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Wochenvlatt für Pulsmtz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburgundderen Umgegend. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Vernier E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. 9. Freitag, den 28. Februar. 18Ä1. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. — Bestell ¬ ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennige» berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis DienstagsNachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayu der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Dresden, 24. Februar. Die gestern im Brühl'schen Pa lais siattgehabte Plenarsitzung der Ministcrialconfcrcnz war von sehr langer Dauer, indem dieselbe beinahe fünf Stunden in An spruch genommen hat. Aeußerem Vernehmen nach glaubt man den gepflogenen Verhandlungen wesentliche Bedeutung für das aufrichtige Interesse der Einigung zuschreibcn zu dürfen. Heute Morgen ist Se. Durchlaucht der Fürst Schwarzenberg nach Wien, heute Mittag der Freiherr v. Manteuffel nach Berlin ab- gercist. Die Anwesenheit beider Herren Ministerpräsidenten hier dürfte nach Verlauf von etwa vierzehn Tagen wieder zu erwarten sein. In der Zwischenzeit werden die Sitzungen der Commissionen, von denen die zweite noch wichtige Arbeiten zu er ledigen hat, sowie der Sachverständigen ihren Fortgang nehmen, welche letzteren bereits zu einigen festen Grundlagen für ihre Aufgabe gelangt sind. Pirna, 20. Februar. (P.Wochcnbl.) Heute Morgen ge gen 2 Uhr kam auf der sächsisch-böhmischen Eisenbahn ein Pack- zug, bestehend aus 27 Wagen aus Prag hier an; sämmtliche Packwagen enthielten Gegenstände für die Londoner Industrie ausstellung ; nach kurzem Aufenthalte fuhr der Zug nach Dres den, woselbst sämmtliche Waaren nach dem Leipziger Bahnhofe geschafft wurden, um von da per Eisenbahn über Berlin nach Hamburg spedirt zu werden. Lommatzscher Pflege, 17. Februar. (Dorf;.) Der dies jährige Winter mit seiner auffallend wechselnden Temperatur — wir haben hier fast jeden Abend Frost und jeden Mittag circa 5 Grad Wärme — zeigt sich für die Klee-, Raps- und Rübscnsaa- ten sehr nachthcilig. Die Pfahlwurzeln dieser Pflanzen sind durch das öftere Heben des Bodens durch den Frost größten« theils abgerieben, und es ist daher für den Landwirth die Aus sicht vorhanden, daß der Ertrag dieser Früchte ein sehr mäßiger sein werde. Aus Altenberg. (Weiß. Z.) Nachdem auch zu uns der Hilferuf von dem durch Brandunglück heimgesuchten Oberwiesen thal gedrungen war, hat man auch hier sofort die nöthigen An stalten getroffen, um Unterstützungsgelder einzusammeln und an den hart bedrängten Ort abzusenden. Rühmlicherweise muß hierbei erwähnt werden, daß die sämmtlichen in hiesiger Berg- amtsrcvier arbeitenden Bergleute nach vorgängiger Aufforderung durch ihre Repräsentanten sich sogleich bereit erklärten, eine Schicht zu diesem wohlthätigen Zweck zu verfahren, wodurch allein 111 Thlr. und einige Groschen eingckommen sind. Hat nun der hiesige Stadtrath ebenfalls E Sammlung unter der übrigen Bürger- und Einwohnerschaft veranstaltet und dadurch gegen 25 Thlr. zusammengebracht, so dürfte sich die Sumnie der von hier abgegangenen Unterstützungsgeldcr leicht auf 150 Thlr. belaufen, wenn man die einzelnen Posten hinzuzählt, welche von dem hiesigen Gerichts- nnd Bergbeamtenpersonale, sowie durch eine von unserm Herrn Pastor veranstaltete Collette, und außer dem durch eine dergleichen unter den Schulkindern zusammenge bracht wurden. Auch der hiesige Bürgervcrcin gedachte bei sei nem diesjährigen Stiftungsfeste der unglücklichen Schwesterstadt Oberwiesenthal. Seida. (Erzgb.Kr.) Die Flößen in diesem Jahre dürf ten von hiesiger Gegend aus nicht bedeutend ausfallen, da die benachbarten böhmischen Herrschaften, besonders die Rothen häuser, von denen früher viel Holz gekauft wurde, dergleichen nicht mehr zu diesem Behufe ablassen wollen. Die Berggcwässcr haben nur zum Theil eine schwache Eisdecke. Der Mangel an Schnee ist weder dem Verkehre, noch den Wintersaaten ersprieß lich. Auf den Gesundheitszustand äußert sich die sonderbare Witterung nicht vortheilhaft; Endzündungs- und katarrhalische Fieber kommen hier in Menge vor, und die Aerzte fürchten oder hoffen für das nächste Frühjahr noch mehr dergleichen. Altona, 18. Februar. (D. R.) Die Permittirungen ha ben aufs Neue begonnen. Die gestrigen Züge nnd der heutige Morgcitjug brachten wieder viele Hunderte entlassene Soldaten, wie auch Offiziere und Unteroffiziere mit, denen hier eine Reise-