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258 jede einzelne Ansprache in einigen huldvollen Worten besonders zu erkennen. Als Ihre Majestäten den Bahnhof verließen, um die vor dem Eingänge bercitstehendcn Wagen zu besteigen, brach die hier versammelte, ganz außerordentliche Menschenmenge in lauten Jubel auch und wiederholte Hochrufe ertönten aufs Neue dem geliebten Königspaare und begleiteten Merhöchstdasselbe auf der Abfahrt nach der Elbbrücke und Altstadt, wo vor dem Schlosse und auf den Platzen hochflammende Gaspyramiden ihr festliches Licht ausstrahlten. Ihre Majestäten begaben sich ohne Aufent halt nachdem Sommcrhoflagerfzu Pillnitz. Bern, 3. August. (O. P. A. Z.) Die Verheerungen, welche die durch anhaltende Regengüsse angeschwollenen Berg- Wasser angsrichtet haben, sind sehr groß. Das ganze Bödcli (Thal von Interlaken) im Oberland steht unter Wasser; Wohn häuser, Scheunen und Ställe werden fortgcrissen; viele Brücken sind zerstört und die Verbindung unterbrochen. Die Brücke zwischen Untcrseen und Interlaken stürzte ein, als sich viele Men schen darauf befanden. Der furchtbare Wasserstrudel riß sie mit sich fort; mehrere Personen kamen um, andere konnten sich durch Schwimmen retten. Im Hochgebirge haben sich Gletscher loS- gcriffen und gewaltige Eisblöcke werden durch Aar und Lütschine fortgewälzt. Wir sehen den traurigsten Berichten aus dem See lande und anderen Gegenden ver Schweiz entgegen. Auch die tiefgclegenen Stadttheile Berus stehe» unter Wasser. ,> — 4. August. Die Höhe des Wassers hat nur ganz wenig nachgelassen; noch wälzen sich die furchtbar angeschwolte- nen schlammigen Fluchen der Aar mit Gewalt gegen die ihnen entgegengesetzten Dämme und Schwellen. Von allen Seiten des Cantons vernimmt man die traurigsten Nachrichten. Der Wasserstand im Simmenthal hat eine nie gesehene Höhe erreicht. Die meisten Drücken sind weggeschwcmmt; der Schaben an Pflanzungen, Straßen, Brücken und Gebäuden ist noch nicht zu berechnen. Viele Dörfer stehen noch immer in großer Gefahr. Auch im Haslithale haben die Wasser verheerend gewüthet. Der Brienzer- und der Thunersee sind zu einer nie erlebten Höhe an geschwollen. Im Frutigthal ist der kleine Ocschincnsee durch das Schmelzen der Gletscher ausgetreten und die dortige Gegend ganz unter Wasser gesetzt. Die Gegend von Aarberg bis Bü ren im Seeland ist in einen See verwandelt. Das Landesun glück ist groß; der ganze Ertrag eines Jahres, welches zu schö nen Hoffnungen berechtigte, ist dahin; Tausende wissen nicht, wie sie im kommenden Winter ihr Leben fristen sollen. Schon hat sich ein Comito gebildet, welches Beiträge in Empfang nimmt, um den Janimer zu mildern. Paris, 2. August. (K. Z.) Heut Abends 7 Uhr fand in der Festgalerie des Stadthauses das Banket statt, welches die Stadt Paris zu Ehren der Londoner AuSsiellungscommission veranstaltet hatte und wozu über 500 Personen eingcladcn wa ren. Außer dem Vicepräsidenten (Lord Granville) und den Mitglieder« der königl. AusstellungScomnn'ssion in London und den dockhin abgeschickten Commissarien der bei der Ausstellung vertretenen Nationen warm der' Lord-Mayor, die Aldermen und die beiden Sherifs der Londoner City, das diplomatische Corps, die Minister, die höchsten Beamten, mehrere Marschälle, Generale und der Erzbischof von Paris, die Bürgermeister der wichtigsten Handels- und Fabriksiädte von Frankreich rr. bei dem Mahle an wesend, während dessen ein erlesenes Orchester sich hören ließ. Beim Nachtische erhob sich der Seinepräfect und brachte zuerst die Gesundheit dcS Präsidenten der Republik, dessen Büste vor ihm stand, sodann aber folgenden Toast aus: „Meine Herren! Ich bringe einen Toast den edlen Gästen der Stadt Paris; der von der Königin von England mit Einrichtung der allgemeinen Ausstellung beauftragten Commission; dem Prinzen Albert, ih rem erlauchten Präsidenten; der ausführenden Commission und der internationalen Jury, deren sachverständige Arbeiten dieser imposanten Ausstellung so viel Glan; verliehen haben. Ehre dem fruchtreichen Gedanken, der in einem und demselben Palaste die Wunder der menschlichen Intelligenz versammelt hat! In diesem industriellen Congresse, einem wahrhaften Congresse des Friedens, vergessen die Völker, indem sie sich einander nähern, alte Feindschaften und im Angesichte der Meisterwerke Aller wollen sie fortan nur eine einzige große Familie bilden. Mit Stolz schreibt die Stadt Paris das Datum des 2. August 1851 in ihre städtischen Jahrbücher ein: es ist für sie ein denkwürdiger Tag, dessen kostbare Erinnerung ihre Magistrate bewahren wer den. Dank daher unseren Eingeladencn, daß sie gekommen, sich bei diesem herzlichen Mahle niederzulassen. Das Stadthaus ist stolz darauf, sie aufzunehmen. Ich trinke auf unsere Gäste; ich trinke auf die glorreichen Vertreter des industriellen Genies aller Nationen, auf die königl. Commission von London, auf die inter nationale Jury." Unter lang anhaltenden allgemeinen Beifalls rufen wurde dieser Toast getrunken. Lord Granville hielt hier auf eine längere Da»krede> worin er die Verdienste der französi schen Regierung und der französischen Aussteller um die gelun gene Verwirklichung der vom Prinzen Albert ausgcgangenen Idee einer allgemeinen industriellen Weltausstellung hervorhob, und der zahlreichen französischen Besucher aller Stände bis zum Arbeiter und Landmann rühmend erwähnte. „Lange Zeit schon hätten die ausgezeichneten Männer beider Nationen wechselseitig das Vertuest ihrer Nachbarn jenseits des Meeres zu würdige» gewußt; was aber das englische Volk betreffe, so konnte es, Jahrhunderte hindurch, die Franzosen nur durch ihre Tapferkeit und ihr militärisches Genie kennen lernen. Nach Verlauf von 36 Friedensjahren habe die Ausstellung seinen Landsleuteu aller Classen die Gelegenheit verschafft, jene geistigen und sittlichen Eigenschaften, welche die Franzosen in den Künsten des Friedens so ausgezeichnet machen, in der Nähe zu beobachten. (Bravo! Bravo! Lebhafte und allgemeine Zustimmung.) Ein ungeheu rer und beispielloser Schritt zur Vernichtung nationaler Abneig ungen und Vorurtheile ist dieses Jahr geschehen!" Den Schluß machte ein Toast auf die politifche, sociale und commerciclle Wohlfahrt der Stadt Paris, der mit lang' anhaltendem Beifalls stürme ausgenommen ward. Es folgten Reden des Präsidenten des Pariser Gemeindttachs, welcher dem Lord-Mayor und der Stadt Lon fecten und noch der A von den c> Mahle w cingenomr Thronsaal Par Luftschiffer aus in ei hatte, mit Präsident aus den H in die Lufi Sohn des stiegen wa gerielh, m Schwimm Kop legenheit h eine Entsc GlückSbur der Prinz (utwerhcir zcssin Loiiii vermählt j Prinzessin Gunsten ih Holsiein-S Entsagung auf die Er in dem an! geleistet, i tcn ihren < (Christiane VI.), noch Ferdinand von Rußlc stian von < narchic gc« wenn dje L und Verzn Erfüllung gelinge, d der gcdach treffenden! mir aus zr „Seinen , Kaiser vol die Pläne j Beziehung hinsichtlich