Volltext Seite (XML)
n, wS 3 ilhr ischner. > nntag c, an einem oducirten, ... e. enhauer. Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Rrdioin unter Verantwortlichkeit Ler Verübe- E. Former m ^ulenist und Th. Tt- Hertel in Radeberg. IVO. 19. Freitag, dm 10. Mai. 1850» i-r-i ni'g. ).tch. ldat rein oou hier, iiigarten oh Rich- achcr in n ailhier Lotzdorf lkartini. Ise. Zeilereignisse. Dresden, 3. Mai. (Die Maiuntersuchung.) Adv. v. Boleuz in Radeberg ist wegen seiner Betheiligung an den Maier eignissen zu 8-jähriger Zuchthaw, rase "<- Grabes verurtheilt- In Mittweida sind die Advokaten Bernhard (früher Abgeord. neter) und Pohland noch in Hast, auch gegen vier Andere wird die Untersuchung noch fortgcstellt, alle Uebrigcn dagegen sind be gnadigt. In Oschatz, wo sich Stadtrath und Stadtverordnete blos zu großer Nachgiebigkeit gegen das stürmische Andringcn Einzelner schuldig machten, ist — wie zu erwarten war — voll ständige Begnadigung eingetreten In Wolkenstein ist das Abo litionsgesuch les Iustizamtmann Hitzschold abgeschlagen, derselbe vielmehr — dem Leinehmen nach — wieder verhaftet worocn. Was Dresden betrifft, so ist Hauptmann v. Rohrscheidt, welcher bekanntlich durch zwei Erkenntnisse zum Tode vcrurtheilt war, nunmehr zu 15jähriger Festungsstrafe ersten Grades begnadigt und ihm zugleich der Offizierscharakter entzogen worden. Mor gen wird er auf den Königstein abgcführt. Zugleich die Bemerk ung, daß die Uebrigen begnadigten Soldaten (unter Andern Kor poral Schwarz zu 20 Jahren Zuchthaus ersten Grades) in den nächsten Tagen nach ihren neuen Bestimmungsorten (Waldheim n.) abgcliefert werden. Dem Barrikadcnmädchen, Pauline Wun derlich , durch erstes Erkenntniß zu lebenslänglichem Zuchthause verurtheilt, ist durch Urtheil zweiter Instanz diese Strafe auf zehn - Jahre Zuchthaus ersten Grades herabgesetzt worden. — 3. Mai. Außer der schon neulich von uns erwähnten Hustfahrt, fanden zu Ehren der hohen Neuvermählten noch 2 Balle beim sardinische» Gesandten und beim Minister des Aus wärtigen Statt. Hinsichtlich des letzter» läßt die deutsche Zei tung die malitiöse Bemerkung fallen, daß man unter den anwe senden Diplomaten darüben einverstanden gewesen, daß die Lei stungen des Herrn von Beust als Festordner seine Erfolge in der Politik bei Weitem überträfen. — 4. Mai. Die gegen Heubner, Bakunin und Nöckel i gefällten Todesurtheile sind vom Qberappcllationsgcricht bestä tigt und den Angeklagten die Erkenntnisse des letztgenannten höch sten Gerichtshofes am 2. d. M. auf dem Königstein bekannt gemacht worden. Berlin, 29. April. Sowohl die österreichischen als die ch. Kirsch. russischen Truppen ziehen sich — wie ich höre — von unsern Grenzen wieder in das Innere ihrer resp. Staaten zurück. Diese — etwas auffallende — Erscheinung wird in den hiesigen Krei sen verschieden beurthcilt; Viele bringen sie mit der Beendigung deutliche Gerüchte für den deutschen Bundesstaat, die ich Ihnen eben nur als solche mitthcile. Ein Gerücht spricht von einer Reise des Herrn v. Radowitz an die böhmische Grenze und einer dort zwischen diesem Herrn und dem F.-M.-L. Frhrn. v. Heß stattfindcnden Conferenz. — Daß auch die Reise des Kaisers von Rußland nach Warschau, wo ihn der Kronprinz von Wür- temberg und Prinz Friedrich von Hessen erwarten werden, nicht ohne Einfluß auf die Entwickelung der deutschen Angelegenheiten bleiben wird, darf angenommen werden. Herr v. Rochow, der diesseitige Gesandte in Petersburg, wird sich ebenfalls nach Warschau begeven. Ob auch der französische und österreichische Gesandte ist noch zweifelhaft. Preußischerseits dürfte Prinz Karl, wenn nicht der Prinz von Prenßen von seinen militärischen Geschäften am Rhein frei würde, seinen Schwager in Warschau besuchen und dort im Auftrage seines königl. Bruders in Betreff der deutschen Angelegenheiten Vorstellungen machen. — Viel Viel wird setzt abermals auf den Congreß in Gotha aukommen. Möge Preußen bedenken, daß cs um alle seine Erfolge kommt, wenn es länger zaudert, langer auf Vorspiegelungen hört, deren Zweck ist, nichts zu wollen. Seine Bundesgenoss n fangen an, die Begeisterung zu verlieren, und die Völker werden gleichgültig gegen cm Gut, daö ihnen durch die Diplomaten verleidet worden ist. Preußen mag Zusehen, daß es das Werk, dem es seine Kraft geweihr, nicht Gleichgültigen übergebe. Es wäre verfehlt! — 1. Mai. Die hier befindlichen Reservisten des Garde- eorps waren,gestern zu einer Controlversammlung berufen, bei welcher Gelegenheit ihnen eröffnet wurde, daß für den möglichen Fai! einer baldigen Mobilmachung ihre zurückbleibenden Frauen 2 THIr. und ihre Kmder 15 Sgr. monatliche Unterstützung im UnvermögenSfill erhalten würden. — Mit Recht betrachtet man es jetzt als Hauptfrage, in welchem Zeiträume die Wiedereinbe- rusung des Parlaments in Erfurt bcvorstehe. Die Verlängerung des Interims, freilich unter den jetzigen Verhältnissen das Beste, der „Schluß" des Parlaments, da nur eine „Vertagung" erwar tet war, haben Besorgnisse erregt, die nur durch die bestimmtesten Versicherungen, daß die Wiedereröffnung des Parlaments in sehr kurzer Zeit stattfindeu solle, gemildert werden. In der That lie gen die Dinge jetzt so, daß die preußische Regierung zunächst die Verständigung mir Oesterreich über den weitern Bund herbeifüh ren wird. Daß hier die gegenseitigen Beziehungen sich merklich gebessert haben, darf angenommen werden. Man wird deshalb auch diesseits bemüht sein, die neuen Verhandlungen über die Ge staltung des weitern Bundes zu einem Resultate zu führen, das