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- ven,o rei, ist sofort und dao Wochenblatt für m o^mi- gen, der i d. Bls. ute Em- »er Expe- egangen, nmt eine pte, ster. Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Rediqirt unter Verantwortlichkeit der Venner E. Förster in Pulenitz und Th. A. Hertel in Radeberg. M«. 20. Freitag, den 17. Mai. 1830. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. pr«ei>um«>r»nao. — Bestell ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Montags Nachmilt, abzugeben sind, nehmen in Pulsnitz und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. in Lotz- lerkauft n dieses ipeier- ustus- Iuli uuen. Zeitereignisse. Dresden, 9. Mai. Mit der Reaction zieht auch bei uns der Aberglaube ein. Gestern Abend hatten sich Hunderte von Menschen versammelt, um es in einem Hanse der Annengasse (Nr. 9) — spuken zu hören. In diesem Hause soll es nämlich poltern und mit Steinen werfen, oder — um mich eines ächt Dresdner Ausdrucks zu bedienen — schecchcn (scheuchen). — Vergebens bemühten sich Polizei und Militär des Polterers hab haft zu werden, alle Winkel wurden durchsucht aber es sand sich Niemand. Da dieses Haus dasjenige ist, welches nie- dcrgcrissen werden muß, wenn die dahinter befindliche Röhrhofs gasse einen Ausgang gewinnen soll: so vcrmuthet man, daß in der Erreichung jenes Zweckes — der Teufel zu suchen sei. Berlin, 11. Mai. Nur 3 Fürsten der Union betheiligen sich nicht persönlich an dein Congresse (Hessen-Darmstadt, Nassau, Lippe-Detmold), ihre Stimmen haben sie aber Andern zur Führ» nng übergeben. Es herrscht der beste Geist unter den versam melten Unionsfüesten, und namentlich wird Preußens Protest ge gen Oesterreichs versuchte Restauration der Bundesversammlung und Usurpirung des Prasidialrechts, sowie die Verwahrung, als ob irgend welche rechtliche Consequenzcn für die Nichttheilnahme an dem Congresse in Frankfurt gezogen werden könnten, allgemein von derselben gebilligt. Die in Frankfurt Versammelten wer den nur für sich Einrichtungen vereinbaren können, keine im Na men des Bundes beschließen. So viel steht heute schon fest: Die Unionöregierung wird eingesetzt, die aus der Revision hcrvorge- gangcnc Verfassung gut geheißen, doch ist noch die Frage zu cnt- ichcidcn, ob sie als abgeschlossen betrachtet werden solle? Letzte res sucht hauptsächlich der Kurfürst von Hessen zu hintertreiben, der zugleich die Stimme Darmstadts führt. — Sehr auffällig ist, daß der russische Gesandte v.Meyendorff heute den Unionsfürstcn einen großen Ball giebt. Cs soll überhaupt der Wind aus Ruß land jetzt nicht mehr allzu österreichisch blasen. — In der zwischen den Ministern der Uuionsfürste», dem Vorsitzenden des Verwalt ungsrathcs und dem preußischen Ministerium stattgefundenne Coufcrenz hat Preußen die Erklärung abgegeben, daß es die vom Erfurter Parlament revidirte Reichsverfassung ohne Modifikati onen annehme, weil es überzeugt sei, daß diefe Revision Verbes serungen im konservativen Sinne enthalte. Die übrigen Unions- siaaten sind mit derselben unumwundenen Erklärung gefolgt. Baven und Schaumburg-Lippe sollen einstweilen aus formellen Gründen ihre definitive Erklärung sich Vorbehalten haben, ohne sich jedoch damit vom Beitritt der klebrigen auszuschließen. Nur Kurheffen hat gar keine Erklärung abgegeben. Wie wir verneh men, wird es sich in den nächsten Sitzungen um die Constituirung der definitiven Unionsgewalt handeln. — Als ein, freilich auch in sonst unterrichteten Kreisen verbreitetes Gerücht, theile ich Ihnen mit, daß eine baldige Wiedereröffnung des Parlamentes durch den König in Person bevorsteht. Schleswig, 6. Mai. Aus Husum ist uns so eben die Nachricht zugegangen, daß Briefe, welche an die Herren von Knup und Thomsen abgesendet worden, nicht augelangt sind. Eme Deputation begab sich zur Constatirung der Thatsachcn so fort zu dem dorr von der Landesverwaltung eingesetzten Postmei ster Lipper. Dieser, betreten über die Frage, weshalb die an jene Herren übersendeten Briefe nicht abgeliefert wären, gestand nach einiger Zögerung die Zurückhaltung auf Befehl des octroyirtcn Davids; dieser eben so betreten, entschuldigte sich mit der Ordre der Laudesverwaltung, die Briefe an dieselbe einzusenden. Co weit ist cS gekommen! Der dort commandirende preußische Offizier, Hr. v. Knoblauch, hat sich von der Instruction, welche die Landesverwaltung dem Davids crtheilt hat, überzeugt und das Factum constatirt, daß auf diefe Weise jetzt 11, schreibe elf Briefe dort unterschlagen und an die Landesverwaltung cingesen- det worden sind. Frankfurt, 10. Mai. Heute Nachmittag 1 Uhr ward der von Oesterreich ausgeschriebene Kongreß im Vorzimmer des Sitz- ungslvcalcv .et Trmd.^palaie eröffnet. Eingefünden hatten sich ther