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TageSspruch. Wenn du noch eine Heimat hast, So nimm den Ranzen und den Stecken, Lind wandre, wandre ohne Rast, Bist du erreicht den teuren Flecken. A. Traeger- Reichstag einst und jetzt. KM. Der Reichstag trat zusammen. Nicht mehr auf gespalten in Fraktionen und Gruppen. Nicht mehr wie in den Jahren des Novembersystems erfüllt von Hinter treppenromantik, von Spannungen und Erwartungen über das Gelingen oder Nichtgelingen parlamentarischer Winkelzüge, nicht mehr erfüllt von sportlich betriebener Abstimmungsarithmetik. Dieser Reichstag, der am,12. De zember eröffnet wurde, ist eine Einheit, wie es keiner vor ihm war, ist Ausdruck der Geschlossenheit des deutschen Volkswillens. Gerade angesichts dieses Reichstags der national sozialistischen Geschlossenheit tritt dis Erinnerung an die vergangenen Zeiten des deutschen Par lamentarismus wieder in unseren Gesichtskreis. Wir er innern uns an jene so völlig volksfremde Debatten, an jenes klägliche Bild der Zerrissenheit, das jede Sitzung dieser Institution mit sich brachte. Aber unser Blick geht auch stolz zurück auf die Kämpfe, die der Nationalsozialis mus um diesen Grundpfeiler des damaligen Systems ge führt hat. Jede Reichstagscröffnung der vergangenen Jahre stand im Zeichen des anwachfenden National sozialismus. Vorher noch eine kleine Gruppe von Abgeordneten, dann fchon eine große Fraktion, schließ lich bereits die Hälfte aller Abgeordneten umfassend. Sv drang der Nationalsozialismus ein in die Parlamente, weil er ins Volk gedrungen war. Es war eine Welle, die zur Flut wurde und alles andere hinwegspülte. Das Braunhemd erobert durch den Spruch des Volkes einen Sektor nach dem anderen, um mit der letzten Wahl den ganzen Reichstag zu besetzen. Die nationalsozialistische Opposition wuchs von Reichstag zu Reichstag und zwang ihre innerlich un sicheren Gegner zusammen. In Wahrheit waren die an deren schon Opposition, die sich ängstlich verteidigte gegen den Ansturm einer jungen, vorwärts greifenden Bewegung. Eine Opposition, di! Regierung war, aber mit von Tag zu Tag schwindender Gefolgschaft im Volke, schwankend in ihren Mitteln und ihrer Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus, schwankend von den schärfsten Terrormaßnahmen bis zu den verlockendsten Koalitionsangeboten. Der letzte Reichstag sah Adolf Hitler als Reichskanzler. Seine Aufgabe war es, der Regie rung der nationalsozialistischen Revolution die gesetzt liche Grundlage zu geben. Seine entscheidende Sitzunr war noch erfüllt von Stimmungen und gespannter Er wartung: Aber eine überwältigende Mehrheit erteilte den Führer unbedingte Vollmacht für vier Jahre. Der neue Reichstag aber ist das Sinnbild dei klaren und ruhigen Zielsicherheit, die das Kennzeichen des Volksspruchcs am 12. November war Aus Stimmungen und Spannungen ist der klare Willi eines ganzen Volkes geworden; und dieser Aufbauwill! der Volksgemeinschaft ist der sicherste Garant für di, Arbeit der Zukunft. Zwischen dem 21. März, dem Tag von Potsdam, ar dem der letzte Reichstag an historischer Stätte zusammen trat und dem 12. Dezember, an dem der zweite Reichstag dieses umwälzenden Jahres 1933 sich konstituierte, lieger kaum neun Monate — neun Monate allerdings, die ir das Buch der Weltgeschichte sich unmittelbar eingezeichnei haben. Das Vertrauensvotum, das Adolf Hitler am 2t. März gefordert und erhalten hat, ist von ihm in geni aler Kraft umgesetzt worden in die historische Tat dei deutschen Erneuerung nach innen und nach außen. Damals sprach A d o l f H i t lv r zu Füßen der Bahre Friedrichs des Großen die Worte: Wir wollen wiederherstellen die Einheit des Geistes und des Willens der deutschen Nation! Wir wollen wahren die ewigen Fundament« unseres Lebens: Unser Volkstum und die ihm ge gebenen Kräfte und Werte. Wir wollen die Organisation und die Führung unseres Staates wieder jenen Grundsätzen unterwerfen, die zu allen Zeiten die Vorbedingung der Größe der Völker und Reiche waren. Wir wollen die großen Traditionen unseres Volkes, seiner Geschichte und seiner Kultur in demütiger Ehrfurcht pflegen als unversiegbarer Quell einer wirk lichen inneren Stärke und einer möglichen Erneuerung in trüben Zeiten. Wir wollen das Vertrauen in die gesunden, weil natürlichen und richtigen Grundsätze der Lebensführung verbinden mit einer Stetigkeit der politischen Entwicklung im Innern und Äußern. Wir wollen an die Stelle des ewigen Schwankens die Festigkeit einer Regierung setzen, die unserem Volke damit wieder eine unerschütterliche Autorität geben soll. Heute können wir nicht ohne innere Bewegung diese prophetischen Worte in die Erinnerung zurückrufen. Der neue Reichstag, der am 12. Dezember zusammen trat, ist das gewaltige Symbol dafür, daß jene Worte des Führers Wirklichkeit geworden sind. Er möge uns in seiner nationalsozialistischen Geschlossenheit stets daran erinnern, was in diesen Monaten des Jahres 1933 ge schaffen wurde und sich vollzogen hat. Helmut Sündermann. WeLüe und ge8unde 2äkne cbloroüovt die QusIi1L1s-Lrreugms8e von Weltruk Ein pekttag cler ckeutlchen Flotte Der Zöhrer in Wilhelmshaven. In den festlich geschmückten Jadestgdten herrschte in Erwartung des Führers, der den von einer Auslands reise heimkehrenden Schulkreuzer „Köln" begrüßen wird, reges Leben und Treiben. Alle öffentlichen und privaten Betriebe hatten geschlossen, um den Angestellten und Arbeitern die Teilnahme an dem Empfang zu er möglichen. S A., S S. und Stahlhelm hatten gemeinsam mit der Polizei den Absperrungsdienst übernommen. Alle Schiffe haben Flaggenschmuck angelegt. Reichskanzler Adolf Hitler traf im Sonderzug in Wilhelmshaven ein. Er wurde von der Bevölkerung mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt. Durch dichte Mcnfchcnmasscn fuhr er, im offenen Kraftwagen stehend und fortgesetzt freundlich grüßend, zur Kaserne am Mühlenweg. In einem zweiten Kraftwagen folgte Reichswchrminister Generaloberst von Blomberg. Zum Empfang des Führer hatte sich auch der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. e. h. Raeder, einge funden. Vor dem Bahnhof hatte ein Ehrensturm der Marine-SA. Aufstellung genommen. In der Kaserne am Mühlenweg waren die Ma- rinLtrup Penteile des Standortes und die Be satzungen der im Hafen liegenden Kriegsschiffe in Paradeaufstellung angetreten. Nachdem der Führer unter dem Jubel der Massen, Lis den Platz dicht umlagerten, die Front abgeschritten hatte, begab er sich im Kraftwagen zur Marinewerft. * Oie Begrüßung des Kreuzers „Köln". Nach dem Eintreffen des Kanzlers in der Marine werft gab der Festungskommandant vom Wilhelmshaven, Kapitän z. S. Anker, das Zeichen zum Hissen der Flagge: „Einlaufen und Fe st machen". Langsam lief dann der Kreuzer „Köln" in die Schleuse ein. Die Besatzung hatte Paradeaufstellung an Deck eingenommen. Immer wieder brausten Heil- und Willkommensrufe durch die Schleuse. Dann machte das Schulschiff fest. Der Führer begab sich mit seiner Begleitung an Bord, wo er von dem Kommandanten, Kapitän z. S. Schniewind, begrüßt wurde. Nach einem Rundgang durch das Schiff nahm die Besatzung auf dem Achterdeck Aufstellung. Darauf richtete Reichswehrminister von Blomberg eine Anfprache an die Besatzung. Er führte aus: Ich bringe euch den Willkommensgruß des Oberbefehlshabers der Wehrmacht, des Feldmarschalls von Hin denburg. Seine Gedanken weilen hier. Ich bringe euch hier die Willkommensgrüße der ganzen deut schen Wehrmacht. Kameraden! Ihr wißt, daß seit der Zeit, in der das Schiff auslief und dieser Zeit, in der das Schiff heimkehrt, ein anderes Deutschland erstan den ist, ein anderes Deutschland euch willkommen heißt, über dieses neue Deutschland wird ein berusener Mann zu euch sprechen. Aber ich will euch alle Fragen, die ihr an mich richtet, beantworten. Wo steht in diesem neuen Deutschland die Wehrmacht? Nun, sie sieht da, wo der Pulsschlag dieses Volkes am wärmsten geht. Volk und Wehrmachtsind eins. Und darüber hinaus sind wir unzertrennbar von diesem Mann, der dieses neue Reich erkämpft hat und nun führt. Seine Sorgen sind unsere Sorgen. Seine Freuden sind unsere. Und sein Stolz und seine Ehre sind auch unser Stolz und unsere Ehre. Nichts kann uns trennen. Kameraden! Ihr werdet bei eurer Heimkehr begrüßt von dem Manne, der der Schöpfer dieses Reiches ist. Dankbarkeit und Begeisterung werden natürlich auch euer Herz erfüllen. Auch ihr werdet ihm gegenüberstehcn mit den Soldaten tugenden: Gehorsam, Pflichterfüllung, Hingabe und das Bewußtsein zum Sterben für dieses Volk und seinen Führer. Daraus nahm der Führer das Wort. * Sie Rede de- Führer- in Wilhelmshaven. Der Führer sprach in das Schiffsmikrophon, das die Rede auch der auf den Kaimauern harrenden zahllosen Menschenmenge vermittelte. In seiner eindrucksvollen Ansprache an die Offiziere und Mannschaften des deut schen Kreuzers Köln erinnerte er einleitend an die Zeit, in der vor einem Jahr die Besatzung des Kreuzers ein Deutschland verließ, das 15 Jahre hindurch jede Schande und Schmach willenlos ertragen hatte, das 15 Jahre lang auf seine Lebensinteressen immer wieder Verzicht leistete. In Deutschland habe sich gerade während der Reise dieses Kreuzers eine große Umwandlung vollzogen. Die Männer des November 1918 und ihr Reich seien gestürzt worden; die deutsche Nation habe sich selbst wiedergefunden. Vor dem Haß und der Abneigung unserer Gegner in der Web gegen diese Wiedererhebung des deutschen Volkes sei dic Besatzung der „Köln" besonders betroffen worden, denn in ihnen habe man, obwohl sie in der Fremde waren, immer die Repräsentanten des heutigen, ihnen verhaßten Deutschlands gesehen. Damit habe sie die Welt allerdings recht beurteilt, denn Soldaten könnten niemals etwas an deres sein als die Repräsentanten ihres Volkes. Die Männer, die einst das Novemberdeutschlani schufen, hätten niemals innere Beziehungen zu denen unterhalten, die Deutschland einst verteidigt, und die es in der Zukunft zu beschützen hätten. Ich muß Ihnen, so erklärte der Führer, nicht nur namens der deutschen Re gierung, sondern namens des ganzen deutschen Volkes dafür danken, daß Sie die Ehre des deutschen Volkes in diesen Monaten in der Welt würdig vertreten haben. Er habe aus den Berichten der Presse ersehen, wie sich die Besatzung des Kreuzers „Köln" trotz aller Anfeindungen und trotz aller Hetze Achtung und Anerkennung erworben habe. Ebenso wie wir in der Heimat, so habe die Besatzung mit zusammengebissencu Zähnen unermüdlich und beharrlich das Recht des deutschen Volles vertreten und für Deutschland geworben. Deutschland sei der Welt mit dem aufrichtigen Bekenntnis zum Frieden entgegen getreten, aber auch mit der nachdrücklichen Erklärung, daß wir für unsere Ehre und das Lebensrecht des Volkes jederzeit eintreten werden. Das bedeute leine Kampfansage, sondern die Forderung nach gleichem Recht, das wir ebenso wie andere Völker für uns in Anspruch nehmen. Der Führer sprach dann im einzelnen von dem Geist des neuen Deutschland, in das die Besatzung des Kreuzers „Köln" nun heimgekehrt sei. An dem gleichen Tage, an dem das Schiff in Wilhelmshaven einlaufe, finde die erste Sitzung des neuen deutschen Reichstages in Berlin statt. Nichts vielleicht könne besser die ungeheure Umwandlung aufzeigen, die sich inzwischen in Deutschland vollzogen habe. Ein gemeinsamer gigantischer Volks- kampf gegen die Not sei in Deutschland inzwischen ent brannt. Mit Stolz könnten wir heute schon bekennen, daß dieser einjährige Krieg gegen die Arbeitslosigkeit nicht umsonst gewesen ist. Vieles habe sich bereits gebessert, und die Menschen in Deutschland hätten wieder ge lernt, sich zu verstehen. In alledem werde die Besatzung den Unterschied erkennen zwischen dem Deutsch land, das sie einst verlassen habe und dem Deutschland, in das sie heute zurückgekehrt sei. Der Führer wies in seinen weiteren Ausführungen auf die Notwendigkeit und die Zweckmäßigkeit der Auslandsreisen der Reichsmarine hin. Sie seien nicht nur segensreich für die Beziehungen der deutschen Marine zum deutschen Volk, sondern auch für die Beziehungen der Völker untereinander. Er sei überzeugt, daß der Besatzung des Kreuzers „Köln" die Erinnerung an diese Rückkehr in die Heimat unvergeßlich sein werde, denn sie sei heute zum ersten Male in ein Deutschland gekommen, das sie liebe und herzlich begrüße. Der Führer schloß seine eindrucksvolle Ansprache mit einem dreifachen Heil auf unser deutsches Volk, unser Deutsches Reich und seine Wehrmacht. Zum Schluß dankte der Kommandant des Kreuzers, Kapitän zur See, Schniewind, für die herzliche Begrüßung in der Heimat. Der Kommandant gelobte Treue gemäß der Traditio» von Coronel und Falkland. Seine Worte klangen aus in ein begeistertes Hoch und dreifaches Hurra auf den alten ehrwürdigen Oberbefehls haber der Wehrmacht, den Herrn Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall von Hindenburg, sowie den Führer und Volkskanzler der deutschen Nation Adolf Hitler Dar auf erklang das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied. Die Abfahrt des Kanzlers gestaltete sich abermals zu einem wahren Triumphzug. In Oldenburg, Bremen und Mzen, wo der Zug wenige Minuten Aufenthalt nahm, hatten sich Tausende auf dem Bahnsteig eingefunden, die dem Führer, der sich freundlich lächelnd am Fenster zeigte, begeistert zujubelten. Heroen zur Vee. Tapfere Rettungstat eines deutschen Dampfers. In Genua lief der deutsche 2000-Tonnen- Dampfer „Livorno" ein, der auf der Fahrt von Barcelona nach Genua, rund 30 Meilen südlich von Nizza die Besatzung des in Brand geratenen schwedischen Bananendampfers „R. H. Sanders" gerettet hat. Der schwedische Dampfer hatte zur Nachtzeit Feuer gefangen, das sich bei heftigem Wind über das ganze Schiff aus breitete. Die „Livorno" holte die gesamte Be- mannung, sechs Passagiere, darunter die Familie des norwegischen Konsuls in Turin, und 23 Mann der Be satzung ein. Kurz nach dem Rettungswerk ging die „Sanders" völlig in Flammen auf und ver sank. Die italienischen Blätter würdigen ausführlich die Rettungstat des Kapitäns der „Livorno" und er innern daran, daß der gleiche Kapitän bereits im Vorjahre im Golf von Biskaya einem schwer bedrängten italienischen Dampfer unter stärkster Gefahr Hilfe brachte. Giaaissekreiär Guvichs erster Besuch in Berlin. Als Gast bei der Reichsreq «rung. Der italienische Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Suvich, ist in Berlin eingetroffcn. Auf dem Anhalter Bahnhof hatten sich zu seinem Empfang eingefunden der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, von Bülow, als Vertreter des preußischen Ministerpräsidenten Göring der Staatssekretär im Staatsministerium, Körner, sowie der Chef des Protokolls, Graf von Bassewitz. Fer ner sah man den italienischen Botschafter Cerutti und andere Vertreter der italienischen Botschaft sowie Ver treter verschiedener Ministerien, der städtischen Behörden und der SA. In Begleitung des Staatssekretärs Suvich befanden sich Legationssekretär Cosmeli und der Konsul Prin- npe del Drago. Der Staatssekretär begrüßte daün noch eine Jugendgruppe des italienischen Fascio in Berlin, die auf dem Bahnsteig in Uniform und mit ihrer Fahne Aufstellung genommen batte. Noch am Vormittag stattete Suvich, der im italie nischen Außenministerium nächst Mussolini den höchsten Posten innehat. dem ReiLsaußenminister Freiherr» von Neurath einen Besuch im Auswärtigen Amt ab und besuchte kurz darauf auch den Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes, von Bülow. Am Nachmittag nahm Staatssekretär Suvich an der Eröffnung des Reichstages teil. * Das Essen zu Ehren SuvlchS. Die Tischreden. Ler Reichsminister des Äußeren und Freifrau vor Neurath gaben dem italienischen Staatssekretär Exzellenz Suvich ein Essen im Hotel Kaiserhof, an dem etwa achtzic Personen teilnahmen. Im Verlauf des Essens gedachn Freiherr von Neurath der herzlichen Verbundenheit de: beiden Länder und wies auf feine langjährigen freund schaftlichen Beziehungen mit dem italienischen Staatschej Ministerpräsident Mussolini hin. Reichsaußenministel von Neurath leerte sein Glas auf das Wohl seiner Maje stät des Königs. Exzellenz Suvich dankte für den freund lichen Empfang mit ebenso herzlichen Worten, wobei er seiner Zuversicht Ausdruck gab, daß sein Besuch in Deutsch land für die Beziehungen beider Länder von großem Nutzen sein würde. Er trank auf das Wohl des Herrn Reichspräsidenten und des Herrn Reichskanzlers sowie des gesamten deutschen Volkes.