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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redtgirt unter Verantwortlichkeit der Vernier E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. M«. 29. Freitag, den 18. Juli. 18L1. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganjen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. pr»vi>oi»er»nso. — Bestell, ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abrugeben sind, nehme» in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Leipzig, 9. Juli. Das Leipziger Tageblatt gab vor kur zem einen Ueberblick über die Beiträge, welche Seiten derjenigen Städte Sachsens, die künftig Sitze von Bezirksgerichten werden sollen, in Betreff der desfallS nöthigen Baulichkeiten rc. gewährt werden. Wir entnehmen daraus und sonst folgende Notizen. Dresden gewährt, außer dem unentgeltlichen Gebrauche der Neustädter Stadtgerichts-Lokalitäten nebst Arresthaus, einen Geldbeitrag von 10,000 Thlr. für dir Errichtung der Altstädter Gerichtshäuscr, der jedoch hoffentlich noch auf 15,000 Thlr. er höht werden wird; desgleichen wird das Altstädter Gefangen haus auf 10 Jahre zur Disposition gestellt. In Leipzig sind die Verhandlungen noch nicht zum Abschluß gediehen, ebenso in Chemnitz, wo cs sich, bei den geringen Mitteln der Kämmerei, zunächst nur um Ueberlassung der Ctadtftohnfcste handelt. Die Städte der Oberlausitz bewilligen ansehnliche Bauplätze und Räumlichkeiten: Budissin unentgeltlich einen großen Bauplatz und das städtische Gefangenhaus; Zittau gegen eine jährliche Rente von 350 Thlr. das Ctadtgerichtsgebäude nebst Bauplatz zu einem Arresthaus (bis zu dessen Vollendung das städtische Gcfangcnhaus benutzt wird); Löbau unentgeltlich einen Bau platz im Werthe von 8000 Thlr. zur Vergrößerung des Landge richtsgebäudes; Kamenz gewährt einen Geldbeitrag von 2000 Thlr.; außerdem räumen Zittau und Kamen; die Rathhaussäle rc. für die Assiscn ein. Stolpen tritt ein Grundstück von 2000 Thlr. Kaufpreis unentgeltlich ab; Großenhain ebenso einen Bauplatz; letzteres gibt außerdem noch 6000 Thlr, zum Bau und gestattet auf 10 Jahre die Disposition übex die Stadtge- richtslocalitäten :c, Mit Pirna schweben noch die Verhand lungen; Meißen gewährt 2000 Thsr.; Dippoldiswalde 5000 Thlr.; Oschatz und Freiberg räumen geeignete Assisensäle ein,- eine Offerte der letzteren Stadt zu einem Beitrage von 3000 Thlr. ist von der Regierung abgelehnt worden, weil daran die Bedingung der Uebcrnahme mehrerer Gcrichtspersonen geknüpft war. Leisnig gibt zu dem Baue einen Geldbeitrag von 3500 Thlr., Wurzen einen desgl. von 2000 Thlr., Borna von 5000 Thlr. (nächst unentgeltlicher Abtretung eines Bauplatzes), Roch litz von 2000 Thlr. Die ansehnliche Summe von 2000 Thlr. zu gleichem Zwecke ist von jeder der beiden Städte Mittweida und Zwickau bewilligt worden; erstere überläßt außerdem noch Rathhaus und GefangenhauS nebst zwei dazu erkauften Garten grundstücken unentgeltlich, letztere ebenso einen großen Bauplatz. Das Städtchen Schellenberg ist zur Aufbringung einer Beihilfe zu mittellos; Zöblitz gewährt 1800 Thlr., Annaberg 2000 Thlr. (nächst Abtretung des städtische» Arresthauses und eines der Statt gehörigen Haufes sowie Gewährung der Benutzung der 2. Etage des Rathhauscs), Schwarzenberg 1500 Thlr., Eiben stock 1000 Thlr., Stollberg tritt das Rathhaus unentgeltlich ab und überläßt gegen Verzinsung des Kausgeldcs zwei andere Häuser, Glauchau zahlt 8000 Thlr. und gewährt unentgeltlich einen angekauften Bauplatz, Reichenbach zahlt 10,000 Thlr., Plauen 2000 Thlr., Adorf 2000Thlr.; Reichenbach und Plauen gewähren übrigens noch Assisensäle. — Auch diejenigen Städte, welche Sitze von Einzelgerickten werden sollen, haben theils durch unentgeltliche oder sehr wohlfeile Ueberlassung von Gebäuden oder Bauplätzen, theils durch baare Geldbewilligungen (nirgends unter 500 Thlr., häufig 3 — 6000 Thlr, einzelne auch noch mehr) fast überall, wo der Staat sich nicht bereits im Besitze geeigneter Localitäten befand, eine sehr anerkennenswcrthe Bei hilfe geleistet. Wittigsthal, 7. Juli. Auf dem Gebiete der Herren Ham merwerksbesitzer Nestler und Breitfeld in Wittigsthal, unmittel bar bei Johanngeorgenstadt, steht in diesem Jahre ein ansehn liches Stück Winterkorn, welches schon am 2. Juli in voller Blüthe stand und dessen Stengel 3 Süe» 14 Zoll und darüber messen. ES ist dies um so bcachtcnswerther, als gerade in die, sein Jahre die Witterungsvcrhältnisse, der allgemeinen Annahme nach, äußerst ungünstig waren,