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MOwKrAgeM Da» „WNrdnMer Tagebla«' erschein« weMaaS 18 Nhr Deiugsprel? monall 2 NM fre! Sau«, bei Paftbcsicllung l.ou RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer Iv Rps Alle Poftanstallen. Postdolen, unsere Auslrägcr u Geschäsltftelle 8!ll7döh"erGewattoder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend «en besteh! kein Anspruch - g„, ver Ze«, «ng oder Kürzung de» Bezugspretle». Rücksendung etngesanbler Schris,stücke ersolgl nur. wenn Rückporto bellicgt. DaS „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreis« laui aufNegender PreirNste Nr. 8. — Zisfer-Gebührr 20 Rps. — Borgeschri«« bene Ericheinungstage und Platzwünsche werden nach Mösllichleit berücksichtigt. — Anzeigen-Annahm« bi« vormittag« lv Uhr. —. - » .. Für die Richtigkeit de« durch Fernrus übernitt. Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 leiten Anzeigen überneh. men wir leine Gewähr. > - — Bet Konlur» un» ZwangSvergleich erlischt seder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Nr. 150 — 100. Jahrgang Drahtanschrift: ..Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 29. Juni 1940 Wer ist blockiert? Ern Vergleich zwischen Deutschland und England Obwohl den englischen Plutokraten das Messer an der Kehle sitzt, behaupten ihre Wortführer immer noch, es werde ihnen gelingen, Deutschland in die Knie zu zwingen, und zwar mit Hilfe der Blockade. Das erzählen die Freibeuter dem Volke, das von Tag zu Tag mehr zu spüren bekommt, datz England das blockierte L 'd ist und nicht Deutschland. Auf allen Ge bieten des tägUu,:n Lebens mutz sich der Engländer Herne aller- größte Einschränkungen gefallen lassen. Seine Lebensmittel bekommt er auf Karten, und doch reichen die Rationen nicht aus, um davon satt zu werden. Kleidung und Gebrauchs gegenstände sind längst nicht mehr in genügender Menge zur Verfügung. Ueberall sind Umsatzbeschränkungen und rigorose Verbrauchskürzungen vorgenommen worden. Dabei mutz der einfache Mann aus der Stratze sehen, wie die Begüterten und die Plutokratenclique in allen Dingen bevorzugt werden. Die Masse des Volkes leidet aber nicht allein unter der Waren knappheit, sondern ebenso unter der fortgesetzten Preissteige rung, die es weitesten Kreisen nicht erlaubt, das zu kaufen, was ihnen vielleicht noch zustände. Aber die oberen Zehntausend können es kaufen. Haben in England schon immer unsoziale Methoden geherrscht so treten sie heute besonders kratz in Erscheinung. Bei diesem Durcheinander der englischen Wirtschaft haben pkutokratenhörige Zeitungen, wie etwa die „Times", die Stirn, zu erklären: Der „General Hunger" werde den Engländern schon noch den Sieg erringen, denn Deutschland könne einen zweiten Winter nicht mehr überstehen. Der Zusammenbruch der deutschen Lebensmittelversorgung sei sehr nahe. Man weiß nicht: Wird von der Londoner Presse und den gekauften Schreiberlingen die Frechheit so weit getrieben, datz dem englischen Volke der hellodernste Blödsinn mit ernstester Miene vorgesetzt wird, oder ist drüben die Unkenntnis über die wirtschaftliche Lage Deutschlands wirklich so groß? Viel leicht ist man sich wirklich nicht in London darüber klar, daß Deutschland der ganze europäische Markt ofsenstehe, datz die viele Millionen betragenden Getreideüberschüsse Rußlands jederzeit verfügbar sind, und daß die europäische Kornkammer im Südosten in großen Mengen Getreide und Futtermittel, die bisher nach England und Frankreich gingen, heute bereit willigst an Deutschland abgibi. Das internationale Landwirt, fchaftsinstitut hat erst kürzlich sestgestellt, datz der Saatenstand in Europa eine Ernte erwarten lasse, die nur wenig hinter der Vorjahresernte zurückbleibt. Dabei liegen noch von der vor jährigen Weizenernie im Donaubecken ungeheure Vorräte, die jederzeit greifbar sind. Schließlich har auch Deutschland vor- gesorgt, daß es aus eigenem Boden genügend heravsholt, und es hat jedes Stückchen Land bestellt. Da reden die Engländer vom bevorstehenden wirtschaftlichen Zusammenbruch in Deutschland? Sie sollten sich lieber im eigenen Lande umfehen, dann Würden sie feststellen miissen, daß es dorr böse aussieht. Wes halb itzt die englische Köniassamilie, wie Londoner Blätter melden, heute Margarine? Weil es an Butter fehlt und an dem Hauptnahrungsmittel Speck. Die große europäische Zus uhrfällt aus für England, und die Zufuhr von Uebersee erfordert weit mehr Schiffsraum, als den Eng ländern nach den schweren Schiffsverlusten zur Verfügung steht. Außerdem braucht man dazu Geld, viel Geld und Devisen, denn die Ueberseezufuhrcn sind ungeheuer teuer. Und wie sieht es in den anderen Wirtschaftszweigen aus? Englands Kohlenbergbau erlebt einen gewaltigen Förderrückgang, da sich im Hinblick aus den eigenen Kohlen bedarf für die Kriegswirtschaft grotze Schwierigkeiten für die Kohlenverschiffungen nach neutralen Ländern eingestellt haben, überdies haben sich die Frachtkosten für Kohlen teilweise ver dreifacht, und der nötige Schiffsraum fehlt. Der industrielle Kohlenbedarf hat erhebliche Versorgungslücken für zivile Zwecke des Inlandes geschaffen. Ein katastrophaler Arbeiter- Mangel und der Mangel an Grubenholz wirken sich weiter unheilvoll aus. Nicht besser steht's um die Eisenversorgung. Auch hier kämpft England mit ungeheuren Schwierigkeiten, die namentlich durch den Kriegseiniritt Italiens und die dadurch erfolgte Sperre des Mittelmeeres und durch die Abschneidung Frankreichs erhöht worden sind. Schon vor dem Kriege konnte die britische Eisen- und Stahlindustrie den Jnlandbedarf nicht voll decken, sondern war aus erhebliche Zusuhren aus Belgien angewiesen. Die fallen jetzt fort. Die britische Versorgung mit Eisenerzen aber ist durch den Fortfall der Einfuhr aus Schweden und Norwegen, der früher mehr als ein Drittel der Gesamteinfuhr ausmachte, gefährdet. Die Hoffnungen aus erhöhte Zufuhren aus Spa nien, Algier und Tunis werden durch die erhöhte Ein wirkung der deutschen und italienischen See- kriegführung zunichte gemacht. So ist England fast aus- schlietzlich auf seine heimischen Eisenerzvorkommen angewiesen, die aber schon so stark abgebaut sind, datz überwiegend nur noch eisenarme Erze zur Verfügung stehen. Alle diese Erscheinungen sind um so peinlicher für England, als sich gerade in der Stunde, da sich der Krieg mit voller Wucht gegen die englische Insel wendet, die heimische Eisen- und Stahlindustrie außer stande sieht, die Produktion zu steigern, ja, sogar gezwungen ist, die Erzeugung einzuschränken. So sieht es in dem England aus, das auf den wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands wartet! Dieses England ist durch die deutsche Kriegführung im Osten und Süden biS stach Südwesten blockiert. Seine Häsen liegen im Bereich der deutschen Waffen und die englische Versorgung kann jeden Tag an ihrer Basis angegriffen werden. Die deutschen U-Boote leisten bereits gute Vorarbeit für den kommenden Einsatz der anderen deutschen Waffen. Uns will scheinen, daß die Eng länder um ihre Zukunft sehr besorgt sein müßten. Um uns hingegen brauchen sie sich keine Sorgen zu machen. So, wie stnsere Kriegführung, so ist auch unsere Wirtschaftsführung siegesgewiß. Und das ganze deutsche Voll teilt diese Zuversicht Mit Fug und Recht. Deine Spende für das Rote Krenz Zettel vielleicht einem deutlcke» Soldaten das Leben! Aufschlußreiche Oeneralstabs- besprechungen KviegsMsWesLrmgSpWne Ler WeftmäÄSe unwiderlegbar feftgefteki Fünftes WerftbuO des AuüwmMen Amtes über die KriegSfOrMrase A In seiner Reihe von dokumentarischen Veröffentlichungen zur Kriegsschuldfrage gibt das Auswärtige Amt ein fünftes Weißbuch heraus, das unter dem Titel „Weitere Dokumente zur Kriegsausweitungspolitik der Westmächte" die Eeneralstabs- besprechungen Englands und Frankreichs mit Belgien und den Niederlanden zum Gegenstand Hal. Die in dem Weißbuch enthaltenen Dokumente, beliebig aus gewählt aus der Fülle des Materials, das der Vormarsch durch Belgien und die Niederlande den deutschen Truppen in dis Hände fallen ließ, ergänzen die mit dem Bericht des Oberkom mandos der Wehrmacht vom 9. Mai d. I. bekanntgegebenen Tatsachen in besonderer Weise. Militärische Befehle französischen und belgischen Ursprungs und Zeugenaussagen belegen in vielen Beispielen, wie es die Absicht der Weltmächte war, Belgien und die Nieder lande als Ausmarschaebiet für den Vorstoß in das deutsche Industriegebiet an der Ruhr zu benutzen, und datz die Pläne zu diesem Vorstoß, in den auch luremburgisches Gebiet einbezogcn werden sollte, im Benehmen mit den Ge- neralstäben Belgiens und der Niederlande bis ins einzelne vor bereitet waren. Holland und Belgien Sprungbrett zur Ruhr Die veröffentlichten Befehle erstreckten sich über einen Zeit raum vom November vorigen Jahres bis zum April dieses Jahres und geben auch damit einen Beweis für die von langer Hand vorbereitete Ausführung der englisch-französischen militä rischen Absichten. Eine Anzahl der Befehle befaßt sich eingehend mit Vorkehrungen der Ausnahme von Verbindungen zwischen den britischen und französischen Truppen einerseits und den belgischen Vesehlsstellen andererseits. Vorkehrungen für die Ausnahme von Treibstoff für die motorisierten französischen Verbände aus belgischen militärischen und zivilen Beständen waren getroffen, Fahrpläne kür die Ausladung französischer Truppen in Belgien ausgearbeitet. Den französischen Militärs bis zum Unterführer herab war das Studium der Vormarschwege in Belgien, das bis Anfang Februar durchgeführt sein mußte, anbefohlen. Sogar Stellungserkundungen französischer Offiziere auf belgischem Ge biet hatten stattgefunden. Einzelne Truppenteile der Westmächte befanden sich schön vor, dem 10. Mai auf belgischem Gebiet. Der französischen Armee waren die Operationen bekannt, die der belgische Eeneralstab östlich der Maas vornehmen wollte. In einem belgischen Befehl werden umgekehrt Angaben über die Anwesenheit befreundeter Truppen gemacht, die sich nur auf die französische Armee beziehen können. Britischerseits waren Mahnahmen für die Zusam menarbeit mit der belgischen Polizei getroffen. Kartenskizzen des beabsichtigten englischen und französischen Vormarsches legen Zeugnis ab sowohl für Vie den Plänen zu Gründe liegende Absicht des Vordringens nach Deutschland, wie für die Tatsache des Einverständnisses des belgischen Eeneralstabes. Eine beson dere Dokumentengruppe zeigt schließlich, wie der linke franzö sische Flügel längs der Nördseeküste durch Belgien vorstohen sollte, um die holländischen Orte Vlissingen, Breda und Tilburg zu erreichen. Abgerundet wird das hierdurch gegebene Bild durch das Memorandum des Oberbefehlshabers der niederländischen Wehr macht für den niederländischen Gesandten in Brüssel, das nicht nur einen Beweis für die militärischen Verhandlungen zwischen Holland und Belgien liefert, sondern auch eindeutig zeigt, daß diese Handlungen eine ins einzelne gehende Zusammenarbeit mit den englischen und sranzösischcn Generalstäben zur Grund lage hatten. In dem gleichen Memorandum wird bezeichnenderweise betont, daß die Verteidiguna der Grebb e-Linie Vie Mög lichkeit offen läßt, zu gegebener Zeit auf dieser Linie vorzü- gehen und zum Angriff zu schreiten. Zusammenfassend stellt das deutsche Weißbuch fest: 1. Seit dem Ende des Weltkrieges sind die Neneralstabs- besprechungen zwischen Belgien und Frankreich niemals abge brochen. Dasselbe trifft zu sör die Zusammenarbeit zwischen dem belgischen und englischen Gcneralstab Dies war der deut schen Heeresleitung durch einwandsrcie Belege längst bekannt. Die belgische Regierung hat es schließlich auch nicht mehr ver mieden, davon in der Oesfentlichkeit unzweideutig zu sprechen. Sn der gleichen Weise sind von der niederländischen Regierung mit England und Frankreich eingehende militärische Abreden getroffen worden. Schon seit September 1S39 vorbereitet 2. Das von den deutschen Truppen bei ihrem Vormarsch in Belgien erbeutete Material, von dem einige erste Dokumente veröffentlicht werden, zeigt unwiderlegbar, daß der englisch- französische Vormarsch gegen das Ruhrgebiet durch Belgien und Holland hindurch schon seit dem September 1969 bis ins letzte zwischen den Eeneralstäben der Feindmächte vorbereitet war, daß aber nicht nur die Eeneralstäbe, sondern sogar die kämpfende Truppe bereits in allen Einzelheiten mit Viesen Be fehlen .vertraut gemacht worden waren. Schwedens Erz war Englands Ziel Ablchlietzenv bringt das Weißbuch einen unlängst in Nor- wegen in veulsche Hand gefallenen britischen militärischen Be- fevl der die im Zuiammenbang mit dem britischen Vorgehen in Norwegen wiederhol» gebrachten Behauptungen es habe sich hierbei nur um eine Gegenaktion geaen deuiiches Vorhaben ge handelt, Behauptungen, die gewiß auch gegenüber den m dem neuen Weißbuch mit berua aut Betaren unv Vie Niederlande veröffentlichten Dokumente von gegnerischer Seite gebracht wer4 den, in sensationeller Weise Lügen straft Dieser vom 6. April aus dem englischen Kriegministerium datierte Befehl für ein aus Narvik angcsetztes britisches Ex peditionskorps spricht in seinem zweiten Absatz klar aus, daß! das schwedische Erzgebiet das Ziel dieses englischen Unters nehmens darstellte. . Es heißt dort, daß zu einem noch zu bestimmenden Zeit-, punkt der Vormarsch englischer Truppen nach Schweden vor getrieben werden sollte, um die Erzfelder von Gakivare zu besetzen. Von der Anwesenheit deutscher Truppen aber und von einem etwaigen Auftrag an das englische Expeditions korps. diese deutschen Truppen aus Norwegen zu vertreiben, findet sich in dem Befehl kein Wort. Die Behauptung, datz es sich bei der englischen Expedition nach Skandinavien um eine Gegenaktion gehandelt habe, erfährt mit der Veröffent lichung dieses Dokuments im Weißbuch ihre schlagende und endgültige Erledigung. Don Beginn des von ihnen erklärten Krieges an gingen die Westmächte daraus aus, kleinere Staaten der Durchfüh rung ihrer plutokratischen Ziele dienstbar zu machen. Opfer dieser Politik sollten zuerst Skandinavien, dann Holland, Bel-i gien und Luxemburg werden, wie sich aus den dokumentari-, schen Veröffentlichungen des Auswärtigen Amtes abermals unwiderlegbar ergibt. Friedliche Reselmrg der euMch-eumöMOerr Frage Bessarabien und nördliche Bukowina an Rußland. Die „Taß" gibt am Freitag bekannt, daß am 26. Junk die Sowjetunion dem rumänischen Gesandten in Moskau, Da<« videscu, ein Ultimatum überreicht habe, in dem die Sowjet union die sofortige Rückgliederung der nördlichen Buko wina sowie Bessarabiens verlangt. Am 27. 6. hat die rumänische Regierung dem Autzenkoinmissar Molotow eine Antwort überreicht, in der es heißt, daß die rumänische Re gierung bereit sei, über die fraglichen Gebiete zu verhandeln. Der Außenkommissar fragte den Gesandten Davidescu, ob Rumänien prinzipiell mit der Abtretung der besagten Ge biete einverstanden sei, ba die Note der rumänischen Negierung diese Zusage nicht enthält. Der rumänische Gesandte erklärte, die rumänische Regierung sei mit den Vorschlägen der Sowjetregierung einverstanden. Daraufhin richtete die Sowjetunion am 27. 6. eine zweite Note an Rumänien, in der es heißt, daß die Sowjetunion die Räumung der besagten Gebiete innerhalb von vier Tagen, angefangen am 28. 6., 12 Uhr Ortszeit, und Hie sofortige Be setzung der Städte Akkerman, Czernowitz und K» s ch i- new fordert. Die rumänische Regierung erklärte sich damit einverstanden, bat jedoch die Sowjetrcgierung, die Räumungs frist zu verlängern. Sie erklärte sich sosort bereit, Vertreter für eine Kommission zu ernennen, die die Räumungs- und Ab- tretungssragcn bereinigen soll. Die Sowjetunion hat ihrerseits General Koslow und den General Boldin zu Vertretern in dieser Kommission ernannt. Die Verhandlungen sollen in Odessa geführt wer den. Ab 28. 6. um 14 Uhr Ortszeit haben sich die sowjetrussi- fchen Truppen in Richtung der Städte Czernowitz, Kischinew und Akkerman in Bewegung gesetzt. * Mit der Zustimmung Rumäniens zu dem russischen Vor schlag hat Bukarest den vernünftigsten Weg für die Lösung de« Angelegenheit gewählt. Daß die Bessarabienfrage diese Zu spitzung erfahren hat, ist nicht zuletzt die Schuld Rumäniens,, das seinerzeit das englische Garantieversprechen angenommen hat, obwohl es sich sagen mußte, daß dieser englische Schritt sich ausschließlich gegen Deutschland richtete. Im Laufe der letzten Monate hatte die rumänische Regierung dann noch eins Reihe militärischer Maßnahmen getroffen und u. a. Truppen ansammlungen an der bessarabischen Grenze vorgenommen, dis bei seinem östlichen Nachbarn verstimmend wirken und eins Wicdcraufrollung der bcssarabischen Frage zwangsläufig nach sich führen mußten. So ist die heutige Lösung als eine neue Niederlage der englischen Garantie Politik an zusehen. Bei Bessarabien handelt es sich um den Landesteil zwischen Pruth, Dnjestr und der unteren Donau in einer! Ausdehnung von etwa 44 500 Quadratkilometer mit rund 2,9 Millionen Einwolmern. Bessarabien ist eine Flachlandschaft mit leichten Hügeln. Es hat fruchtbarsten Boden, und die Bevöl kerung lebt von Acker- und Gartenbau. Die Hauptstadt ist Kischinew mit rund 200 OM Einwohnern. Seit 1812 war Bes sarabien russisch, wurde aber nach dem Krimkrieg 1878 teilweise^ nnd seit 1920 ganz rumänisch. Die Russen haben sich mit der Abtrennung Bessarabiens niemals zufrieden gegeben, und es hing von jeher nur von dem russisch-rumänischen Verhältnis ab, wann Sowjetrußiand die Erfüllung seiner Forderung auf dieses Land geltend machen würde. Bukowina, d. h. das Buchenlanö. Es handelt sich hier nnt einen Landesteil Rumäniens, der rund 10 500 Quadratkilo meter groß ist und mit rund 850 MO Einwohnern besiedelt isk An den Nordosthängen der Karpath aufstcigend, ist es zur Hälfte Waldland. Die Hauptstadt ist ^ernowitz. Bis 1774 war vie Bukowina türkisch, 1786 wurde sie von Oesterreich mit Galizien vereinigt und war von 1879 bis 1918 österreichisches Krouland.