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Leibbinden n W. k.jed.Leid Gebrauch Bestellung 9ÜS zwischen den kra r mern un Felicis Augen mit einer großen Öeffnung, hinter der eine KrampsaderuStrümpfe Geradehaller zolzgittcr ufseherin Rat und Hilfe in Stenersachk» durch SleuersyndtkuS Reimann, Dresden, Ehrlichstraße Nr. 24. Sprechzeit 2—6 Uhr. Korsetts n. Maß u. Wunsch während von Zeit z wie selöstvergessen murmelten Dre Wärterin lugte durch die Spalte. Dann öffnete sie die Tür vollends und schob die Gefangene hinein. Felicie erkannte zuerst gar nichts in dem halbdunkleu Raum. Nur an der einen Seite ein breites Auf einem sauberen Lager der Krankenabteilung der Unterabteilung des Frauengefängnisses lag Holm — todesmatt, mit geschlossenen „ Neben dem Lager stand die bejahrte Hausmutter, ine derbe, starkknochige Frau, und beobachtete die Atem züge ihrer Schutzbefohlenen. Jetzt öffnete die Kranke die Augen. im Gefängnis zur Welt zu kommen! Lieber tot, als —" Der Aufseherin hinter dem Gitter dauerte die Unter redung zu lange. Sie bedeutete Frau Giesecke, ihren Besuch zu beenden und übergab die Gefangene Holm wieder der Wärterin. Und wieder ging's durch den engen Gang, zwei Eisen treppen hinauf und einen weiteren Gang hinunter.. Dann knirschte der Eisenriegel hinter Felicie. Die Gefangene war wieder allein — allein mit ihrer Qual und ihrem Herzeleid. XIII. ' ümr 25 006 mit glänzenden Erfolgen „Das Spiel ist aus! Das Spiel ist aus —" Bis die robuste Wärterin zu ihr trat und sie mit strengen Worten an ihre Pflicht erinnerte. Dann fuhr Felicie zusammen und begann fieberhaft zu arbeiten, um nach wenigen Minuten in den alten Zustand zurück zu verfallen Heute, am Sonntag, wurde nicht gearbeitet. Felicie war mit ihren Mitgefangenen in der Kirchs gewesen; aber das Wort Gottes hatte nicht den Weg zu ihrem Herzen gefunden. Stumpf ließ sre sich wieder in ihre Zelle einschlietzen. Stumpf hockte sie in ihrer Ecke. Stumpf wies sie die Nahrung zurück, die ihr durch die kleine Türöffnung hereingereicht wurde. Sie könnte nichts essen. Und — sie mochte auch nicht. Da öffnete sich plötzlich knirschend die Tür. „Es ist Besuch für Sie da, Gefangene Holm! Sie sollen herunterkommen!" Felicie hatte bereits ganz vergessen, daß' heute Be suchstag war und daß der gute Geistliche ihr gesagt hatte, ihre Mutter wolle zu ihr kommen. Jetzt auf ein mal fiel es ihr wieder ein. In fieberhafter Erregung strich sie sich die wirre:: Haarsträhne aus dem Gesicht und folgte der Vorau schreitenden Wärterin durch einen langen, schmale:. Gang, zwei enge Treppen hinunter und wieder durch einen Gang, bis man vor einer angelehnten Tür Halt ken Eifersucht. ' Schweige, unterbrich mich nicht. Höre, was ich dir zu sagen habe oder besser, lasse dir einen Brief vorlesen, den ich von meinem Freunde Woronzoff heute morgen erhalten habe." Ich zog ein Papier ans der Tasche und las fließend, ohne zu stocken: „Lieber Freund! Schon zweimal wollte ich Ihnen die gewünschte Dazillenkultur übersenoen, aber das Postamt weigert sich, die gefährliche Sendung zu über nehmen, geschweige denn zu expedieren. Da kam ich nun aus eine glänzende Idee. Ich habe die Bazillenemulsion in ein Parfünsläschchen gefüllt, das Ganze in einem Osterei versteckt und laste es an meine Schwester expedie ren, welche es an Sie weitergeben wird. Sie ist vollkom men eingeweiht. Auf diese Weise wird die Sendung hof fentlich ungefährdet die Zollwächter passieren!. Recht guten Erfolg mit den Kulturversuchen. Besten Gruß, Ihr Nikolai Alexandrowitsch Woronzoff." Ich ließ den Brief sinken und fügte mit einer theatra lischen Gebärde nach dem zerschellten Fläschchen hin noch asd eine Wort hinzu: „Cholera!" , Käte weinte und jammerte, aber diesmal blieb ich un gerührt. Natürlich seien wir beide verlorem Um eine Verbreitung der Seuche zu verhüten^ müßten wir vor läufig hier bleiben, bis wir abgeholt und in das Epidemie spital gebracht würden. Zwei Stunden lang ließ ich sie so zappeln. Und dann, als sie ganz weich geworden war, als sie sich schon mit dem Schicksal des frühen Todes aus- gesöhnt hatte, enthüllte ich meinen Racheplan. Sie war so glücklich über das wiedergesundene Leben, daß sie nicht einmal zürnte oder schmollte. Seitdem genügt es, wenn ich bei jedem Anfall von Eifersucht das Wort aussprechc: „Cholera!" Mit diesem Zauberspruch banne ich den bösen Geist, der Misere Ehe zu zerstören drohte. wärmenden Gottessonne, um ihre verhärteten Herzen aufzutauen oder Balsam in ihre tiefen Seelenwunden zu träufeln. Jeden'Tag durften sie unter Aufsicht eine Stunde in einem kleinen hochummauerten Hof spazieren gehen, von wo aus sie zwar ein Stückchen Himmels aber keinen Baum, kein Blatt, kein Blümchen sahen. Die meisten unter ihnen betrachteten dieses Aus- und Abtraben im Kreise herum als eine Schmach und waren froh, wenn sich wieder die schwere, eisenbeschlagene Tür hinter ihnen und ihrem Elend schloß. Alle Gefangenen mußten arbeiten — auch Felrcie. Ihr hatte man Flickarbeit zugewiesen. Aber selbst das bischen Nähen und Ausbessern schien ihr schwer zu fallen. Stundenlang konnte sie in einer Ecke hocken, über ein Stück Leinwand gebeugr, die Nadel ' lösen Fingern und vor sich hinstierend, zu Zeit ihre blassen Lippen die Worte Louis Seidel Wilsdruff. Fernsprecher Nr. 5 und IO PH. Stem Sohn, Konstanz (Vaden), Wesfenbergstratze 15/17, Fernsprecher 515. Spezialfabrik orthopädisch-r Artikel und Bandagen. mich vergäße! Wenn ich ihn jahrelang nicht sähe! . . . Barmherziger Gott! . . . Und mein Kind! Mein armes, armes Krnd! Was wird aus ihm werden? Mutter — ihre Stimme sank zum Flüsterton herab — „Mutter, so, wie die Sachen lregen, kann ich Gott nur bitten, das Kind vor der Schande bewahrt MGeiiMde gleich welcher Art und Größe Ihre Leiden sind, besuchen Sie meinen Vertreter, der Ihnen ohne jede Verpflichtung mein, gleich eiuer schützenden Hand von unten nach oben wirkendes, Tag und Nacht tragbares, gesetzlich geschütztes, auf seine Länge und Druckwirkung selbst einstellbares vorzeigen und wenn gewünscht, Bestellungen entgegennehmen wird am Donnerstag den 20. April nachm. 3^—7 Uhr in Wilsdruff, Gasthof „Weißer Adler". Außerdem stehen Muster für Maß- und Spezialarbeit zur Verfügung in Wt AM« MWlWmi ub WM!« AM MW Freital-Deube«, Li Bezirk Dresden, Fernriff 74. H Mit sSr Schlschyferdt die HM» Preise, -el ttrksmmeMr» N,tschlchto«ge« UL, ich mit mium A»to«»di1tr»»-,rt»ite» HitUstns zur Stellt. gangen. Vor der Größe einer solchen Gattenlteve stand sie wie vor einem Rätsel. „Mutter!" flüsterte Felicie ihr plötzlich ins Ohr, wäh rend ihre heißen Finger die Hände der Iran wie ein Schraubstock umklammerten. „Mutter! Wie geht es ihm?" „Ich weiß nicht, Kind." „Hast Du gar nichts von ihm.gehört?" , „Nein, Kind. Hat er Drr nrcht geschrreben?" „Einmal. Die Gesellschaft trat in Koblenz auf. Er war mit dabei. Das war vor ungefähr vierzehn Tagen. Er schrieb, sobald er abkommen könnte, würde er einen Antrag stellen, ob er mich sehen dürfte. Wann, ach wann wird das sein? O Mutter, Mutter! Wenn er Erstklassige Fahrräder, neu und gebraucht, MhmaWnen, MiMasSiSt» sowie sämtliche Ersatzteile und Zubehör empfiehlt sehr preiswert Arthur Schulze, Unkersdorf, Mich. Werkstatt. Fachgemäße Ausführung sämtlicher Reparaturen. Ver nickeln und Emaillieren, un Nah und Kern. O Elektrischer Zugverkehr Leipzig—Dessau. Auf der Strecke Dessau-Bitterfeld ist der elektrische Personenzug verkehr ausgenommen worden. Damit wird die ganze Strecke Leipzig—Dessau elektrisch betrieben. Die Züge verkehren, wie die übrigen Züge, mit einer Geschwindig keit von 60 Kilometern in der Stunde, doch soll die Ge schwindigkeit später auf 90 Kilometer erhöht werden. Zu diesem Zwecke finden auf der Streck: mit leeren Zügen Probefahrten statt. O Das Postflugzeug Berlin—Hamburg abgestürzt. In der Nähe von Lanz bei Lenzen geriet am 13. April das Postflngzeug 0 25 der deutschen Luftreederei Berlin- Staaken, das den Luftverkehr zwischen Berlin und Ham burg vermittelte, in 300 Meter Höhe in Brand. Dem Führer gelang es, das Flugzeug auf einem Roggenfeld zur Landung zu bringen, wobei sich der Apparat über schlug und in Flammen aufging. Während der Führer sich durch rechtzeitiges Abspringen retten konnte, mußte ein anderer Insasse mit mehreren Verletzungen unter Len Trümmern hervorgezogen werden. O Heimkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft. Der Kriegsgefangene Hans Preller aus Pirna in Sachsen ist dieser Tage in Lamalquel bei Toulon, dem derzeitigen Aufenthaltsort der in Frankreich noch zurückgehaltencn deutschen Kriegsgefangenen, entlassen worden. Die über Preller verhängte Strafe war am 11. April abgelaufen. Der Heimkehrende wurde in Karlsruhe am Bahnhof von Vertretern der Kriegsgefangenenhermkehrstelle Karlsruhe und der Kriegsgefangenenorganisationen begrüßt, worauf seine Entlassung in die Heimat erfolgte. . -ne ore ^uzammenrunste oer gefangenen mrr ryren Besuchen bewachen mußte. Dann aber bemerkte sie auf einer der an den Wänden entlang laufenden Bänke eine kleine in sich zusammen gesunkene Gestalt, die sich langsam erhob. „Mutter!!!" Mit einem Aufschrei sank Felicie der zaghaft Näher- tretenden an die Brust. Fest, fest schlangen sich die Arme der armen Mutter um ihre unglückliche Tochter. „Mein Kind! Mein armes, armes Kind!" Eine Zeitlang sprachen beide kein Wort. Die Er regung des Augenblicks war zu groß. Die Aufseherin dort hinter dem Holzgitter hatte sich zartfühlend zurück gezogen und las scheinbar m einem Puch. Mutter und Tochter fühlten sich für den Moment al lein und unbewacht. Langsam lösten sich die Arme der Mutter von dem Hals der Tochter. Ein prüfender Blick umfaßte die bebende Gestalt. Wie dünn sie geworden! Wie bleich die Wangen, wie dunkel umrändert die Augen! Ach, man sah es diesen Augen an, daß sie in den letzten Wochen viel geweint hatten — viel geweint und wenig geschlafen! Sanft geleitete die Mutter Felicie zur Bank. Wie einem kleinen Kinde streichelte sie ihr Hände, Haar und Wangen. „Meine liebe, liebe Lich!" Und endlich wurde Felicie ruhiger. Das herzergrei fende Schluchzen hörte auf. Nur noch ein paar heiße Tränen rollten die schmalen Wangen herab. „O Mutter, Mutter! War es nicht furchtbar? Wie eine Verbrecherin saß ich auf der Anklagebank. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Man tuschelte und ver höhnte mich. Und als gar der Unhold von Stiefvater feine gemeinen Lügen hervorbrachte —" ihre Hände ball ten sich noch in der Erinnerung — „ich meinte, ich hätte in die Erde sinken müssen! Und dann — und dann — kam die Verurteilung — oh!" „Mein armes, armes Kind!" schluchzte Frau Giesecke immer wieder. „Ach, hättest Du es nicht getan! Die Männer sind soviel Liebe gar nicht wert —" Hastig wischte Felicie sich die letzten Tränen aussen Augen. „Sprich nicht so, Mutter! Ich bereue nichts. Ich würde ein zweites Mal genau so handeln, wenn ich Winfrieo damit nützen könnte. Ich liebe ihn! Liebe ihn mehr als mein Leben! Mehr als Ehre und Gewissen!!" Fran Giesecke schwieg. Auch sie hatte ihren ersten Mann lieb gehabt. Aber nie und nimmer hätte sie fick' für ihn geopfert, hätte sie ein Verbrechen für ihn be- Vie SNeste KostichlSchtepei Speisewirtschaft und Merdezeschäft tm Klaoeuscht« Grundt Inhaber: i4 MlKiemgKM-MchWtl Tharandter Str. 2S Fernruf Amt Deuben 1k 1 KWW.SWWM M MWK Preis«. 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Magnus Weise, Zellaer Straße 17. 2«s, MU" Im Interesse der vielen Bruch- und sonstigen Leidenden sei an dieser Stelle ganz besonders auf das Inserat der Firma PH. Steuer Sohn in heutiger Nummer hmgewiesen. Der gute und weitverbreitete Ruf dieser Firma bürgt dafür, daß trotz billigst berechneter Preise jedermann bestens bedient wird. Kirchennachrichten — 1. n. 2. Osterfeiertag. Sora. Kirchenmusik für 1. Osterfeiertag: .Christ ist erstanden' von Franziskus Nagler, gesungen vom Damenchor. — 2. Oster feiertag: „Ostersonne" von Frank, gesungen von Frau Grüttner.