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Die in die Tarife aufgenomml Abdrücke von diesen Druckschri Dresden, am 22. Dezeinl Die Tarifsätze für die Beförderung ungen gegenüber. Insoweit aber Frachterhöhs 2., ein neuer Anhang zu den Taris und Zittau-Oybin nebst Zweiglinie Vertsd Durch die neuen Tarife und den AnK Königl. Heneraldirektion der Sächsischen SLaaLseisenöahnen Hsffniann. 8»ckvlkvuI-IL»D«it»urK, Ltt1»n-AI«WM^8<I«xK^ Littnu-vuMr» neM^Zweiglinie Ite^t8«t»r1-^vn8<1ui»1, AI ülHjM 8^WM-I2l8«u kni»», F'W»8nitzlWi»!-Lj8«»kaIin, ^»Ii8HMIi«I-I2L8eiiI>»Iiu nebst Zweiglinie VI»«rI»vr<»IÄ-Hi«in. ,ür dÄ Beförderung von Gütern, Leichen und lebenden Thieren auf den schmalspurigen Eisenbahnlinien Zittau Markersbsrf ig urirb die Beförderung von Leichen auf den genannten Linien allgemein zugelassen. Mm Gütern u. s. w. sind bis auf geringfügige Ausnahmen gegen bisher nicht geändert. Den eintrctenden Erhöhungen stehen auch Ermäßig» Am ßMreten, erlangen solche erst vom 15. Februar 1895 an Giltigkeit. zusätzlichen Bestimmungen zur Verkehrs-Ordnung sind gemäß der Vorschriften unter I 2 genehmigt worden. Den können durch unsere Stationen käuflich bezogen werden. lber 1894. Holzversteigevung auf Naundorfer StaatsforstrevieiM^M In Rlstzsche s Gasthof zu Naundorf sollen Donnerstag, den 3. Januar 1895, von vornMaaA-M Uhr an nachstehende Nutzhölzer, als 47 Harle und 862 weiche Stämme, 23 harte und 491 weiche Mtzer, 7 harte uu^DöOSEiche Stanaenktötzer, 1 Nm. harte Nntzscheite und 91 Nm. weiche Nutzknüppel und ebendaselbst Sonnabend, den 3. Januar 18SS,^onErmittags 9 Uhr an nachstehende Brennhölzer, als: 28 Nm. weiche Nrennscheite, 4 Nm. harte und 374 Nm. weiche GrenMnuuB^ 2 Nm. harte Zacken, 2 Nm. harte und 7V5 Nm. weiche Zieste versteigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten de^umliEden Orte aushängenden Plakate. König!. Forstrevierverwaltung Naun-vrs und Königl. Forstrentamt Tharandt, am 22. Dezember 1894. von Lindenfels. Wolfframm. Tagesgeschichte. Wenig des Neuen und Bemerkenswerthen giebt es in der Politik aus dieser letzten kurzen Epoche des alten Jahres zu berichten. Was zunächst Deutschland anbelangt, so herrscht daselbst beinahe völlige politische Weihnachtsstille. Höchstens wäre zu erwähnen, daß im Wahlkreise Schmalkalden-Eschwege schon die Vorbereitungen für die Nachwahl zum Reichstage be ginnen, welche durch die selbstverständliche Mandatöniederlcgung des zu Zuchthaus verurtheilten bisherigen Vertreters Leuß nöthig geworden ist. Einen unangenehmen Ausblick eröffnet den preußischen Steuerzahlern die Nachricht, daß das Deficit des nächstjährigen preußischen Etats sich nach dem Voranschlag auf 33 Millionen Mark beziffern wird. Das Befinden des vor Weihnachten an einer Erkältung erkranklen Großherzogs von Baden hat sich erfreulicher Weise wieder soweit gebessert, daß der hohe Herr nunmehr wieder das Zimmer verlassen kann. In der ausländischen Presse finden wir wieder die verschobensten Mittheilungen und Urtheile über die innere deutsche Lage. Selbst der „Temps", das französische Regierungsorgan läßt sich den Bären aufbinden, der deutsche Reichskanzler Fürst Hohenlohe habe das einzige Ziel, einen schweren Konflikt zwischen dem Reichstage und den verbündeten Regierungen heraufzube schwören. Ganz zutreffend bemerkt hierzu die „Köln. Ztg.": „In Paris sollte man doch wenigstens den Fürsten Hohenlohe genügend kennen, um zu wissen, daß er nicht ein Mann ist, der mit dem Kopfe durch die Wand will oder der im Streit und im Hader das Ziel seiner Wünsche steht, sondern daß er alles aufbieten wird, mit thunlichstem Entgegenkommen und in ruhiger sachlicher Verhandlung vom Reichstage dasjenige be willigt zu erhalten, was er zur Erfüllung der Aufgaben braucht, die ihm zunächst am Herzen liegen; jeder Konflikt mit dem Reichstage würde die Erreichung dieses Zieles mindestens er schweren, wenn nicht ganz unmöglich machen. Es gehört des halb eine schon ungewöhnliche Unkenntniß der wirklichen That- fache dazu, um glauben zu können, daß die leitenden Kreise in Deutschland auf einen Konflikt mit dem Reichstage hinarbeiten." Während der Weihnachtsfeiertage ist zwischen dem „Ver ein der Berliner Brauereien" und den Vertretern der be> dem Berliner Bierboykott interesstrten Partei-, Gewerkschafts- und sonstigen Arbeiterorganisationen ein Ausgleich zu Stande ge kommen. Die Berliner Blätter besprechen mehrfach die neuen Ausgleichungsverhandlungen zur Beendigung des Bierboykotts. Die „Kreuzztg." meint, das Abkommen bedeute den sozialdemo kratischen Sieg; denn bei solchen Zugeständnissen seitens der Brauereien hätten die Arbeiter schon vor einem halben Jahr Frieden geschlossen. — Die „Voss. Ztg." schreibt: Der Frieden ist unter Umständen vereinbart, die für keine der streitenden Parteien eine offene Demüthigung erhalten. Wir hoffen des halb, daß der Friede endgiltig und dauernd werde. Berlin, 26. Dezember. Lebendig verbrannt ist am Sonnabend Abend die 61 Jahre alte Ehefrau eines Oberlehrers Kr. in Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 5 wohnhaft. Al« die Dame ihre Küche betrat, brach sie durch die Diele und fiel mit dem Unterkörper in ein Flammenmeer. Ohne daß es Jemand bemerkt hatte, war ein Feuer unter dem Fußboden der Küche entstanden, welches zwischen der Decke der unteren Etage und der Diele der Küche so zerstörend gewirkt hatte, daß die Täfelung Frau Kr. nicht mehr tragen konnte. Die Dame, welche durch ihren Sohn aus ihrer entsetzlichen Lage befreit wurde, infolge der erlittenen Brandwunden gestorben. ^infolge des Nordweststurmes, welcher während der Nacht Mimtag an der ganzen Nordostjeeküste herrschte, entstand ü eine Springfluth. Die Elbe trat in mehreren M^r die Ufer, sämmtliche Keller sind überschwemmt. M^ überall bedeutenden Schaden an. Inden . ' W ist der Betrieb der elektrischen Bahn und Mestellt. Jetzt ist der Wind stiller; daö Feuerwehren sind in Thätigkeit, um ««gefüllten Keller leer zu pumpen. , WMst durch' die Springfluth der an der Elbe Die Speicherkeller sind mit und in Altona angerichtete Schaden . wird aber auf mehrere hunderttausend Mbcrall treiben Ballen, Kisten und Fässer. In Ungarn ist die Demission des Cabinets Wekerle endlich erfolgt. Anläßlich der Neubildung des Cabinets ge dachte der Kaiser Franz Joseph in diesen Tagen in Pest ein zutreffen, um nach erfolgter Bildung des neuen Ministeriums nach München zu reisen. Mitte Januar wird der österreichische Herrscher seiner in Algier weilenden Gemahlin einen B such abstatten. Der Spionageprozcß Dreyfuß in Paris hat mit der Verurtheilung des Angeklagten zu lebenslänglicher Deportation geendet. Gerüchtweise verlautete indessen, daß Hauptmann Dreyfuß im Gefängniß Selbstmord verübt habe. Auf Ma dagaskar haben die Franzosen einige weitere Vortheile davon getragen. Der ehemalige italienische Premier Giolitti ist mit seinen famosen Aktenstücken beim italienischen Senat voll ständig abgefallen. Die mit Prüfung der Akten betraute Se natskommission hat erklärt, daß dieselben gar keine eigentlichen Dokumente seien und eine weitere Beachtung gar nicht ver dienten. Aus Ostasien bringt der Telegraph die Kunde von einem neuen großen Siege der Japaner über die Chinesen. Eine 1O OOO Mann starke chinesische Streitmacht unter General Aung wurde von einer japanischen Division westlich von Haitscheng angegriffen und nach fünfstündigem Kampfe völlig zersprengt. Amsterdam, 23. Dezember. Vergangene Nacht wüthete bei Nordwestwind in ganz Holland ein außerordentlich heftiges Unwetter. In Rotterdam erreichte die Maas die bisher noch nicht dogewesene Höhe von 3,75 Meter über dem mittleren Stande. Die meisten Straßen sind überschwemmt, die Plätze gleichen Seen: die Höhe des Wassers in den Straßen beträgt einen halben Meter. Der Verkehr ist gänzlich unterbrochen, Boote fahren in den Straßen. Sämmtliche Deichwachen sind in der Umgegend von Rotterdam längs der Ufer der Maas urch der Issel in Thätigkeit. In Utrecht sind neun Häuser eingestürzt, eine Person wurde hierbei verletzt. An mehreren Punkten hat das Wasser die Deiche überfluthetund die Niederungen überschwemmt; der hier angerichtete Schaden ist sehr beträchtlich. In Papendrecht sank auf der Merwede ein Kahn, wodurch drei Personen ums Leben kamen. Bei Terfchelling scheiterte ein Fischer boot aus Volendam, die Mannschaft wurde gerettet. Eine ge waltige Menge von Telegraphen- und Telephondrähten wurde im ganzen Lande zerrissen. Der Postdienst ist sehr unregel mäßig; die englische und die deutsche Post sind nicht einge troffen. Die zum Auslaufen bereiten Dampfer bleiben in den Häfen. Amsterdam, 24. Dezember. Der Sturm in der Nacht zum Sonntag zerstörte in Scheveningen ein Drittel der dortigen Schiffe; alle Fischerboote lagen am Strande; vierzig davon sind gänzlich zerstört. Der Schaden ist außerordentlich groß. In Egmond ist die ganze Fischerflotille vernichtet. Ueberall an der Nordseeküste ist der Strand in der Breite von 14—20 Metern hinweggespült. Der Hafen von Vlisfingen hat schwer durch die Fluth gelitten. Der Postdampfer „Prinzeß Elisabeth" traf gestern beschädigt ein. Bei Egmond scheiterte eine deutsche Barke und ging völlig in Trümmern; von der 17 Mann starken Bemannung wurden 7 gereitet, 5 ertranken, die übrigen werden vermißt. Die schwedische Bark „Johan Fough" strandete bei Vliehorst; die Bemannung ist noch an Bord; ein Rettungs boot suchte mehrere Male vergeblich das Schiff zu erreichen. Bei Schiermonnikoog strandete ein deutscher Dampfer, dessen Mannschaft gerettet ist. London, 23. Dezember. Nach Meldungen aus Crewe stieß am Sonnabend ein aus Manchester kommender Schnellzug bei Chelford, in der Grafschaft Cheshire, mit einem Güterzuge zusammen. 16 Personen wurden getödtet, viele verwundet. — Ueber das Eisenbahnunglück bei Chelford wird aus Crewe weiter gemeldet: Durch die Heftigkeit des Windes waren die Waggons eines GüterzugeS aus den Schienen gehoben. Der Schnellzug aus Manchester fuhr in voller Fahrt auf den Güter zug auf und wurde theilweise zertrümmert. Nach den letzten Angaben wurden bei dem Zusammenstoß 12 Personen ge tödtet und 52 verletzt. Vaterländisches. Wilsdruff. Wie wir vernehmen, wird das hiesige Kaiserliche Postamt die Dienststundcn im Verkehre mit dem Publikum am nächsten S vnntag, den 30. Dezember, wesent lich erweitern. Es wird der Postschalter geöffnet von 7 bis 9 Uhr Vorm., von 11 Uhr Vorm, bis 1 Uhr Nachm. und von 4 bis 7 Uhr Nachm. Auch wird an der Packetschalterstelle ein Markenverkauf eingerichtet weiden. Am 1. Januar wird der Schalterdienst wie an jedem.anderen gesetzlichen Feiertage wahr genommen. Die Auszahlung der Alters- pp. Renten erfolgt an diesem Tage in der Zeit von 11 bis 12 Uhr Vorm. Die Briefkasten werden in der Stadt am 31. Dezember und 1. Januar möglichst in kurzen Zwischenräumen geleert. — Herzogswalde Die auf der ersten Seite unsere- Blattes angekündigte Versteigerung im Dorfe Herzogswalde, Donnerstag den 3. Januar, findet, nachdem dieselbe durch das kgl. Amtsgericht zurückgezogen worden ist, nicht statt. — Vom 1. Januar ab wird auf den sächsischen Staat - bahnen an arme Augen-, Ohren-, Unterleibs- und sonstige Kranke zum Zwecke einer ein- oder mehrmalicher Behandlung durch Spezialärzte oder in Univerfitäts- und anderen öffentlichen Kliniken Fahrpreisermäßigung dergestalt gewährt, daß für die kranken Personen nebst etwa erforderlicher Begleitung Be förderung zum Militärpreise erfolgt. Die bisher zumeist be willigte gänzlich freie Beförderung kommt in Wegfall. Die Fahrpreisermäßigung kann durch alle Stationen (Fahrkarten ausgabestellen) aber nur gegen Vorweis eines beböidlichen Ar- muthsattesteS und eines ärztlichen Nothwendigkeitszeugniffes er folgen. Formulare hierzu können vo r den Gemeindebehörden rc. durch die Wirthschafts-Hauptverwaitung der Königl. Sächs. Stoatsbahnen in Dresden zum Preise von 7 Pf. für 10 St. bezogen werden. Auch für Pfleglinge der Bethlehemstifte wird künftig gegen Vorweis der Aufnahmebcscheinigung der betreffenden Anstalt Beförderung zum Militärfohrpreis erfolgen. — Schandau. Am Montag Vormittag ist in der oberen Badstraße hier an dem Umbaue der Schönfeidschen Villa das Gerüst zusammengestürzt. Leider hattenschon einige Ar beiter ihre Arbeit ausgenommen und das Gerüst betreten. Die selben find mit herabgestürzt und theils schwer, theils leichter verletzt. Der nach Dresden gehörige Maurerpolier, Vater von drei Kindern, ist bereits im Krankenhause verstorben. — Döbeln, 24. Dezember. Noch vierteljährigen, rast losen Nachforschungen ist es der Gendarmerie des hiesigen Be zirks jetzt gelungen, jenen Verbrecher ausfindig zu machen, der am 28. Oktober auf der Straße bei Massanei ein junges Mäd chen überfallen und beraubt hat. Es ist ein 18 Jahre alter Bäckerlehrling Emil Böttcher, genannt Bär aus Tharandt. Er wurde in Plauen bei Dresden festgenommen: man fand die dem Mädchen geraubten Gegenstände noch bei ihm. Böttcher ist der Tbal geständig. — Dem Vernehmen nach wird demnächst der oft sehr zahlreiche Besuch der Wildfütterung in Moritzburg nicht mehr gestattet sein. Verschiedene Ausschreitungen des Publikums sollen die Veranlassung zu dem Verbote gegeben haben. — In der nur erst im Oktober 1891 geweihten Kirche zu Löbtau ist der Schwamm aufgetreten, er hat die Frauen stühle auf der West- und Wetterseite der Kirche in bedeutender Weise angegriffen. Hoffentlich hilft d'e höchst sorgfältig aus geführte Reparatur und Desinfektion. — Zöblitz. Ein schlimmes Weihnachtsfest ist vielen unserer Einwohner bereitet worden. Nachdem vor einiger Zeit die hiesige Firma Pröger fallirt hatte und kurze Zeit nachher bas gejammte Personal arbeitslos geworden war, ist dasselbe mit der kiesigen Blechwaaren-Fobrik von Knäbchen gescheiten. Das letztere Geschäft, welches immer ziemlich flott gegangen ist hat seinen Untergang namentlich den Schleuderpreisen zuzu schreiben, für welche eL an Grossisten geliefert hat. — Schon vor längerer Zeit hat Herr Johannes Schroeder auf Böhlen 90 Acker seines Waldes eingezäunt und in den umfriedigten Raum 8 Stück Damwild eingesetzt. Eines dieser Th'ere war im Vorjahre ausgebrochen. Nachdem es oft in der Gegend gesehen worden war, ist es am 23. ds. Mts. Herrn Schroeder gelungen, vor dem Thiere zu Schuß zu kommen und damit ein Stück Wild zu erlegen, wie es in unserer Gegend wohl seit 100 Jahren keinem Jäger vor das Rohr gekommen ist. Das eingehegte Damwild hat sich inzwischen auf ungefähr 20 Stück vermehrt. — Auch an diesem Weihnachtsfeste übergab ein Industrie-