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> 9 Uhr Zahlung an de», ohnweit 6. gnie. sotten Urberge n. Ip uf der ;cnge- ntlichen bn. -ulSnitz um, ein er, eine Hüber estehen- ach mit Örtchen, ispruch eistcr. »N- wozu ;r. nbvra. eliai. b. Wochenblatt für / Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von de» verantwortlichen Redacteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlaq von E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. H«. ZO. Freitag, den I«. Mai, , 18ZV. . — . . Zeitereignisse. Dresden, 13. Mai. (D. I.) Ueber das Brandunglück, welches am 9.u. 10. Mai die voigtländischen Städte Schöneck und Lengenfeld betroffen, liegen auch heute noch keine ausführ lichen Nachrichten vor. Das arme Städtchen Schöneck soll bis auf 9 Hauser, unter denen sich das Eerichtögebäude befindet, ab gebrannt sein. Nach dem von dem dortigen Comite erlassenen „Hilferuf" sind an 150 Wohnungen, ohne die Nebengebäude, zerstört, gegen 2000 Unglückliche irren ohne Obdach umher, die Meisten haben Nichts oder nur Wenig gerettet. Auch die Kirche, sowie die Schulen liegen in Asche. — In Lengenfeld sind mehr als 100 Gebäude (60 Katasternummern), darunter die Kirche, die Schule und mehrere öffentliche Gebäude, ein Raub der Flammen geworden. Die Noth ist an beiden Orten sehr groß. — In der Nacht zum 10. Mai ist übrigens auch in Plauen in'einem Hause ein Brandstiftungsvcrsuch gemacht, aber noch rechtzeitig entdeckt und vereitelt worden. Radeburg, 10. Mai. In Nieder-Rödern ist heute Nachmittags in der 3. Stunde das Haus der Juliane Herzog abgebrannt. Zu beklagen ist, daß bei dem Brande dieses winzi gen Gebäudes drei Menschenleben gefährdet worden sind, indem drei Frauen dabei so bedeutende Brandwunden erlitten haben, daß an deren Aufkommen gezweifelt wird; die Besitzerin des Häuschens ist in die Röder gesprungen, um ihre brennenden Kleider zu löschen. — Diese drei Frauen sind bereits gestorben. Es waren die Besitzerin des Häuschens, ihre Mutter und ihre Schwester. Die selben hatten sich mit Rettung der Betten u. s. w. beschäftigt, noch im Hause befunden, als das herabstürzendc brennende Strohdach ihnen den Ausweg versperrte; sie versuchten sich durch dasselbe einen Weg zu bahnen, wobei ihre Kleider in Brand ge- rietheN und ihnen, ehe Hilfe möglich war, im eigentlichsten Sinne des Wortes auf dem Leibe total abbrannten. Das Feuer soll von einem fünfjährigen Knaben durch Streichzündhölzchen ver anlaßt worden sein. Annaberg, 28. April. Vorigen Freitag erkrankte in den Abendstunden das fämmtlichc Gesinde auf dem, eine Stunde von hier entfernt liegenden Rittergute Naundorf. Bald zeigten sich an den erkrankten sechs Personen Symptome von Vergiftung, und zwar infolge des Genusses von Brod. Eine deshalb ange stellte Untersuchung ließ das Vorhandensein von sogenanntem Mutterkorn wahrnchmen. ' Bro" .V7 m ch bläuliche Farbe gezeigt haben. Ein Knecm aus Gcy^ro.orf, namens Langhammer, den man wegen der Nahe seines Wohnorts, noch am Freilag Abend dahin zu seiner Familie gebracht hatte, starb noch in derselben Nacht. Die übrigen fünf Personen befinden sich zur Zeit in ärztlicher Behandlung. Frankfurt, 7. Mai. (O. I.) Im Laufe voriger Woche begab sich wieder eine gemischte österreichische Commission im Auftrage der österreichischen Regierung nach dem benachbarten Offenbach, um neue Erhebungen bezüglich des rathselhaften Mädchens vorzunehmcn, welches nach einer langjährigen unter irdischen Haft plötzlich als Heimathlofe einige Stunden von hier gefunden wurde und sich seitdem in Offenbach aufhält. Da die Spuren des düstern Geheimnisses auf Ungarn hinleiten, so be treibt die österreichische Regierung die Nachforschungen auf das Eifrigste. Paris, 29. April. Der heutige „Moniteur" veröffentlicht den Text des Friedcnstraclates und drei zu demselben gehörige Annexe. Der wesentlichste Inhalt der letztem ist folgender: 1) Bezüglich der Bestimmungen über die Schließung der Meer engen gestattet die Pforte den Eintritt leichter Schiffe für die Station an den Donaumündungcn. 2) In Vetröff der Neu- tralisirung des schwarzen MeereS haben Rußland und die Türkei sich verpflichtet, jederscits höchstens 4 Dampfer von 200 Tonnen und 6 von 800 Tonnen zu halten. 3) Rußland verspricht, nie mals wederMilitair- noch Schiffsetablissements auf den Alands- inseln zu errichten. Konstantinopel, 24. April. In Trapezunt sind Christen zum ersten Male als Zeugen bez einem türkischen Gerichte zuge- lassen worden. Aus Jerusalem bringt die „Pr. Corresp." noch folgende Ein- zelnhcitcn über die Vorgänge in Naplus: Die fanatisirten türkischen Pöbelhaufen erstürmten das Haus des französischen - Agenten, rissen den Flaggenmast nieder, traten die Flagge, welche dem Napoleonischen Prinzen zu Ehren aufgezogen war, in den Koth, plünderten das Haus und zerstörten, was zu zerstören war. Von da zogen sie nach dem Hause des englischen Correspondenten,- eines angesehenen griechischen und protestantischen Kaufmanns. Zum Glück war dieser mit dem Bischof Gobat zwei Tage vorher nach Nazareth verreist; indessen wurde sein Haus ausgeplündert, seine Frau und Diener gräßlich mißhandelt und der Kaufmann