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hiesige Buchhandlungen der Befehl ergangen, keine Kartxu des preußischen Staats und seiner Provinzen nach Oesterreich oder Rußland zu versenden. Auch findet heute, morgen und über morgen die Aufzeichnung derjenigen in den Ihren 1826—30 geborenen jungen Leute statt, welche wegen Schwächlichkeit entweder zprückgeflellt oder der allgemeinen Ersatzreserve über wiesen wurden. Frankfurt, 2. Dec. Leider scheinen die mehr oder minder blutigen Militärexcesse, welche sich seit gestern vor acht Tagen fast täglich wiederholten, noch immer kein Ende nehmen zu wol- Ein preuß. Soldat ist an seinen gestern Abend im Straßen kampfe, bei welchem sich auch österreichische Dragoner betheilig- ten, erhaltenen Wnuden, heute Morgen verschieden; gegen 20 Arrestanten wurden auf die Hauptwache gebracht. Und heute wieder, bei Hellem Tage zwischen drei und vier Uhr, fand in der Fahrgasse ein Etraßcnkampf zwischen Baiern und Preußen statt, der ebenfalls einen sehr blutigen Ausgang nahm. — Gestern Abend demolirten in dem nahen Orte Bornheim kurhessssche Hu saren eine Wirthsstube und ließen auch die zunächstliegcndcn Häuser nicht verschont. Frankfurt, 4. Dec. Mit dem heutigen Tage hören die Durchmärsche der ans Baden zurückkehrenden preußischen Trup pen auf. Es ist erfreulich, von allen Seiten zu vernehmen, daß diese Truppen überall auf das Freundlichste ausgenommen wer de«. Auch im Herzogthum Nassau weiß man das Benehmen der dort garnisonirendcn preußischen Truppen nicht genug zu rühmen. — Die Ruhe unserer Stadt ist gestern Abend nicht ge stört worden. Wir verdanken dies der energischen und besonne nen Fürsorge der Militärbehörde. Stuttgart, 2. Dec. Während wir von Frankfurt ans von Norden und Osten her friedlich lautende Nachrichten erhal ten, lautet cs bei uns selbst plötzlich höchst kriegerisch. Das ganze würtemberische Truppenkorps wird mobil gebracht, um in der kürzesten Frist ausmarschiren zu können; es ist, wie es heißt, an den Rhein bestimmt. 8 Infanterie-Regimenter, das 2., 3, und 4. Reiterregiment, nebst der Leibgardeschwadron, so wie drei reitende und zwei Fußbattcrien von je 8 Geschützen und 20 Fuhrwerken haben Marschbefehl. — 3. Dec. Nach der Würtembcrgischen Corrcspondcnz hqt der König von Würtcmbcrg den Oberbefehl über das bei Nördlingen, Dillingen rc. stehende Armeecorps, das zweite, über nommen, und es befindet sich deshalb bereits ein österreichischer Ordonnanzoffizier zur Verfügung des Königs. Mannheim, 3, Dec. Heute haben uns die letzten preu ßischen Truppen, das Füsilicrbatalllon des 20. Infanterieregi ments verlassen, der Commandircnde brachte nach einer kurzen Anrede an seine Soldaten ein dreimaliges Hoch auf Se. kön. Hoheit den Großherzog aus, welches von diesen mit lebhaften Arüf crrrstedcrt wurde. Fssldq, 3. Dec. Cs ist Thatsache, daß sowohl Graf Achberg, ass Fürst Taxis Berichte an den Bundestag erstattet HMh. won» fix erklären, ^e hätten die Zustande in Kurhcssen ganz anders gefunden, glö, fix ihnsn geschildert worden feien, und MIK-W chen haben- Rur der StaatSrath Scheffer soll daS eigentliche Princip unerbittlicher gewaltsamer Züchtigung vertreten. Es leuchtet immer mehr heraus, daß selbst die deutschen Negierungen erst jetzt anfangen, den inncrn Zusammenhang der kurhessischcn Verfassungsfrage zu überfchen. Auch die hiesigen baierischen Soldaten und namentlich die Offiziere, welche regelmäßig von unserer inner» Laudesangelegenhcit auch nicht die geringste Kennr- niß hatten, und in Kurhesscn nur ein zweites Baden erblicken zu müssen glaubten, kommen allmälig durch den Umgang mit den hiesigen Einwohnern zu ganz andern Ansichten, worüber sie gar keinen Rückhalt haben. Das Benehmen der Soldaten gegen uns Kurhessen ist deshalb auch ein viel besseres geworden und geben dieselben dermalen keinen Anlaß zu Klagen. — Die Neue Hessische Zeitung schreibt aus Kassel: Die hier unglaublich befundene Nachricht, daß in Hanau jeder bai rische Soldat vermöge eines Tagesbefehls berechtigt ist, Bür ger, welche ihm Unfug zu treiben scheinen, mit körperlicher Strafe bis zu 50 Stockprügeln .nach seinem Ermessen zu be strafen, bestätigt sich. — Die Neue Preußische Zeitung giebt folgende Mittheil- ungen über die bevorstehende Regulirnng in Kurhessen: 1) Die hessischen Verfassungswirrcn werden durch zwei Commissare zum Anstrage gebracht, deren einen Oesterreich und seine Verbün deten, deren andern Preußen und seine Verbündeten ernennen. 2) Die Hauptstadt Kassel wird durch ein Bataillon Preußen und ein Bataillon Ocsterreicher gemeinschaftlich besetzt. 3) Die preußischen Truppen halten in völlig beliebiger Starke die Etappenstraßen besetzt. 4) Die österreichisch-bairische sogenannte ExekutionSarmcc wird auf dasjenige Maß rcducirt, welches zur Besetzung Hessens nöthig ist; dcr Rest entfernt sich, der zurück bleibende Theil aber besetzt auch das nördlich dcr Etappenstra ßen belegene Stück KurhessenS. Aus Oberhessen, 3. Dec. Nach den demokratischen Blät tern unserer Provinz ist von der Stadt Alsfeld (wegen ihrer Loyalität bekannt) eine von 250 Bürgern unterzeichnete Adresse an den Goßherzog abgegangen, in welcher auf Grund dcr öffent lichen Nachrichten, „daß die großh. Hess. Truppen nach den Be fehlen des Bundestags sich mit solchen Armeekorps vereinigen sollen, welche dem preußischen Heere feindlich gegenüberstehen," zuerst folgende bcmerkensmcrthe Erklärung abgegeben wird: „Diese Nachricht hat unter den Bewohnern der Provinz Ober hessen die tiefste Betrübniß und eine allgemeine Bestürzung hcr- vorgcrufen, weil sie für unmöglich hielten, daß das Großhcrzog- thum jemals wieder zum Bundestage zurückkehrcn werde." Dann wird auf das Edict vom 6. Marz 1848 hingcwiesen, daß darin ausgesprochen sei: „die Bundesverfassung habe die gerech ten Erwartungen und Ansprüche Deutschlands nicht erfüllt," und mit dcr Bitte geschlossen: „Allerhöchstdicselben möchten nicht zugeben, daß die hessischen Krieger für die Wiederherstellung dcS Bundestags kämpfen, und namentlich nicht gestatten, daß die Söhne des hessischen Vaterlandes gegen ihre preußischen Waffenbrüder das Schwert ziehen." Rendsburg, 3. Dec. Zufolge einer officiellcn Verlust-Liste h^MseSwWhMeisiif^ sind bej verschiedenen Recogny--' cirungeü znm 30. g — 3 Herzogs v „An Schleswic Schreiben Erinnerun soll, dank verfolge ic es mein wart die < noch imn Wohlgene schäft erge schweig, 2 — 5 neucrdingL irische Mil einen klagl zen Cchwi und von d ten, kein l richteter C dortigen E erklärt, da soweit nick halten wi England l ung desZ Ren sich zwisch bedeutend, den anhal Verstärk»! ward ein sprechen v loren hab, wie gewöl Mitnahme erwischen, Bein am Verluste t Der oben S ferner vi «us dem