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Staatssekretär Suvich Sei Reichsminister Dr Goebbelc Berlin. Der Staatssekretär im italienischen Außen ministerium, Suvich, besuchte in Begleitung des italienischen Botschafters Cerutti den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, im Propagandaministerium, wobei eine längere Aussprache über die aktuellen Probleme der internationalen Politik und die deutsche Kulturpolitik rm besonderen stattfand. Nachruf für Staatsrat Wagemann. Beileidstelegramm Görings. Der preußische Ministerpräsident Göring hat aus Anlaß des tragischen Todes des preußischen Staatsrates und nenernanntcn Präsidenten des preußischen Erbhof gerichts, Wagemann, an Frau Präsident Wagemann folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Zu dem .schweren Verlust, den Sie und Ihre Kinder durch den tra gischen Tod Ihres Mannes erlitten haben, spreche ich 'Ihnen zugleich im Namen der preußischen Staatsregie rung meine herzliche Anteilnahme aus. Die großen Verdienste, die er sich als vorbildlicher Beamter ins besondere bei der Mitarbeit an der Schaffung eines neuen deutschen Bauernrechts erworben hat, sichern ihm ein dauerndes Gedenken." Der preußische Justizminister Kerrl und Staats sekretär Freisler haben dem toten Mitkämpfer ehrende ,Nachrufe gewidmet. , * ' Der Hamburger Senat hat aus Anlaß des schweren Flugzeugunglücks auf dem Flugplatz Fuhls büttel angeordnet, daß auf dem Adolf-Hitler-Platz und auf dem Gebäude des Flughafens die Flaggenhalb mast gesetzt werden. Staatssekretär Freisler ist in Hamburg cingetroffen, nm die Anordnungen für die Überführung der Leiche des Staatsrats Wagemann zu treffen; der Familie des Verunglückten hat der Senat in einem besonderen Schreiben sein Beileid übermittelt. Kurze politische Nachrichten. Die in der Berufsgruppe „Rechtsanwälte" des ANSDJ. zusammengefaßten Rechtsanwälte haben in «einem Schreiben an den Reichsleiter der Rechtsabteilung «— Reichsleitung der NSDAP., Reichsjustizkommissar Dr. Frank — ihre Bereitschaft erklärt, die kostenlose Nechtsbetreuung für alle unbemittelten deutschen Volksgenossen zu übernehmen. ! . * s Auch in den deutschen Adelsfamilien hat eine scharfe Nachprüfung der rein arischen Abstam mung eingesetzt. Die überwachende Stelle für diese Prüfung ist der deutsche Adelsgerichtshof, in dem auch ein Vertreter des Reichsinnenministeriums sitzen wird. j ' Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, Rust, bestimmt in einem Erlaß, daß in den Schulen Preußens am 16. Dezember in der letzten Unterrichtsstunde in würdiger Form auf die Be deutung des Freiheitskämpfers Dietrich Eckart hin zuweisen ist, der bekanntlich am 26. Dezember 1923 ver starb. ? k Der päpstliche Nuntius Monsignore Cesare Orfe tt i g o, der im Mai 1930 als Nachfolger Pacellis nach Berlin kam, vollendet am 13. Dezember das 60. Lebens jahr. Oie Säuberungsarbeii im preußischen Erziehungswesen. Der gesamte Personalbestand der dem preußischen Kultusminister unterstellten Schulverwaltung (160 000 Beamte, davon allein ungefähr 120 000 Volks schullehrer) ist einer gründlichen und gewissenhaften Prüfung unterzogen worden. Alle dem erfolgreichen Auf bau des nationalsozialistischen Staates sich offen wider setzenden oder versteckt widerstrebendenLehrkräfte sind aus ,10 Lore wurde rot. Vor dem Koltauer Vetter mußte man sich in acht nehmen, mußte vor ihm ordentlich aus der Hut sein, daß er einem keinen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt fror sie mit einem Male. Ein leichtes Beben ging durch ihren Körper. Altenberg bemerkte es. „Gleich sind wir da, kleines Fräuleinl Gleich werden Sie erlöst sein!" Die wenigen Minuten zum Schloß wurden Leonore wirklich schwer. Der Geruch der nassen Kleider bereitete ihr Uebelkeit; sie spürte die Kälte in allen Gliedern. Eine Schwäche überkam sie, als sie vor dem Schloßtor standen. Sie schloß für einen Augenblick die Augen. Graf Altenberg sah es, legte fürsorglich die Arme um sie. Wie schön das war, dachte Leonore. Sie wollte das Vergnügen noch länger genießen und spielte aufs neue die Ohnmächtige. Innerlich freute sie sich, wie gut sie zu schauspielern verstand. Das ging großartig, das alles. Plötzlich hörte sie eine Helle Stimme, die laut trom petete. „Ach, du guter Himmel, was ist denn da passiert? Und auch Sie sind ganz naß, Herr Graf?" „Es ist ein kleines Malheur geschehen, Fräulein Gundula. Wir wollen das Fräulein zunächst hinlegen, bis das Bad fertig ist. Und dann", fuhr der Graf fort, während man Leonore auf das Ruhebett legte, „stellen Sie erst mal keine Fragen, Fräulein Gundel! Das ist, glaube ich, ein unglückliches Menschenkind, dem wir erst mal Kelsen müssen." ^lch, du lieber Gott! Seien Sie ganz unbesorgt, Herr dem SchuMenst entfernt worden oder werden doch ist Kürze auf Grund der noch vorliegenden Berichte ihres Amtes enthoben werden. Damit ist, wie es in einem Erlaß des preußischen Kultusministers heißt, die sichere Grund lage für eine gesunde Erneuerung des Erziehungswesens in Preußen geschaffen wordert? OasButterbroi am Weihnachisbaum Es sind schon viele dicke Bücher über Erziehung geschrieben worden, aber die besten Erzieher sind oft die jenigen, die nicht eine Zeile davon gelesen haben. Lehr haft eingetrichterte Weisheiten haften schlecht. Anfeuern des Beispiel und erschütternde Erlebnisse wirken mehr als lange.Reden, bei deren Beginn das Kind bereits in den Zustand leichten Halbschlafes zu verfallen Pflegt, den wir alle von der Schule her kennen. Leben und Belehrung soll man so wenig wie möglich trennen. Das gebrannte Kind scheut das Feuer mehr als das belehrte. Das Kind lernt spielend, und es kommt nur darauf an, daß es das Richtige lernt. Ich kannte einmal einen armen Maler, der es niemals unterließ, eine Scheibe Brot als wichtigsten Schmuck an den Weihnachtsbaum zu hängen. Das haben sich die Kinder gemerkt, und sie haben daraus gelernt, das kleinste Stück chen Brot hoch zu achten. Nationalsozialismus bedeutet: Opfern können. Auch dazu kann das Kind am leichtesten durch das Bei spiel erzogen werden. Niemals ist die Kinderseele so weich und aufgeschlossen wie zur Weihnachtszeit, niemals ist sie so bildsam und eindrucksfähig. Die Weihnachts erlebnisse der Kindheit haften unauslöschlich in der Er innerung. Man opfert am leichtesten für das, was man liebt. Aber man liebt auch das, wofür man Opfer ge bracht hat. Frachtfreie LhriMume für Bedürftige. Für die Beförderung von Liebesgaben sendungen im Rahmen der von der Reichsregierung getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Not der Bevölkerung, werden bereits seit Anfang September d. I. von sämtlichen Bahnen Frachtvergünstigungen gewährt. Ebenso wie die Deutsche Reichsbahn-Gesell- schast, haben sich auch die im Reichsverband Deutscher Verkehrsverwaltungen e. V. zusammsngeschlossenen 417 nichtreichseigenen Haupt-, Neben- und Klein bahnen bereiterklärt, Wei y nachtsbäume, die als Liebesgaben an Bedürftige bestimmt sind, auf ihren Strecken bis zum 24. Dezember 1933 frachtfrei zu beför dern, wenn sie in ganzen Wagenladungen aufgeliefert und durch die Ortsgruppen der NS.-Volkswohlfahrt ver sandt werden. Kleine MünMiea. Dreiköpfige Familie durch Gas vergiftet. Köln. In einem Hause in der Nußbaumer Straße in Köln-Ehrenfeld fand man eine dreiköpfige Familie, Vater, Mutter und eine zwanzigjährige Tochter, durch Gas vergiftet, tot auf. Es liegt einwandfrei Selbstmord, begangen infolge trostloser Familienverhältnisse, vor. Deutschfeindlicher Film in London doch zugelaffen. London. Die Vorführung des deutschfeindlichen Filmes „Wohin Deutschland?" ist jetzt vom Londoner Stadtrat doch zugelassen worden. LArLen. E Kem« ML trinken? vocki-mlt LaÜirsüiLr sLmeckt sie ÄM/ Graf! Ich werde mich schon des Mädchens annehmen. So ein hübsches Ding! Na, ich richte gleich alles, bin bald wieder da." Dann war es still. Nichts rührte sich mehr. War sie allein? Leonore schlug die Augen für einen Augenblick voll auf, um sie erschreckt wieder zu schließen. Rudolf von Altenberg stand vor ihr^ schaute sie un verwandt an; mitten hineingeseyen hatte sie in seine Augen. Ein jähes Herzklopfen überfiel sie. Hastig be wegte sie sich, machte die Augen wieder auf. „Bleiben Sie ruhig liegen, Fräulein Lore! Sie haben sicher etwas abbekommen. Ich fürchte — eine starke Er kältung — ich werde den Arzt kommen lassen." Leonore antwortete nicht. Wie er ihren Namen aus gesprochen hatte — wunderschön war das gewesen! Und dabei glaubte er an diese Leonore Siebenhühner. Wenn er wüßte. Na, was Schönes hatte sie sich da eingebrockt. Altenberg nahm ihre Hände. „Ganz heiße Hände haben Sie. Aber warten Sie, das Bad wird gleich fertig sein." Leonore hörte draußen die Stimme hes Kottauers. Gleich darauf auch die laute des Fräuleins Gundula. Beide traten zusammen ein. „So, das Bad ist fertig!" Gundula und der Graf halfen Leonore beim Aufstehen. Dann faßte Fräulein Gundula sie unter, führte sie hinaus. Gleich darauf saß Leonore in der Badewanne. Das warme Wasser tat ihr wohl — sie rührte sich nicht; auch dann nicht, als sie die Tür im Nebenzimmer gehen hörte. „So, Rudolf, nun ziehen Sie sich erst mal um, daß Sie aus den nassen Kleidern herauskommen! Ich leiste Ihnen solange noch Gesellschaft. Und eines will ich Ihnen sagen, unsere alte Freundschaft erlaubt das: Nehmen Sie sich vor der kleinen Hexe in acht. Das Mädel ist ein Racker, das dürfen Sie mir glauben; sie hat es faustdick hinter den Ohren." „Unsinn, Viktor! Sie wissen doch, wie ich zu den Frauen stehe. Bisher ist es noch keiner gelungen, mich zu kapern. Außerdem — ich bin ja gebunden. Wenn mich Balkanflug eines neuen französischen Bombenflugzeug». Paris. Der bekannte französische Flieger Costes ist auf dem Flugplatz Villacoublav bei Paris mit einem neue» Bombenflugzeug gestartet, das er den Leitern des türkischen bulgarischen, südslawischen und rumänischen Flugwesens vor führen soll. Das Flugzeug ist mit zwei Hispano-Svizza Motoren ausgestattet. Die Sozialisten bet-rugten sich nicht an ver Wahl H in Rumänien. Bukarest. Die Leitung der sozialistischen Partei Kl Ru mänien hat beschlossen, sich an den Wahlen nicht zu beteiligen, sda angeblich die Einreichung der Wahlvorschläge an vielen jStellen verhindert worden sei. Die Zahl der verhafteten jFührer der Eisernen Garde ist auf etwa 350 gestiegen. Naubüberfatt im Bahnhofsgebäude. Banditen plündern die Stationskasse aus. Im Ortelsburger Bahnhofsgebäude wurde abends ein Raubüberfall aus die Stati onskasse verübt. Als der Reichsbahnafsistent Krüger mit der Abr ech - nung beschäftigt war, klopfte ein Mann an die mit Eisenblech beschlagene Tür der Stationskasse und rief dem Beamten zu: „Herr Krüger machen Sie auf, wir möchten etwas Geld wechseln." Der Beamte glaubte, daß ein Bekannter Einlaß forderte und öffnete ahnungslos die Tür. In dem Augenblick wurde ihm ein Revolver vor das Gesicht gehalten, und er wurde gezwungen, sich mit etchobeneu Händen mit dem Gesicht gegen die Wand zu stellen. Während einer der Banditen den Beamten in Schach hielt, raffte der andere das auf dem Tisch, aufgezählte, größtenteils schon gebündelte Geld zusammen. Dann wurde der Beamte in den Flur vor der Stationskasse eingesperrt. Die Banditen^ hatten außerdem die Fernsprechleitung durchgeschnktten. Erst nach einer Viertelstunde wurde der Beamte befreit und die Polizei benachrichtigt. Nach vorläufiger Schätzung sind den Banditen 4 8 0 0 Mark in die Hände gefallen. Spanien unter rotem Terror. Brandstiftungen, Streikhetze, Eisenbahnattentate. Trotz der beruhigenden Versicherungen der spanischen Regierung werden aus dem ganzen Lande neue Gewalt taten des roten- Pöbels gemeldet. In Madrid versuchte eine Gruppe von Syndikalisten das Findelhaus mit einer feuererzeugenden Flüssigkeit in Brand zu stecken. In einem Vorort von Madrid entdeckte die Polizei ein großes Bombenlager und verhaftete die Hersteller. Das Baugewerbe ist in den Streik getreten. In Santiago, Algeciras, Saragossa, Granada und Gijon ist der revolutionäre Generalstreik ausgerufen worden. Die Bevölkerung ist teilweise ohne Brot. In den um Gijon liegenden Dörfern zerstörten die Anarchisten die Licht- und Kraftzentralen. In Navalmorak in der Provinz Caceres brannten die Aufständischen zwei Kirchen nieder. Auch die Anschläge auf Eifenbahnzüge dauern an. Die spanische Regierung hat jetzt endlich Kaval- lerieund Infanterie in größerem Maßstab gegen den roten Mob eingesetzt. Kommunistenfeindlicher Aufstand in der Mongolei. Wie das japanische Kriegsministerium mitteilt, sind in der äußeren Mongolei schwere Unruhen gegen die Sowjetherrschaft und die Kommunisten ausgebrochen. Sämtliche dortige Sowjetbehörden sollen ermordet oder geflüchtet sein. Besonders ausgesuchte Truppen der OGPU. sollen eingesetzt werden, um den Ausstand nieder zuschlagen. auch weiter nichts an Ihre Kusine fesselt als die dumme Kinderverlobung. Aber —- ein Altenberg hält sein ge gebenes Wort, unter allen Umständen." „Recht so, Rudolf! Also brauche ich mir keine weiteren Gedanken zu machen wegen des Schmetterlings, der Ihnen da ins Haus gegaukelt ist?" „Aber, Viktor...!" „Sie sind ein prächtiger Mensch, Rudolf! Und Sie wissen, wie gut ich es mit Ihnen meine. Es würde mir leid tun, wenn Sie sich verplemperten mit dieser hübschen Kröte. Denn hübsch ist sie, verteufelt hübsch, das muß man ihr lassen. Sie könnte beinah mich alten Knacker reizen. Aber — wie gesagt, ein bißchen Vergnügen, sehr schön; heiraten — nee, da lasse ich lieber die Hände davon." „Viktor... ich bin erstaunt...!" „Freundchen, ich bin ein wenig älter als Sie, habe um zehn Jahre mehr Lebenserfahrung auf dem Buckel. Gewiß, Sie sind mehr in der Welt herumkutschiert; aber das ist nicht alles — es kommt auf das an, was einem das Leben gebracht, was man gelernt hat. Und be sonders — mit den Frauen muß man sich auskennen. Ihnen gehen sie natürlich überall herum um den Bart. Sie sehen gut aus, man weiß, Sie sind reich... Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie eine nette Frau in unsere Einsamkeit bringen würden. Sie dürfte unsere Freundschaft nicht stören; eine patente Frau müßte es sein, die zu uns paßte, die unsere gute Nachbarschaft fördern würde. Nicht so eine wie die Koltauer Lore..." „Aber, Viktor, wenn Ihre Kusine Sie hörte!" „Lassen Sie mich zufrieden mit diesen Kusinen. Die ältere, Regina, ist die geborene alte Jungfer, die zweite eine richtige Modeliese." „Sie sind wirklich nicht gut zu sprechen auf die beiden Damen, scheint mir." „Nein, dazu habe ich auch keinen Grund! Man hört da so allerlei. Regina hätte ich einmal heiraten soaen. Mein Onkel Koltau sprach mit mir darüber. Er hatte keinen männlichen Erben, da hätte ihm das gut gepaßt. (Fortsetzung folgte