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Md nach csdorf, stähe dcr ück, 1 Uhr El sich- Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. ichcndcm gkcit zur mit 112 abgabt» zur fest. M thun. 2rt und indstücke Röthig, 'ühle. ,anz zur n daher Busch- !. Mit if nicht ations- m g, so S Feld- achtem ui und verden ng — l). lichter. ihrem iegclci in un- NII er er- )urch- d e»t- !hren. enden r, Rediqirt unter Verantwortlichkeit der Venner E. Förster in Pulenit! und Th. A. Hertel In Radeberg. ^Uo. 38. Freitag, den So. September. 1830. - . ..... ---s-s-------------------- - ' Belehrung über die bei dem Herannaheu der asta tischen Cholera empfehlenSwerthen Vorsichts- maaßregeln. (Schluß.) Da die Erscheinungen dcr Cholera sich vorzugsweise in den Verrichtungen der Veidauungswerkzcuge äußern, also' in diesen, wenn auch nicht der Ursprung, doch die hauptsächlichste Ent wickelungsstätte ocr Krankheit gesucht werden muß, so ist aller dings vorzugsweise Rücksicht auf die Nahrungsmittel zü nehmen. Im Allgemeinen halte man sich auch hier an diejenige Kost, welche man bisher als seiner Gesundheit zuträglich befun den hat, vermeide aber jetzt um so sorgfältiger Alles, was bon diesen Genüssen als die Verdauung und Eßlust störend oder überhaupt die Gesundheit, wenn auch nur vorübergehend und im minderen Grade beeinträchtigend, somit als weniger zusagend, erschienen ist. Dagegen wird eine plötzliche Umänderung der bis herigen Kost in eine gänzlich verschiedene, Verminderung dersel ben biS zum Ungenügenden, Entziehung der gewöhnten unschäd lichen Genüsse aus bloßer Befürchtung der herannahendcn Seuche weder nöthig, noch auch rathsam sein, da hierdurch am ersten eine Krankheitsanlage -begründet oder rege gemacht wer den kann. Man befleißige sich in Speise und Trank dcr Mäßigkeit und Nüchternheit, halte sich mehr an einfache, als an zusammen gesetzte Speisen und hüte sich vor dem Genüsse von Vielerlei. Man vermeide alle schlechten, halbverdorbenen Speisen und Getränke, wie angegangenes, riechendes Fleisch, verdorbene Würste, schlecht geräuchertes und schlecht gepökeltes Fleisch, alten scharfen Käse, angegangene, wurmstichige und angcfaulte Früchte, kranke Kartoffeln, verdorbenes, schaalcS und saures Bier. - i Vorsicht ist nöthig bei säureerzeugenden, blähenden, leicht vermehre Darmausleerungen erregenden, schwer verdauliche» Speisen und Getränken; es gilt dies namentlich von rohen säuer lichen Früchten, (Acpfcln, Pflaumen, Birnen, Gurken, Melonen U. a.) Kohl, Kohlrüben, Kraut aller Art, fettem Fleische und fetten Fischen, selten Würsten u. dgl. m. Gekochtes oder gebratenes, nicht zu fettes Fleisch, frische oder trockene Gemäße, gut gepökeltes oder geräuchertes Fleisch nebst gutem, auSgebackencn, lockeren und nicht feuchten Brode Md derartiger Semmel wird als zuträgliche Nahrung angesehen werden müssen. Bei Bier hat man sich an das gehörig auöge- gohrene, weder hefige noch schaale oder sauere zu halten, vor dem Uebermaaße in dem Genüsse dcr starken untcrgährigen Biere sich zu hüten; von Wein sind die nicht sauren, rochen, her ben die geeignetsten. Thee, Kaffee, Kakao und Chocolade wer den nach zusagender Gewohnheit fortzugenießen sein, während bei Genuß von Milch und von Buttermilch Vorsicht erfordert und wenigstens von denen zu unterlassen ist, welche zu Durch, fällen nach dem Genüsse dieser Dinge geneigt sind. Branntwein ist am meisten geeignet, die Verdauung zu schwächen und somit Gelegenheit zum Ausbruäw der Krankheit zu geben; die an den selben Gewöhnten haben sich dessen nur in großer Mäßigkeiten zu bedienen. ' Die Lebensweise überhaupt hat sich Mäßigkeit in jeder Hinsicht zum unverbrüchlichsten Gesetze zu machen, damit alle Schwächung an Geist und Körper vermieden werde und somit eine Hauptquelle von Krankheiten ungeöffnet bleibe. Daher imd nicht nur Ausschweifungen und erschöpfende Genüsse aller Art gewissenhaft zu vermeiden, sondern auch solche körperliche Anstrengungen und Gcistesaufregungen, welche die Kräfie über die Maaßen aufrciben. Unentbehrlich ist die gehörige und regelmäßige Nachtruhe und dcr Schlaf; das Durchwachen der Nächte unter Arbeiten, rauschenden oder geistig aufregenden Vergnügungen oder Schwel gereien, ist in hohem Grade nachthcilig und schwächend, wie denn ans der anderen Seite Müssiggang und allzulanger Schlaf nicht minder die Kräfte dcö Körpers abspanncn und zum Widerstande gegen die eindringende Krankheit unfähig machen. Dagegen ist die für den Körper so nolhwcndige, an keinem Tage zu versäumende Bewegung in freier Lust, als em wichtiges Beförderung^- und Erkaltungsmittel der Gesundheit zu betrach, ten, da dieselbe, sobald sie den Körper nicht erschöpft, denselben wie überhaupt, so apch insbesondere zur Abwehr von Krankhei ten in vorzüglichem Grade kräftigt. Nichts mehr aber kann eine Anlade zu einer scuchenartigen Krankheit begründen und dem Ausbruche derselben entgegenfüh- ren, als hie vorzeitige, unnöthige Furcht vor derselben. Denn eine, solche übertriebene Aengstlichkeit raubt den LcbcnSmutb, untergräbt die körperliche und geistige Gesundheit und macht für die befürchtete Krankheit empfänglicher. Auch veranlaßt sie wohl zu einer gewqltsamen plötzlichen Umänderung der Lebens-