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>K ochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirr unter Verantwortlichkeit der Vernier E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. ^O. 33. Freitag, den 16. Augnst. 18S«. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. »»-»viiuiiier»»«»«. — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werde», und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens, tigs Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Montags Nachmitt. abzugebe» sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus, g'ber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhay» der Buchbinder Hohlseldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Pirna, 5. Aug. Ein heute Morgen auf dem Dampfschiff Fahrend^r-war ruhig auf seinem Sessel eingeschlafen. Das Gal ler, welches den Ein und Ausgang schützt, mag nicht sorgfältig verschlossen sein, giebt dem Druck des Schlafenden nach, der Rei sende stürzt oberhalb Pirna rückwärts sammt seinem Sessel in die Fluchen und alle Rettungsversuche waren vergeblich. Von der Elster, 6. August. Im nahen Altenburg wer den wir nächsten Monat das Schauspiel eines politischen Mon- sierprocesscs haben. Diejenigen Altenburger, die sich am Dres dener Maiaufstandc betheiligten, werden vor den Geschwornen stehen und der Aufstand selbst also öffentlich besprochen werden. Unter den Vertheidigern der Angeklagten werden sich auch einige berühmte sächsische Advokaten befinden, deren Zulassung als Vertheidiger nach der altenburgischen Verfassung gestattet ist. Karlsruhe, 5. Auausi. Das Andringcn von Oesterreich in Bezug auf eine Milbesetzung in der Festung Rastatt wird immer ungestümer: allein da nach den Vertragen nun einmal Baden die ganze Besatzung (mit Ausnahme einer österreichischen Pioniereompagnie) in Friedenszeiten zu stellen hat, so werden die Ansprüche Oesterreichs keinen Erfolg haben, um so weniger, wenn man sich daran erinnert, daß Oesterreich auf vielfältigen Wunsch im Jahre 1848 und 1849 nicht einmal ein Regiment nach Rastatt rücken ließ, welches jedenfalls hingercicht hätte, unsere unselige Revolution, die sich auf Rastatt stützte, im Keime zu ersticken. Hamburg, 7. August. Täglich sicht man jetzt frisch an- gekommcne deutsche Militärs aus allen deutschen Staaten in Altona; speciell erwähnen wollen wir 100 würtembcrgische Soldaten, die in ihrer Heimath ausgedient und am 5. August die Fahrt nach Rendsburg gemacht haben; andere 60 folgten Tages darauf. — 8. August. Gestern kamen Offiziere aus Braunschweig, Baiern, Preußen und Baden, nebst einer Anzahl von Unteroffi zieren und Soldaten aus Preußen auf dem Wege nach Rends burg hier durch. Aus Breslau sind am 8. Augnst 30 und aus Frankfurt a. M. an demselben Tage 50 gediente Soldaten nach Schleswig abgegangen. — Aus Parchim in Mecklenburg wurde nach Kiel geschrieben, daß mehrere mecklenburgische Gutsinspectoren sich entschlossen haben, mit Arbeitsleuten nach Holstein zu gehen, um bei den ländlichen Arbeiten auf größern Gütern zu' helfen. Diese Art der Unterstützung ist so noth wendig wie jede andere, da die waffenfähige Mannschaft in den Kampf gezogen ist. Ans Schleswig, 5. August. ES sind bereits an 80 Offi ziere bis heute im Hauptquartier eingetroffen, womit die Zahl der in der Schlacht bei Idstedt gctödteten und verwundeten so ziemlich ersetzt ist; doch fehlen noch außer diesen welche, die jedoch allem Anjchein nach auch in einigen Tagen eintreffen werde». Altona, 6. August. Gestern Abend brachte man in Rendsburg wiederum 16 Dänen als Gefangene ein, welche die Unsrigen in der Gegend von Großsolt gemacht hatten. — Der Strom von Freiwilligen ist über alle Erwartung groß; heute Nacht brachte das londoner Dampfschiff 28 Deutsche auS Lon- don, mit dem heutigen Morgenzuge gingen Offiziere und Unter offiziere aus Frankfurt, Nassau und Preußen in größerer Zahl nach Rendsburg. — Aus Kopenhagen sind die letzten Bataillone ausgerückt, daö 7. Jnfanteriebataillon und das 2. Jägcrkorps. Die gejammte dänische Armee ist nun im Felde, nnd zwar 34 Bataillone Infanterie, 5 JägerkorpS, 6 Reservebataillone und 5 Verstärkungsbataillone, 3 Reservejägexkorps und 2 Verstärk- ungskorpö, 12 Batterien, 4Dragonerrcgimenter und 1 Regiment Husaren, im Ganzen also 44,000 Man». — In Rendsburg ist ein Landmann aus der Gegend von Tondcrn eingebracht, welcher außer vielen andern Miffcthaten gestanden, daß er im Jahre 1848 den Dänen die Stellung unserer Truppen bei Bau ver lachen habe. Rendsburg, 7, August. Heute Vormittags um 11 Uhr