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Wochenblatt für " ' , Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Mncaer E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Mo. IO. Freitag, den 7. März. 1851. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. i>r»enuinvr»n«i». — Bestell« ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Grvßenhayn der Buchbinder Hvhlfeldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Dresden, 26. Februar. Das soeben ausgegebene fünfte Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes enthalt die allerhöchst vollzogene Urkunde über die Stiftung eines neuen königlichen Ordens, welcher zum Andenken an den erlauchten Stammvater der königlichen Linie des Hauses Sachsen, Herzog Albrecht den Beherzten, unter der Benennung Albrcchtorden am 31. Dcccmber 1850 gegründet worden ist. Nach den der aller höchsten Urkunde beigcgebenen Statuten sieht das Recht der Verleihung dieses Ordens und der Beförderung in demselben zu einem höhcrn Grade ausschließlich Er. Majestät dem Könige zu. Nützliche dem Staate geleistete Dienste, Auszeichnung durch bür gerliche Tugend, Wissenschaft, Kunst und sonst, Erwerb von An sprüchen auf die allerhöchste Erkenntlichkeit bedingen die Auf nahme in den Orden, der aus fünf Classen: Großkrcuzen, Com- thuren erster und zweiter Claffe, Ritter- und Kleinkreuzen besteht. Das Ehrenzeichen für die vier ersten Classen besteht aus einem goldnen länglichen, nach außen breiter ausladenden weiß emaillir- ten Kreuze mit schmaler goldncr Einfassung, einem weiß emaillir- ten Mittelschilde, auf dessen Vorderseite das Bildniß des Her zogs Albrecht von Gold in erhabener Arbeit, in einem dasselbe umgebenden blau emaillitten Rande sich befindet, in welchem die Worte: „.-Vldortus uninwsus" angebracht sind. Auf der Kehrseite ist das sächsische Wappen und im blauen Rande das Stiftungsjahr „1850" befindlich. Ein freistehender, dichtgewun- dcncr, in erhabener Arbeit grün cmaillirter Eichcnkranz ist dem Kreuze beigcfügt. Die für die Großkrcuzc und Comthure be stimmten Ehrenzeichen sind außerdem noch mit einer goldenen Krone versehen. Das Kleinkreu; ist von Silber, sonst wie das Ritterkreuz. Die erste Classe trägt das Kreuz an einem von der rechten Schulter hcrabhängenden 3» Zoll breiten gewässerten grünen mit zwei weißen Streifen der Länge nach durchzogenen Bande und überdies aus dck linken Brust einen achtspitzigen sil bernen Strahlcnstern, in dem sich ein weiß cmaillirtes Schild mit dem Bildnisse des Herzogs Albrecht von Gold, umgeben von ei nem blau emaillirten, die Worte „Albertus anlmosus" ent haltenden Rande befindet. Die Comchure erster Classe tragen dasselbe Ehrenzeichen an einem 2? Zoll breiten dergleichen Bande um den Hals mit einem etwas kleinern vierspitzigen Sterne auf der linken Brust, nach dem obenangegcbencn Muster, die Cvm« thure zweiter Classe das Ehrenzeichen ohne Stern; das Ritter« "kreuz von etwas kleinerm Durchmesser wird eben so wie da- Kleinkrcuz an einem der linken Knopflöcher mit einem 1^ Zolk breiten Ordensbande befestigt. Die Ordensinsignien dürfen den Wappen beigefügt werden. Die Entziehung des Ordens erfolgt, entweder wegen einer zu verhängenden Strafe in Gemäßheit der bestehenden oder künftig etwa zu gebenden gesetzlichen Vorschrif ten oder bei sich sonst hcrvorthucnder Unwürdigkeit des Ordens- inhabcrs nach auf vorgängige Berathung im Ordensrathe ge- faßter allerhöchster Entschließung. Eibau. (O. I.) Se. Maj. der König sandte unlängst dem Herrn Pastor Krebs einen eigenhändig geschriebenen Dank für die eben so herzliche als liebevolle und von treuer Anhänglicl)- keit zeugende Ansprache im Sommer vorigen Jahres, ' als Aller-- höchstdiesclben durch Eibau reisten. Berlin, 28. Februar. (Schl. Z.) Das neueste Heft der statistischen Mitteilungen von Dietrici enthält eine Uebersicht über die Resultate der letzten amtlichen Volkszählung in Preußen, wonach die gcsammtc Bevölkerung zu Anfang des porigen Jah res 16,331,000 Seelen war. Von diesen sind 10,000,000 evangelische Christen, 6,000,000 Katholiken, 219,000 Juden, 14,000 Menonitcn und 1,200 griechische Christen. Griechen sind außer der von dem vorigen Könige gestifteten russischen Co- lonic in Potsdam nur in Westpreußcn vorhanden, wo sic unter dem Namen „Philipponen" existiren. Die Gesammtbcvölkerung hat seit der am Schlüsse des Jahres 1846 erfolgten Zählung um 220,000 zugenommen. Die Gesamnttzahl der activcn Mi- litärpersoncn betrug zu Anfang des vorigen Jahres 199,000; darunter 116,000 Mann Infanterie, 24,000 Mann Cavallerie, 20,000 Mann Artillerie und Pionniere und 24,000 Mann Land-