Volltext Seite (XML)
340 Kirche, um sie dort der ewigen Ruhestätte zu übergeben. Der Grabstein wird gehoben und der treue Vater steigt unvorsichti gerweise selbst mit den theucrn Ueberrestcn in die Gruft, wo er augenblicklich als Opfer der angehäuften Stickluft todt hinsinkt; ihn zu retten, folgt der Bruder und diesem die Gattin; beide er reicht das gleiche Schicksal, und die kaum geöffnete Gruft birgt nun, statt einer, vier Leichen. Alle Mühe der hcrbeigerufenen Aerzte blieb erfolglos; der Tod hielt seine Beute fest. * In englische» Blättern liest man: Ein fast unglaubliches Ereignis' weckt bei Gelehrten und Musikern gleiches Interesse. Eine iunge Schot tin, taubstumm geboren, wie man uns sagt, ist vermittelst der sinnreichsten Uebungen nicht nur dahin gelangt, eine große Zahl Worte so deutlich aus- zusprechen, daß sic verstanden wird, und ihrerseits andere einzig durch Be obachtung der Lippenbewegungen zu verstehen, sondern auch ein Lied ganz rein zu singen. In der That ist dies ein bis jetzt unerhörter Fall; ein wahres Wunder, einzig dem gelehrten Physiologen begreiflich, welcher die zur Erziehung seiner Schülerin nothigen Vorbereitungen und Unterweis ungen erfunden hat. Dieser Gelehrte ist ein Pole, der seit fünfzehn Jah ren in Edinburgh wohnt. Fern von seinem Vaterland, ohne Kinder und dabei Besitzer eines unabhängigen Vermögens, wollte er sich die edle Be friedigung bereiten, durch seine persönliche Sorgfalt die Leiden eines jener unglücklichen Wesen zu lindern, welche nur geboren zu sein scheinen, um es zu beklagen, daß Gott sie ans Licht rief. Dieser mitleidsvolle Arzt hörte, ein taubstummes Kind, kaum drei Jahre alt, sei elternlose Weise, ganz arm, verlassen und hilflos. Die traurige Lage des unglücklichen Mädchens, ihr anziehendes Aeußere, der interessante Ausdruck ihres Ge sichtchens bestimmten den Polen, sie zu adoptiren, und bald liebte er sie wie sein eigenes Kind. Sie wurde für ihn der Gegenstand der größten Zärtlichkeit, der ungetheiltesten Sorgfalt. In fünf Jahren lehrte er sie sprechen und ein Lied singen, und der polnische Arzt schreibt in diesem Au genblicke eine Denkschrift, welche er verschiedenen europäischen Akademien vorlcgen will. * Zu Frankfurt hat sich in diesen Tagen der eigenthümliche Fall er eignet, daß eine Familie, in welcher seit gerade 50Jahren ein und dasselbe Lotterieloos gespielt wurde, auf welches jetzt das große Loos der Frankfurter Stadtlotterie mit 75,000 Fl. gewonnen hat. * Zu Faenza in Italien macht eine sonderbare Laune der Natur viel Aufsehen. Daselbst lebt die Frau eines Rosogliofabrikanten, welche durch ihre Schönheit einen Rus erlangt und sich stets des feinsten, zartesten Teints erfreut hatte. Vor einem Jahre zeigten sich jedoch an ihrem Kinn Sprossen eines Barthaares, welche die Dame natürlich schnell zu besei tigen suchte. Aber an die Stelle jenes ausgerissenen Härchens traten in wenigen Tagen zehn neue und in wenigen Wochen sah sich die Dame schon genöthigt, sich täglich früh und Nachmittags zu rasiren und das Kinn weiß zu schminken, da es sonst eine ganz bläuliche Farbe trug. Sonst blieb das ganze Gesicht unvergleichlich schön und zart. Endlich wurde die Frau des ewigen Rasirens müde und ließ den Bart wachsen. Derselbe ist nun ein fast einen Fuß langer schöner Vollbart von glänzend schwarzer Farbe. Die Haare sind sehr sein und bilden in Verbindung mit den schwarzen Locken eine schöne Einsassung, aus der die glänzend weiße Stirne und die frischen rvthen Wangen wie rolhe und weiße Rosen hervortreten. Bekanntmachung e n. Bekanntmachung. Diejenigen jungen Mannschaften hier, welche im Jahre 1831 geboren, oder zwar früher geboren sind, ihrer Militärpflicht aber noch nicht genügt haben, sowie die Dienstreservisten aus den Altersklassen 18IK und 18W werden hierdurch noch besonders aufgcfordert den 1. November dieses Jahres sich an Rathsexpeditionöstelle unter Ueberrcichung ihrer Geburtsscheine und sonstigen Legitimationen bei Vermeidung der gesetz lichen Nachtheile gehörig anzumelden. Pulsnitz, den 10. October 1851. Der Stadtrat h. Leuthold. Bekanntmachung. Nachdem sich durch den freiwilligen Abgang des zeitherigen BauaufseherS, Herrn Schuhmacherobermcisters Christian Gottlieb Mierisch, die Stelle des städtischen Bauaufsehers hier erledigt, so ist in dieser Eigenschaft Herr Tischlermeister Johann Gottfried Pfützner, hier, angestellt und von uns heute in Pflicht genommen worden. Pulsnitz, den 15. October 1851. Der Stadtrath. Leuthold. Einbruchs - Diebstahl. In die Gebäude des Gärtners Müller in Thiemendorf ist gegen das Ende des vorigen Monats wiederum ein Ein bruch verübt und dabei - I ein weißleinencr Bettüberzug, zwei seidne Kopftücher, das eine mit blutrothcm Boden, karpfenschuppigen Rande mit durchgehenden blauen Strei fen, das andere ebenfalls rothbödig mit blaugegatterten Streifen, ' . spurlos g A Diebstahl wird, das gesetzt w, C 3 stattete I E irgend ein als in de> sowie der miete Bc scheinigen binnen 6 der Beka werden n welcher z hiesiger S jcnigen, r Vergleich der Jnro der Beke cursproc mit noch auf zusai liehen B