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ipfehle ick 1 bis 3 stauratcur Dresden. ?rgr., 0 Ngr. ridt ^ten Ta- Bcwoh- ssne süße egleiten! ssträger. tr. altes uantität ^ualitä^ ).tch. )s. mann rauft. Arsch, SRö- Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Rediqirr unter Derankwsrtlicbkeis der Mricaer E. Förster i» PuISM und Th. A. Hertel in Radeberg. W ^8. F r e i L a g, den 12. Juli. 18ÄO« Diese Zeitschrift erscheint ftden Freitag in einem ganzen Bvgcn und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. or»enumer«i,ao. — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mir 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Montags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhay» der Buchbinder Hohlfcldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. " ' Dresden, 8. Juli. Die Breslauer Zeitung brachte vor einigen Lagen eine Correspondenz aus Dresden, worin erzählt war, daß Rockel unter der Bedingung, daß man ihn nicht mit den gewöhnlichen Zuchchausarbeilen beschäftige und ihm sonst einige Eileichterugcn gewähre, wichtige Entdeckungen gemacht und daß man in Folge davon einen Koffer Bakunins im Reuß- ichen Garten allhier ausgegraben habe, der Letzteren — nament lich Oesterreich gegenüber — schwer compromittirt. So ungc- jähr war der Inhalt, woran dann noch ein bitterer Tadel Rockels über den Aerrath an seinem Gastfreund geknüpft war. Nun ist Rockel gewiß der Allerletzte, den wir jemals in Schutz nehmen oder verlheidigen werden; aber der Wahrheit sind wir doch folgende Berichtigung schuldig. Noch ehe Röckel nach Waldheim abgeführt wurde, hatte, in Folge einer Requisition der Prager Untersuchungscommissiou, eine Vernehmung desselben stattgesunden, worin er mehrere, von ihm früher in Abrede ge stellte Lhaflachen zugestanden hatte, z. B. daß er allerdings mit Baiumn, welcher vor den Maiereignissen umer ftemdem Namen im R.ußischen Garten gewohnt habe, Verkehr gehabt u. s. w. In Folge dessen hatte das Gericht, ganz aus eigener Bewegung, dort Aussuchung gehalten und allerdings noch einen Koffer mit Wäsche Bakunins und Briefmappen vorgesunden. In letzteren war aber nichts als weißes Papier gewesen und es hatte sich ans den Aussagen des Wirths ergeben, daß während der Mai tage alle beschriebenen Papiere von zwei Herren aus Altstadt ab geholt worden seien. — Dagegen ist es gegründet, daß Röckel und Heubner m Waldheim eine sehr gute Behandlung genießen, daß sie ihre gewöhnliche Kleidung behalten, sich kleine Bedürf nisse, an die sie gewöhnt sind, verschaffen und literarisch sich be schäftigen dürfen. Diese Auszeichnung (denn eine solche ist es!) ist aber nicht Folge einer Verräthcrci, sondern sie ist ein Humani- lälsact un,erer Regierung, dem wir hierdurch gcrn und freudig Anerkennung zollen. Dresden, 9. Juli. Heute Vormittag fand die Weihe dcS Denkmals statt, welches auf dem Neustädter Kirchhofe den im Mai gefallene» preuß. n. sächs. Kriegern von ihren Kameraden errichtet worden ist. Es ist ein einfacher Obelisk aus Porphyr, der auf seinen 4 Seiten die Namen der 36 Gefallenen und unten am Würfel die Worte enthalt: „Vereint und treu bis in den Tod bei gutem Kampf für König und Gesetz. Dresden, 3. — 9. Mai 1849." Zur festlichen Einweihung war schon gestern eine Deputation des Alcxanderregimcnts, den nm die Bekämpfung des Aufruhrs hochverdienten Graf v. Waldersee au der Spitze, aus Berlin hier eingetroffen. Um 10 Uhr versammelten sich Re präsentanten aller sächs. Truppenkörper auf gedachtem Kirchhofe, woselbst sich auch die Mitglieder des Ministeriums und der ober» königl. Behörden, das diplomatische Eorps, die Generalität und die schon erwähnte preuß. Deputation nebst andern Eiugeladeneu einfanden. Gegen ) l 1 Uhr traf Se. Majestät der König, Se» königliche Hoheit Prinz Johann und Se. königliche Hoheit Prinz Albert rin und es begann nun die Feier mit Absingung eines ei gens dazu gedichteten Chorals. Hierauf hielt Oberst v. Friede rici eine angemessene und kräftige Rede, worin er mit warmen Worten der „treuen Soldaten zweier Fürsten" gedachte, „ die für eine grofe Sache freudig die Hand sich reichten." Dieses Denk mal möge der Nachwelt Kunde bringen von ihrer unerschütterli chen Hingebung, es möge aber auch die Nachwelt mahnen an gleiche Pflicht und gleiche Treue. Nach ihm nahm der Garni- sonsgeistliche Diacouus Thcnins das Wort, indem er einen Blick auf jene Zeit warf, die auch so manchen wahren Freund des deutschen Vaterlandes zu sträflichem Handeln hingerissen. Stehe — führ er dann fort —stehe Denkmal als ein Herold lodcsmulh- igcr Treue, woran die Nachwelt sich starke; stehe als ein ira,tiger Zeuge, daß die Gesinnung Derer, welche Ordnung und Recht nicht mit Füßen treten lassen wollen, auch unter uns lebte, siehe als ein ernster Mahner an die Zeit, der das traurige Vorrecht ge- worden, solche Deukmale zu errichten, auf daß wir inne tperden.