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— 266 Todesfälle gemeldet, ganze Hänfer und Famili n sind ansgr- storbcn und Trauer und Furcht erfüllt Jedermann. Gewiss hat die fast afrikanische Hitze am 5. und 6. d. Mts. so unheilvoll gewirkt. In Grboldehansen (Hannover) ist die Cholera mit einer solchen Wuth ausgebrochen, daß von der ungefähren Einwohner zahl von 2000 Menschen seit etwa 3 Wochen beinahe 300 Men schen daran gestorben sind; ein Verhältniß der Gestorbenen zu der Einwohnerzahl, wie es vielleicht noch in keinem Lande vorge kommen ist. Hamburg, 13. August. Mitten in die dänische Trauer um den Verlust in der Schlacht bei Idstedt ist nun ein festliches Ereigniß gefallen, das wenig geeignet scheint, die Stimmung Kopenhagens freudig emporzuheben. Dänemark nämlich hat seine Lola gefunden. König Friedrich VII. vermählte sich vor einigen Tagen mit Lola Rasmussen, einem Ceitcnstück der Lola Montez. Wie "diese Letztere ist auch sie ehedem eine Tänzerin, wenn auch nur im Corps de Vallet gewesen; doch hat sie früh dieser Laufbahn entsagt und sich in Paris statt zur Künstlerin zur Putzhändlerin ausgebildet. Von da zurückgekehrt, errichtete sie in Kopenhagen das erste elegante und großartige Putzgcschäft, das sie nun verlassen hat, um die rechtmäßige, an die linke Hand getraute Gemahlin des dänischen Regenten zu werden. Was Diesen an sie fesselt, ist mehr als ein Räthsel. Lola Rasmnffen ist weder schön, noch jung, noch geistreich. Sie ist von niederer Herkunft, hat eine schlechte Erziehung gehabt und ist zrühzeitig sehr corpulent geworben. Was ihr nicht abzusprechen sein "dürfte, wird ein sehr munteres, orvinair-geniales Wesen sein, ein Wesen, wie es einst ähnlich an der Gräfin Lichtenau gesunden worden ist. Der dänische Hof ist natürlich über diese illegtimc Verbindung sehr aufgebracht. Aus einem Privatbricfe ersehen wir, daß die ersten Chargen und Damen desselben der Trauung beizuwohnen nur durch die Drohung augenblicklicher Dienstcnt- 'lassnng oder Verbannung vermocht werden konnten. Wie das niedere Volk diese Heirath aufnimmt, wissen wir nicht. Vielleicht daß der Pöbel, der jetzt in Kopenhagen mächtig ist, darin eine Art von Concession erblickt. Thut er Das, so wird er in seinem Ucbcrmuthe gewiß noch weiter gehen und dadurch ohne Zweifel eine Katastrophe beschleunigen, die in ihren Folgen wahrscheinlich nicht weniger wichtig wird als jene, die zu ihrer Zeit in Baiern wegen Lola Montez siattfand. Die Consiitutionelle Zeitung bemerkt: Von politischer Be deutung ist diese Vermählung insofern, als dadurch das Erlöschen des dänischen Königshauses zur Gewißheit gemacht ist. Daher widersetzte sich das Ministerium dieser Vermählung, bis das Lon doner Protokoll unterzeichnet war. Nachdem Dies geschehen, konnte die'Vermahlung auch nur im Interesse Rußlands liegen. Rendsburg, 14. August. Ich glaube, es geht hier auf die Neige. Man spricht von Unterhandlungen, aber auf welcher Basis könnten diese angeknüpft werden? Wenn cs wahr ist, daß Rußland und England diplomatisch intervenircn, so wird es wohl geschehen, um den Krieg im Status guo zu beendigen, und "Schleswig wäre dann verloren. Und wird der Krieg fortge- führt, so ist Schleswig gleichfalls verloren, wir haben nicht die Macht, den weit überlegenen Dänen aus seinen allerwärts ange legten Verschanzungen zu werfen. Gebe man sich doch in dieser Beziehung in Dentschland keiner Täuschung hin: Was noch mehr, wir sind nicht im Stande, den Dänen zu hindern, bei Friedrichstadt über die Eider zu gehen, und Streifkolonnen nach Holstein zu werfen, die das Land brandschatzen und in Schrecken setzen können. Kiel kann der Däne jede Stunde besetzen, ohne daß wir es zu hindern vermögen. Betrachten Eie diese Angabe als eine Mittheilung von Personen, die unsere Verhältnisse genau kennen; es wäre frevclntlich und gefährlich, Dentschland länger in Unwissenheit über unsere Lage zu erhalten. Wir sind keine Freibeuter und verzweifelte Menschen, daß wir uns aufs Ge- rarhewohl gegen die Dänen stürzen sollten. Es wäre gewissen los, so viele Menschenleben und vielleicht das noch von fremden Tyrannen nnbetretenc Holstein auf einen Glücksfall zu setzen. Auch wild unsere Armee nicht von Pessimisten geführt, welche das weitere Vaterland in Verwickelungen und gewaltsame Krisen stürzen möchten. Wir sind redliche Patrioten und werden auS- halten in unserer Position, um Holstein zu erhalten und die deutsche Ehre zu wahren. Mil unserem Fall würde sich Deutsch land ein unverwischbares Brandmal aufdrücken. — 15. August. Faßt man kurz die Ereignisse der letzten 14 Tage auf Seiten beider Heere zusammen, so findet man, daß keins derselben etwas Wichtiges, was auf den Gang des Krieges von entscheidenden Einflüsse sein könnte, unternommen hat. Die Danen haben, dis auf die südlichsten anderthalb Meilen Breite, so ziemlich das ganze Herwgchum Schleswig besitzt, und diese Position- durch die Werke des Dane-! eck und die vielen bei der Stadt Schleswig angelegten Verschanzungen so verstärkt, daß sie von dem an Zahl um 5000 bis 0000 Mann schwächer!» Heere, nur mit äußerstem Verluste und dann doch stets sehr zweifelhaftem Erfolge in ihrer Hauptposttion angegriffen werden können. Das schleswig-holsteinische Heer hat hingegen längs der Eider und Sorge eine solche Position und wird durch Rends burg so gedeckt, baß wiederum die Dänen es nicht anzugreifen wagen. Rendsburg cinnehmcn zu können, glaubt nach den blutigen Erfahrungen bei Idstedt selbst der übermüthigsse dänische Offizier nicht mehr, wie denn überhaupt die dänische Heeres macht gar kein besonderes Verlangen nach einer neuen Schlacht im offnen Felde tragen soll. Uebrigens stehen sich die Vorposten wiederum so dicht wie vor der Schlacht bei Idstedt gegenüber, so daß in wenigen Tagen ein neuer Kampf eintrcten muß. Bei Tönningen — das die Dänen bekanntlich wieder verlassen haben — trennt nur die Eider die Vorposten, obgleich die Dänen an dieser Stelle jedem Angriff auszuweichen scheinen; sie suchen sich mehr im Osten zu conccntriren, so daß sie von Schleswig am Danewerk über Hollingstedt bis Friedrichstadt und Tönningen, so wie bis Eckernförde Meerbusen eine concentrirte Stellung ein nehmen. Besonders bei Eckernförde bilden sie eine kompakte Masse, welche sie durch Verschanzungen zu stärken suchen. Die Bauern der ganzen Umgegend werden zu hohem Tagelohne zu Schanzarbeiten herbeigeschleppt, das Tagelohn müssen die Guts ¬ besitzer den D> ausges U Ztg. nc Mittag der Wii Schlag in die «L plosion, Ein Ha die Sta stern un Stube, würdige ner zerr weggcke Walle n sand, l komme, Bette, i allen Ha Todter. fiel 500 wurde zr haushocl Explosiv! Der Mei bedeuten! men unl kommen. Gl! heute nii dänischen wehr bild mit dcnse! hier zur I sten gesu Sergeant mit 9 Tl bureau, Z Alt Uhr fand um 8." Ul das Dan auf dänis kannt ist, i eine Zeit l Kampfes „Löwe" e Nr. 10 ge ließ mit de