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OKW. am 13. 9. 1939: Der südostwärts von Saarbrücken gelegene BIrnbcrg wurde im Gegenangriff durch unsere Vorposten wieder ge nommen. 4. Norwegenfelöztts Reynaub am 10. 4. 1940: Die strategische Lage der Alliierten ist durch den deutschen Vorstoß nach Skandinavien wesentlich besser geworden. Hitler habe genau so geblufft wie Napoleon in Spanien. OKW. am 9. 4. 1940: Alle militärisch wichtigen Stützpunkte Norwegens befinden sich fest in deutscher Hand. Narvik, Drontheim, Bergen, Sta vanger, Christianfand und Oslo wurden von starken deutschen Kräften besetzt. * Londoner Rundfunk am 14. 4. 1940: Man spricht von einem großen Fehlgriff Deutschlands, kn Norwegen zu landen. In Frankreich sagt man, Nelson wird im Grabe lachen. OKW. am 14. 4. 1940: Deutsche Zerstörer unter Führung des Commodore Vonte bestanden bei Narvik schwere Kümpfe gegen die wiederholten Einbruchsversuche der englischen Streitkräfte. Der britische Zerstörer „Cossack" wurde in Brand geschossen. Der Zerstörer „Escimo" sowie weitere Zerstörer wurden schwer beschädigt bzw. vernichtet. Ebenso der britische Schlachtkreuzer „Renown" beschädigt. * Londoner Rundfunk am 16. 4. 1910: Wie leer und unsinnig erscheint heute die plumpe Prahle rei Ribbentrops, Deutschland würde dafür sorgen, daß kein Engländer oder Franzose sich während des Krieges in Nor wegen halten könne. - Chamberlain-Ncdc: Ich habe jetzt zehnmal mehr Vertrauen in den endgül tigen Sieg der Alliierten als bei Beginn des Krieges. OKW. am 2. 5. 1940: Die Operationen^» Norwegen sind in Vcrfolgnngskämpfe übergegangen. Die Briten räumen überstürzt und in Auf lösung das Gebiet um Andalsnes. Unübersehbare englische Vorräte sind bei Dombas in die Hände unserer Truppen gefallen. * Londoner Rundfunk am 29. 4. 1940: Es wird den deutschen Truppen niemals gelingen, die Verbindung zwischen Drontheim und Oslo herzustellen. OKW. am 30. 4. 1940: Die Laudverbindung zwischen Oslo und Drontheim ist dn der Bahn südwestlich Stören zustande gekommen. * Pariser Rundfunk am 1. 5. 1940: Die Uebermacht der Alliierten erwies sich insbesondere in Norwegen. Zu Wasser, zu Lande und in der Luft sind sie die Stärkeren. Mus OKW.-Bcrichtcn vom 1. bis 8. 5. 1940: Fluchtartiger Rückzug der Engländer aus Andalsnes. Veutezahlen: 49 Geschütze. 60 Granatwerfer, 355 Maschinen gewehre, 5300 Gewehre, 4)4 Millionen Schuß Infanierie- munition. Die letzten Reste des Widerstandes in Süd- und Mittelnorwegen wurden nunmehr beseitigt. * Londoner Rundfunk am 30. 5. 1940: Die Einnahme Narviks ist von ungeheurem strategischem Mert kür dis A»nc'»cn. V-m hier aus ist die Wiedererobsruug Norwegens möglich. Es ist damit auch gelungen, den Deut schen die Erzzufuhr zu sperren. Diese Blütenlese werden wir morgen fortsetzen. Wo die Wahrheit war, weiß heute die Welt. Möge sie es auch in tzukunft vor Augen halten! Dir Selbes mn Mrs» geehrt Ritterkreuze für besonders verdiente Offiziere der Kampfgruppe vom Führer verliehen . Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat folgenden Offizieren der Gruppe Narvik das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen: Oberst Windisch. Oberstleutnant Sorko, Major Stautner, Major von Schleebrügge, Hauptmann Pckönbeck. Leutnant Robr. » , Weitere MszMmmM Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefhelshabers oes Heeres, Generaloberst von Brauchitfch, an folgende Offiziere das Ritterkreuz zum Eiser nen Kreuz verliehen: Generaloberst Ritter von Leeb, Oberbefehlshaber einer Heeresgruppe; Generaloberst von Witzleben, Oberbefehls haber einer Armee; Oberleutnant Lingner, Kompaniechef in einem Infanterieregiment; Leutnant Prochazka, Kom- vanierübrer in einem Lnranteriereaiment. Die WaffsnfiiWanVskommWon ' Bezeichnung der französischen Vertreter. Der französische Ministerrat hat die Mitglieder der deutsch-französischen und der italienisch-französische» Waffenstillstandskommissionen bezeichnet. Der ersten Kommission gehören an: Armeegeneral Huntziger als Präsident, Admiral Michel ier für Frage» der Kriegsmarine, General Mou- chard für die Luftfahrt, Carles, Präfekt des Departements Nord, Aris, Inspektor des Finanzwesens, Parodi. Gene raldirektor für Arbeit und Handwerk, Berthelot, stellver tretender Generaldirektor der französischen Staatsbahnen, de Peyrecave, Industrieller, und Professor Portmann. Der zweiten Kommission gehören an: Admiral Duplat als Präsident, General Parisot (Landheer), General Odit «Luftstreitkräfte), Msuchet (Prä fekt des Departements Seealpen), Montarnel, Finanz inspekteur, Geten, Staatsrat, Gourret, Direktor des Hafens von Marseille, und Garnier, Botschaftsrat. Der Präsident der Republik unterzeichnete außerdem meh? rere Dekrete über Neueruenuungen in den Kolonien. Zialrens strategische Mugabe Stellung zwischen de^c beiden Kriegsschauplätzen. Nach Inkrafttreten der italienisch-französischen Waffen stillstandsbedingungen hat sich das Aufgabengebiet der italieni schen Wehrmacht etwas verschoben. Wie die Bedingungen erkennen lassen, halte Italien besonders koloniale Gesichts punkte zu berücksichtigen. Durch den Waffenstillstand mit Frankreich ist nunmehr die Voraussetzung für eine erfolg reiche Weiterführung des Kampfes gegen England geschaffen. Das halbamtliche römische Bla« „Giornale d' Italia" um- reißt die Aufgaben Italiens, die ihm im letzten Abschnitt des Krieges zufallen, folgendermaßen: Italien wird gemeinsam niit den deutschen Streitkräften an del» Angriff, der sich unmittelbar gegen dieenglische Insel richten wird, teilnehmen. Auf der anderen Seite wird es die überall ver teilten Kräfte des britischen Weltreiches in Schach zu halten haben. Es hüt also im Atlantischen Ozean und an den Küsten der englischen Insel seine eine Auf gabe und im Bereich des Mitteimeeres und des Nahen Ostens bis nach Aden seine zweite Aufgabe zu erfüllen. Im Mittel meer befindet sich die Mehrzahl der großen britischen Schifss- einheiten, in Aegypten seien von den Engländern etwa 850 000 Mann zusammengezogen, und in Kenia an der süd lichen Grenze von Jialienisch-Ostasrika seien die Streitkräfte von Südafrika aufmarschiert. Alle diese britischen Machtmittel würden, so schließt das römische Blatt, durch Italien daran gehindert werden, am Kampfe um die englische Insel teilzunehmcn. So falle den Italienern eine Schlüsselstellung zu, die es mit dem Einsatz seiner Kräste aussülle» werde. Deutsch« RiZt«rrichk-it schafft MH« Französische Flüchtlinge kehren zurück. — Plu tokratenhäuptlinge flüchten nach London und USA. Spanische Zeitungen wissen davon zu berichten, daß in Frankreich Ruhe und Besinnung wieder zurücklehren, und sie unterstreichen, dass in erster Linie die Ritterlichkeit und die Hilfsbereitschaft deutscher T r n p p e n dazu bei tragen. Die vornehme Haltung der deutschen Soldaten habe sich wie ein Lauffeuer unter der Bevölkerung verbreitet und führe dazu, dass zahlreiche nach Spanien geflüchtete Franzosen nach Frankreich zurückkehren. Das französische Militär, das bisher die Kontrolle an der spanisch-französischen Küste ausübte, ist jetzt durch unbewaff- nete Gendarmerie ersetzt worden. Die Uniform der französischen Armee ist ans dem Straßenbild verschwunden, und der Flüchtlingsstrom nach Spanien unterbrochen. Die ein zigen, die immer noch fieberhaft nach einem Ausweg und einem neuen Asyl suchen, sind die französischen Plutokratsnsöldlinge, die Juden und die Schieber, für die das Frankreich Petains ?»lueu Platz mehr Hatz Täglich -160 Waggons Gemüse Die Ausfuhr Hollands inS Reich Zum Leiter der Abteilung Ernährung und Landwirtschaft beim Kommissar für die besetzten niederländischen Gebiete ist der Landesbauernsührer von Mecklenburg, Graf Grote, er nannt worden. Ueber seine Aufgaben berichtet er in einer Unterredung mit der „NS.-Landpost". Entgegen der Behauptung der englischen Propaganda, daß die von Deutschland besetzten Gebiete in kurzer Zeit verhungert sein würden, weist er darauf hin, daß die Brotversorgung der Niederlande schon jetzt ohne Einsuhr bis zur Ernte 1941 als gesichert betrachtet werden kann. Die diesjährigen Ernteaus- sichien sind gut. Weitgehende Umstellung der Viehwirtschast wird es ermöglichen, die wertvollen Rinderbestände der Niederlande zu erhallen. Die Eigenversorgung der Niederlande mit Fleisch ist auch weiterhin gesichert. Darüber hinaus wird Holland auch in Zukunft noch Ueberschüsse an Butter und Käse für die Ausfuhr zur Verfügung stellen können. Vorbildliches wurde unmittelbar nach der Besetzung auf dem Gebiet des Gartenbaues geleistet. Trotz zerstörter Brücke» und Eisenbahnen ist es gelungen, innerhalb kürzester Frist nicht nur die bisher nach Deutschland gehende Ausfuhr an Gartenbauerzeugnissen aus den Niederlanden wieder in Gang zu bringen, sondern darüber hinaus auch die bisherige Ausfuhr der Niederlande nach den Feindlän- der« in das deutsche Reichsgebiet um zu diri gieren. Mehr als hundert Eisenbahnwagen Gemüse gehen nunmehr seit Wochen täglich ans den Niederlanden ins Reich. DeuSschenhetze brach zusammen Deutsche „Fünfte Kolonne" in Uruguay auf freien Fuß gesetzt. — Entlarvung der USA.» Kriegshetze. Die deutschfeindliche Propaganda, die in Uruguay für ihre' Zwecke einen günstigen Boden fand, hat jetzt vor aller Welt einen schwere» Schlag erhalten. Die deutsche sogenannte „Fünfte Kolonne" — d. h. eine Anzahl deutscher Bürger, die vor einiger Zeit wegen angeblicher Machenschaften in Hast ge nommen worden war — ist frcigelasscn worden. Auf Grund einer Flut von deutschfeindlichen Lügenberich ten hatte man gegen die verhafteten Deutschen einen parlamen tarischen Untersuchungsausschuß ins Leben gerufen, der aber, da er trotz eifriger Bemühungen gegen sie nichts Belastendes finden konnte, wieder aufgelöst wurde. Anschließend wurden die ordentlichen Gerichte gegen die beschuldigten Deutschen ein gesetzt. Diese stellten nun fest, daß alle Anklagen gegen die „Fünfte Kolonne" auf unwahren Angaben beruhen. Vor aller Welt ist damit die tendenziöse Deutschenhetze in Uruguay zu- sammcngebrochen. Die Zeitung „La Tribuna' stellt unter Hinweis auf die! Tatsache, daß sogar Abgeordnete jetzt die durch die Hetze er^ zeugte Meinung von einer Angrisfsgefahr auf das Land als- unberechtigten Alarm bezeichnen, fest, daß allgemein in Uru guay die Meinung vorherrsche, die Vereinigten Staaten von Amerika kommen allein für Waffenlieferungen in Betracht. Die Verteidigungspsychose gegen die eingebildete Angriffsgefahr auf Südamerika habe nur durch Meldungen aus USA. ihre Nahrung erhalten. Hinzu komme, daß feit einiger Zeit iw Montevideo der amerikanische Schwere Kreuzer „Quincy'! liegt, der, wie die amerikanische Agentur Associated Preß es ansdrückte, „die Möglichkeit einer Nazirevolte untersuchen solle". Es gibt eine „MfLe Kolonne"! Diese sogenannte „Fünfte Kolonne", die Uruguay und andere Staaten Südamerikas in ständiger Aufregung gehalten! Hai, ist den Hirnen eines niederträchtigen Juden- und Emi- gran-snklüngels entsprungen. Der Name ist jüdischer Geburt, und die Juden haben es verstanden, diesen Namen zum! Schreckgespenst bis in den letzten Winkel des Erdballs zu machen' Jeder Deutsche wurde von diesen Lumpen kurzerhand als Mitglied der Fünften Kolonne abgestcmpelt und damit) dem Haß und der Volkswut wehrlos ousgesetz^ Japanischer Glückwunsch an den Zö-rer Vertiefung der Beziehungen angestrebt. 4k Ein interfraktioneller Ausschuß, bestehend aus 251 von; 446 Mitgliedern des Japanischen Reichstages, überreichte dem deutschen Botschafter Ott eine an den Rcichsautzenminister von Ribbentrop gerichtete und für den Führer bestimmte Glückwunschadrcsse. in der „die tiefe Bewunderung für die gro4 ßen Erfolge des Drillen Reiches unter seinem Führer Adolf Hitler" ausgesprochen wird. In der Adresse heißt es weiter, der Ausschuß strebe dk^ Vertiefung der Beziehungen mit Deutschland und Italien am) Erschrocken sah sie ihn an, als seine Hand plötzlich übst ihrem Munde lag. „Sprich jetzt nicht, sie kann' alles hören." Als sie seine Finger nicht mehr spürte, flüsterte sie zu-« rück. „Ich glaube, du bist übergeschnappt!" „Bielleicht —" erwiderte er und wartete, vis sie sich an dem blinden Spiegel des Garderobeständers die Haare zurechtgestrichen hatte. Anita erhob sich, als sie beide eintraten, und sagte halb-! leise: „Guten Abend. Hat es dir gefallen? Herr Doktor Vollmer hat mir gesagt, daß du an seiner Statt jm Theater warst." Fran Rodegg machte eine Beringung, Lie Anita auf-« forderte, sich wieder zu setzen. Gleichzeitig gestand sie, daß' sie nicht so recht mitgekommen sei. „Das muß man eben verstehen," meinte sie geringschätzig. Anita bekam es unwillkürlich mit der Angst, Senil Vollmer hatte die Stirne so böse gerunzelt, daß fein Ge-, sicht einen wirklich finsteren, erschreckenden Ausdruck auf-c wies. Sie fragte daher schnell, ob er noch hierzubleiben! gedenke. Sie möchte setzt gern nach Hanse. . „Ich bringe Sie selbstverständlich zurück," erbot er sich) „Sie brauchen keine Sorgen zu haben, Frau Rodegg, es) ist alles in Ordnung und es besteht keinerlei Gesahr füx Ihren Mann." Jetzt tut er ihr was, entsetzte sich'Anita, als er einen Schritt auf seine Mutter zu machte, die sich zu lächeln erlaubte. Aber er tippte ihr nur auf die Schulter und versicherte gleichmütig, er käme morgen vormittag wie der. „Jm übrigen wissen Sie ja, wo Sie mich erreichen können." Frau Rodegg wagte kein Lächeln mehr. Sie knickste und sagte spitz: „Sie wissen ja, daß es immer eine.Vc-c ruhigung ist, wenn Sie da sind, Herr Doktor." Anita konnte kaum ein Schmunzeln unterdrücken. Der Abend war jedenfalls viel unterhaltsamer geworden, als sie gedacht hatte. Auf der Straße wollte sie nach einem Taxi Umschau halten, aber Vollmer bemerkte, er habe: seinen Wagen oben an der Ecke stehen. - - >. „Warum nicht hier vor dem Hause?" fragte sie neu^ gierig und bekam erklärt, daß er mehrere Patienten in diesem Viertel habe, die alle wüßten, wo er zu finden sei, wenn sein Wagen an der Ecke stehe- - .« „Demnach Wunen Sie Mr oft zu meinem Valery Leinte üe^ über und las den Titel und was auf der ersten Seite geschrieben stand: „Eigentum von Katharina Noöegg, verwitwete Voll mer." Mit einem Ruck stieß sie es wieder zurück. Keine Minute zu früh, denn hinter ihr ging bereits die Tür und Vollmer sagte entschuldigend: „Sie müssen mit bloßem Wasser vorliebnehmen, gnä dige Frau; ich kann den Saft nicht finden. Frau Rodegg hat ihn scheinbar gut verwahrt." Nichts in ihrem Gesicht zeigte, daß sie jetzt im Bilde war. Also so verhielt sich das! ... Sie trank nnd stellte das Glas mit einem „Ah!" zu rück. „Würden Sie, wenn meine Stiefmutter bald kommt, noch irgendwo mit mir hingehen, Herr Doktor?" „Wohin znm Beispiel?" fragte er in ihr erwartungs volles Gesicht. „Sind Sie denn nicht sehr müde?" „Gar nicht mehr," entgegnete sie. „Ich könnte sogar noch einmal tanzen. Das ganze Abendprogramm noch einmal, wenn es sein müßte. Schade, daß Sie meine Karte verschenkt haben. Ich habe leider meine Kostüme nicht hier, sonst würde ich Ihnen eine Sondervorstellung geben. Nnr für Sie! Würde Sie das freuen?" „Ich würde es nicht annehmen" sagte er ernst. „Könnte es gar nicht annehmen. Denn das, was Sie noch isn Schwünge hält, sind nur die aufgepeitschten Nerven." „Wovon denn anfgepeitscht?" begehrte sie zu wissen. „Vom Beifall! Von dem Beseligtsein Ihres Könnens, dem Bersunkensein in Ihrem Traumland —" Sie saß gegen das Kissen gelehnt und hielt die Augen auf ihn gerichtet, lächelte und schüttelte den Kopf, daß eine ihrer blonden Locken nach vorn glitt und auf der rechten Wange liegenblieb. „Die Diagnose war schlecht, lieber Doktor. — Hat es jetzt nicht geschellt?" Der Ton war so leise gewesen, daß man zweifeln konnte, ob es nicht etwa eine Täuschung war. Aber sie schien recht gehört zu haben, denn Vollmer ging bereits an die Tür und sagte, zu ihr zurückgewandt: „Diesmal ist es bestimmt Fran Rodegg." Sie strengte sich an, etwas zu hören, aber nicht einmal das Oeffnen der Flurtür war vernehmbar. So leise konnte er also sein. Es war auch alles, was Vollmer zu seiner Mutter sprach, im Flüsterton gehalten. „Sie weiß nicht, daß wir zusammcngehören. Ich bin LttüL einLach DoMr Vnllmer üür M VersiMt du?^- MkWM-McnrLLcnurr ounc» vM/w ork/ar «Wien, r». (15. Fortsetzung., , Ja, geradeswegs von der Bühne," sagte sie, mit einem leisen Mißtrauen kämpfend. Hier stimmte etwas nicht. Aerzte, die sich von etnhalb acht bis elf Uhr zu einem Kranken setzten, nur um einem Kollegen gefällig zu sein, waren selten. Es war aber immerhin möglich, daß er die Wahrheit berichtete. Sie neigte sich etwas weiter vor, baß ihr Gesicht von der Lampe inmitten des Tisches grell beleuchtet wurde und schaute ihn aufmerksam an. „Ich habe meinen Stiefbruder noch nie gesehen. Ist er ein guter Mensch?" . „Er hosft es wenigstens zu sein," war Vollmers Er widerung. Z. „Wieso hofft er es nur, Doktor? Sprechen Sie doch," prangte sie in ihn. „Ich möchte ihn furchtbar gern kennen- lernen. Aber ich hatte noch nie Gelegenheit dazu. Gleicht -er ihr?" - / Vollmers Schultern hoben sich etwas. „Das ist schwer sagen, gnädige Frau." > Anita wollte es schon aufgebcn, ein Urteil von ihm zu hören, als ihr einfiel, daß die Stiefmutter geäußert habe, er käme für alles auf, was im Haushalt mangle. i„Wissen Sie, ob mein Stiefbruder viel Auslagen sür «reinen Vater gehabt hat?" fragte sie. „Das glaube ich nicht," bezweifelte er. „Die Wohnung hier kostet ja nicht viel. Und Reisen und sonstige luxu riöse Ausgaben kommen nicht in Betracht. Es ist sicher «ur eine Kleinigkeit, die er bciznstenern hat." , Auch das glaubte Anita nicht so ohne weiteres. Viel leicht war er nur der Stiefmutter sehr ergeben. Sie konnte sich allerdings nicht erklären, warnm. Aber die Männer gaben in Liebes- und Freundschaftsangelegcn- beiten zuweilen mindestens ebeufo große Nütjel aus'wie hie Frauen. Sie verspürte Durst und Lat um ein Glas Master, zog, MLtzeM Lil LubLLuLt das Buch zu ücb her.-.