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Die Herbstzeitlose. In BlumcnhaudlmWn steh! man :m Herbst ansehnliche Zwiebelknollen, oftmals bis dreihundert Gramm schwer, zum Verkauf angeboten. Aus ihnen entwickelt sich die Herbstzeitlose, eine gar prächtig blühende Form der be kannten Pflanze, die bei uns auf den Wiesen treibt und blüht. Diese Knollen werden besonders in Holland, der alten Heimat der Blumenzucht, kultiviert; sie gelangen beim ersten Nahen der kalten Jahreszeit in großen Massen zu uns und in den Handel. In der Tat verdient die Herbstzeitlose schon, daß man ihr einige Aufmerksamkeit schenkt, denn sie ist eine der interessantesten Pflanzen, die uns die Flora bietet. In der Knolle sind gewissermaßen von Mutter Natur all die Stoffe aufgespeichert worden, deren die im Keim schlummernde Blüte zu ihrer weiteren Entwicklung bedarf. Man pflanzt sie entweder wie jede andere Blume in Töpfe, die man mit der geeigneten Erde versehen, oder man setzt sie schlechthin in Schalen, die man mit angefeuchtetem Sand gefüllt hat, oder aber schließlich man stellt sie, ohne sie in Verbindung mit der Nährmutter Erde zu bringen, direkt an das Fenster oder sonst eine lichtreiche Stelle des Zimmers. Hier entwickelt sich die Zwiebel gar bald und zeigt schnell nacheinander Blüten von zartester rosa Farbe. Die Kultur selber ist überaus dankbar für den, der sie in Pflege genommen hat; oft mals zeigen sich hintereinander bis zu dreißig solcher zarten Blüten. Die Herbstzeitlose gehört also, wie man sieht, zu jenen Pflanzen, die auch gedeihen, treiben und blühen, ohne daß sie in Erde gesetzt werden. Ist der Blütenflor beendet, so schrumpft die Knolle allmählich ein und zeigt sich augenfällig entkräftet. Im allgemeinen ist da« Ecdsndasein einer solchen Herbstzeitlose denn auch recht knapp bemessen. Meistens spendet sie dem Pfleger nur ein einziges Mal ihre Blüten. Hat man jedoch eine Zwiebel zeitig eingepflanzt, so kann man sie freilich wohl nochmals im darauffolgenden Jahr zum Blühen zwingen. Doch ist zu diesem Zweck nötig, daß sie stets feucht ge halten und an kühler Stelle aufbewahrt werde. Kirnst im Hause. Wer aufmerksam die Bilderläden beobachtet, der hat gewiß in der letzten Zeit große und kleine Bilder von einer Art bemerkt, wie sie vorher noch nie zu sehen waren und trotz ihrer Schönheit enorm billig, nur 2V, — 6 Mk. das Blatt. Vielleicht haben die farbenkräftigen Bilder manchem Beschauer nicht einmal gleich gefallen; denn da war etwas ganz neues, noch Ungewohntes, über das man sich nicht gleich Rechenschaft geben konnte. Die Bilder sind, um es kurz zu sagen, Neuzeichnungen (Künstler-Litho- graphieen); sie bedeuten eine völlige Reform des Wand schmuckes und dienen den Bestrebungen, durch zwar wohl feile, aber echte Kunstwerke jedermann im eigenen Hause und täglich eine Teilnahme an dem Kunstschaffen der Gegenwart zu ermöglichen. Die Verlagshandlung von R. Voigtländer in Leipzig, in der solche Künstler-Litho graphien erscheinen, schreibt darüber: „Bis vor kurzem standen für den künstlerischen Schmuck des deutschen Hause« außer den den Meisten unerschwing lichen Oelgemälden oder teuren Radierungen oder schlechten Oeldruck" - Bildern beinahe nur Nachbildungen zu Gebote, und zwar meistens farblose. Ein technisches Ver fahren, mit dem ein vollkommener Ersatz farbiger Ge mälde zu erreichen wäre, giebt es nicht. Jede Nachbildung ist daher im Verhältnis zum Urbild minderwertig. Will man ein Kunstwerk, genau so vervielfältigt, wie es der Künstler geschaffen hat, zu ganz billigem Preise jedermann zugänglich machen, so bleibt nur ein Weg: Man muß jede Art der Nachbildung ausschalten, sei sie nun mechanisch oder von der Hand, und den Künstler selbst nicht nur die Druckplatten Herstellen, sondern auch das Bild so ent werfen lassen, wie es die Eigenart des Druckverfahrens verlangt. Das hierzu geeignetste Farbendruckverfahren ist die Lithographie (Steinzeichnung); vom Künstler selbst ansgeübt, nennen wir sie Künstlerlithographie, ihr Ergebnis Farbige Künstlersteinzeichnung. Der Künstler führt nach einem Entwürfe, der für ihn jedoch nur gleichsam das Konzept bedeutet und der von Anfang an für die geplante Größe, wie für die besondere Technik gedacht ist, selbst auf dem Stein die Zeichnung wie die Farbenplatten aus. Er überwacht ferner die Farbenmischung und den Druck. So hat er allein, sonst niemand, Gewalt über sein Werk, bis er unter den letzten Probedruck seine Druckerlaubnis setzt- Der Drucker hat dann nur noch dafür zu sorgen, daß jede einzelne Druckfarbe nach Vorlage gemischt und gedruckt wird; das Ergebnis muß dann genau das vom Künstler gewollte sein. So wird es möglich, daß jeder Abzug einer Druck auflage zu ganz niedrigem Preise verkauft werden kann und doch das Urbild selbst ist. Die Frage, ob das Nach bild dem Vorbilde gleichwertig sei oder nicht, fällt ganz weg: es giebt in der Künstler-Steinzeichnung kein Vorbild sondern ein Urbild, und das ist der in tausenden von gleichen Abzügen gefertigte Druck. Das Mittel den Künstler selbst unmittelbar sprechen zu lassen, ist durch da» Ver fahren der eigenhändigen Steinzeichnung vollkommen ge funden. Die von R. Voigtländers Verlag in Leipzig für Er sch die enthal Küche und Keller. D gewesen in der entreiß, Wahlki Abgeor Haupt! einen sammei Möglich Schwm Kwileck die En zur P Iah» deutsche bad niä Abrede wachen A Kauft Orten Aepfel gegen Entgelt von 60 Pfennig gepreßt ft je 100 Pfund. Der gewonnene Saft wird ohne jegliche Verdünnt oder Zuckerzugabe auf das Faß resp. den Ballon gebraü derart, daß oben am Spundloch ein kleiner Raum, ungefäi 3 Liter Inhalt, ungefüllt bleibt. Das Faß resp. der Ballon wird in einem Raum, ar besten Keller, dessen Temperatur 12—15° L besitzt, i«' Gährung gebracht. Die Gährung tritt beim Apfels von selbst und meistens schon am 2. Tage ein. Da Apfelmost weniger energisch gährt wie Traubensaft, d.' keine so stürmische Kohlensäureentwickelung stattfindet, ist die ungehinderte Einwirkung der atmosphärischen L: von der Oberfläche de» Mostes mit Hilfe eines Göh spundes abgehalten. Einen solchen Gährspund macht M sich am einfachsten, indem man sich in der Apotheke ri ungefähr 40 ova lange dünne Glasröhre, auf dem s« Ende bei 20 ova, auf dem anderen bei 10 vm rechtwink nach einer Richtung umbiegen läßt. Da» längere K wird durch den Spund, in den ein entsprechendes l! gebohrt ist, geschoben, derart, daß e» nicht in den S hineinreicht, der Spund wird mit Flaschenlack geht luftdicht geschlossen. Unter das kürzer« Ende wird : ein Glas Wasser gestellt, derart, daß die Röhre hink reicht. Auf die so beschriebene Weise ist der Most « Luftzutritt gesichert, die Kohlensäure kann dagegen d>c die Glasröhre entweichen, indem sie den Widerstand i Wassers überwindet. Nach beendeter Hauptgährung beginnt der Wein - von obenher zu klären. Ist die Gährung vollständig^ endet, so ist es Zeit, den Wein von der auf den Bc sich abgesetzten Hefe auf ein anderes leicht eingeschwefe^ Faß, welches dann ganz vollgefüllt, d. h. spundvoll ger^ und gut verspundet wird, abzuziehen. Der Lageret ein guter luftiger Keller, muß eine möglichst gleichmN Temperatur von 6—8" L aufweisen. Da auch im bestverschlossenen Fasse eine Verdunst» stattfindet, so hat man alle 8 bi« spätestens 14 Tage v Faß mit vorjährigem Weine oder abgekochtem vorher' kaltetem Wasser aufzufüllcn. Die Vernachlässigung Aufftllens kann sehr verderblich auf die Entwickelung ' Weines werden. Der Wein bleibt bei normaler 6 Wickelung auf dem Lagerfaß bis zum Abzug auf Floss liegen. Den richtigen Zeitpunkt, wann der Wein ' Flaschen gezogen werden kann, erkennt man am leichte!' wenn man eine oder zwei Probeflaschen gefüllt und " korkt in Zimmertemperatur ruhig stehen läßt. Ist Wein in den Flaschen nach ungefähr 14 Tagen klar schön ohne größeren Bodensatz, so kann man denst'' ohne Befürchtung abziehen. , Wie die Fässer, so müssen auch die Flaschen sehr gespült sein. Die Korke brüht man vor der BeiM am besten in heißem Wasser. Die gefüllten Flasche« , liegend aufzubewahren. Ein so hergestellter Apfels > besonders im Sommer ein leichtes, gesunde» und erfrissA Getränk. Legen wir, so schließt dieser de« „Der Landwirt" entnommene Aufsatz, de« Zentner Mofl^. einen Wert von 3 Mk. zu Grund«, gewiß ein entsprech^ Preis, so dürste sich die Flasche selbsthergestellten M meins auf 10 Pfg. stellen, ich glaube nicht, daß mail, in seiner Güte nur entfernt ähnliches Getränk für Preis erhalten kann. T komm Noven Veröft neuen laufen! Dezem als en Zweifel Dir Heard eitu« g von Apfelwein. Lon Oetonomierat Schultz-Neubrandenburg. Von jeder Apfel-Ernte findet sich eine minderwertige Qualität, für welche weder al« Tafel- noch al« Wirtschafts obst eine Verwendung gefunden werden kann, die sich aber doch noch in den meisten Fällen zu Mostobst eignet, sodaß die Bereitung von Apfelwein sowohl dem Obstzüchter al» eine rationelle Verwertung seines Obste« für die eigene Wirtschaft, wie auch demjenigen, der das Obst kaufen muß, empfohlen werden kann. Es sei aus diesem Grunde hier kur» die Bereitung eines einfachen, leichten Apfelwein«, der meines Erachten» in jedem Haushalt wegen seiner Wohlfeilheit in großen Mengen hergestellt «erden sollte, besprochen. Zur Bereitung des Apfelweins eignen sich alle Sorten von Aepfeln, nur darf man nicht lediglich süße Aepfel verarbeiten. Am besten ist ein Verhältnis von einem Teil süßlichen und zwei Teilen weinsäuerlichen oder säuerlichen Aepfeln. Es wird 8—14 Tage vorher das hierzu be nötigte Faß auf seine Dichtigkeit geprüft und sorgfältig gereinigt, hierauf ausgeschwefelt und am Tage nach dem Schwefeln mit reinem Wasser bis zum Spundloch gefüllt und so bis zum Gebrauch liegen gelassen. Am besten eignen sich hierzu Mosel- oder Rheinweinfäffer, weniger Rotweinfässer, die dem Apfelweine beim erstmaligem Gebrauch eine rötliche Farbe geben, ganz unbrauchbar sind Schnapsfäffer. Sind keine Fässer vorhanden und die Anschaffung solcher erschwert oder doch kostspielig, so bieten Glas ballons von 50—60 Liter Inhalt einen guten Ersatz, dieselben sind in Apotheken, Drogenhandlungen, Zucker- und Stärkefabriken zum Preise von 1,00—1,50 Mark leicht zu haben. Ist das Faß oder der Ballon zur Füllung bereit, so geht es nun an die Arbeit des Obstpreffens. Wir brauchen zu 100 Liter Wein 4 Zentner Obst (1 Zentner liefert ca. 25 Liter Saft). Die Aepfel werden zunächst in einer Mühle gemahlen und kommen dann in die Presse. Die beiden Maschinen sind vom Hauptverein in Neustrelitz, Neubrandenburg, Stargard, Woldegk und Mirow zur Benutzung für die betreffende Umgegend aufgestellt und werden an bestimmten Tagen der Woche au den genannten erst in scheinli künftig Noch i herausgegebenen Künstler-Steinzeichnungen sind also etwas ganz Neues. Solche Kunstblätter in dieser Ausführung und zu diesen Preisen sind bisher noch in keinem andern Lande geboten worden. Nun kann echte Kunst ins deutsche Haus einziehen, und zwar ebenso in das Kinderzimmer und die Junggesellenwohnung, wie in die gute Stube gediegener Bürgerhäuser, oder in den Salon der „oberen Zehntausend". Ueberall hin passen sie, dort einfacher, hier kostbarer gerahmt. An Kraft und Schönheit reichen die Bilder in jedem Raume aus und so eroberten sie sich im Fluge bereits ihren Platz und werden ihren Siegeszug weiter sortsetzen. Denn wer sich einmal hineingesehen hat in diese neue Art der graphischen Wandkunst, den hat sie gewonnen; er wird sich so leicht nicht wieder zu den früher gewohnten Süßlichkeiten und faden Plattheiten, zu einer gedankenarmen Reproduktions- und Scheinkunst zurückwenden." Wer also sein Heim mit guten Kunstwerken ausstatten, wer andere mit solchen erfreuen, wer ein immer will kommenes Geschenk machen will — der lasse sich von R. Voigtländers Verlag in Leipzig (Breitkopfstr. 7) deren illustriertes Verzeichnis der Künstlerbilder mit Rahmen-Preis liste und darnach Bilder kommen; man wird Freude daran haben. Eine «e«e, gerier» strenge Kälte schützende Winterbeschuhnng beschreibt in der Ueberzeugung, seinen Kollegen damit einen guten Dienst zu erweisen, ein alter Oberförster im „Deutschen Jäger". Auf Grund langjähriger Erfahrungen mit dieser praktischen Winter-Fußbekleidung empfiehlt er dieselbe nicht nur Jägern und Forstleuten, sondern auch allen Personen, die im Hause an kalten Füßen leiden. Der Stoff dieser bei uns noch wenig bekannten walachischen Beschuhung besteht aus reiner Naturwolle, deren Ge winnung am Schluffe näher beschrieben wird. Das dauerhafte Gewebe schützt auch bei strengstem Frostwetter absolut gegen Kälte. An der Außenseite bildet sich dann eine Eiskruste, die das Eindringen der Nässe, resp. das Schmelzen des Schnees verhindert und doch die Trans piration des Fußes befördert. Die erwähnte Naturwolle iefern die mährischen Hunia-Schafe. - Sie werden größten teils in Ungarn geweidet und jährlich 2 mal geschoren. Die gewonnene Wolle wird alsdann gesponnen, gewirkt und gewalkt, das weiße Tuch dann auch in braun rc. gefärbt. Die fertigen Tücher wandern dann zur Ver arbeitung in die Hände des weitbekannten Herrn F. I. Zdichynec in Wal. Klobouk in Mähren, der daraus für Groß und Klein Bekleidung und Beschuhung herrichtet. Weil dies Fabrikat sich so unendlich warm und dauerhaft trägt und auch beim elegantesten Stiefel Verwendung Inden kann, muß man ihm nach dem ersten Versuche chon von Herzen allseitige Verbreitung wünschen. znrückzi die Hi' Kräftige tzra««e »der spanische Sa' Speck, Wurzeln und Fleischabfälle, vorzüglich vom Kälbck zu Scheiben und Schnitzchen geschnitten, dünstet ma« bi» alle« braun geworden ist, worauf man e« mit ft Mehl staubt, al« da» Fett befeuchtet, und, wenn au° Mehl braun geworden ist, mit sehr kräftiger Supp ^anem Liebig'» Fleisch-Ertrakt vergießt und gut verkochen Dann giebt man guten Wein, einen Löffel Rui» Limonadensaft dazu und passiert die Sauce. Warme Kartoffelspeise (5—6 Personen). Kartoffeln hierzu müssen ohne Schale recht mehlig f und ganz erkaltet sein. Pfd. geriebene Kartoffeln,... Zucker, 10 süße Mandeln, sehr wenig bittere Ma» Wieder 6 Eier, da« Weiße zu Schnee geschlagen, etwa« Sah den Ler Zitronensaft. Erst rühre da« Eigelb mit Zucker,, Meldm nimm aller andere hinzu, zuletzt den Schnee. Die! Nutzer wird mit Butter ausgestrichen und mit Reibbrot ausge' D 15—20 Minuten bei mäßiger Hitze backen; dazu FruE Zogene < Pikante Sancr. 6 Personen. V,—'/. A Seite z Die Dotter von 2—3 hartgekochten Eiern vermisch leicht a! mit etwas feinem, tropfenweise dazu geträufeltem den bw mischt dies mit 1V, Theelöffeln scharfen Senf, Rotwein, einer Prise Cayennepfeffer, wenig Sali- Zucker, 8—10 Tropfen Maggi's Würze, fügt 1 Löffel Oel und den Saft einer Zitrone, ev. lieben noch etwas feinen Weinessig dazu. (VorM kaltem Braten und gekochtem Rindfleisch.) söH Fladlei«. Man rühre einen Eßlöffel Mehl- g Stimm Milch und 4 Eier zu einem leicht fließenden DA« baten N einen Löffel davon in die heiße, nur mit einer Sp»M Wahlkr ausgeriebene Pfanne und was dann nicht hänge^ h Besitzstc wieder heraus, daß nur ein ganz dünner Ku«°-^ D der rasch auf beiden Seiten gelb gebacken und in De gerollt wird, nun aus eine erwärmte Schüssel langsam andere daneben und eine zweite Lage quer wollen Sind auch, mit Kompott dabei, eine angenehm»