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I Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigier von den verantwortlichen Rcdacteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlaa von E. Förster in Pulsnik und LH. A. Hertel in Radeberg. UO. IN. Freitag, den v. Mai, 18ÄN. Zeitereignisse. Dresden, 3. Mai. (Dr. I.) Seine Majestät der König ha lben allergnädigst geruhet, unterm heutigen Tage an die StaalS- I Minister v Zschinsky, Freiherrn von Beust und General leutnant Radenhorst nachstehende Handschreiben zu erlassen: I Lieber Minister AchinSky! Die Wiederkehr des dritten Mai's erinnert mich abermals an Iden wichtigen und segensreichen Entschluß welchen mein verewigter I Bruder vor nunmehr sieben Jahren an diesem Tage gefaßt hat. Wie könnte ich aber bei dieser Erinnerung jener Männer vcr- Igesscn, die bei so entscheidendem Schritte ihm treu zur Seite stan- Iden! Wie könnte ich namentlich Ihrer nicht gedenken, der in jener I vcrhangnißvollen Stunde in den Rath der Krone eintrat und die I Verantwortlichkeit der zu ergreifenden ernsten Maßregeln übernahm! I Ganz im Sinne des Verewigten, der die Erinnerung an jenen I geleisteten großen Dienst stets treu im Herzen bewahrt hat, glaube I ich daher zu handeln, wenn ich Ihnen in Anerkenntniß desselben leine besondere Auszeichnung zu Theil werden lasse. Ich habe I Ihnen daher unter dem heutigen Tage den erblichen Adclstand l und das beifolgende, zugleich auf Ihre vielfach nützliche Wirk- Isamkeit im Staatsdienste deutende Wappen verliehen und glaube I hiermit um so mehr das Rechte getroffen zu haben,'als sich in I jener aufopfernden Hingebung an den angestammten König Jh- IrcrseitS eine wahrhaft Adelige Gesinnung kund gegeben hat. Ich verbleibe stets Dresden, Jhp wohlgeneigter am 3. Mai 1856. Johann. I Lieber Minister Freiherr von Beust! I Indem ich Ihnen beifolgend die Insignien meines Hausordens Iber Rautenkrone übersende, habe ich nicht umsonst den heutigen Tag gewählt, um Ihnen diese Auszeichnung zu verleihen. Es sind heute sieben Jahre, daß mein sceliger Bruder in schwerer Zeit durch einen muthvollen und entscheidenden Entschluß den Sturm beschwor, welcher Sachsen an den Rand dcö Verderbens ge bracht halte. In jener verhängnißvollcn Stunde standen Sie ihm treu zur Seile, erkannten klar und fest, was das unzertrennliche Wohl deS Königs und Vaterlandes erheischte und übernahmen mit Ihren College» die Verantwortlichkeit des damals so vielfach angefoch tenen Schrilles, den der Erfolg so glanzend bewährt hat. .Oft gedachte mein sceliger Bruder mit Dank jener Männer, die in je ¬ nem entscheidenden Augenblicke mit ihm zusammen gewirkt hatten und ich glaube daher ganz in seinem Sinne zu handeln, wenn ich denselben heute ein besonderes Anerkenntniß zu Theil werden lasse. Während ich Ihren College» eine Auszeichnung anderer Art verleihe, habe ich für Sie die Ertheilung des .' rdens ge' wählt und will dadurch zugleich ein Zeichen geb. , wie sehr ich Ihre vorzügliche, auch in weitern Kreisen anerkannte Leitung der auswärtigen Angelegenheiten Sachsens zu schätzen weiß. Ich verbleibe stets Dresden, Ihr wohlgeneigter am 3. Mai 1856. Johann. Lieber Generalleutnant Rabenhorst! Der heutige Tag erinnert mich an eine der schwersten Stun den in dem Leben meines verewigten Bruders, die eben durch den gefaßten ehrenhaften Mannlicken und Königlichen Entschluß eins der schönsten Blätter in seiner Regentenlaufbahn bildet. Er mahnt mich aber zugleich an die Pflicht der Dankbarkeit für jene Männer, welche in so verhängnißvoller Stunde mit Rath und That ihm zur Seite standen. , Ihnen, lieber General, fiel außer der Theilnahme an dem wichtigen und einflußreichen Entschlusse selbst auch ins Besondere die energische und umsichtige Ausführung desselben anheim. iUnd wie Sie diese Aufgabe gelöst haben, daS sieht unauslöschlich in der Geschichte des Vaterlandes und der Geschichte Pes sächsischen HeereS geschrieben. Ich glaube daher ganz der Absicht meines secligen Bruders zu entsprechen, wenn ich Ihnen am heutigen Tage für so Ritter- liehe Handlungsweise den erblichen Adelsstand, nebst dem beifol genden auf jene Begebenheit deutenden Wappen, verleihe. Ich verbleibe stets Dresden, Ihr wohlgeneigter am 3. Mai 1856. Johann. Dresden, 3. Mai. (Dr. I) Wir haben oben im amtliche» Theile unsers Blattes die hohen Auszeichnungen veröffentlicht, welche durch die Huld und Gnade Sr. Majestät des Königs mittelst allerhöchster Handschreiben vom heutigen Tage Ihren Exccllenzen den Herren Staatsministern vr. v. ZschinSky, Freih. v. Beust und Generalleutnant v. Rabenhorst zu Theil geworden find. In Nachstehendem geben wir noch einige erläuternde No tizen über die Wappen, welche den in den erblichen Adelstand er hobenen beidm Herre« StaatSminister» von Sr. Königlichen