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seit 30. November 1906 mit Sophie, Prinzessin von Schön- burg-Waldenburg, verheiratet. Die Prinzessin wurde am 21. Mai 1885 geboren und verbrachte ihre Jugendzeit zum Teil im Schlosse zu Waldenburg i. S., aber auch in Lichtenstein-Callnberg. Ihre Mutter, geborene Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, hatte größere Güter in den Balkanländern, während ihre Tante die Königin von Rumänien ist. Die zukünftige Fürstin liebt ihr Heimat land, das Erzgebirge, sehr. — Die Kaudwerkerrechnungen werden in den Tagen nach Neujahr der Kundschaft präsentiert. Es ist eine schlechte Gewohnheit, wenn diese dann, weniger aus Geld mangel, als aus Bequemlichkeit, die Bezahlung der oft nur wenige Pfennige betragenden Rechnung auf die lange Bank schiebt. Denn auS Hunderten solcher kleinen Einzelbeträge setzt sich die Gesamteinnahme der Handwerker zusammen. Viele wenig machen eben auch ein viel, — und von den einkommenden Summen soll der Handwerker seine Liefe- ranten bezahlen, seine sonstigen Ausgaben bestreiten und dergl. Mit welcher Besorgnis in solchen Fällen auf das Eintreffen jedes einzelnen Postens gewartet wird, kann nur derjenige beurteilen, der sich bereits in gleicher Lage be funden hat. Alle unsere Leser seien deshalb im Interesse der stets hilfsbereiten und zu jeder Zeit zu Dienstleistungen paraten Handwerker herzlichst gebeten, die übersandten Rechnungen sofort zu bezahlen, und nicht von dem falschen Standpunkte auszugehen, daß es mit der Begleichung der Rechnung noch Zeit habe, weil es sich ja doch nur um wenige Pfennige handelt. - Im neuen Jahr bleibt das Wochenblatt wie im verflossenen für Wilsdruff und Umgegend nach wie vor das,reichhaltigste, unterhaltendste und erschöpfendste Familien blatt, und sollte deshalb in keinem Haushalt fehlen. Ge rade jetzt, in der Zeit der wieder beginnenden parlamenta rischen Saison, ist die Lokalpresse für jeden Bewohner einer kleineren Stadt einfach unentbehrlich. Denn die einhei mische Zeitung sucht natürlich ihre besondere Aufgäbe darin, die politischen Verhältnisse des Ortes selbst und seiner engeren Umgebung recht ausführlich zu behandeln. Nebenher ist sie jedoch außerdem auch der beste Bericht erstatter über die lokalen Ereignisse, die in solcher Voll ständigkeit von der auswärtigen Grobstadtpresse unmöglich geboten werden können. Schließlich bringt sie, wie die letztere, auch Handelsnachrichten, unterhaltende Lektüre usw. Und darum muß es für jeden Einwohner von Wilsdruff und Umgebung heißen: „Nur das Wochenblatt wird in unserem Hause gelesen! Und die Redaktion wird es sich dafür angelegen sein lassen, das ihr bewiesene Ver- trauen dadurch zu rechtfertigen, daß sie sich um immer weitergehende Ausgestaltung und Vervollkommung ihres Inhalts unausgesetzt bemühen wird. — Streue» Sei Schnee und Kis! Tas rechtzeitige Streuen von Asche bei feftgetretenem Schnee oder Glatteis ist eine Verpflichtung für jeden Hausbesitzer, deren Nicktbe- folgung ihn mit dem Gesetze in gefährlichen Konflikt bringen kann. Außerdem kann ihm ev die Möglichkeit erwachsen, von irgend jemand, der durch die Glätte rc. zu Fall und Schaden gekommen ist, haftbar gemacht zu werden, woraus dann oft sehr erhebliche Geldausgaben entstehen. Zwar wird meistens jeder Hausbesitzer in der Haftpflichtversicherung sein, aber auch das nützt ihm nicht immer; denn nach ihren Bestimmungen lehnt diese einen Schadenersatz ab, wenn sie dem Hauswirt eine Nachlässigkeit oder ein Verschulden Nach weisen kann. Das sicherste Mittel, sich vor solchen Unan nehmlichkeiten zu schützen, bleibt deshalb nach wie vor: rechtzeitig streuen! Dann kann man stets mit dem ruhigen Bewußtsein, daß man selbst nichts außer Acht gelassen hat, dem entgegen sehen, was ev. passieren könnte. — Mor dem Kervreuneu von Weihnachtsöäume« in Kachelöfen und Küchenherden, wie es vielfach noch immer geschieht, kann nicht genug gewarnt werden. Tanne und Fichte sind im Stamm, in Zweigen und Nadeln sehr harzreich, und das Harz enthält Kohlenwasserstoff. Wird der Baum verbrannt, so entströmt der Kohlenwasserstoff in großer Menge. Geschieht das Verbrennen in einem Ofen oder Herd mit starkem Zuge, so verbindet sich der Kohlen wasserstoff mit dem Sauerstoff der atmosphärischen Luft und es entstehen Gase sehr explosibler Art, denen eine Kachelwand meist nicht standhält. Wie bedeutend der in den Nadeln des Baumes enthaltene Kohlenwasserstoff ist und wie kräftig er unter der Einwirkung der Hitze aus strömt, läßt sich erkennen, wenn man einen mit Nadeln be setzten Zweig einer Kerzenflamme nähert Die Ausströ mung des Kohlenwasserstoffes aus den Nadeln ist so stark, daß die Flamme der Kerze mitunter auslöscht oder aus geblasen wird. — Witterungsumschlag. So plötzlich wie das lang ersehnte Winterwetter gekommen und jung und alt mit den besten Hoffnungen für eine lange Dauer beseelte, eben so schnell hat sich ein Umschwung eingestellt, der uns wieder in die alte Verstimmung verfallen läßt. Seit den frühen Morgenstunden des 3. Januar ist bei einem Thermometer stand von 2 Grad über Null an Stelle des Schnees Regen getreten, der sich zwar nicht in Strömen ergießt, doch auch in kleinen Mengen geeignet ist, das prächtige Winterbild vollständig zu zerstören und uns Menschen Er kältungen mit ihren Folgen aufzuhalsen. Tauwetter ist auch teilweise im Reiche eingetreten; aus Hirschberg i. Schl, und Köln a. Rh. kommen Nachrichten von Temperaturzu- »ahmen, von Tauwetter und Regen, Hochwasser und Eis- gang. — Das König!. Sächs. Landes-Gesundheitsamt gibt über den Stand der Wiehseuchc« vom 31. Dezember 1913 in der Amtshauptmannschaft Meißen folgenden Bericht: Schweineseuche einschl. Schweinepest: Beicha, Ilkendorf, Siebenlehn, Wilsdruff, Zadel, je ein Gehöft. Brustseuche der Pferde: Lommatzsch, Meißen, Petzschwitz, Piskowitz bei Zehren, Schieritz, je ein Gehöft. Die Maul- und Klauen seuche ist in der Amtshauptmannschaft Meißen erloschen und herrscht im Königreich Sachsen noch in 14 Gemeinden (17 Gehöfte). - Aerztticher Dienst für Kohneujahr von mittags 1 Uhr ab: Dr. med. Bartcky. — Dresden. Ein Wiener sandte einem hiesigen Ein- »ohner als Weihnachtsgeschenk zwei Wiener Würste, Brot, Lutter und Pfeffer. Brot, Butter und Pfeffer kosteten 30 Pfg. Zoll, die Würstchen wurden, da die Einfuhr -sterreichischer Fleischwaren verboten ist, vernichtet. Die Vernichtung erfolgte in Anwesenheit des „Empfängers", indem sie in den Fäkalien-Orkus versenkt wurden. Diesen weltersckütternden Akt beglaubigte der „Empfänger" durch Unterschrift! Glückauf auch im neuen Jahr, Herr Bureau- kratius! — Deuben. Kommerzienrat Rickard Eger hier hat der Gemeinde Deuben eine Stiftung von 20 (00 Mark zu einem Heim für bedürftige Alte vermacht. — Siebenlehn. Einen Erfolg seiner Tätigkeit kann der hiesige Samariterverein darin erblicken, daß ihm vom Landes-Samariterverein ein großer Kranken-Transport- wagen, gleich wie dem Nossener Samariterverein, schenkungs- weise übergeben worden ist. Der schöne Wagen kam heute hier an und wurde von Siebenlehner Samaritern nach seinem Standort überführt. Es ist erfreulich, konstatieren zu können, drß die freiwillige Hilfstätigkeit der Samariter auch in dec Provinz so nahmhafte Unterstützung findet — Mosten, 2. Jannar. Tödlich verunglückt ist heute abend im hiesigen städtischen Elektrizitätswerke das drei jährige Enkelkind des städtischen Arbeiters Schäfer. Der Knabe, der seinem Großvater das Abendbrot gebracht hatte, ist in einem unbewachten Augenblicke in das große Schwung rad gekommen und dabei schrecklich verstümmelt worden. — Mokwein. Bei der Beerdigung eines jungen Mannes auf dem hiesigen Friedhöfe ereignete sich ein peinlicher Zwischenfall. Das Grab war zu kurz und der Sarg geriet beim Hinabiaffen in eine schiefe Lage, so daß er sich öffnete und der Tote nochmals umgebetlet werden mußte; erst nachdem das Grab vergrößert worden war, konnte die Beerdigung stattfinden. — Leisnig, 2. Januar. (3000 Mark-Stiftung) Dem Turnverein „Leisniger Turnerschaft von 1845" ist von dem verstorbenen Rentier Hermann Zehl ein Legat von 3000 Mk ausgesetzt worden. — Großenhain. Aus dem Auswandererzuge gestürzt ist in der Nahe von Elsterwerda ein achtjähriger Knabe einer russischen Familie, die nach Amerika auswandern wollte. Der Knabe wurde besinnungslos in das Kranken haus gebracht, wo er verstarb. — tzopitz. Der im 40. Lebensjahre stehende Glas arbeiter Pellmann hier schmückte am heiligen Abend mit seinen Kindern den Christbaum und schniit sich hierbei an einem Glasgegenstand, der zum Schmucke des Baumes diente. Der Mann schenkte der unbedeutenden Wunde wenig Be achtung. Am 2 Feiertag früh war der Mann trotz ärzt licher Hilfe am Wund-Starrkrampf verschieden. — Stolpe«, 5. Januar. Am Silvesterabend brach in der Kirche zu Ottendorf durch einen stark geheizten Ofen Feuer aus, bei dem die Empore und das Chorgestühl in Brand gerieten. Der Feuerwehr gelang es, die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. — Limbach. Ein gefährliches Abenteuer hatte in diesen Tagen der sächsische Freiballon „Limbach" zu bestehen. Ein dem hiesigen Verein für Luftfahrt gehörender Ballon war am 20. Dezember in Bitterfeld unter Führung des Herrn Apfel-Leipzig zu einer Weitfahrt aufgestiegen. Mehrere Tage hörte man nichts über das Verbleiben des Ballons, der, wie jetzt erst bekannt wird, in Dobra (Rußland) ge- landet ist. Wie es dem Ballon bei seiner Grenzüberschreitung in Rußland erging, wird der „Chemnitzer Allgemeinen Zei- tung" wie folgt geschildert: Von luftigen Winden getrieben, gelangte der Ballon nach der russischen Grenze. Als er dort landen wollte, wurde er, noch über deutschem Boden, von Grenzkosaken beschossen. Der Ballon geriet in einen förmlichen Kugelregen, und der Führer sah keine andere Rettung, als Ballast zu geben und höhere Luftschichten auf zusuchen. Rasch stieg der Ballon und gar bald war er außer dem Bereich der russischen Kugeln. In der Nähe von Dobra wurde dann gelandet. Beide Ballon-Insassen wurden sofort festgenommen und waren gezwungen, den ersten Weihnachtsseiertag in russischer Haft zuzubringen. Erst auf wiederholte Beschwerden wurden die Luftschiffer am zweiten Feiertage nachts 3 Uhr freigelassen. — Mlauen. Beim Rodeln ist hier eine junge Frau verunglückt, die mit ihren drei Kindern die steile Bahn am Preißelpöhl herabfuhr und den Schlitten selbst lenkte. Der Rodelschlitten kam aus der Bahn und fuhr mit solcher Gewalt an einen Baum an, daß die Frau eine schwere Kopfverletzung erlitt und bewußtlos nach ihrer Wohnung gebracht wurde. Eines der Kinder renkte sich den Arm aus, die anderen kamen mit Hautabschürfungen davon — Leipzig. In der Nacht zum Dienstag wurden aus einem Kurschnergeschäft auf dem Brühl in Leipzig eine Anzahl kostbarer Pelzwaren gestohlen, darunter sehr wert volle Persianer- und Skunksopposumsachen. Es ist dies binnen kurzer Zeit der zweite große Pelzwarendiebstahl in Leipzig ' . LircheMatiMderParochieWiLsdruff kvm Jähve 1^13. In dem unter Gottes gnädigem Beistände zuräckge- legten Jahre 1913 ist für die Paiochie Wilsdruff, bestehend aus der Stadt Wilsdruff, dem eingepfarrlen Teile von Grumbach und von Sachsdorf, Nachstehendes in die Kirchenbücher eingetragen worden, was hiermit wie üblich bekanntgegeben wird: 1. Geburten 95, — 47 Knaben und 48 Mädchen, in der Stadt 90, in Grumbach 2 und in Sachsdorf 3. Darunter waren 2 totgeborene Knaben, unehelich 8, ungetauft verstorben ist kein Kind. 1 auswärts geborenes Kind wurde hier getauft. 2. Getraut: 29 Paare, aufgeboten 44 Paare. 3. Sterbefälle: 53, einschließlich 2 totgeborener Kinder, in der Stadt 45, in Grumbach 2 und in Sachsdorf 4. Die Verstorbenen waren ihren Lebensverhältnffsen nach: 7 Knaben, 4 Mädchen, 18 Ehemänner, 3 Ehefrauen, 6 -Witwer, 8 Witwen. 6 ledige jüngere und ältere Personen und eine geictnevene Person. Am bedeutendsten war die Sterblichkeit im Juni und Juli mit je 7 Personen, dann folgen April mit 6, März, Mai und August mit je 5, Oktober und November mit je 4, Januar und Dezember mit je 3, Februar und Septem ber mit je 2 Personen. Ais Todesursache, teils primäre, teils sekundäre, ist bei den Erwachsenen angegeben: Lungemchwindsucht 4, Altersschwäche 3, Herzschwäche, Arterienverkalkung, Gehirn schlag je 2, Gehirnkrankheit und Herzlähmung, Lungen- sckwindsucht und Tuberknlose, Hirnhautentzündung, Herz- muskelerkrankunz.Hautaranarau und Herzlähmung, Schwere Verbrennung und Herzschwäche, Schweres Herzmuskellüden und Herzschwäche, Schweres Herzleiden und Herzschwäche^ Chronische Lungenentzündung, Lungenbrand, Schlaganfall,. Hitzschlag, Herzschlag, Lungenödem, Blasenleiden und Herz schwäche, Gehirngesckwulst, Schädelbruch, Lungenbrand bei Tuberkulose, Schlaganfall und Herzschwäche, Aderverkalkung,. Herzlähmung, Herzfehler, Verkantung der Gehirnarterie und Herzschwäcke, Lungen- und Darmtuberkulose, Darm tuberkulose und Herzlähmung, Speiseröhrenkrebs, Gehirn leiden je 1 Person. Selbstmord durck Erhängen 2 Personen. Von den Kindern starben an Bronchitis capillaris 2, Atrophie, Darmentzündung, Krämpfe und Herzschwäche, Gehirnhautentzündung, Schwäche, Lebererkrankung, Krämpfe^ Darmkatarrh;e 1. Im hiesigen Bezirkskrankenhause verstürben 6 Personen. 1 Person wurde durch Feuer in Tolkewitz bestattet. Der Begräbnisart nach wurden beerdigt: k. Grades- (mit Beisetzung, Rede und Bescheidlauten) 12 Personen und zwar: 1. August Clemens Zschunke, Privatus hier; 2. Marie Martha Pellmann geb. Urban, Ehefrau des Arthur Hugo Pellmann, Tischler hier; 3. Selma Marie Johanna Hillig, Tochter des Theodor Alfred Hillig, Bürgerichullehrer hier;^ 4. Karl Robert Geißler, Privatus hier; 5 Johann Carl Eduard Weiß, Postverwalter a. D. hier; 6 Heinrich Ernst Louis Irmer, Privatus in Grumbach; 7. Friedrich August Melzer, Maurer in Sachsdorf; 8 Auguste Friederike Louise Wehner, geb. Giesecke, Ehefrau des Ernst Traugotd Webner, Händler hier; 9. Emilie Pauline Geißler geb. Schiffel, hintl. Witwe des Karl Robert Geißler, gewesener Privatus bier; 1". Rudolf Richard Bornemann, Bürger schullehrer hier; 11. Klara Selma Kuntze geb. Dittrich„ hinterlass. Witwe des Ernst Heinrich Kuntze, gewesene« Gutsauszügler in Grumbach; 12. Georg Clemens Jung hans, Sohn des Clemens Rudolf Junghans, Gutsbesitzer in Sacksdorf. II. Grades (mit Beisetzung und Rede) S Personen und zwar: 1. Friedrich August Schönstein, j Privatus hier; 2. Emilie Auguste Schulz geb. Rendler„ hinterlassene Witwe des Friedrich Ernst Schulz, gewesene« Bahnassistenten in Dresden; 3. Amalie Henriette Kretz schmar geb. Grötzschel, hinterlassene Witwe des Johann David Kretzschmar, gewesenen Arbeiter hier. III. Grades (mit Gebet) 2o Personen. IV. Grades (mit dem Segen) 10 Personen und m der Stille 2 totgeborene Kinder und zwei Selbstmörder. Kommunikanten waren 1971 einschließlich 56 Hauskom munikanten und 88 Konfirmanden. Von Grumbach wäre« 69 und von Sachsdorf 199 Kommunikanten. Demnach sind im verflossenen Jahre 1913 gegen das' Vorjahr 13 Kinder mehr geboren, 6 Paare mehr getraut worden und 6 Personen weniger gestorben. Kommunikanten waren 34 mehr als im Vorlahre. Vor hundert Jahren — 1813 — zählte man 66 Ge borene, 13 Paar Getraute, 139 Verstorbene. Kommuni kanten waren 1243. Mit dem Wunsche für ein glückliches und gesegnetes neues Jahr empfiehlt sich allen Gliedern der hiesige« Parochie in Stadt und Land Hofmann, Kirchner. Wie Staatsmänner über die Mission urteilen. (Zum Krscheinungsfest). Ein englischer Bischof bezweifelte vor 100 Jahren wie die meisten seiner Zeitgenoffen die Pflicht und den Erfolg der indischen Heidenmission. Der Herzog von Wellington^ der berühmte Feldherr und Staatsmann erwiderte ihmr- „Christus hat gesagt: Gehet hin und lehret alle Völker! — seine Diener haben diese Befehle einfach zu befolgen! c „Die Geschichte der Mission ist von erschütterndem Interesse und wunderbaren Erfolgen. Die Opfer, welche die Missionare für ihre Mitmenschen gebracht haben, füllen eins der ruhmvollsten Blätter der Weltgeschichte. Die edlen^ selbstverleugnenden, willigen Diener des Friedens und der Güte gehöre« unter die Helden der Welt." Mac Kinley,! Präsident der Vereinigten Staaten. „Die Regierung wird am wenigsten auf die Unter stützung der christlichen Misstonsgesellsckasten verzichten, ohne deren opferfreudige und segensreiche Tätigkeit bas gesamte Kolonialwerk in Frage gestellt wäre. Die Regierung wird ihrerseits die Missionen auf alle Weise fördern und ihnen die volle Freiheit in der Ausübung ihres Behufes in allen Schutzgebieten gestatten." Reichskanzler Fürst Hohenlohe. „Ohne die Missionsarbeit der Missionare wäre die - Besitzergreifung des Landes Deutsch-Südwestafrika ein völlig illusorischer Akt auf dem Papier gewesen; was Händler, Industrielle und Gelehrte zur sogenannten Erforschung und Kultivierung getan haben, fällt gar nicht ins Gewicht, neben den positiven Ergebnissen der Missionsarbeit. Wenn diese wenigen Zeilen dazu beitragen können, der unermüdlichen, emsigen Kulturarbeit der selbstlosesten aller Zivilisation eine weitergehende Würdigung und ein dauern des Interesse zu verschaffen, so ist ein geringes Stück von » dem Dank abgetragen, den Deutschland und das deutsche Volk der Missionslätigkeit im Schutzgebiet entgegenzubringen verpflichtet ist." General von Francois, 1. Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika. Die Missionen sind für die Aufgaben der Regierung eine wichtige Stütze und Hilfe. Staatssekretär a. D. Exzellenz Dernburg. „Die Entwicklung Japans zu einer Großmacht ersten Ranges im Laufe der letzten 50 Jahre ist bis zu einer großen Ausdehnung zuzuschreiben der durch die Missionen verursachten Bewegung, welche sowohl durch die Errichtung -von Schulen, wie durch die Predigt des Evangeliums in den Gemeinden die Geister der Japaner veredelt und ihre Sitten gehoben hat. Es waren in Japan glücklicherweise ausgezeichnete Missionare. Für ein Land wie Japan, wo Staat und Völker durch den Geist des Nationalismus re giert werden, sind die Prinzipien des Christentums .am passendsten. Wir hoffen, daß die Missionen ihre Kraft und ihren Eifer verdoppeln, um die Wohlfahrt und das Glück der Japaner zu fördern. Bericht im „Kokumin" (japanisches Regierungsblatt) ähnlich Marquis Ito, Minister Tokomani, Graf Okuma, Hauptpostminister Baron Manjin. „China hat aufgehört ein Kaiserreich zu sein, aber ich hoffe, bald wird ein anderer König in China einziehen —