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Der junge Mann schreckend bleich und unsicheren Blick in Gesicht. „Ja, das Geld habe ich erhalten, gnädige Frau, ein Dämon hat mich verleitet, es nicht sogleich abzuführen — und dann 6e^itterstürme. Novelle von Eugenie Kirsch. Ernte begonnen." Der Beamte hört sogleich einen Vor- Wurf heraus, und den ist er von dieser Seite nicht gewöhnt. „Gnädige Frau durften nur befehlen," sagte er gekränkt. „Nun, wir wollen uns nicht streiten," lenkt seine gütige Herrin sogleich ein, „wer konnte so etwas ahnen." „Die paar Hagelkörner sind auch nicht der Rede wert," sagt Siegmund von Falken- Hein und fühlte sich schon wieder Herr der Situation. Doch als Antwort auf seine sorglose Rede prasseln die Eiskörner dichter und dichter, und auf dem Parkwege vor dem Schloß türmen sie sich zu einem Hügel auf. Die Zuschauer am Fenster bleiben eine Weile stumm. „Das wird arg," bemerkt Frau von Stet ten endlich, und auch ihr Inspektor sieht um einige Grade weniger zuversichtlich aus. „Das schöne Getreide, welch ein Jammer für die Armen," seufzt die junge Frau. „Das sieht Ihrem edlen Herzen gleich, zuletzt an dm eignen Schaden zu denken. O, gnädige Frau, wer ist so selbstlos, so hochherzig wie Sie." ruft Herr von Falken- hein, und küßt begeistert die Weiße, zarte Hand der Dame, „Lassen Sie nur," wehrt diese mit leich tem Erröten, „bewundern Sie mich nicht mehr, als ich verdiene. Ich bin ja, wie Sie wissen, so hoch versichert, daß ich mit größerer Ruhe als viele andere dem Un ¬ prasselt. Lustig, nur lustig, das Leben ist ja so kurz. Wenn die Sonne wieder scheint, müßt ihr Kobolde weichen, aber eure Spur geht so bald nicht wieder verloren. Immer ärger h«ust das Unwetter, mit Bangen und Bewunderung blickt Frau „Die Hagelversicherung," murmelt er und dann noch einmal wie geistesabwesend: „natürlich, — die Hagelversicherung." Seine Stimme hat Plötzlich den Hellen Klang verloren, und Frau von Stetten be merkt mit Erstaunen den verstörten Ausdruck seiner Mienen und wie er förmlich in sich zusammensinkt. „Aber Herr von Falkenhein, was ist Ihnen?" fragt sie und Plötzlich kommt ihr ein beklemmender Gedanke, dem sie zagend Worte verleiht; eifrig. „Also würden wir in diesem Punkte ' Da — ein grelles Leuchten, dem nach einig sein, nicht wahr?" längerer Pause dumpfes Grollen folgt. Noch „Ja", bestätiate Matra etwas söaernd. ist das Gewitter fern, aber nicht mehr lange, „Es ist doch Wohl alles in Ordnung mit der Versicherung? Das Geld gab ich Ihnen schon vor langer Zeit." In diesem Augenblick fährt in grellem Zickzack ein Blitz hernieder und wie von ihm getroffen, liegt der junge Mann auf den Knieen vor seiner Herrin. kam die Versuchung über mich. Nur einmal wollte ich dem Glück die Hand bieten, aber — es läßt sich nicht zwingen —" Langsam tritt Frau von Stetten von dem Knieenden zurück. Ein Wort ihres alten Freundes von „gewissen noblen Passionen" fällt ihr ein, und hart kommt von ihren Lippen nur das eine Wort: „Gespielt?" Der junge Mann scheint es überhört zu haben. Oder nicht? Er verteidigt sich nicht gegen diesen Verdacht, er fährt fort mit klagender Stimme: „Ich Unseliger, wie konnte ich vom Glück etwas erwarten. Verteidigen will ich mich nicht, nur eins schwöre ich: Von meinem nächsten Gehalt hätte ich die Versicherung be zahlt. Nun ist es anders gekommen. Wie hart, wie grausam bin ich bestraft für meinen Leichtsinn. Ich hätte gern mein Leben für Sie hingegeben —" „Das hätte ich nie von Ihnen verlangt, nur Treue in dem, was Ihnen anvertrvut ist," schneidet ihm Frau von Stetten kühl und streng die Rede ab. Herr von Falkenhein springt auf. „Sie verachten mich, und Sie haben ein Recht dazu," ruft er schmerzlich. „Ich bettle nicht um Ihre Verzeihung. Aber wenn Sie mir nur gestatten wollten, bis zum letzten Blutstropfen für Sie zu arbeiten — ohne Lohn, bis ich alles ersetzt habe, daß Sie mich wieder achten." Frau von Stetten sieht gedankenvoll auf den Sprecher. Schon regt sich das Mitleid in ihrem Weichen Herzen. Der ganze Vor gang hat für ihr vornehmes Empfinden etwas unendlich Peinliches, und neben der gerechten Empörung klingt es wie eine leise Mahnung in ihr: Bist du nicht auch Schuld an seinem Fall? Hast du ihm bei seiner Ju gend nicht zu viel anvertraut und ihn dadurch in Versuchung geführt? Ihre Stimme ist milder wie vorher als sie spricht: „Sie verurteilen sich selbst so streng, daß ich nichts mehr hinzufügen will, Herr Inspektor", zum ersten mal nennt sie ihn nicht bei seinem Namen. „Ueber Ihre und meine Zukunft will ich später in aller Ruhe nachdenken. Jetzt gehen Sie, bitte, es wird draußen viel für Sie zu tun und anzuordnen geben." Es liegt etwas so Müdes, Gebrochenes in der Haltung des jungen Mannes, als er nach einer tiefen Verbeugung das Zimmer langsam verläßt, daß Frau von Stetten in Versuchung kommt, ihn zurückzurufen. War sie nicht zu hart gegen ihn gewesen? Aber nein, nur nicht schwach sein. Er darf diese Stunde nie vergessen, sie muß entscheidend für sein künftiges Leben sein. Dann fällt ihr Herr Günther ein. Der würde natürlich triumphieren, wenn er von da langsam über den Parkweg? Eine dick leibige Kröte, die Regenprophetin. Noch ist keine Wolke zu sehen, doch wer weiß, was die Mittagsstunde bringt. — In Suckrau ist man fleißig mit der Ernte beschäftigt; schon füllen sich die Feld scheunen. „Wieder etwas in Sicherheit gebracht," denkt der Gutsherr, und sieht befriedigt einem hochbeladenen Erntewagen nach, der über das Stoppelfeld schwankt. In Heidersdorf hat man noch nicht Zeit zum Ernten da hat man Wichtigeres zu .tun. Das Maschinenhaus soll zuvor unter Dach gebracht werden. „Den ganzen Krempel hauen wir mit unsern Mähmaschinen in wenigen Tagen her unter," antwortete der junge Beamte hoch fahrend dem alten Inspektor, de: seiner tiefen Verstimmung über das Treiben auf dem jahrelang von ihm allein bewirtschafte ten Gute endlich Worte verleiht. Viel hat er nicht mehr zu sagen, der alte Mann und will auch nicht, er zieht ja zum Oktober. Aber das prachtvolle Getreide, das er der Sichel hat entgegen reifen sehen, wenn er das noch einmal geborgen haben könnte, ehe es ausfällt, diesen Gottessegen, den der alberne Geck dort als „Krempel" zu bezeichnen wagt. Einpört wendet er dem übermütig vor seinem Pferd auf ihn herab blickenden feinen Herrn den Rücken zu. Am Fenster ihres Arbeitszimmers steht Frau von Stetten. Die Hitze hat sie ins Haus getrieben, nun beobachtet sie eine kleine dunkle Wolke mit silbernem Rande, die, langsam größer werdend, am Horizont heraufzieht. Die zartnervige Frau fühlt die in der Luft liegende Elektrizität in allen Gliedern und ist unfähig, einer ruhigen Be schäftigung nachzugehen. Das Wölkchen wächst zusehends, es wird zu einer dunklen Masse, die mit immer größerer Geschwindig keit näher kommt. Und in der finsteren Wolke ist ein Heller Korn; was bedeutet der? Die Gutsherrin ist eine scharfe Beobachterin der Natur, in deren Schönheit und Größe sie begeistert aufgeht. Jetzt sieht sie be sorgt aus. „Schlossen — nur das nicht," murmelt sie erschrocken und schließt das Fenster, denn ein heißer Wind hat Staub und Welle Blät ter aufgewirbelt und ins Zimmer geweht. „Ja , bestätigte Matra etwas zögernd, vu» denn er ahnte, daß der Alte fetzt erst mit dann sind Blitz und Schlag eins, und das seinen speziellen Wünschen Herausrücken Menschenleben gilt nicht mehr, als ein würde die Karl Belling veranlaßt hatten, Hausdach oder ein Baumwipsel. geMn das Fenster, em harmlos Weißes, Sein Gesicht hat er in den schmalen, durchsichtiges Körnchen. Es will Gesell- weißen Händen verborgen und nimmt sie schäft haben und bald kommt wieder eins auch jetzt nicht sott, als er endlich stockend, der lustige Tanz dann immer leidenschaftlicher spricht: .! von Stetten in die Finsternis hinaus. Jetzt dec Atem dä Sommers über horcht sie. Ein fester, schneller Schritt Menschen und Vieh hin, daß sie ' kommt die Treppe herauf. Sie klingelt, nur matt die Glieder in der ge- ! „Ich lasse Herrn Von Falkenhein zu mir wohnten Arbeit regten. Nur die! bitten," befiehlt sie dem eintretenden Mäd- walben schossen ausgeregt hin und her chm, und bald ist der Gerufene zur Stelle, mit ihrer weißM—Brust i „Was sagen Sie dazu?" empfängt sie , ihn erregt, „wird der Schlössenschaden arg sein? Hätten wir doch lieber eher mit der sPlMfps suqo msms ;im uuvrusuaoK vq ^usövr; uisgv kuvö öunyvtzaszun rsq usstoU siq sßjnm 's;;oh uZjsörsq Wuo; qun uuvmsmoE rvSq.I »MSU urrsH nsach mu uschjusmiM uog spoZ) usuoq -pscu ssjsiq uog sPjsg PI — zrsuugA 'lryvU M uoa uvmmg; sscpMNmsb UiA 4NL M, N»W «TLLLLSSSSLSTSSSLLLSLL-LrLTLSSLLESLSS» Welt km Vild „Hildegard Börmer", sagte er leise und mit einer Innigkeit, die niemand dem „tollen Edgar" von einst zugetraut hätte. Dann berichtete er, erzählte von seinem Sommeraufcnthalt in dem Fischerdörfchen, von der immer stärker werdenden Neigung zu dem liebreizenden, harmlosen Kinde, von seiner Verlobung. Alles teilte er dem Freunde mit, alles. Matra hatte schweigend, oft mit einer gewissen stillen Rührung kämpfend, zuge hört. Jetzt blieb er stehen und nahm des anderen Hände in die seinen, umspannte sie mit festem Druck. „Meinen Glückwunsch, Alterchen!" Bornemanns Augen leuchteten. „Ich sehe es deinem Gesicht an, Bert, daß du dich von Herzen mit mir freust! Und Hildegard verdient es wirklich, daß ihret wegen zwei Männer hier auf offener Straße, umgeben von Häusern, die erst noch gebaut werden sollen, eine kleine Rühr- szene aufführen. Du wirst sie ja kennen lernen, sogar sehr, sehr bald, meine „Frau Hadwig", wie man sie im Pensionat ge tauft hat, meine kleine Zauberin, die den „tollen Edgar" so urplötzlich völlig behext hat, daß er, wie du dich vorhin ausdrücktest, „von der Liste der Lebemänner gestrichen" wurde. Doch, komm weiter, sonst gelangen wir erst bei Dunkelwerden nach der Philipp- straße". Matra brauchte doch noch eine geraume Weile, bis er sich von dieser Ueberraschung erholt hatte. „Also deine Braut hat bisher tatsächlich keine Ahnung, daß du mit auf der Millionärliste im Berliner Steuerregister stehst?", meinte er dann mit leisem Zweifel. „Weder sie, noch meine Schwiegereltern", entgegnete Bornemann bestimmt. „Ich habe alles so einzurichten gewußt, daß sie mich noch heute für einen simplen Ingenieur mit 4000 Mark Jahreseinnahme halten, der in Wannsee ein bescheidenes Häuschen sein eigen nennt. Sieh, Bert, deshalb verehre ich ja dieses Mädchen so über alles, deshalb bin ich ja auch so übermenschlich glücklich, weil ich eben bestimmt weiß, daß Hilde gard mich allein liebt, mich mit all meinen Fehlern und Schwächen, und nicht meine Millionen. Hätte ich mir mein zukünftiges Weib anderswo gesucht, nie wäre ich den Verdacht losgewordcn, daß meine güldenen Schätze für sie der Hauptmagnet gewesen sein könnten." „So unrecht hast du nicht", meinte der Schriftsteller ernst. „Jedenfalls kannst du dich glücklich preisen, daß dir ein gütiges Geschick nunmehr alles beschert hat, was des Menschen Leben angenehm macht. Neben bei, wann trifft deine Braut hier ein?" „Wahrscheinlich bereits übermorgen. Ge nau kann ich das heute noch nicht sagen, da die Dekorateure in dem „bescheidenen Häus chen" in Wannsee gräßlich gefaulenzt haben und ich Hildegard erst in das fix und fertige Heim ihrer Eltern führen will. Auf diese Ueberraschung freue ich mich ja wie ein Kind!" Da sie jetzt in belebtere Viertel ein bogen, nahm die Unterhaltung eine allge meinere Wendung an. Die Philippstraße fanden sie dann erst nach zweimaliger Nach frage bei einem Schutzmann und nach eini gen Umwegen glücklich auf. „Weiß der Himmel", meinte Borne mann, „still ist's hier allerdings, da haben Wir ja auch schon Nummer 16. Ganz nett I und sauber, wenn auch nicht gerade sehr vor- I nehm, dieser zweistöckige Bau Fahrstuhl, Warmwasserversorgung und Dampfheizung dürsten in diesem PalaiS unbekannte Ein richtungen sein." Sie waren auf dem Bürgersteig stehen geblieben und musterten eingehend das hell gestrichene Haus, das abseits von den übri gen in einem kleinen Garten lag und durch ein grünes Eisengitter von der Straße ge trennt war. „Von außen gefällt mir die Geschichte großartig", erklärte Matra eifrig. „Kein Gegenüber, sehr viel wert! Scheint ein Holzhof zu sein da drüben. Licht und Luft reichlich vorhanden, dazu lärmende Kinder offenbar spärlich vertreten! Was meinst du, ob ich diesem Herrn van Heiderfen — klingt holländisch, der Name — mal einen Besuch abstatte?" „Selbstredend. Probieren geht über Studieren! Nur mußt du nicht verlangen, daß ich mitkomme. Ich kann mein Mund werk nur schwer im Zaume halten, und vielleicht verderbe ich dir durch eine meiner berüchtigten Bemerkungen den ganzen Spaß. Halt — du, da verläßt eben jemand das Haus. Und wahrhaftig! das ist kein anderer als Karlchen Belling, der berühmte Filmdramatiker! Vielleicht ist der dir schon zuvorgekommen." Belling hatte die beiden jetzt auch er kannt. Er winkte ihnen schon von weitem mit der Hand zu. „Morgen allerseits!", begrüßte er sie vertraulich. „Matra, willst du dich etwa auch um das Zimmer bewerben?" Er be tonte dabei das letzte Wort eigentümlich. „Wenn ja, so lenke deine Schritte nur wie der heimwärts. Denn dieser Herr van Heidersen ist ein schnurriger Kauz, dem niemand so leicht gefallen wird. Stellt der Anforderungen an einen Mieter, unglaub lich! Dabei ist die Bude selbst gar nicht so übel." „Erzähle Genaueres, Belling", bat Matra etwas enttäuscht. „Allerdings ge dachte ich mich dem Herrn vorzustellen. Aber wenn du " „Nein, mein Bester", unterbrach ihn der Filmdichter lachend. „Den Genuß mußt du dir gönnen. Dieser Heidersen ist wirk lich ein Original. Geh nur hin — vielleicht hast du mehr Glück. Inzwischen will ich mit Bornemann hier draußen warten. Zögere nicht lange. Du wirft dein Helles Wunder erleben." Der Schriftsteller war neugierig gewor den. Kurz entschlossen schritt er auf das Haus zu. Der Weg durch den Vorgarten war sauber mit gelbem Kies bestreut, und die Blumenbeete rechts und links hatte man offenbar erst kürzlich frisch bepflanzt. Von der Eingangstür führte eine mit Linoleum belegte Treppe in das Hochparterre hinauf. Dort hing an der rechten Flügeltür eine geschriebene Visitenkarte: Thomas van Heidersen. Matra läutete. Es dauerte eine ganze Weile, bevor geöffnet wurde. Und der Schriftsteller hatte das deutliche Gefühl, daß er durch das Guckloch von drinnen prüfend gemustert wurde, während er war tend in dem Hellen Treppenflur stand. Dann tat sich plötzlich die Tür lautlos auf. Ein älterer Mann mit glattrasiertem, bleichen Gesicht, in dem die Backenknochen sich scharf abzeichneten, lud Matra durch eine Handbewegung zum Nähertreten ein, ging voraus und stieß eine Tür auf: „Bitte!" Es war eine tiefe, volle Stimme, wie sie der Schriftsteller dem schwächlich aussehen den Männchen nicht zugetraut hatte. Das Zimmer, in dem sie dann an dem Mitteltisch Platz nahmen, war ein großer, zweifenstriger Naum. Die Möbel so neu, daß Matra noch deutlich den Geruch scharfer Holzbeize verspürte. Die Einrichtung be wies im übrigen einen verfeinerten Ge schmack und erinnerte in nichts an das üb lich Meublement der sonstigen billigen Junggesellenbehausungen. Das Bett stand hinter einem geschickt drapierten türkischen Vorhang, der zugleich die in den Neben raum führende Tür verdeckte. Die Bilder an den Wänden, zum Teil Stahlstiche, zum Teil Oelgemälde, verrieten in ihrer Aus wahl gleichfalls den Kunstsinn dessen, der dieses Zimmer für einen neuen Mieter her- gerichtet hatte. Thomas van Heidersen hatte inzwischen Zeit gefunden seinen Besucher eingehend zu mustern, während dieser sich seinerseits in dem behaglichen Raume umschaute. Jetzt begann der Alte, während er seine knochige Nähte mit dem Daumen zwischen die Westenknöpfe einhakte: „Daß Sie die Annonce im „Lokal-An- zeiger" hergeführt hat, erwähnten Sie schon. Wie war doch Ihr Name?" „Dr. Phil. Berthold Matra, Schrift steller." „Schön. Nun denn, Herr Doktor, wie sagt Ihnen dieser Raum zu?" „Recht gut", entgegnete Matra der Wahr heit gemäß. Heidersen nickte grinsend vor sich hin. Es sollte wohl mehr ein wohlgefälliges Lächeln sein, aber in diesem Totenkopfge sicht sah es wirklich nur wie ein abscheu liches Grinsen aus, das zwei Reihen grau gelber, falscher Zähne bloßlegte. „Bevor wir uns über den Preis unter halten", meinte er darauf, „möchte ich Ihnen meine Bedingungen mitteilen. Würden Sie bereit sein, hier gleich so etwas den Hausverwalter zu spielen. Ich meine die Mieten zu kassieren, die Steuern zu bezahlen usw-, kurz mir alles abzunehmen, was zu den Pflichten eines Grundstückseigentümers gehört? Ich bemerke jedoch, daß diese Arbeit äußerst gering ist. Ich habe dieses Haus erst vor einem halben Jahre gekauft und es vollständig renovieren lassen. Es enthält vier Wohnungen zu je vier Zim mern. Drei davon sind zur Zeit bewohnt, von mir, den Damen Geschwister Bernhard und dem Rcchnungsrat Schwarz nebst Frau. Die vierte hier gegenüber im Hoch parterre steht leer, wird aber bereits in einer Woche von einem alleinstehenden älteren Herrn bezogen. Kinder gibts im Hause überhaupt nicht. Ueber mir wohnen die Damen Bernhard, von denen man kaum etwas sieht und hört. Ruhig ist's also. Wie denken Sie über die Sache, Herr Doktor?" „Ich wäre nicht abgeneigt. Bei nur vier Mietsparteien, eigentlich ja nur drei, kann die Verwaltung nicht allzu beschwer lich sein. Freilich, ich habe bisher derar- ti.re Geschäfte noch nie besorgt und weiß daher nicht, ob ich auch alles zu Ihrer Zu friedenheit zu regeln vermag." „O, da seien Sie ganz außer Sorget Ich gebe Ihnen vorkommenden Falles ge naue Anweisungen", erstatte Heidersen