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388 einen achten mißlungenen Versuch gemacht haben, sich der nächst Ginkgewo gelegenen walachischcn Donaninsel zu bemächtigen. Eine gütuntcrhaltene Kanonade der russischen Ctrandbattericn ge nügte diesmal, sie jum Rückzüge zu nöthigen. — Der siebente mißlungene Versuch der Türken, die Insel Mokan zu nehmen, hat am 21. stattgcfnnden. Die Russen mußten diesmal zwei mal angreifen und es blieben die Türken über Nacht auf der Jrscl. Am 22. kamen die Russen, gedeckt vom eigenen Feuer, mit Schiffen gegen die Insel, worauf sich die Türken zurückzogen. Die Kanonade war sehr heftig. — Briefe vom 22. lassen kei nen Zweifel mehr darüber, daß die Osten-Sacken'sche 3. Armee korps vor 15 bis 20 Tagen in der Walachei nicht eintreffen werde. Der größte Theil der russischen Trupen, die bei Olte- nitza standen, ist nach der kleinen Walachei dirigirt worden. — Am 20. Nov. standen in und bei Bukarest 180 Wagen mit Brückcncquipagen; ebenso viele dürften bereits nach der Donau passirt sein. Man glaubt nicht, daß die Russen über die Donau gehen werden und scheinen die Brückenequipagcn sämmtlich für die Gegenden nächst Hirsowa bestimmt zu sein, wo Brücken über die vielen Donauarme nothwendig sind, um den Donauübergang der' Türken zu verhindern, ohne das eigentliche jenseitige Ufer zu passiren. Wien, 1. Dcccmber. Nach heute — zum Theile auf te legraphischen Wege — hier cingetroffenen übereinstimmenden Be richten auS Odessa vom 25. und Bukarest vom 29. Novem ber hatte die im schwarzen Meere kreuzende russische IDampffre- gatte „Wladimir" den mit 10 Kanonen armirten egyptischen Kriegsdampfer „Bervaß Bachri" nach hartnäckigem Widerstande genommen; sodann das russische Dampfschiff „Beffarabia" ein türkisches Passagierdampfboot, welches eine Ladung araischen Kupfers an Bord Katte gebracht. Beide Priesen wurden nach Scbastopcl gebracht. Nußlan-s Industrie nach Tengoborski. (Schluß) Unsere Fabrikarbeiter zerfallen in zwei Klassen: die einen werden besoldet, die anderen sind gezwungene Frvhnarbeiier in den Fabriken der Landeigenthümer. Diese Arbeit wird nicht bezahlt, aber oft auch schlecht genug verrichtet, so daß die Landeigenthümer selbst häufig bei dem Staate die Erlaubniß nachsuchen, ihm den Ausschuß ihrer Fabrikarbeiter, der ihnen zur Last ist, abzutretcn. In diesem Falle eolonisirt die Regierung die sreigelassenen Frohnbauern oder läßt ihnen die Wahl, in die Bürger klasse cinzutreten. Rußland befindet sich daher nicht in'der Lage, cs den andern Lan dern in der Mauusaktur-)ndustrie gleich, oder zuvorzuchun; es vereinigt nicht die Bedingungen, welche erforderlich sind, uni vorzugsweise ein Mauufakturland ,u werden, und wir müssen uns haMfächlich darauf legen, diejenigen Industriezweige zu knltiviren, welche am meisten der Lage unseres vorzüglich ackerbautreibende» Landes sich anpaffen und am besten mit der Industrie unserer Dörfer sich eombiniren lassen; über haupt muß man bei uns vor Allem diejenige Industrie schützen, sür welche unser Boden in Uebelfluß die Rohstoffe produeirt, Diese allgemeine Regel gilt sür alle Länder, insbesondere aber sür Rußland. Man macht zwar den Emwurf, daß die Baumwollen-Industrie unermeßüche Fort schritte in Rußland gemacht Hal, während die Fabrikation der Leinwand, welche für dieses Land so natürlich erscheint, nicht nur nicht fortgeschritten, sondern im Abnehmen sei. Mein dieß hat seine exceptivnellen, sehr na ¬ türlichen Ursachen. Die Baumwolle als Webestoff vereint die großen Vorzüge der Feinheit und der Leichtigkeit des Webens, eignet sich trefflich für die Maschienenweberei und nimmt alle Drucke von Farben an. Durch diese Umstände und durch den billigen Preis der Baumwollenwaaren, welcher die Folge davon ist, haben letztere großentheils die Linnenstoffe verdrängt und alle Märkte erfüllt. In dem Maße, als der Gebranch der Baumwolle in allen Klassen der Bevölkerung eindrang, litt darunter seit etwa zwanzig Jahren die Linnen-Industrie, und nicht allein in Rußland, sondern auch in allen andern Ländern. Deutschland zum Beispiel, wel ches von Altersher einen sehr bedeutenden Linnenhandel treibt, kann noch, so gut es eben geht, den Ueberflnß seiner Produktion in fremde Länder aussührcn. Die Staate» des deutschen Zollvereins exportiren noch in Linnenwaaren jeder Art einen Werth von etwa >0 Mill. Silberrubel, während Rußland nur sür 8 — 900,000 Rubel ausführt. Daher konnte unsere Linnen-Industrie in Folge der Ueberschwemmunq der inner» Märkte mit Baumwollenwaaren sich nicht ermuthigt sehen, ihre Pro duktion zu vermehre». Die Baumwolle»-Industrie dagegen, durch keine Konkurrenz gehemmt, durch eine» Prohibitivzoll geschützt, hat auf den inneren Märkten, sür die sie das Monopol hat, immer größeren Absatz gesunden und die größte Masse der Kapitalien an sich gezogen. Trotz dieser Konkurrenz der Baumwolle hält sich dennoch die Linnen-Industrie bei uns. Sie befriedigt fast allein den inneren Consnm, denn wir führen etwa nur sür 5W,Ooo Rubel fremde Leinwand ein, während trotz eines sehr starken Schutzzolles die Einfuhr der Baumwolle etwa 4 Mill. Rubel beträgt. Unsere gewöhnliche Leinwand wird zu so mäßigen Preisen ver kauft, daß sie aus den innere» Märkte» keine Konkurrenz zu fürchten haben würde, selbst wenn die Eingangszölle auf diesen Artikel auf ein Minimum reducirt würden. Am besten beweist dieß der Umstand, daß wir außer dem Segeltuch an verschiedenen Linnen, die in unserem Han del unter den; Namen Ravendock und fiamändische Leinwand bekannt sind, sür mehr als 500,000 Rubel aussühren, ungeachtet der beträcht lichen Zölle, Lie auf diese Linnen bei ihre»; Eintritt in fremde Länder ge legt sind. Fast ebenso verhält es sich mit den Tuchen; unsere gewöhn lichen Tücher bis zum Preise von l Rubel 50 Kopeken die Arschine, d. h. 8 Frs. 4-l Centn.der Metre, sind so gut gewebt und so dauerhaft, daß die fremden Tücher auf den inneren Märkten die Konkurrenz mit ihnen nicht aushalkeu könnten. Wir führen selbst in unsere»; europäische» Handel 15 — 20,000 Arschi»e» grobe Tücher auS, und auch die Fabrikation der Mitteltücher ist in; Fortschreiten. Es ist dagegen gewiß, und selbst die entschiedenste» Verfechter msserer Baumwollen-Industrie würde» es »icht läugtte» könne», daß wir »jemals dahi» gelairge» werde», Misere Vaum- wvllenwaare» auf de» europäischen Märkten anzubringen, selbst wenn die EingangSzölle in den fremde» Lander» a»f de» möglichst niedrigste» Satz gebracht würden, und daß selbst an de» mneren Märkte» unsere Baum- wollemvaaren mit der ausländische» Industrie ohne sehr bedenkende Schutz zölle nicht konkurriren könnten. China und einige andere Grenzgegende»' Asiens sind die einzigen auswärtigen Märkte sür unsere Baumwollen- produkte, und dieser Handel, obgleich begünstigt durch die geographische Lage dieser Gegenden, welche keine direkte» u»d lebhafte» Verbi»du»geil mit a»dern Lä»der» habe», ist ziemlich beschränkt, so daß man sogar ge- nöthigt gewesen ist, ihn durch Prämien sür die Ausfuhr eine Zeitlang an zuregen. Wir exportiren »ach allen Länder» aber durchschnittlich nur für S,l. 0,<>00 Rubel Baumwolle aller Art, während unsere Tücherausfuhr durchschnittlich 2,750,000 Rubel beträgt. Alle diese Umstände beweisen, daß eine Industrie, welche sich auf die Rohstoffe des inneren Landes grün det, stets auf sicherer Grundlage ruht, als diejenige, welche nur sremd- ländische Stoffe verarbeitet. Wir wollen damit keineswegs behaupten, daß die Baumwollen-Industrie »icht Schutz verdient. Seiten« der Ver brauch der Baumwoilenwareii in alle» Länder» und i» alle» Klaffe» der Bevölkerung in dem Maße verbreitet ist, daß er säst ein Artikel des ersten Bedürfnisses geworden ist, konnte Rußland nicht dazu sich verdamme», i» diesem Artikel dem Auslände tributair zu bleibe». Wir habe» nm einige falsche oder übertriebene llrthcile über den wirklichen Nutzen dieser Industrie und dsn Grad der Wichtigkeit, der ihr beizulegen ist, berichtigen wollen. arg. 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