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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 19.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191212194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19121219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19121219
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
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Jahr
1912
-
Monat
1912-12
- Tag 1912-12-19
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Monat
1912-12
-
Jahr
1912
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Plätze im neuen Circusgebäude mit Ausnahme der Steh plätze nummeriert sind, sodaß die denkbar größte Bequem lichkeit für das Publikum garantiert ist. Im Circus selbst sind augenblicklich mehr als 400 Arbeiter beschäftigt, um unter der Leitung der Architekten Rohde und Beschoren an dem Gebäude alles das gut zu machen, was die bis herigen Architekten Heilmann und Littmann verfehlt haben. Unter anderem wird das Innere des Gebäudes eine künst lerische Turchfcilung erfahren, die den machtvollen Eindruck der einfachen, klassischen Linien nicht zerstören wird. Es wird außerdem ein weiträumiger Menagerieraum angelegt, der es dem Circusbesucher ermöglichen wird, die Schätze der Sarrasanischen Tiersammlung in voller Anschaulichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig mit der Eröffnung des Circusses wird auch die Eröffnung der im Circus befind- lichen Restaurationen erfolgen. Es handelt sich um ein weiträumiges, gediegen und orginell ausgestattetes Tunncl- restaurant, in dem die Unterhaltungsmusik gepflegt werden soll, um ein kostbar ausgest ttetes Tagesrestaurant, ver bunden mit einer Künstlerklause, sowie um eine American- Bar in der Front des Gebäudes, ein Etablissement intimen Charakters, das dem Vergnügungsleben Dresdens eine völlig neue Note geben wird. Es wird der modernen und mondänen Tanzkunst gewidmet sein. — Die Sonderzüge des ' Circus Sarrasani trafen vorgestern mittag gegen 1 Uhr auf dem Güterbahnhofe in Dresden-Neustadt ein. Sie kamen von Frankfurt a M. und wurden an der Erfurter Straße entladen, wo alsbald ein starkes Kommando Garde reiter die zahlreichen Pferde, Kamele und Elefanten in Empfang nahmen. Unaufhörlich rollten nachmittags in der dritten Stunde die Circuswagen durch die Leipziger Straße über den Kaiser-Wilhelm-Platz nach dem neuen Circus. Gegen 3 Uhr erfolgte der Transport der Tiere durch die Gardereiter nach den Ställen. Große Heiterkeit erregten insbesondere die langbeinigen Gardereiter und die kleinen Ponys. Ein zahlloses Publikum begleitete die Transporte. — KartHa. Der hiesige Gasthof (früher Heiland) gelangte am Sonnabend zur zwangsweisen Versteigerung. Das Höchstgebot gab der Ziegeleibesitzer Brenzel in Torna bei Dresden ab. Der Zuschlag erfolgt jedoch erst über acht Tage. Das Höchstgebot betrug 61500 Mark. — Blankenstein. Am Dienstag Abend veranstaltete Herr Pfarrer Kunze, Blankenstein im Richterschen Gast hof mit den Jünglingen und Jungfrauen des Oitcs eine wohlgelungene Aufführung Die Festlichkeit gewann da durch an Bedeutung, daß die Heranwachsende Jugend das erste Mal ihre Kräfte vor der Oeffentlichkeit erprobte. Die Nähe des Weihnachtsfestes gab allen Vorführungen , den Unterton, und die Anwesenheit der Einwohnerschaft Blankensteins verlieh dem ganzen das Gepräge einer Familienfeier. So gaben denn die Darsteller in unge zwungener, herzlicher Art ihr Bestes und erwarben sich den reichen Beifall dankbarer Hörer. In bunter Reihe wechselten Gedichtsvorträge, kleine Bühnenstücke ernsten und heiteren Inhaltes, lebende Bilder und allgemeine Gesänge, die von Herrn Kirchschullehrer Wetzig begleitet wurden, miteinander ab. Es würde zu weit führen, wenn jede einzelne Leistung besonders gewürdigt werden sollte. Es muß aber hervorgehoben werden, daß auch in der Dorfjugend so manche Kraft schlummert, die zu wecken eben die Jugendpflege berufen sein dürfte. Man muß dem Herrn Pfarrer Kunze und seiner Frau Gemahlin Dink wissen, daß sie beide in uneigennütziger Weise sich in den Dienst der Jugendpflege gestellt und Blühe und Arbeit nickt gescheut haben, um den Abend so schön zu gestalten Möchten allenthalben auf dem Lande der Sache der Jugend pflege Förderer und Gönner erstehen! — Deukirchen. Unter der bewährten Leitung des Kirchschullehrers Müller fand vorigen Sonntag nachmittag von drei Uhr ab ein Konzert in hiesiger Kirche statt, das in Orgel-, Gesangs- und Violinvorträgen bestand In den Dienst der guten Sache hatten sich gestellt Fräulein Gertrud Beck aus Nossen und Fräulein Else Seltmann-Dost aus Dresden als Sopran-Solistinnen, Gutsbesitzer B. Zschoge- Neukirchen als Tenorsolist, Fräulein Marie Beck aus Nossen als Violinsolistin, Kirchschullehrer Wetzig aus Blankenstein und Lehrer Wagner aus Neukirchen als gewandte Orgel spieler, der Freiwillige Kirchenchor und der Gesangverein zu Neukirchen, sowie ein Streichquartett der Nossener Stadt kapelle. Sämtliche Mitwirkende wurden den an sie gestellten Anforderungen allenthalben gerecht. Die Stimmen der beiden Solistinnen waren schön und sehr ansprechend. Auch das prächtige „Sei stille dem Herrn" aus dem „Elias" gelang dem Tenorsolisten recht gut. Die Violinvorträge zeugten von feiner Auffassung der Solistin. Die Chöre waren sehr gut eingeübt, wie man das von dem Leiter ja gewöhnt ist Die beiden Orgelspieler beherrschten die klangschöne Orgel voll und ganz. Die Temparatur in der Kirche war leider niedrig, und der Besuch der ganzen mühe vollen Veranstaltung hätte auch ein zahlreicherer sein können. — Deuischenbora. Bei der am Sonnabend stattge fundenen Gemeinderatswahl wählten die Klasse der An sässigen und Unansässigen je einen Vertreter Für die An sässigen wurde Herr Dr. med. Bergner, für die Unansässigen Herr Bahnhofsvorsteher Ruscher gewählt. — Weihen. Die Klagen über die Unzulänglichkeit der alten Chausseebrücke und über die Beschwerlichkeit des Verkehrs über sie sind alt, ebenso die Wünsche nach einer neuen Brücke Der Verkehr hat sich nunmehr so weit ge steigert, daß ihn die Chausseebrücke nicht mehr bewältigen kann. Zur Behebung dieser unzulänglichen Verhältnisse erwägt man zwei Möglichkeiten: entweder wird die Chaussee brücke umgebaut oder eine neue Brücke geschaffen. Ein Umbau der Chausseebrücke empfehle sich.weniger und zwar ließe sich hiergegen ansühren, daß die Stadt ungeheure Opftr bringen müßte, da in AU-Meißen ein ganzer Häuser-^ block (Brückenschänke usw.) angekauft werden müßte und auf der anderen Seite in Neu-Meißen, eine breite Auffahrt sich bloß schaffen ließe, wenn in den Felsen eingehauen würde, was sich wohl sehr teuer stellen würde Außerdem ist auch bei der Elb- wie bei der Gerbergasse eine Ent lastung des Verkehrs dringend vonnöten Die Kreuzung an der alten Brücke Meißens links, die jetzt schon schwierig ist, werde durch die schon genehmigte Hochuferstraße noch viel komplizierter. Eine sehr gute und befriedigende Lösung wäre: Erbauung einer neuen Brücke, die im spitzen Winkel I oder parallel der Eisenbahnbrücke von der Großenhainer sämtlichen Weihnachtsfeiertagen werden zwei Vorstellungen stattsinden, des Nachmittags um 3 Uhr und des Abends um siebeneinhalb Uhr Dieses wird auch in Zukunft der . , . normale Beginn der Vorstellungen sein. Besonders verdient Straße nach der Obcrgasse zu führt. Die nötige Rampe die Neueinrichtung hervorgehobcn zu werden, daß sämtliche I ist auf beiden Ufern gegeben. Meißen bekäme eine direkte Großstädten Deutschlands mit größtem Erfolg gastierte. I Um die überaus humoristische Rolle des Organisten Goldner richtig zu besetzen, hat Herr Sandow seinen Bruder Paul, der, wie uns mitgeteilt wird, schon früher in dieser Rolle Triumphe gefeiert hat, für seinen Ehrcnabend gewonnen. Es steht also somit den verehrten Besuchern ein sehr ge nußreicher Abend in Aussicht und da außerdem diese Vor stellung die vorletzte ist, die in dieser Saison gegeben wird, wollen wir im Interesse des Benefizianten bitten, diese Vorstellung „Das große Licht" nicht zu versäunien. — In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurde die Einwohnersckaft unseres Ortes in der zwölften Stunde durch Ieueralarm aus dem Schlafe gescheucht. Auf dem Vorwerksgut war in einem Wirtschaftsgebäude Feuer aus- aebrochen, dem ein Teil des Dachstuhles sowie das auf dem Boden befindliche Grumt zum Opfer fiel. Die in diesem Gebäudeteile befindliche Wohnung des Verwalters mußte geräumt werden, wobei allerdings verschiedene Gegenstände beschädigt wurden. Hierbei sind auch dem Ver walter Uhr und Portemonaie, welche Sachen aus dem Tische gelegen haben, abhanden gekommen. Jedenfalls sind sie durch unlautere Elemente, die sich bei derartigen Ge legenheiten gern als Diebe betätigen, gestohlen worden und dürfte es deshalb angebracht sein, wenn ein besonderes Augenmerk auf derartige Individuen gerichtet wird. Unsere Feuerwehr war sofort zur Stelle und bekämpfte den Brand bereits im Entstehen erfolgreich. Die Aufräumungsarbeiten dauerten vorgestern noch den ganzen Tag an und auch die folgende Nacht mußte noch Feuerwache ausgestellt werden. Der entstandene Schaden ist durch Versicherung gedeckt. — Die Geschäftszeit der hiesige« Barbiere ist mit Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde an den beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten bis abends 7 Uhr ausgedehnt worden. — Ein Weihnachtsgeschenk soll nicht für den Augen blick eine Freude bereiten, sondern es soll auch praktisch und von dauerndem Werte sein. Ein derartiges Geschenk sind die vorzüglichen „Rex"-Konservengläser und -Einkoch apparate, welche man in Wilsdruff nur bei Martin Keichelt, Am Markt 41 in großer Auswahl findet Die heute der Gesamtauflage beigefügte Sonderbeilage gibt nähere Erläuterung über den Nutzen und die Verwendung der „Rex".Apparate. — Kesielsdorf. Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Frauenverein seine erste Weihnachtsfeier ab, die einen so ermutigenden Verlauf genommen hat, daß man mit Sicherheit daraus rechnen kann, die Gemeinde werde sich diese Neueinrichtung nicht gleich wieder nehmen .lassen Nach einer Weihnachtsphantasie für Klavier von Lang, Vorgetragen von Herrn Kirchschullehrer Fichtner, die wirksam ausklang in den allgemeinen Gesang: „Dies ist der Tag", und einer herrlichen Weihnachtskantate des Chorgesang vereins von Nagler (Solo gesungen von Frau Schmiedecke) begrüßte Herr Pfarrer Heber im Namen des Vereins die dichtgedrängte festliche Versammlung, indem er als Zweck der Veranstaltung bezeichnete: Freude am Christkind, Zu sammenschluß durchs Christkind, Opfersinn fürs Christkind. In buntem Wechsel folgten nun ganz vortreffliche und stimmungsvolle Einzeldarbietungen, Soli für Englisch.Horn und für Violine (Herr Pappritz), Deklamationen von Schulkindern, Gesangssoli (Frau Bruchholz-Niederhermsdorf, Frau Pfarrer Heber), Kinderchöre, Rezitationen in ober- lausitzer Mundart (Herr Lehrer Scheibler), sowie zwei äußerst gemütvolle Einakter: „Eine Weihnachtsüberraschung" und „Und Friede auf Erd<n". Letzterer verschönt auch och durch einen Kinderreigen (eingeübt von Herrn Kirch schullehrer Martin) und ein Schlußgruppenbild. Die Spieler Frau Fichtner, Fräulein Findeisen, Fräulein Weinrich, die Herren Engelhardt, Börner, Fichtner, nicht zum wenigsten auch die lieben Kinder, durften des lebhaftesten Dankes aller sicher sein. In den Pausen wurden über 150 schöne und nützliche Geschenkt — alles freiwillige Gaben aus den einzelnen Ortschaften — verlost, was auch der Kasse über 140 Mark einbrachte. Zum Schluß dankte Herr Pfarrer Heber allen herzlich, die zum Gelingen des schönen Festes beigetragen hatten, insbesondere Herrn Kirchschullehrcr Fichtner, der die Aufführungen mit verständnisvoller Hin gabe vorbereitet und geleitet hatte, sowie Herrn Kirchschul lehrer Martin. Vereinnahmt wurden insgesamt über 200 Mark. Da der lebhafte Wunsch besteht, das Gehörte und Gesehene noch einmal genießen zu können, und es auch denen, die namentlich durch die außerordentlich ungünstige Witterung abgehalten waren, zugänglich zu machen, soll die Feier wiederholt werden, und zwar am 1. Januar. Näheres wird noch bekannt gegeben. — Zur Erinnerung an die Schlacht bei Kesselsdorf hatte die Ortsgruppe Briesnitz und Ilmgegend des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz einen Gedenkstein errichtet. Zur kriegerischen Ausschmückung bewilligte das Kriegsministerium aus dem Arsenal und von der Festung Königstein verschiedene Kriegs trophäen, Bombcn und dergleichen, welche demnächst mit Verwendung finden sollen. — Dresden. Die Einweihung des Circus Sarrasani - verspricht ein ganz außerordentliches gesellschaftliches Er eignis für Dresden zu werden. Direktor Hans Stosch- Sarrasani hat die gesamte Bruttoeinnahme der Eröffnungs vorstellung am Sonntag den 22. Dezember der unter dem Protektorate Sr. Majestät des Königs stehenden Kinder- Heilanstalt zur Verfügung gestellt, die Eintrittspreise für diese Vorstellung werden das Doppelte der normalen Höhe betragen. Da außerordentlich viel Gäste für diese Ein weihungsvorstellung aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslande gemeldet sind, so wird nur eine ganz be schränkte Anzahl von Karten zur Ausgabe gelangen können, für die unverbindliche Vormerkungen schon jetzt bei der Direktion des Circus Sarrasani sowie im Warenhause Hermann Herzfeld entgegengenommen werden. Die eigent liche Cirkussaison wird am ersten Weihnachtsfeiertage be ginnen. Das Programm der Einweihungsvorstellung wird dann bis auf weiters auf dem Spielplane bleiben. Der Vorverkauf für die Weihnachtsfeiertage wird spätestens am nächsten Freitag beginnen und zwar gleichzeitig an der Circuskasse und im Warenhause Hermann Herzfeld am Altmarkt, dort allerdings nur für Abendvorstellungen. An Verbindung vom Bahnhofe sowohl nach Triebischtal als- auch nach der inneren Stadt. Wie verlautet, hat der Eisenbahnfiskus 100000 Mark bereitgestellt, die zur Ver legung des Fußweges notwendig sind. Diese Summe würde sicher dem Neubau zur Verfügung gestellt werden. Eine neue Brücke würde dem Staat billiger kommen als der Umbau der alten Brücke. Es wurde eine Kommission gewählt, welche die Vorarbeiten in die Hand nehmen soll und die bereits die ersten Schritte bei den in Betracht kommenden Behörden getan hat. — Skreüla. Die in verschiedenen Blättern verbreitete Nachricht, daß man den Dieb des in Schmannewitz ge stohlenen Pferdes und Wagens in Bitteifeld festgenommen habe, bestätigt sich nicht. Nur Pferd und Wagen hat man in Bitterfeld ermittelt. Ersteres bei einem dortigen Spedi teur, letzteren in einem Gasthofe, wo ihn der Dieb hat. stehen lassen, nachdem er das Pferd für 500 Mark verkaufte hatte. Herrn Reif ist am Dienstag Pferd und Wagen wieder ausgehändigt worden, doch verlangt der Bitterfelder Spediteur die dafür ausgegebenen 500 -Mark: eventuell will selbiger Klage erheben. Auf den.Ausgang der Sache ist Map gespannt. Wer der Dieb ist, konnte noch nicht, festgestellt werden. — Waldheim. Am. vergangenen Montage wurde den hiesigen Landesanstalten eilte Abteilung für geisteskranke Frauen angegliedert. Als erste Insassen langten vormittags über 70 weibliche Irre von Colditz hier an. Der Trans port vom Bahnhof nach der Anstalt ging unter Benutzung von vier Möbelwagen ohne Störung vor sich. — tzhemnitz. Eine folgenschwere Gasolin-Explosion ereignete sich auf dem Grundstück Logenstraße 22, wo- gegenwärtig auch abends Bauarbeiten ausgeführt werden. Bei diesen Arbeiten werden Gasolin-Lampen benutzt, für die Gasolin aus einem eisernen Faß im Hausflur des Grundstücks genommen wurde. Als sich einer der bei den Bauarbeiten beschäftigten Arbeiter mit einem Licht dem. Fasse näherte, um Gasolin nachzufüllen, explodierten die aus dem Faß entweichenden Gast und der ganze Behälter- geriet in Brand. Die in der Nähe befindlichen Arbeiter wurden durch Stichflammen mehr oder minder schwer verletzt. Schwer verletzt wurden der Polier Neuerer und der Maurer Braun, leicht verwundet der Platzmeister Eidam. Infolge der Explosion und des mächtig auf- steigenden Qualmes wurden die Hausbewohner, namentlich die dort wohnenden Frauen, von einer Panik ergriffen. - Zwei Schwestern Ehrhardt, im Alter von 30 und 16 Jahren, sprangen in ihrer Angst aus einem Fenster des ersten Stockwerks auf die Straße, dabei erlitt die jüngere Schwester eine Rückgratverstauchung, die ältere einen schwereren Schädelbruch, an dem sie in bedenklichem Zustand besinnungs los darniederliegt. Auch andere Frauen wollten den gefährlichen Sprung aus den Fenstern wagen, wurden aber von der Feuerwehr daran verhindert. Die Verletzten wurden mit Ausnahme des Platzmeisters Eidam in. das Krankenhaus geschafft. An dem von der Explosion betroffenen Gebäude entstand bedeutender Sachschaden. IXak und fern. 0 Die Weihnachtswunschzcttcl im Deutschen Kaiser- Hanse. Die Weihnachtswunschzettel der Kaiserlichen Beamten und Angestellten sind fetzt Kaiser Helm vor gelegt worden, denn der Kaiser ist tatsm.,nch darauf bedacht, seinem großen Hauspersonal die speziellen Weih nachtswünsche zu erfüllen. Diese Aufwendung erfordert alljährlich die Summe von etwa 30 000 Mark. Mit Ein schluß der Weihnachtsgaben für die Beamten und An gestellten der Kaiserlichen Schlösser und Güter hat die Kaiserliche Schatullenverwaltung zum Weihnachtsfest eine Gesamtaufwendung von rund 100009 Mark zn bestreiten. Auch die Kaiserin hat sich von den Damen und Herren ihres Gefolges sowie den Beamten ihres Kabinetts bereits die Weihnachtszettel eingefordert. Die Auswahl der Weih nachtsgeschenke geschieht einesteils durch persönliche Ein käufe in Berliner und Potsdamer Spezialgeschäften, andererseits aber sind viele Geschäftsleute, und zwar nicht nur Hoflieferanten, aufgefordert worden, Geschenke zur Auswahl nach Potsdam zu senden. Hier treffen dann der Kaiser und die Kaiserin ihre Auswahl. o Kaiserliche Belohnung für Rettung Schiffbrüchiger. Für die mit eigener großer Lebensgefahr ausgeführte Rettung der Besatzung des auf hoher See gesunkenen Hamburger Seglers „Emma" verlieh Kaiser Wilhelm dem Kapitän Lüttich das Verdienstkreuz in Silber sowie dem Schiffszimmermann Müller und den Matrosen Kruse, Schmalfeld und Kramer das Allgemeine Ehrenzeichen in Bronze. Die todesmutigen Retter gehörten dem Feuer wachtschiff bei Gabelflach an. 0 Zum Streik der Studenten in Halle a. S. Die Professoren der medizinischen Fakultät der Universüät Halle find zu einer Konferenz zusammengetreten, um zn beraten über den Streik der Studenten, den diese bekannt lich anfingen, weil ausländische Studenten dort zum Studium an den Kliniken zugelassen werden, ohne daß sie vorher das Physikum gemacht haben, was von deutschen Studierenden verlangt wird. Sonst ist das Einvernehmen zwischen reichsdeutschen und ausländischen Studenten, welch letztere in Halle ein Drittel der gesamten medi zinischen Hörerschaft ausmachen, ein durchaus gutes. Die Professoren der Fakultät werden ihren Entschluß dieser Tage bekannt geben. s Todessturz englischer Flieger. Als der englische Marineleutnant Parker auf einem Handley-Page-Eindecker mit dem Geschäftsführer Hardwick der Handley-Page- Fabrik als Passagier vom Flugplatz zu Hendon nach Oxford flog, stürzte die Maschine infolge böigen Winde- aus beträchtlicher Höhe in der Nähe des Golfplatzes von Wembley in der Grafschaft Middlesex zur Erde. Beide Insassen wurden gräßlich verstümmelt unter den Trümmern des Apparates hernoraezogen D Zu dem Eisenbahnunglück auf Sizilien. Italienische Blätter bringen erschütternde Einzelheiten zu dem Eisens bahnunglück bei Catania. Beide Maschinen des Schnell» zuges rannten auf dem Bahnhof Guardia auf die Maschine, des Güterzuges auf und stürzten dann den Speisewagen um, in dem sich eine Menge angesehener Persönlichkeiten befand, u. a. auch ein Leutnant mit dem deutschen Namen Arend, dessen Vater sich ebenfalls im Zuge befand, und der dann an der Trümmerstätte umherirrte. Der Bahn hof von Guardia ist eine Trümmerstätte, aus der Feuer emporfteigt. Infolgedessen konnten die Leichen und Ver wundeten noch nicht alle geborgen werden. Die Zahl der Toten konnte auch noch nicht bestimmt festgestellt werden.
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