Reden, der ruhelosen Ministerreisen von einer Hauptstadt zur andern, der Konferenzen, ist hier zum ersten Male auch wirklich etwas getan wor den, nämlich: der erste praktische Schritt zur Rüstungsbeschränkung. Ich glaube, Europa hat in der Vergangenheit den Fehler gemacht, immer zuviel auf einmal anzupacken. Zwei Fehler vor allem: Erstens wollte man immer alles auf einmal in Ordnung bringen, statt ein Problem nach dem andern in Angriff zu nehmen, und zweitens hat man, was noch schlimmer, versucht, alle Probleme aller Länder mit allen Mächten gleichzeitig an einem Tisch zu lösen. Das wird dann kollektives Friedenssystem genannt. Ich glaube, man hat bisher das Pferd am Schwanz aufgezäumt. Auch Deutschland wünscht ein Friedcnssystem, das Freundschaften entspringt, die auf Tatsachen, und nicht auf Theorien aufgebaut sind. So müßte die Grundlage jedes Völkerbundes aus sehen! Aber Deutschland ist davon überzeugt, daß man dahin nur Schritt für Schritt gelangen kann, und glaubt, daß die vitalen Probleme Europas nur durch Friedens- taten zu lösen sind — auch wenn zwei Völker zunächst allein handeln — und nicht durch allgemeine Friedens- gespräche, die Europa bislang nicht weitergebracht haben. Ich glaube, dieses Flottenabkommen ist derAnfang einer praktischen Friedenspolitik. Es regelt ein für allemal die Flottenfrage, das vitalste Problem zwischen Deutschland und England. Eine Flottenrivalität wird für alle Zukunft aus- geschaltct. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man sich klarmacht, was das für diese beiden großen Länder bedeutet. Aber ich bin davon überzeugt, daß dies nur die eine Seite der Frage ist. Das andere Hauptergebnis dieser Flottenabmachung besteht darin, daß wir das Eis gebrochen haben, das die politische Situation Europas in Erstarrung hielt. Die Atmosphäre der Beruhigung, die jetzt logischerweise nicht ausbleiben kann, wird sicherlich den Weg zur Lösung anderer Fragen ebnen, und so könnte dieses Abkommen sehr wohl ein Eckstein einer wirklichen Konsolidierung Europas werden. Wir Deutsche glaube» an die Mission, die Europa für die ganze zivilisierte Welt zu erfüllen hat, und ich würde nur zu glücklich sein, wenn alle Län-> der Europas die außerordentliche Bedeutung dieser Tatsache erkennen würden. Vor die Alternative gestellt! zwischen Konsolidierung der europäischen Staaten aus der einen Seite mit dem daraus folgenden Wohlstands der allein den Menschenmassen unseres Kontinents die Existenz sichern kann, und nur Chaos auf der anderen Seite, sollte die Wahl nicht schwerfallen, und ich bin sicher, daß wir nunmehr einen Weg finden werden. Ich glaube, in dem Ringen um die Erhaltung der Kultur müssen England, Frankreich und Deutschland und die anderen europäischen Länder zusammen stehen. Wir glauben an ein starkes Europa und an et« starkes britisches Weltreich. Da muß ich aber nun noch etwas bemerken: Heute las ich in einer der Morgenzeituugen, daß Deutschland versuche, einen Keil zwischen Frankreich und England zu treiben. Dazu kann ich nur sagen, daß uns in Deutsch land völlig das Verständnis für solche seltsamen Unter stellungen fehlt, die ihren Ursprung nur in dem GesGvätz von Leuten haben können, die sich einfach von einer ge wissen Vorkriegsmentalität nicht frei machen können. As meine * wir sollten klug sein und unsere internen Zwistig keiten innerhalb der alten Welt vergessen. Wenn wir alle die Auferstehung des Abendlandes wün schen, wie der Reichskanzler Hitler in seiner Rede sagte, müssen wir lernen, weit vorauszublicken, und auch an diese Auferstehung glauben. ein weiteres Jahr vom 1. IM 1MS Ms MZWM 1!)36 zu treffen. Das Reichsbank-Direktorium bestMME daher hinsichtlich aller mittel- und langfristige« deutschen Auslandsverbindlichkeiten, die in der Zeit vom 1. KE 1935 bis 30. Jnni 1936 fällig und bei der .Konversions kasse für deutsche Auslandsschulden eingezaM werden, Sie Aegelmg de- TrmMs ad i.M. In Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Communiquös der Berliner Transferkonferenz vom 29. Mai 1934 hatte die Neichsbank am 14. Juni 1934 die Transfer regclung für alle innerhalb der Zett vom 1. Juli 1934 bis 30. Juni 1935 cintretenden Fälligkeiten ans mittel- und langfristi gen deutschen Anslandsverpflicht ungen bekanntgegeben. Mit Rücksicht darauf, daß die deutsche Devisenlage, die zu dieser Regelung führte, in der Zwischenzeit keineswegs ein Besserung, vielmehr eine weitere Verschlechterung erfahren hat, sieht sich die Reichsbank genötigt, eine entsprechende Regel ungsür ÄsW einer pMWn MdmMW. Botschafter von Ribbentrop zu dem Abschluß der Londoner Besprechungen. 2. Jeder Z i n s s ch e i n i n b a b e r ist berechtigt, mrf Grund der für ihn durch Reichsmarkzahlung des deutschen Schuldners an die Konversionskasse für deutsche Auslands schulden gegen diese begründeten Reichsmarksorderungen nach näherer Maßgabe der Durchführungsbestimmungen mit 3 v. H. jährlich verzinsliche und mit 3 v. H. des jeweils nm- laufenden Betrages jährlich tilgbare, bis zum 1. Januar 1946 lausende Fundierungs-Schuldverf ch r e bb » n- gen der Konversionskasse sür deutsche Auslandsschulden in Höhe des Nominalbetrages des Zinsschcines und i« der Währung, auf die der Zinsschein lautet, zu erhallen. Kapital, Zinsen und Tilgungsbeträge der Schuldverschreibun gen sind mit der Reichsgarantie ansgestattet, ans die die Beschränkungen und Verbote des Gesetzes über die Devisen bewirtschaftung vom 4. Februar 1935 und die Borschristen des Gesetzes über Zahlungsverbindlichkeiten gegenüber dsm Ausland vom 9. Juni 1933 keine Anwendung sinden. 3. Den Zinsscheingläubigern stehen dw sonstigen Zinsgläubiger sowie die Gläubiger von Divi - dcndenfordcrnngen und Forderungen ans regelmäßig wicderkcbrende Leistungen ähnlicher Natur gleich, die gemätz dem Gesetz über Zahlunasverbmdlichkeiten gegenüber dem Ausland vom 9. Juni 1933 bei der Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden einzuzahlcn sind. 4. Die Behandlung von Tilgungsbeträg,en und Kapitalrückzahl ungen wird besonderer Regelung Vor behalten. Ihre Transferierung unterbleibt. 5. Der Zahlungsverkehr gegenüber dem Ausland', der durch Verrechnungs- oder Zahlungsabkommen oder durch sonstige Vereinbarungen in anderer Weise als durch Einzahlung bei der Konvcrsionskasse sür deutsche Auslands schulden seine Regelung findet, bleibt Won den vorstehende» Bestimmungen unberührt. Am Sonnabend und Sonntag wird die einzige dies jährige Sammlung für „Mutter und Kind" ver anstaltet. „Nur eine gesunde, starke Mutter kann ihrem Volk gesunde Söhne und Töchter schenken." Der Llrlaub ein Prüfstein. Auch ein Thema zum Beginn der Schulferien und der Reisezeit- Von Willi Börger, Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Rheinland. Nationalsozialismus ist kein bloßes äußerliches Be kenntnis, sondern die praktische Bewährung sozialistischer Gemeinschaftsgestnnung im harten Alltag. Er stellt den deutschen Menschen Tag für Tag vor Auf gaben, an denen der einzelne sich innerhalb der Gemein schaft, in der er steht, zu erproben hat. Entscheidend ist immer die wesentliche Frage, wie bin ich persönlich und damit die Gemeinschaft, in der ich verantwortlich tätig bin, in meiner inneren Bereitschaft, d. h. in meiner Ge sinnung, dem nationalsozialistischen Ziel näher gekommen? In den regelmäßigen Arbeitssitzungen, bei denen ich Woche für Woche die für die Gemeinschaftsarbeit in den Betrieben Verantwortlichen aus Führung und Gefolg schaft zusammcnbringe, konnte ich mit Genugtuung fest stellen, daß im Rheinland dieser Wille, diese Entschlossen heit zu tätiger Mitarbeit beim Aufbau betrieblicher Ge meinschaft in ständigem Wachsen ist. Den schlagendsten Beweis hierfür erhielt ich m a. bei der Frage des Urlaubs für die schaffenden Menschen und insbe sondere für die Jungarbeiter. Ja, ich darf Wohl sagen, diese Frage des Urlaubs ist sür mich zum Prüfstein geworden für die nationalsozialistische Ge sinnung. die in den Betriebsaemejnschaften besteht. Wie !var es denn? Der Liberalismus sah in der Arbeit des „Arbeitnehmers" einschließlich der Jugend lichen die Ware, für deren Benutzung je Stunde ein gewisser Betrag zu zahlen war. Für ihn war deshalb der Urlaub des Arbeiters und Lehrlings ein unbilliger Anspruch, für den eigentlich keine „Gegenleistung" be stand, und den man nur ans „besonderem sozialem Ver ständnis" oder gezwungenermaßen gewährte. Auch die Auffassung der Arbeiterschaft vom Urlaub war ganz be herrscht vom Denken aus der Gegensätzlichkeit. Urlaub War ein Anspruch, den man von dem widerstrebenden Klassengegner, dem „Arbeitgeber", mit allen Mitteln er kämpfen mußte. Das geschah manchmal durch wochen lange Streiks mit Not und Elend, um schließlich dafür einen Tag Urlaub zu „erreichen". Oder: auf der anderen Sette gab es auch Arbeiter, für die der Urlaub eine bloße Geldfrage war. Wenn die anderen den Urlaub erkämpft hatten, verzichteten sie im Interesse des „Arbeitgebers" auf den Urlaub und strichen dafür den Mehrlohn ein. In jedem Falle war die Frage des Urlaubs ei« Zank apfel, um den sich die beiden Klassengegner im sozialen Leben Jahr für Jahr aufs bitterste bekämpften. Der Nationalsozialismus sicht im Urlaub eine sittliche Verpflichtung gegenüber der Volks gemeinschaft. Für ihn ist die Arbeit Inhalt und Sinn des Lebens überhaupt. Wenn die Arbeitskraft des einzelnen in den Betriebs stätten verbraucht wird, so muß sie natürlich wieder ersetzt werden, und das geschieht durch die Erholung in einem ausreichenden Urlaub. Somit wird aus dem falsch auf gefaßten Urlaubsanspruch eine sittliche Pflich t zum Urlaub, denn er dient zur Wahrung und Mehrung der Gesundheit unseres Volkes Daß diese Forderung für die noch in der Entwicklung stehenden Jugendlichen, Lehrlinge und Jungarbeiter in erhöhtem Maße zutrisft, braucht nicht besonders begründet zu werden. In meinen Richtlinien zum Urlaub und den Erläute rungen habe ich die einzelnen Betriebsgemeinschaften vor eine Aufgabe gestellt, die auf der Grundlage der Frei willigkeit im Geiste der Volksgemeinschaft zu erfüllen war. Mein Appell an den Gemeinschaftsgeist der schaffenden Menschen im Rheinland ist von den meisten richtig verstanden und befolgt worden. Ich habe die Zu versicht, daß im kommenden Arbeitsjahr anch der Rest der Betriebsgemeinschaften sich seiner völkischen Verpflich tung in der Frage des Urlaubs bewußt wird und aus innerer nationalsozialistischer Gesinnung freiwillig durch Gewährung des Urlaubs nach meinen Richtlinien am Aufbau mitarbettet. „Treue um Treue ist ent scheidend", so habe ich damals in meiner Begrün dung gesagt. Nicht mehr der Zwang der Tarife, d. h. der Zwang durch den Staat, darf für den verantwortungsbewußten Deutschen ausschlaggebend sein, sondern der freiwillige Einsatz, getragen von dem Pflichtbewußtsein der Per sönlichkeit, die nicht fragt, was tut der andere. WilsdnOrÄgeblait alle anderen Stande des Wilsdruffer Bezirks Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten des Stadt rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeigenpreise laut aufliegendem Tarif Nr. 4. - Na ch wei su ng s-Ge b ü hr : 220 Rpsa. - Dorgeschriebene- Erschemungstaye und Platzvorschriften werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — Anzeinen - Annahme dis vormittags 10 Uhr. durch Frrurul üdcruvi. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr.M6»i<en Anzeigen übe^i^ w» ^wuhr II—! - ll-der Rud-nnnspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogcn werden must oder der Auftraggeber ju Konkurs Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. -rei Haus, bei Postbestellung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. 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