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Lose Matter herein in den Saal? stritlicherRstgeder Wer aber war Luna? Schülerin: Luna war die Göttin des Nachtlicht-,". KAMM Zu Paris börse. Ein sauberes SelckLkt. den sonderbaren Erzeugnissen in gebürt unstreitig die Stummel- die auf Lem uralten Place Woran man den Künstler kennt. A.: .Wo bleibt denn unser Freund, der Mime D.? Kommt denn der nicht mit B.: .Gewiß! Originelle Testament«. Ein englischer Metzner, der im Jahre 1722 starb, bestimmte in seinem Testa ment, datz der Zinsertrag seines kleinen Vermögens alljährlich in Prämien von je 40 Mark geteilt werden sollte: diese Prämien sollten Knaben erhalten, die an seinem Grabe das Credo am raschesten und am korrektesten hersagen würden. Und der edle Wettstreit im Rezitieren des Glaubensbekenntnisses soll beute noch auf dem kleinen Friedhof von Watton an jedem Sterbetage des Erblassers stattfinden. — Jeden Karfreitag begeben sich seit vierhundert Jahren in einer kleinen Londoner Kirche zwanzig Witwen in feierlichem Zuge zu einem Grabe, an welchem jede der Frauen von einem Kirchendiener fünfzig Pfennig erhält. An demselben Tage erhalten, gleichfalls aus Grund eines vierhundert Jahre alten Testaments, sechzig Schulkinder je einen nagelneuen Penny und ein Säck chen mit Ostereiern. Der rührendste Karfreitags-Nachlaß aber ist der einer Witwe, deren einziger Sohn vor etwa zweihundert Jahren an einem Karfreitag das mütterliche Haus verließ, um eine lange Seefahrt anzutreten. Die gute Frau war gewöhnt, für ihren Sohn während der heiligen Woche einen be- Maubert abgehalten wird. Hier finden sich jeden Morgen die Stummelsucher ein, um die Enden von Zigarren und hauptsächlich Zigaretten, die vor den Cafes, auf den Boulevards usw. auf gelesen werden, feil zu bieten. Die Groß- hündler kaufen, was ihnen geboten wird, Las Pfund zu einem Franken. Zu Hause werden die Stummel gereinigt, gefärbt und getrocknet, um sie dann zu schneiden und zu zerhacken und sie als Schmuggel tabak, das Pfund zu drei Franken in den Handel zu bringen. Nach Schätzung der Polizei gibt es in Paris 1500 Sammler von Zigarrenenden, welch letztere je nach Angebot und Nachfrage steigen oder fallen. Arbeit mit Kubepauken. Die übereifrige Hausfrau hält es für ihre unbedingte Pflicht, ununterbrochen in ihrer Wirtschaft tätig zu sein, ohne sich zwischendurch einmal Ruhe zu gönnen oder gar die Zeit zum Früh stücken zu finden. Das ist aber sehr ver kehrt; die Zeit dazu mutz vorhanden sein, selbst bei außergewöhnlichen Veran lassungen. Die scheinbar verlorene Zeit wird reichlich dadurch eingebracht, daß man sich nach einer solchen kleinen Früh stückspause wieder um so viel frischer fühlt und um so viel bester arbeiten kann. Außerdem gibt es in Ler Häus lichkeit eine ganze Menge Arbeiten, die sich im Sitzen erledigen lasten, wobei also schon die Füße ausruhen können. Das Gemüseputzen, Kartoffelschälen, Mesterputzen usw. geht beim Stehen kein bißchen schneller vonstatten. Und man schadet nicht allein sich selbst damit, datz man am Mittag oder Abend müde zum Umfallen ist; man benachteiligt auch seine Angehörigen, weil man für ihre Angelegenheiten kein Interesse mehr hat und haben kann, denn der Organismus verlangt sein Recht nach Ruhe. Gewiß soll nichts im Hause vernachlässigt werden, nichts soll unerledigt kleiden. Da hilft aber erstens eine genaue Zeit einteilung, der ein gründliches Überlegen voranging, zweitens das Ausnützen jeder noch so geringen Gelegenheit zum Aus- ruhen. Der wird gleich kommen. Er steht nur noch draußen vor dem Spiegel und bringt sein Haar in — Unordnung!" Eine schwebende Frage. .Das ist ja ein merkwürdiger Hund, den Sie da haben. Welcher Raste gehört er denn an?" — „Er hat sich noch nicht ent schieden." Wörtliche Übertragung. Haupt mann N. (zu einem Burschen, der während eines Familienballes mit ser vieren hilft): „Himmeldonnerwetter! Kerl, wie können Sie so tölpelhaft sein und der Frau Major die Schleppe ab treten! Was sagte sie denn?" — Bursche: „Sie sind ein Esel, Herr Hauptmann!" Die höhere Tochter. Lehrer: „Also Apollo war nicht bloß der Gott der Dichter und der Tonkunst, sondern auch der Gott der Sonne, des Tageslichts. S»kn«n. Man sucht gewöhnlich das Gähnen zu unterdrücken, weil es im allgemeinen nicht für sehr anständig gilt. Und doch verdient Las Gähnen, daß ihm jeder, der auf seine Gesundheit Wert legt, Beachtung schenkt. Ist es doch ein An zeichen, Laß im Körper mehr oder weniger Störungen aufgetreten sind. So stellt sich das Gähnen besonders häufig ein Kei Hypochondrie, Hysterie und Melancholie, bei schwerem Blutverlust, bei Beginn eines Schlaganfalles, beim Beginn von Lungenkrankheiten und im Anfang mancher fieberhaften Zustände. Ferner tritt häufiges Gähnen aus bei großer Ermattung durch Hunger, bei großer Hitze oder Kälte, aber auch bei Berdavungsstörungen. die ihre Ent- sonders deltkatetl Pudding ,u „vauA. Als sie nun den Sohn ein Jahr «ach seiner Ausfahrt nicht wieberkehren sah. stellte sie den Osterpudding aus den Küchenbalken. Es verging dieses Oster fest, und es vergingen noch viete ander«, ohne daß die alte Frau auf die ihr lieh« geworbene Gewohnheit verzichtet Hütte. Als sie dann im Sterben lag, verfügte sie. Laß jeden Karfreitag für ihren Sohn, der sicher einmal wiederkommen würde, der Ostervudding bereitgehalten werden sollte. Und heute noch sieht man in der großen Küche des Hauses, das jetzt eine Speisewirtschaft ist und „Die Schenke der Witwe" heißt, auf den geschwärzten Küchenbalken in langen Reihen di» Puddings, die in etwas grotesker und Loch so rührender Weise von der übers Grab hinaus währenden Liebe einer Mutter sprechen ... jAockeroeb eilen. Solange die Welt besteht, bat es Immer Menschen gegeben, die wenigstens einmal im Leben das Bedürfnis emp funden haben, ihre Schönheit zu erhöhen oder ihre Fehler zu verdecken. Und in dem Bestreben, sich in den Augen seiner Mitmenschen recht schön erscheinen zu lasten, ist die Mode früher wie heute auf Auswüchse verfallen, die eines mitunter humoristischen Beigeschmacks nicht ent behren. Schon im Anfang des 13. Jahr- Hunderts war die als „sein" bezeichnete Farbe sehr modern. Isabella, die Tochter von Philipp II. August, König von Frank reich, hatte ein Gelübde getan, nicht eher die Wäsche ,u wechseln, als bis Ostende genommen wäre. Zu ihrem Unglück Lauerte aber die Belagerung dieses wichtigen Hafens drei volle Jahre, und da die Fürstin als fromm und wahrheits liebend gilt, so nimmt man an, daß sie ihr Gelübde, trotz des langen Zeitraums, auch gehalten hat. Ihr zu Ehren wurde ein schmutziges Gelb, das bald darauf Mode wurde, „isabellenfarben" genannt. In Grönland bemalten sich die Frauen das Gesicht mit Grün und Gelb, und am Hofe des zweiten französischen Kaiser- reichs galt die Toilette einer Dame nicht für vollständig, wenn sie nicht Rot auf gelegt batte. Im alten Persien wurden Adlernasen sehr bewundert, und waren mehrere Prätendenten für den Thron vorhanden, so erhielt bei gleicher Be rechtigung ihrer Ansprüche stets der den Vorzug, der sich des Besitzes einer Adler nase erfreute. Die Folge war, daß man zur Kunst seine Zuflucht nahm und der Nase die gewünschte Form zu geben juchte. Die hochaufgetürmten Damen- frifuren, die wir auf alten Bildern bewundern, und welche man vor zwei hundert Jahren trug, sind eine Nach ahmung — freilich eine idealisierte — des Kopfputzes der Ureinwohner von Südafrika. Man berichtet aus den Zeiten der Königin Elisabeth von England, die für die Torheiten der Mode nicht weniger Sinn als für die Offenbarungen des Geistes Ler grotzen Männer, die unter ihrer Regierung lebten, gehabt zu haben scheint, daß, wenn zwei Liebende neben einander saßen, sie sich nicht die Hand reichen konnten. Die Herren trugen da mals kolossale, auswattierte Wämser und die Damen ungeheure Reifrücke. Man braucht aber heute wohl kaum noch die Achsel über frühere Moden zu zucken; die heutige Mode mit ihren Auswüchsen — siehe Humpelrock und Hosenrock — bietet genug Gelegenheit, über uns selbst zu lachen. skebung einer Überfüllung des Magens verdanken. Endlich zeigt da« Gähnen noch an, daß man an Langeweile leidet oder übermüdet ist. Durch jede gröbere körperliche oder geistige Anstrengung werden besondere Stoffe, die Er müdungsstoffe, gebildet, welche den Blut kreislauf hemmen und so im Gehirn eine vorübergehende Blutleere Hervorrufen. Indem wir auf Geheiß unseres Nerven systems gähnen, atmen wir langsam und tief ein, so daß sich der Brustkorb stark ausdehnt und die Schultern sich beben und zurückziehen. Den Schluß des un freiwilligen Aktes, der sonderbarerweise sowohl durch das Gesicht als durch das Gehör geradezu ansteckend wirkt, bildet eine kräftige, meist schnelle und tönende Ausatmung. Die beim Gähnen erfolgte reichliche Aufnahme von Lust bezw. von Sauerstoff sowie die verschiedenen Be wegungen, zu denen sich oft noch ein Strecken aller Glieder gesellt, genügen, um den Blutkreislauf wieder anzuregen, leichte Störungen zu beseitigen und das Gleichgewicht wiederum herzustellen. Aber das Gähnen nützt auch noch auf andere Weise. — Durch die von ihm bewirkte starke Ausdehnung Les Brustkorbes bildet das Gähnen eine ergiebige Lungen gymnastik. Wenn es irgendwie angeht, sollte man es nicht unterdrücken, sondern sich seinen heilsamen Einfluß auf den Körper recht zunutze machen. WWW für Wicks erjidt»«, »SLnttttch dreimal und zwar Dimstaq». Donnerstags und^SimaabendS. Inserate werden tag« vorher BejogSpre!« in der Ctadt vieNeljährUch 1,40 Ml. frei Ki8 Hav», abgthott von der Expedition 1,30 Ml . durch die Post und unsere Landaurtrüqer bezogen 1,54 Ml. uns vmgegenä, Amtsblatt Ivsertlo«Dvres» 1S Hsq. vro ^nkoespaktene Außerhalb des Nmt-gerich,«bezirk» Wilsdruff 20 Psz. Hei krankender und Ubellarttcher Sa» ml» SO Prozent Aufschlag Aeder Anspruch ans Rabat» erlisch», wenn der vetrag durH Mr die Lünigl. Amtshauptmannschaft Weihen, Mr das Lönigl. Amtsgericht und den Stadtrat ru WilsdruK sowie Mr das Lünigl. Forstrentamt zu Tharandt. ^-'47^ Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1912 Dre leiste Sülms Roman aus dem Leben von Erika Riedberg. (Nachdruck verboten.) Vettern und Basen, die da schreien: Steinige ihn! Ich bin gewiß, daß dies liebe, junge Geschöpf mein Glück bedeutet. Ich kann nur sagen: seht, lernt und folgt mir nach!" > Er trat an die Etagere, goß sich ein Glas voll Likör ein und streckte sich, pustend Lust holend, in einen Stuhl. (S. Fortsetzung.) Nun fuhr Lothar interessiert auf. „Wahrhaftig, Dicker? Bist du verlobt? Die Mieze Brucksdorf —?" — „Was?" Dörflern, der zuerst glückselig genickt hatte, wurde plötzlich abweisend, steif. „Was? die Freiin Maria von Brucksdorf? Wer spricht von der? Nee, nee, mein guter Junge, ich will nichts für meinen Stammbaum, ich will was fürs Herz. Und das hab' ich gefunden, Lothar. Ich sag' dir, Lothar, so was Süßes von Mädel, so eine holde, kindliche Anmut neben reizendem Ernst. Hier er zog aufgeregt eine Brieftasche aus der Uniform und entnahm ihr ein Bild — „hier hast du sie, freilich nicht halb so lieb, wie in Wirklichkeit. Aber du mußt sie doch kennen — Käthe Steinmetz, die Tochter —" „Deiner Wirtin", siel Lothar ein. Er blickte auf die Photographie in seiner Hand. Sie zeigte ein sehr junges Mädchen. Offene, heitere Züge, große, blaue Augen, lockiges, leicht und lose aufgestecktes Haar, einen frischen, lächelnden Mund — alles in allem ein „Knöpfle", ein „Gesichtle", wie man in Süddeutsch land zur Bezeichnung von etwas Niedlichem gesagt haben würde. Lothar suchte in diesem langen, nachdenklichen Um schauen sein tiefes Erstaunen über des Kameraden Wahl zu verbergen. Wie in aller Welt war Dörflern, den man allgemein für einen Bewerber um die Hand der Baroneß Brucks dorf hielt, zu dieser Verlobung gekommen? Und wie dachte er sich die Sache nun weiter? Dörflerns lustiges Gesicht mar ernst geworden. Er lief wieder auf und ab, beobachtete dabei aber unausgesetzt den jungen Offizier. Er war viel zu klug, um dessen Staunen und die sich daran schließenden Erwägungen nicht zu bemerken und begreiflich zu finden. „Ob du wohl eine Ahnung davon hast, mein Junge, welch einen glücklichen Kerl du hier vor dir hast?" Sachte zog sr Lothar das Bild zwischen den Fingern fort. „Was da hinter deiner verteufelt aristokratischen Stirn vor sich geht, weiß ich ganz genau", fuhr er immer ernster fort. „Was du aber nicht weißt, mein alter Freund, das ist die große Erkenntnis, die mir schon aufgegangen ist, nämlich daß alles, Abkunft, Gesellschaft, Vorurteile und — auch der Rock hier — Gott soll mich bewahren, ihn nicht stets als höchstes Ehrenkleid zu achten — daß alles nichts ist, wenn unser Herz einmal anfängt, in rechter Weise lebendig zu werden, und unsere einfach menschliche Natur fordert: das will ich, das muß ich! Ich kann mir im voraus denken, was du sagen willst. Ja gewiß, nicht jeder darf solchen Forderungen nachgeben, aber an fünfzig von hundert treten sie auch nicht heran, und von denen unterdrückt sie noch mehr als die Hälfte. Der Rest jedoch, der diese Courage nicht aufbringt, wohl aber die andere: sich selbst sein Haus zu bauen, nach eigener Fasson selig »u werden, der bereut's nicht, das glaub' mir, trotz aller „So lange hab' ich in meinem Leben noch nicht ge sprochen. Nun aber komm, Kerlchen, sei ein bißchen ge mütlich! Setz dich zu mir. Du machst ja ein Gesicht wie der krumme Rittmeister vom zehnten, wenn er seinen Gaul für nervös und somit die Welt für einen Narren kasten erklärt." Lothar war noch in Gedanken verloren. „Es wird dir sehr leicht, deinen Beruf aufzugeben?" meinte er schließlich versonnen. „Leicht? Nein. Aber leichter ihn, als meine Käthe!" „Und wirst du es nicht bereuen?" — „Nein, mein Lieber! Ich geh' jetzt auf mein Gut, mach' dort alles nett und fein, und dann hol ich mir mein Weibchen. Und daß wir wie die Turteltauben gelebt bis an unser seliges Ende, davon werden noch Kind und Kindeskinder reden." Damit erhob er sich und griff nach seiner Mütze. „Na, leb wohl, mein Junge. Ich sehe, du mußt dir Geschichte erst verdauen. Wenn dieser heilsame Prozeß dann vollzogen ist, bekomme ich auch wohl mal deinen Glückwunsch." Rasch trat nun Lothar auf ibn zu. Mit einem Lächeln, das ihn in geradezu idealer Weise verschönte, legte er ihm den Arm um die Schultern. „Verzeih' mir, Heinz! Werde glücklich, recht glücklich!" Sie schüttelten sich die Hände. „Machen wir, machen wir schon ganz von selbst", be mühte sich Dörflern, eine aufsteigende Rührung hinweg zuscherzen. „Und deine kleine Braut — morgen, nein übermorgen werde ich sie aufsuckeu." „Schön! Schön! Leb' wohl also — und noch ein mal: Wer Ohren hat zu hören, der höre und folge mir nach —!" Die Tür fiel hinter ihm zu. Auf dem Korridor w ard seine frische Stimme noch eine Weile laut, wahrscheinlich wechselte er mit dem Burschen einige leutselige Worte und gab dem anstelligen Menschen in der Freude seines Herzens ein splendides Trinkgeld. Lothar blieb in einer seltsamen Gemütsstimmung zurück. So recht begriff er den Freund nicht. Wohl, daß er alles hintansetzte, um das Mädchen, das er liebte, zu erringen, aber — dies Mädchen —! Egoistisch wie alle Liebenden glaubte er nur den Gegenstand seiner eigenen Leidenschaft aller Opfer, aller Anbetung wert. Aber Dörflerns Worte klangen in ihm nach und schufen e.ne Aufregung, eine Sehnsucht in ihm, die mit jeder Sekunde wuchs. Er fühlte es, diesmal würde es ihm nicht ge lingen, sein wundes, verlangendes Herz mit Bernunft- gründen zur Ruhe zu sprechen. Er konnte nicht wnrteu,