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MsdmfferTagMatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Da- Taaebsalt» «scheint «n ollen Werkiagen nachmiltags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich r.— RM. srei Haus bei Postbcstellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Gewalt,Krieg od.sonstiger — Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung Ler Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Aücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte «. Arbeiter Anzeigenpreis: die Sgespaltene Siaumzeile 20 Rpfg., die «gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs- Pfennige, die Sgespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgrdühr 20 Reichspsennige. Borge» schrieben- Lischeinungs- ,, , tage und Platzvorschriften merken nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeigen» annahme bisoorm.IÜUHr. ' > Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingczogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchast Meißen, des Amts gerichts und des Stadlrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 224 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt* Monta«, den 25. September 1933 Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Hitler besiegelt den TmeM der braum u. gram Armee Oer Kanzler auf der großen Reichsführer tagung des Stahlhelm in Hannover. Die große Neichsführertagung des Stahl helm in Hannover fand am ersten Tage des Front soldatentreffens ihren Höhepunkt in einem Appell der Landes-, Kreis- und Gruppenführer des Stahlhelm im Kuppelsaal der Stadthalle von Hannover, bei der Adolf Hitler und der Erste Bundcsführer des Stahlhelm, Franz Seldte, sprachen. Als der Führer am Sonnabendmittag, von Frank furt am Main im Flugzeug kommend, in Hannover ein traf, hatten vor der Flugzeughalle SA.-Stürme und eine Ehrenkompagnie der Schupo Aufstellung genommen. Alle maßgebenden Führer der Reichs-, Staats- und Kommu nalbehorden, der NSDAP., der Polizei und der Reichs wehr hatten sich in großer Zahl eingefunden. In Be gleitung des Führers befanden sich fein Stellvertreter Heß sowie verschiedene SA.- und SS.-Führer. Nachdem der Führer durch Obcrpräsident Lutze und einen Ver treter der Stadt begrüßt worden war, schritt er mit seinem Gefolge die Ehrenfront der SA. und der Schupo ab. Von brausenden Hcilrufcn der Menge begrüßt, begab sich der Führer zum Auto, in dem noch Stabschef Rohm, SS.-Führer Himmler und Oberpräsident Lutze Platz nahmen. In weiteren Wagen folgten Minister Seldte sowie die übrigen Ehrengäste. Auf der Fahrt zur Stadt Halle wurde der Kanzler von einer unübersehbaren Menschenmenge in den Straßen, in denen SS. und SA. Spalier bildete, st ür misch ge feiert. 70 000 Stahlhelmführcr im Hindenburgstadion. Adolf Hitler und Franz Seldte erschienen vor dem Beginn der Kundgebung in der Stadthalle in'dcm benach barten großen Hindenburgstadion, wo 70000 Stahlhelmführer mit den alten Kriegsfahnen versammelt waren. Seldte bat feine Stahlhelmkameraden, dem Reichskanzler Adolf Hwler die gleiche Treue zu be wahren wie ihm. Der Führer wies dann darauf hin, daß die Geschlossenheit und Einigkeit aller Deutschen heute notwendiger sei denn je. Nach einer Rundfahrt durch das Stadion begab sich Hitler mit seiner Begleitung zu der Kundgebung im Kuppelsaal der Stadt halle. Die Kundgebung in der Stadthatte. Schon lange vor Beginn des Führerappells war das weite Rund des Kuppelsaales der Stadthalle bis auf den letzten Platz gefüllt. Zwischen dem Grau der Uni formen bemerkte man nur wenige Träger von Zivil kleidung. Auf dem Podium hatte ein Teil der mit Eichenlaub geschmückten Fahnen Aufstellung ge funden. Das Bild wurde belebt durch die große Anzahl von Standarten der einzelnen Landesverbände des Stahlhelm.. über dem Podium waren die Fahnen des neuen Deutschland und des Stahlhelm angebracht. Neben den zahlreichen Ehrengästen sah man auch den deut schen Kronprinzen. Kurz nach ^3 Uhr erschien Adolf Hitler mit Franz Seldte. Pauken und Trommelwirbel tönten auf, und unter den Klängen der Fanfaren bestieg der Reichskanzler das Podium, auf dem dann in der vordersten Reihe neben Hitler sein Stellvertreter Heß, Franz Seldte, der Vize kanzler von Papen, Staatssekretär Lammers, der Stabs chef der SA., Röhm, der Reichsführer der SS., Himmler, und Neichswehrminister v. Blomberg Platz nahmen. Die Versammlung hat sich zum Deutschen Gruß erhoben. Nach einem Musikvortrag nahm Seldte sofort das Wort. Seldte: „Ich setze unsere Gache aus Adals Hitler!" Der Reichsarbeitsminister führte in seiner Rede u. a. aus: Für diese Reichsführertagung habe ich den Stahl helm nach Hannover aufgeboten, nach Hannover, von wo Hiudenburg 1914 zur Tannenbergschlacht fuhr, nach Hannover, der Stadt Scharnhorsts, eines der Wiederaufbauer Preußens. Bei einer solchen feierlichen Zusammenkunft wandern unsere Gedanken zurück zur Gründung unseres Bundes, zu seinem Zweck und seinem Ziel, und dieses Ziel war: wachzuhalten das Feuer und die Flamme in unseren Herzen. So, Kame raden, ging es vorwärts. Durch Gottes Fügung sind wir beute frei, und heute stehen wir nicht mehr in der Oppo sition. Heute stehen wir selbst in dem blntwarmen Leben. Zum ersten Male seit 1918 steht hier der mit 70 000 Bührern vertretene ganze Stahlhelm bei Adolf H i t l e r. Daß dieser Durchbruch gelungen ist, das danken 'Oü Ihnen, unserem Volkskanzler und Führer Adolf Hitler! Der Durchbruch ist gelungen dank Ihrer JdcH dank Ihrer Zähigkeit, dank Ihres Mutes und, wie ich auch sagen darf, dank Ihres eisernen Fleißes. Ja, meine Kameraden, es ist ein g r o ß es Wund er geschehen. Wir haben 15 Jahre in Not und Tod dem Vater la nde die Treue gehalten. Ich sage euch meinen Dank für diese Treue. 15 Jahre marschierten wir durch Deutschlands dunkle Straßen, die manchmal end lose Straßen zu sein schienen, und manchmal wollten die Herzen der alten Frontsoldaten das Tempo von 1914 nicht mehr durchhalten. Trotzdem aber ging es vor wärts in zähem Kampf mit der verbissenen Disziplin der Frontsoldaten. Und dieser Frontsoldatengel st ist es gewesen, der uns aus der Tiefe und aus dem Schoße der Nation her aus nach diesen Kämpfen den Führer bescherte. Kameraden! Wir Frontsoldaten haben in den No vembertagen 1918, als es keinen gab, der uns aufrief, als wir vergeblich nach dem Führer ausschauten, der den Feuerbefehl gegen die rote Meute geben sollte, uns selbst das Gesetz geben müssen, nach dem wir dann angetreten sind. Ich selbst habe damals vergeblich nach einem Stern am Himmel ausgeschaut, und ich habe damals mich und meine Frontsoldaten auf die eigene Sache und auf eine Karte gestellt, auf das nie versiegende deutsche Front- soldatentu m. Und heute, meine Kameraden, setze ich wiederum auf eine Sache, aus eine Karte, auf einen Mann: ich setze unsere Sache, die Sache des Stahlhelm, auf Adolf Hitler! (Stürmischer Beifall.) Der Stahlhelm begann den Vormarsch zur inneren und äußeren Befreiung und gleichzeitig begannen Sie, Herr Volkskanzler Adolf Hitler, Ihren genialen Vormarsch von drüben, von der anderen Seite her. Die alten Frontsoldaten wollten nur Soldaten sein. Sie, Adolf Hitler, schufen diepolitischeBewegung und die politischen Kämpfer, und Ihnen wurde der Sieg. Ich habe das erkant und anerkannt, und wir Frontsol daten vom Stahlhelm, die wir im November 1918 uns selbst das Gesetz gegeben haben, wir folgen auch heute diesem Gesetz, und wir dienen diesem Gesetz. Soldatenlos ist es, befehlen zu müssen und zu können. Soldatenschick sal ist es, gehorsam zu sein. Und heute gehorchen wir diesem Schicksal. Darum, meine Kameraden vom Stahl helm, forderte ich von Ihnen allen, Weiler dem Stahl helmgesetz zu folgen, und darum habe ich Sie offen und ehrlich, Herr Reichskanzler Adolf Hitler, als Mann ge fragt, ob Sie uns, die graue Front, haben Wollten. Und Sie haben uns gewollt und haben Die Reichsführertagung in Hannover. Ein Blick auf das Neue Rathaus der Stadt Hannover in Festbeleuchtung; hier hat am Abend des ersten Tages ein feierlicher Empfang der Ehrengäste stattgefunden, während auf dem Rathaüsvor- platz ein Grober Zapfenstreich den Festtag beschloß. in unsere ansgestreckte Hand eingcschkagen. Und nun stehen wir hier in Hannover, wo da? Bündnis der Treue besiegelt werden soll und wo wir Ihnen, dem Frontsoldaten und Volkskanzler, die treueGefolgschaftdes Stahlhelm geloben, hiermit geloben. (Lebhafter Beifall.) Unser Herz ist voll. Unsere Soldatenherzen schlagen auch in dieser Stunde für Sic, und unsere Herzen schlagen in unserem Führer uni» Volkskanzler Adolf Hitler. (Stürmischer Beifall.) Wir weihen uns dem Führer der deutsche« Ration. Kameraden! Für unseren Freiheitskampf wählten wir den grauen Stahlhelm als Shmbol, und die Nationalsozialisten wählten die alte Rune, das Haken kreuz. Sie, Adolf Hitler, haben als Führer Ihrer nationalsozialistischen Kameraden das Symbol der Frontsoldaten anerkannt. Sie wollen uns nun auch — ich sage Gott sei Dank — in die gemeinsame große nationalsozialistische Bewegung aufnehmen. Sie wollen unseren alten Frontsoldaten Ihr Hoheits abzeichen und die Kampfbinde verleihen. Wir nehmen dies mit tiefem und ernstem Dank an. Wir weihen in Hannover unsere Fahne neu. Wir gründen in Hannover den Stahlhelm neu als Bund in unserer gemein- sch östlichen großen Bewegung. Wir weihen unA Ihnen als Führer und dem Führer der deutschen Nation. (Stürmischer Beifall.) Der Führer über bar unsterbliche Verdienst des ZronWdalenstlms. Der Führer leitete seine großangelegte Rede aus der Reichsführertagung des Stahlhelm mit dem Hinweis darauf ein, daß das Zusammenfinden der Repräsentanten einer neuen Weltanschauung mit den Trägern der besten alten Tradition einst in der deutschen Geschichte als ein glücklicher Tag verzeichnet sein werde. Aus diesem Entschluß werden auch späteren Generationen noch Kräfte zuströmen. Er werde für immer ein sichtbares Zeichen sein, daß das junge Deutsch land entschlossen sei, der Sünden und Fehler der Väter zu entsagen, denn das sei unser aller Gelöbnis: „Im Anfang unseres Kampfes stand Deutsch land, am Ende unseres Kampfes wird wiederum nur Deutschland stehen." Der Führer zeichnete sodann ein umfassendes Bild der bisherigen Entwicklung der gesamten nationalen Be wegung. Er warf einen Rückblick auf das gewaltige Ringen unseres Volkes im Weltkriege. Wir seien Zeugen gewesen der Höch st en Größe unseres Volkes, aber auch Zeugen seiner Undankbarkeit, seines inneren Verfalls und seiner schmachvollsten Kapitulation, — Zeugen der entwürdigenden Unterwerfung, einer schamlosen Gesinnungslosigkeit, aber auch des sich wieder regenden nationalen Be wußtseins, — Zeugen der deutschen Wiederherstel lung und so Gott will, auch der deutschen Freiheit! Er entwickelte dann die inneren Gründe für den Verfall und zeigte die Gesetze auf, aus denen zwangsläufig die Niederlage kommen mußte. Im Jahre 1918 sei die innere Organisation des deutschen Volkes zusammen gebrochen und mußte zusammenbrechen mangels eines tragfähigen und für diese Zeit geeigneten weltan schaulichen Fundaments. Das Vorhandensein einer in ihren wesentlichsten Grundzügen allgemein an erkannten Weltanschauung sei aber die Voraussetzung für die Existenz jedes Volles. Je stärker dieser „innere Gesellschaftsvertrag* sei, um so mehr Kräfte bringe ein Volk nach außen auf. Je- schwächer der innere Zusammenhalt sei, um so stärker werde ein Voll zum Spielball äußerer Gegner. Das Volk will starke Führung. Das deutsche Voll habe in seiner Geschichte eine große Anzahl von Beispielen für seine Entwicklung geboten. Gegenüber der Zerrissenheit des weltanschaulichen Den kens, das der liberale Staat geradezu konzessioniert habe, habe die nationalsozialistische Bewegung den Gedanken in das deutsche Volk wieder hineingebracht, daß es etwas gibt, was sichüberdieindividuelle Freiheit erhebt, nämlich das Leben und die Freibeit aller. Diese Auffassung müsse man unter allen Um ständen durchsetzen und, wenn nötig, durchzwingen. Es fei die Aufgabe der Führung, das für die Er haltung der Nation Notwendige zu erkennen und mit eiserner Entschlossenheit durchzuführen. Das Volk suche die Kraft und habe sic zu allen Zeiten gesucht. Es sei un glücklich, wenn eskcinestarkcFührung finde. Dar um sei es kein Wunder, daß das Voll heute dieser Re gierung ujubelund diese Führung auch den Wut