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und Amgegend Amtsblatt s»«. Zayr« Dienstag, de» 3l Dezember LM7 No. 152 Nachdem die Rekrutierungs-Stammrollen für die Ortschaften des hiesigen Bezirks berichtigt worden stad, werden die Herren Semeindevorstänve hierdurch Tie Königliche Amtshauptmannschaft. 1175 seiner Brust aufbrachen und er sich zu Tode blutete. — Die sächsischen Landtagsabgeorvneten Auf der Bidassoabrücke brechen alte Wunden auf" — besaßen vlsyec nur Karle« mc freie F oct auf der weiß nicht, was es für Wunden sind, die dir, lieber'gg P Djent der Päraioqm und 39 78 Prozent der Voll- fromme Fürstin Reuß Eleonore gesungen, auch dir durch das Herz znierr inn seine,« vangen Lliageu and ^ugen: warum denn immer scheiden, Vder heißer keit; auch für dich hat er seinen eingeborenen Sohn ge sandt, dessen Geburtsfest du eben zur Weihnacht gefeiert hast. Wirf dich ihm nun zu Füßen mit der flehentlichen Bitte: Herr, gib mir für das alte ein neues Herz; was nommen ist, den Abgeordneten Anhckaclen zu üdecweisen. die zur freien Fatzit auf allen Linien des sächsischen Staatsebendahnuetzes berechtigen. Voraussichtlich dürfte viele Aenderung mit dem neuen Jisre in Kratt treten. und Meiden in das Herz hineinschreiben. Auch der Leicht- OLV seilst vhie«. se^l/ L^'l^l Ui>l Gott und die Ewigkeit zu machen, hält am Sylvester abend wohl einmal Einkehr bei sich selbst. Ja selbst da, wo nur noch traurige Aschenreste von Glaube und Hoff nung liegen, fängt der Funke an zu glimmen, und der letzte Scheidegruß des Jahres, das in das schweigende Meer der Ewigkeit hinabsinkt, bläst ihn mit seinem stillen Wehen wieder auf, und sei es nur für Stunden oder Minuten. Es kommt eben kein Einziger um die P oz. der Vollukiosmikcr die ill, 10 68 Proz. der Loll« ukai uuler dte lV. Ja der mündlichen Prümng erlangten 31,7 l Pozeat der Pävaaoqen und 18,81 Prozent . . l mit dem zweischneidigen Schwert der Sünde. Und wenn du nun heute dein Gewissen brennen fühlst Ztaatsdahn von ihrem Wohnorte bis zur Residenz uns zurück. Darin soll, wie man aas Dresden berichtet, nua- veranlaßt, dieselben hier abzuyol n. Meißen, am 27 De,ember 1907. an etwas zu fühlen und zu verstehen von dem heilig ernsten Sylvesterglockenklang, daß die große Welt draußen mit ihren gleitenden und gleißenden wogen und Wellen und die kleine Welt drinnen in der Menschenbrust mit „Warum es so viel Leiden, So kurzes Glück nur gibt? so kling; der ergreifende Sang erschütternd aus. Und in für die Kgl. Amtshauptmannschast Weihen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu WiLsdruA» sowie für das Kgl. Forürentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, BraunSdsrf, BurkharvtSwaloe, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Keffelsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersoors, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltiy-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, OberhermSoorf« Pohrsdorf, RLHrsborf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsvorf, Sch meoewatoe, Lora, Steinbach bei Kefselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wtldberg Druck mW Verlag voo Arthur Zschunke, Wlsiwm Hur dir Aeüaktion und den amtlichen Tei! ^ernntmi"! >> rrt.krich ist, znieratentei!: Arthur Zschunke, beide in MISdruff. Aus Stadt und Land. M Neiinnaeu anS dem Lelerkeise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Wilsarutf, den 29 Dezember 1907. Unsern verehelichen Mitarbeitern, Lesern und Inserenten, sowie allen G.'schäftsfreunden in Stadt und Land ent bieten wir herzlichen Neujahrsgruß,' wir verbinden damit die Bitte um Erhaltung ihres Wohlwollens auch in dem anbcecheuden Jahre. Hochachtungsvoll Redaktion und Verlag des „Wilsdr. Wochenbi.* Inserate werden Montag-, Mitwochs und Freitag» bi» spätestens 12 Uhr angenommen - Jusertioaspreis IS Plg. pro oiergeivairene Korpusreile. Außerhalb des AmtsgerlchiSbeztrks Wilsdruff 20 Pia. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Aufschlag. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DiwStag», Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Psg., durch die Post bezogen 1 Ml. 54 Psg. Fernsprecher Nr. S. — Telegramm-Adresie: Amtsblatt Wilsdruff. Sylvester! Nur wenige Stunden noch, wenn du dies Blatt in die Hand bekommst, lieber Leser, und die Sylvesterglocken läuten es ins Land hinein, daß das Jahr lßO7 in das über so mancher versäumten Liebe gegen die Deinen hier unten und über so mancher versäumten Treue gegen deinen Gott da droben, über so mancher Schuld, die dich und dein Leben vielleicht elend gemacht; wenn du unter diesem Aainsfluch verzagen und verzweifeln möchtest und dessen mit ganzem Ernst inne wirst, daß dein Leben wie in Wassertropfen in der Hand zerrinnt, und daß du so wenig, vielleicht noch nichts, noch garnichts für deine Ewigkeit getan hast, daß du in deiner Brust noch immer das alte Herz mit seinen alten, bösen Lüsten, mit seiner ihrem ruhelosen Sehnen und Seufzen, Jagen und Treiben, mit ihrem himmelhohen Jauchzen heut und ihrem bis zum Tode Betrübtsein morgen, mit ihrem Lachen und Weinen, beide nur wie eine einzige große Tränenkarawane des Sterbens sind, in der wir alle dühinziehen, in die der Zauberstab Zeit uns alle hineinreißt, — auch dich, lieber. SÄstsucht^nd ^ein^ ' Welchen Leser, und mich. . Pein und seiner friedlosen Leere trägst, und daß alle Aber Sylvester predigt nicht blos von fallenden G^de deines Gottes bis heute an dir vergeblich gewesen Blättern und verwelkenden Blüten, nicht blos von den ist und weder sein Lieben noch sein Strafen dich zur Buße t, von Tränen mensch- geleieet hat — o du weinendes und zagendes, du müh- rümmern menschlichen Glücks, seliges uud schuldbeladenes Menschenherz, dann hin zu dem, wird sein Herz das Zittern lernen: „Es ist dem Menschen gesetzet, einmal zu sterben und darnach das — Gericht!" Aber Christen sind keine Zeitmenschen, sondern Ewigkeitsmenschen. Für sie haben die Sylvesterglocken, diese Stimmen Gottes, noch einen andern Alang; ihnen rufen sie zu: „hin zu Gott, der unsre Zuflucht ist für und fürl" Es giebt ein ergreifendes Gedicht mit der Aebsrschrift „Die Bidassoabrücke". Da schildert der Dichter, wie auf dieser Grenzbrücke zwischen Spanien und Frankreich einmal eine Schar von spanischen Freiheits- kämpseru, die nach verlorener Schlacht aus ihrer Heimat flüchten mußten, noch einmal Halt gemacht und noch «»mal, zum letztenmal wehmütig rückwärts geschaut; und einem unter ihnen sei die Erinnerung und das Heimweh zu mächtig geworden, also daß die alten Narven auf Wo man so sehr geliebt? So manches Äug' gebrochen, So manch ein Mund nun stumm, Der noch so hold gesprochen — Du armes Herz, warum?" sinds vielleicht andere Wunden, die noch brennen, andere Tränen, die noch bitterer sind? Sieh, das sind ja die wehesten Wunden nicht, die Gottes Hand . i- -Ergebnis der Dissertationen an der mit der Grenzbrucke, die über die Scheide eines Jahres Leipziger Universität 1SU0 -1905. Boa 821 Dok- hinüber an das dämmrige Ufer eines neuen Jahres führt, . „ M >rea 169 Vallakaaemiker una 82 Paoagozen. anders? ist es nicht auch eine Seufzerbrücke? brechen nicht, hx« Dssrtitioaen ermelten 11 Pcozent Der Pltta- Meer der Ewigkeit hinabgesunken ist. Ls ist etwas ^ch auf der Sylvesterbrücke alte Wunden auf? Ich aoaen und 9 48 Pcoz der Bollaka)-mcker die I, ferner Ernstes und Eigenes, wenn die Mitternachtsglocken an nicht, was es für Wunden sind, die dir, lieberg^t d'-r Pära ioam und 39 78 Prozent der Voll- der (Aenzscheide ^veicr Jahre mit ^r auf der Sylvesterbrücke aufbrechen: ob du klagst ^-avemckec die U, 29 Pcoz. der Päo.goqen und 40.06 den Wucht der Ewigkeit m das Gewissen hmemlauten s über zerronnene Träume, über geknickte Blüten, über zer- - - ----- .. .. .... und wie mit brennenden, heißen Lettern das alte Tränen- sallene Hoffnungen, über zertrümmertes Glück, über ein- lied vom Sterben, vom Blühen und welken, vom Scheiden gesargtes Lieben, ob jenes Sylvesterlied, das einst die Venedig, der berühmten Seestadt Italiens, zeigt man noch heute eine andere Brücke, die auch von Seltsamem zu mehr eme Aenderung elatreteu, Uwem in Aussicht ge- melden weiß. Es ist die „Seufzerbrücke". Noch einen ... letzten Blick durften von ihr aus die zum Tode Verur teilten auf die schimmernde Pracht ihrer Vaterstadt werfen; noch einen letzten Seufzer, dann gings zum Sterben, und hinter ihnen versank alle leuchtende Herrlichkeit. Isis o c Boklakwcimker die l, 48 78 Proz. 0er Paoagogen unv 41,l3 P oz der Vollakuoemiker ote lh 19,51 Proz. der Väoägogen und 31,13 Proz. der Vollakademiker dte Hl, endlich 8,93 Proz. der Bollakademcker die IV. — Konfesfionswechsel tn Sachse«. Während sonst fast immer «m L «se eines Jrpres m-hr Personen zur evangelisch-lutherischen Landeskirche in Sachsen üver- tretrn, sind im Jahre 1906 aas der Landeskirche 1465 ausgetreten, ader nur 1297 zu ihr üdergetrrten, Verlust also 168 Personen. Dec römisch-katholischen Kirche wandten sich von den Ausgetretenen nur sehr wenige, nämlich nur 50 zu, während aus dieser 1082 traten, um protestantisch zu werden. Nicht unerheblich dagegen war der Uebertritt zu den Deutschkatholiken, nämlich 289 U beamte, weiter traten L23 Perwnenzu den M thodisten, ! 269 zu der neuapostolischcn und 171 zu der Temp lge» mel.ide und 58 zu den Baptisten über, 246 wurden Dosi» denlen Und 6 Juden, während von den letzteren 28 und von den D sitornten 29 evangelisch wurden. Zur griechisch« katholischen Kirche trat niemand über. Die Dculicv-Ka- lhoilken harten die meisten Ueberlrille m Stadt und Amtshauptmannschatt Leipzig zu verzeichnen, im Ganzen 249 Bei einer Brvölkerungszahl von etwa 4^/, Millionen Einwohnern kann der KvafessisnswechsA nud als „anz minimal bezeichnet werden, lediglich bet der römisch-la- ltzoliichen Kirche fällt er mit Rück icht auf die geringe Hast der ihr tn Sachsen Augehör.noen einigermaßen ins Gewicht. — Die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Abteil ung Dr Sven teilt u«s mit, daß dse Geschäftsstelle der Dresdner Ziegel Konvention in dem ihr gehörigen G-unonucl DreSbeu-ÄUstuot, Sgnffel'Straße 3 l, eröffnet worden ist, und werden die Jniereffmten für Mauer-, Grundbau-, Essen- und Rohbau-Ziegel gebeten, sämiliche Anfragen über Preise, Lieferungsbedingungen etc. au das obengenannte Institut zu richten. — Wie frener aus d 'm Jaseratmlell zu ersehen ist, sind dH Gebiete der Dresdner Ziegel-Konvention, der Ziegel-Konvention für pinm und Umgegend und der Ziegel-Konvention des Plauenschen Grundes duich Svndervrrträ^e zur Ver« meidung gegenseitiger Konkurrenz geschützt. Die Ge schäftsstellen in Dresden, Pirna und Deuben, sämtliche gefüort durch die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Abteilung Dresden, werden alle Anfragen pp. wegen Z.egeUteferungen prompt erledigen, b zw. an die zustäa- oigen Stellen weitergeben. Die Hoffnungen der schwerge- vrütten Ziegeleibesitzer endlich emnal nach einer langen R.ih- von Jahren wieder für ihre Faorrkare den Her st; llangskostea entsprechende Preise zu erzielen, dürften mit dem neuen Zusammenschluß ihre Verwirklichung finden, und dies umsomehr, als die angrenzenden Kon» kurrenzgebicte Beuräge zum gegenseitigen Schutz uno zur gegenseitige« Erleichterung der Geschälte abgeschlossen haben — Hoffentlich wird dec Zusammenschluß der Zlegelei-Jnter.fi nlen auch die so notwendige Gesundung auf dem Grundstücksmarkte mit herbeiführen Hellen. — Gastwirte seien auf di: - a»S technischen Gründen ausnahmsweise tu der ersten Beilage abgrdruckte Träumen menschlicher Herrlichkeit, licheu Leids und von Trümmern . . . wer davon nur Horen will, der gehe hmaus auf den von welchem die Sylvesterglocken uns künden, daß er Friedhof, und das werße Leichentuch über den Gräbern, unsere Zuflucht ist für und fürl Ja, der alte Gott lebt es chm sagen, dle weinende Liebe wird es ihm klagen: noch, alles Ding währt seine Zeit, seine Lieb' in Ewig „Die Welt p^ehet ynt ih?«-; tffstl' Wer nur diese " ' Grabesweisheit, die für Unzählige die ganze Lebens weisheit enthält, vernehmen will, daß alles unter der Sonne eitel, nichtig und flüchtig ist, der gehe heute hinaus auf .... die Gasse, und die dumpfen Schläge der Mitternachtsuhr, ich gelebt hab', das decke zu, was ich noch leben werde, die in den lauten Lärm der Neujahrsnacht hineinschallen, das regiere dul — und was gilts? du wirst aufstehen werden es ihm künden: „Hin geht die Zeit, her kommt als ein neuer Mensch, das neue Jahr wird dir zum der Tod!", und vor der allgewaltigen Majestät des Todes Anfang eines neuen Lebens werden. Walts Gotti große Ewigkeitsfrage herum. Wo noch nicht alles in einem Menschenherzen erstorben ist, da geht bei der sausenden Flucht der Zeit, bei dem unaufhaltsamen wechsel der Jahre ch" "N Zweischneidiges Schwert die ^ns schlägt. Brennender und verzehrend wie höllisches Gottessprache duA die Seele: Dl^ vielmehr die Wunden, die wir uns selbst Leben flieht, die Tage eilen, die Jahre schwinden; über schlagen mit dem zweischneidigen Schwert der Sünde, ein Alernes, und dre Sterbeglocken des scheidenden Jahres"... - - werden zu Totenglocken über mir!" — und man fängt