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Am 2d. August früh j7 Uhr rief Gott unsern geliebten Vater, Groß- und Schwiegervater und Bruder, den seit Kurzem emeritirten Obcrpfarrcr zu Radeburg mit den Filialen Berbis dorf nnd Barwalde, Herrn F. A. B. Noether im 82. Lebens- jahre und im 48. seiner amtlichen Wirksamkeit zu sich. Konnten wir nicht hoffen, noch viele Jahre uns seines Besitzes erfreuen zn dürfen, so wünschten wir doch, daß Gott seinen Wunsch erfüllt hatte, ihn noch ein Jahr leben zu lassen, damit er auch sid der Ruhe unter seinen Kindern erfreuen könne. Wahrhaft wohl- thuend für uns die Seinen, war die innige Theilnahmc, die am Bcgräbnißtage, wie von Seiten seiner Gemeinden in Stadt und Land, so wie auch vielen feiner Herren AmtSbrüder, Verwandten und Freunden, sich aussprach. Wir fühlen unS gedrungen, den Hochwürdigen Herren Ephoren, in denen er, wie in früherer so auch in letzterer Zeit, freundliche und gütige Vorgesetzte verehrte, und die am Altäre wie am Grabe, Worte der Liebe und Hoch- achtung dem Vollendeten nachriefen und in daö trauernde Herz der Seinen, den Trost des Evangeliums senkten, so wie auch den zahlreich anwesenden Herren Amtsbrüdern, den tiefgefühltesten und innigsten Dank darzubringcn. Herzlich danken wir den Her ren Lehrern, von nah und fern, die durch erhebende Gesänge die Feier erhöhten; freundlichen Dank der verehrten Schützengescll- schaft und den Jagern, die ihn zu seiner letzten Ruhestätte trugen und geleiteten, und durch Ucbcrsendung eines Palmzweigcs ihre Achtung gegen den Vollendeten an den ITag legten; den Freun den und Freundinnen, die durch Uebersendung von Palmzwcigcn und Kränzen und durch die köstliche Ausschmückung seines Gra bes, die herzlichste Liebe zu ihm beurkundeten, so wie allen Denen, die aus der Nähe und Ferne gekommen waren, um seine, auch im Tode noch freundlichen Züge, noch einmal zu schauen und ihn zum Grabe zu geleiten, unsern innigen Dank und die Zusicherung unsrer Hochachtung und Liebe. Radeburg, Dobra, Dresden, Altona und Cölln am Begrabnißtage, dm 1. Septbr. 1850. Die Hinterlassenen. Grummet-Auction. Nächsikommcndcn Sonntag, als den 8. September, Nachmittags um 3 Uhr, soll das Grummet an Ort nnd Stelle im Fleischer-Teiche, dem Meistbietenden gegen gleich baarc Zahl ung überlassen werden. Pulsm>. August Weitzman. Hahnschlagen u. Tanzmusik, Sonntag Nachmittags 3 Uhr auf dem Walvschlößchen, wozu ergebenst einladet Löschner. Zum Erntefest, Sonntag, als d. 8. Seprbr. d. I., ladet ergebenst ein Schäfer, Schenkwirth zu Oberlichtenau. Freiwilliger Berkaus. Ich bin gesonnen, mich ganz zur Ruhe zu setzen und nach Dresden zu ziehen, und will daher mein in Großröhrsdorf, mitten in diesem volkreichen Fabrikorte, ganz in der Nahe der Kirche und der Mittelschenke, gelegenes Mühlengrundstnck, den 24. September d. I. Vormittags 11 Uhr öffentlich, mit der Bedingung der Auswahl unter den Ersteh- crn, versteigern. Die Mühle enthält zwei Mahlgänge mit ausreichendem Wasser, ganz neue massive Gebäude, eine Realgerechtigkeit zur Weißbäckerei und oirva 11 Scheffel Feld und Wiesen mit 112 Steuereinheiten. Außer den Staats- und Communabgaben liegen keine Oblasten auf der Mühle. Kauflustige haben sich daher an gedachtem Tage zur fest gesetzten Zeit in der Mühle einzufinden und ihre Gebote zu thUn. Die näheren Bedingungen werden Denselben an Ort und Stelle zuvor bekannt gemacht. Ein Capital von 3,300 Thlr. kann aus dem Grundstücke stehen bleiben. Großröhrsdorf bei Radeberg, Johann Heinrich Röthig, den 20. August 1850. Besitzer dieser Mühle. Zum Besten Schleswig-.Holsteins bestimmt der unterzeichnete Verleger den ganzen Erlös aller Exemplare, welche von heute ab im Königreiche Sachsen ver kauft werden, von; Deutsche Lieder für Schleswig-Holstein. Mit ihren Singweiscn für einstimmigen Männerchor. Herausgegeben von Th. Täglichsbeck. Eleg. Notendruck. Geh. Preis 7^ Ngr. Partie-PreiS: 20 Exemplare zu 6 Ngr., 50 Exemplare zu 5 Ngr. das Exemplar. Der unterzeichnete Verleger möchte hiermit Allen Gelegen heit geben, welche durch das von der k. sächs. Staatsregierung ergangene Verbot öffentlicher Sammlungen sich etwa darin ge hindert sahen, ihre Hülfe dem bedrängten Bruderstamme jukom- men zu lassen, der nunmehr, verlassen von denen Allen, die dazu berufen wären, allein für die Ehre Deutschlands zu kämpfen und und zu bluten hat; cs wird daher auch jeder höhere Betrag als der Ladenpreis dankbar angenommen, und den Gebern über die gewissenhafte Verwendung Rechenschaft abgelegt werden. Bestellungen und Gelder wird mein Commissionar, Herr F. L. Herbig in Leipzig, entgegcnnehmen und auSführen; auch hege ich daö Vertrauen zu allen sächs. Buchhandlungen, daß sic sich dcr Vermittlung von Bestellungen und Geldern des guten Zweckes halber uneigennützig unterziehen werden. Stuttgart, den 1. August 1850. Karl Göpel.