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315 mzöstschc" > daß vü> e sich vol so bcstänbia, regelmäßig und ununterbrochen gewesen. WaS die Thatsachen noch um so viel schlimmer erscheinen laßt, ist, daß die Jahreszeit der vorherrschenden Gewalt der Epidemie nur erst begonnen hat. Im Jahre 1847 betrugen die Todesfälle zu Anfang Augusts im Durchschnitt nicht 10 pr. Tag. Wir ha ben mithin zum Lauf für die Pesticnz mindestens 3 Monate. Dntinopc! den selbe» einstweilen bereits i« der Pforki setzt. ch richt eiir 'chmaliga mit 126 die Ma!? und seinen ache, daß in nge in Ko», vativen Ca> fel wirkfanu vom Comi- seils des at< ibrigens kei e bedenklich irtet erklärt, i ver Pforte entwnrfs zu efer Note», N.'sslrod! en Machte 1ie Sinncö- uf die Hal< schlag auS< clmrfblickö,1 James fm ändern nm Machte ihr «genommen n seien mii kann doeli rden, weil kundglcl't, «entspricht, Gestimmt l könne der fs rathen, es fortdauern in demselben Vcrhältniß, so wird die Schreckens- zahl mit dem 1. September, welches in der Regel der Zeitpunkt ist, wann die Seuche ihre Verwüstungen in unserer Stadt be ginnt, bis zu 5000 angeschwollen sein. Wahrend der am 7. August endenden Woche waren ihrer Opfer 1000. Die für die jetzt verfließende Woche wird eben fo groß sein, und so wird, im Fall nicht irgend ein plötzlicher und unvorhergesehener Wechsel cinlrill, der Monat Augnst als ewig denkwürdig in unsern Anna- len angesehen werben mit Rücksicht auf die verhaltnißmäßig größte Sterblichkeit, welche jemals sich ereignet hat in der Ge schichte der Pestilenzen. Eie wird der Gewaltwuth der schwarzen Pest (des schwarzen Todes) im 14. Jahrhundert gleichkommen und die der Pest von London im Jahre 1005 übertreffen. Die letztere ist für die heftigste Pestilenz der neuern Zeit gehalten wor den und doch tödtete sie von einer Bevölkerung von einer halben Million Seelen nur 00,000 in einem Jahre, wohingegen die jetzige Epidemie monatlich 4000 hinrafft und auS einer Ge- sammtbevölkerung von nicht mehr als 80,000 und einer der Krankheit unterworfenen Bevölkerung von nicht über 30,000 Seelen! ES ist währ daß in früher» Jahren diefer Stabt Lage gewesen sind, welche eine größere Sterblichkeit an Einem Lage ausgewiesen haben, doch m keinem andern Falle ist die wöchent liche Gesammtsterblichleit so groß oder der Fortschritt der Seuche Vermischte Nachrichten. Nachdem der Herr Professor Karl Töpfer vorgestern seine letzte Kunstvorstelluug aus dem Reiche der Magie und Physik in Pulsnitz gegeben hat, so wird er, wie wir aus der fol genden Kunstanzeige sehen, auch in Nadebcrg einige Vor stellungen geben. Da wir allen seinen Productionen beigcwohnt haben, so können wir sie sehr gelungen und meisterhaft aus geführt nennen und mit vollem Recht und Ucberzcugung auch dem Publikum von Radeberg und dessen Umgegend empfehlen. Herr Töpfer weiß die Darstellung mit so trefflichem Humor zu durchflechten, daß er seine Zuschauer stets in heiterer Stimmung und großer Spannung erhalt und bei mehreren Stücken ist man im ersten Augenblicke wirklich versucht an Zauberei zu glauben. Wir enthalten uns jedes weitern Lobes in der vollen Ueber- zeugung daß das kunstsinnige Publikum von Radeberg und des sen Umgegend ihm dasselbe ehrenvolle Zeugniß geben wirb, nach dem cs recht zahlreich seine Vorstellung wird besucht haben. * Zur Beachtung für WeberuNd Fabrikanten., Das Spulen des Schußgarneö ist bekanntlich eine nicht un wichtige Unterabtheilung bei der Weberei. Größtentheils wird das Schußgarn jetzt noch mit der Hand gespult, wobei aber die bei der Weberei besonders zu beachtende Fabrikationspointe: gut, viel und billig herzustellen, noch ver fehlt wird. Mit nicht exakt gewundenen Echußfpulen sind die Nachtheile verbunden: daß beim Weben der Schußfaden öfters reißt, daß sogenannte Schlurkfe in die Waare kommen, daß der Weber bei der Arbeit aufgehalten und daß viel Garn velwüstct wird. Diese Unvollkommenheiten sind nur durch vortheilhaft construirte Echußspul-Maschienen zn beseitigen, was man auch längst cingesehcn und sich daher befleißigt hat, gut und sicher ar beitende Schußspul-Maschinen für die Hand- und Maschiencn- webcrei hcrzustellen, was auch zum Theil gelungen ist; es haben aber die ins Leben getretenen Spülmaschinen immer noch keine allgemeinere Anwendung gefunden, was seinen Grund wohl da rin haben mag, daß sie keine vielseitige Benutzung darbiclen; denn derjenige Weber, welcher bisweilen auf fast jedem seiner Stühle einen andern Stoff weben läßt, verlangt auch, je nachdem es die verschiedenartigen Stoffe erfordern, daß jede Gattung und Fcin- hcitsnummer von Garn zu gleicher Zeit mit einer und eben der selben Maschine gespuhlt werden kann, was aber nicht mit jeder Spülmaschine zu erzielen ist. Es ist daher im Interesse der We berei der Veröffentlichung werth, daß es den durch den Bau von mechanischen Websiühlen schon seit Jahren bekannten Mechaniker Herrn Schönherr in Chemnitz gelungen ist, eine Schußspulma schine zu erfinden, die ihrer universellen Anwendbarkeit wegen alle Beachtung verdient, und worauf derselbe am 15. Sept, ei» Privilegium auf 5 Jahr zugetheilt bekam. ellen, da» eigentlich! etS dürft!, dasselbe i» in?et, wit zur fried' Paris, 29. September. Der heutige „Coustiuttionnel" rklart, daß die Flotten durch die Dardanellen gegangen seien, nm ie Integrität der Türkei und das Gleichgewicht Europas auf- ccht zu erhalten. Berlin, 3. October. Die Ihnen schon telegraphisch ge- eldete Abreise Sr. Majestät des Königs nach Warschau erfolgte cstcrn Nachmittag 5 Uhr. Heute wird der König mit dem kaiscr von Oesterreich in Ratibor Zusammentreffen und werden cide Majestäten von dort aus gleichzeitig die Weiterreise nach Warschau ancreten. New-Orleans. Uebcr die Verheerungen, welche das gelbe Fieber daselbst anrichkete, enthalten dortige Blätter die nach stehenden Schilderungen. Das „Dclda" sagt: „Es giebt wenig, wenn irgend welche, Parallelen in der Geschichte zu der gegen wärtigen Heimsuchung. Nur vor einer Woche ungefähr wurden wir in unangenehme Zwistigkeiten mit Aerztcn verwickelt, be treffend die Frage, ob die Seuche, welche allwöchentlich mehrere Hunderte unserer Mitbürger wegraffte, eine epitcmische wäre. Wir wurden beschuldigt, mit Ankündigung und Erklärung des Factums panischen Schrecken erregt zu haben. Kaum sind 14 Lage verflossen und die Epidemie ist zur Pestilenz geworden, eine der verheerendsten, bösartigsten, elendreichsten, welche je über das Volk gekommen ist. Mit Rücksicht auf die Zahl der der Epide mie unterworfenen Personen (der Unacclimatisirten) giebt cs nichts m der Geschichte, was der gegenwärtigen Sterblichkeit gleichkommt. Nach Abzug unserer Nativbevölkerung und derer, welche das Fieber gehabt haben und acclimatisirt worden sind, würden wir es hoch angeschlagen finden, bei Ausbruch des Fie bers die Zahl der Nichtacclunattsirten auf 30,000 festzusctzen. Von dieser Zahl sind bereits mindestens 3000 begraben und je der Tag vermehrt die schauderhafte Liste noch um 200. Sollte