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202 und dcr Prinzessin Albert ein von Theodor Hest gefertigte- und prachtvoll kalligraphisch auf Pergament auSgcfsshrtcs Festgedicht zu überreichen die Ehrechatte. Nachdem auf diese Weise der ganze Zug an den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften vorübergekommen war und die Teil nehmer desselben sich in den Räumen dcS Schloßgartcnö auf gestellt hatten, wurde Ihren Majestäten dem Könige und der Königin und Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Albert sowie dem ganzen Erlauchten Königshanse ein dreimaliges begeistertes Hoch ausgebracht, worauf der Zug sich langsam aus dem Schloßgarten in die Maille zurückbegab und sich hier auflöste. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prin zessin Albert nahmen die dargcbrachten Geschenke nicht nur huld vollst an. sondern auch sämmtliche Königliche Herrschaften legten bei Ueberreichung derselben Allerhöchst- und Höchflihre Freude über diese herzlichen Beweise treuer Liebe und Anhänglichkeit in Unverkennbarer Weise an den Tag. Am Schlüsse der überaus ansprechenden Festlichkeit geruhten Se. Majestät der König die sechs Mitglieder des Festcomicös — Hofbauconducteur Haßler und Amtsinspector Klinger aus Pillnitz, Richter Leuthold aus Schullwitz, Gemcindcvorstand Mildcner aus Laubegast, v. Quandt aus Dittersbach und Schneiderauf Gönsdorf, welcher letztere das Lebehoch ausgebracht hatte — zu Sich zu befehlen und denselben in der gnädigsten Weise Allcrhöchstseincn Dank für die veran staltete Festlichkeit auszudrücken. Chemnitz, 20. Juni. Am letztvcrgangcncn Sonnabend ist unweit der Stadt in einem Steinbruche ein Knecht des Ritter gutsbesitzers B. von einem Pferde erschlagen worden. Der Knecht stand hinter dem Pferde und war im Begriff dasselbe zu üchtigen, eö schlug indes aus und traf den Knecht so vor die Brust, daß dcr Tod nach kurzer Zeit erfolgte. Zwickau, 25. Juni. In dcr clftcn Stunde der vorigen Nacht sind in dem Kohlenschachte dcs bürgergewerbschaftlichen ActicnvercinS durch ganz unvorhergesehenes Hereingehen von Gcbirgsmassen in einem abgcbauten Orte vier Bergarbeiter ver schüttet worden. Es wurden sofort alle durch menschliche Kunst und Kraft nur irgend ausführbaren Veranstaltungen zu Rettung der todt oder lebendig Begrabenen getroffen, und gelang cs in dessen Folge Nachts um 1 Uhr und heute Morgen gegen sieben Uhr zwei der Unglücklichen, welche mit mehr oder min der bedeutenden Verwundungen davon gekommen find, aus ihrer fürchterlichen Lage, die sie selbst nur mit dem Gefühle des Cingemauertseins vergleichen, glücklich wieder zu befreien. Von den übrigen beiden, mit Namen Drechsel aus Planitz und Dietz aus dem Voigtland, ist leider bis jetzt noch keine Spur zu ent decken, obschon die Rettungsarbciten um so rastloser fortgesetzt werden, als es Thatsache ist, daß der Klageruf dcs cinen dcrsclben von den nachher befreiten LcitenSgenossen cine Zeit lang gehört worden ist. Dennoch ist das Vordringen zu dcr Stelle, wo jene muthmaßlich verschüttet liegen, dcr Masscnhaftigkcit dcs zu Bruch gegangenen wilden Gebirges und dcr mit der Bewältigung dessel ben verbundenen Gefahr wegen nur durch Treiben von Scitcn- orten durch die Kvhlcnschicht möglich, was leicht noch tagelanges Arbeiten erfordern dürfte. Man zweifelt übrigens nach genauerer weilen, a wohncrn seit dcr b oder 104 ßen vcrhc land sehr die dcs e> 1851 nm landö mn wandcrm nur um 1 bcitsunfä Unterstütz von 50,0 welcher 4 erhalten. Vctcranci zur Aufg, Beitrage Sti ist in dies sollen wir werden fr nig, vcrk< unsere Vi und Rüg, sigcn die nähme ke sagen in i auf eine ( des Köni Gcsanmit drei Jahr um 38,7( Zunahme den Jahr Triennien rcichö um In den di völkcrung in zwei K zahlreiche! Be trachtet w ßerreich b versichert, Fküchtlinc fischen (' Dadurch bisherige frühere f Aus Besichtigung der Unglücksstelle von Seiten dcr Sachverständigen, daß di» Verschütteten noch jetzt am Leben sich bcfindcn. Aus dem Erzgebirge. Unscre Aussicht auf eine gute Ernte, welche vor wenig Wochen noch die besten waren, fan gen an sich zu trüben. Die anhaltend nasse Witterung flößtunö Bc- sorgniß ein. Es hat seit drei Wochen fast an jedem Tage, wenn nicht gewittert, so doch geregnet. DaS Getreide liegt zu einem beträchtlichen Theile schon seit vielen Tagen nm, hat ein Knie und fängt leider an einigen Stellen schon auf dem Stocke zu faulen an. Wir hofften auf einige anhaltend warme und trockne Tage, D diese würden vieles wieder gut gemacht haben, aber bis jetzt war unsere Hoffnung vergebens. Unsere Oekonomen fürchten, daß jetzt, nachdem das umliegende Getreide schon stark geworden, ß Sonne und Wärme nicht mehr im Stande sein werden, dasselbe aufzurichtcn. Uebt nun auch unsere Ernte im Allgemeinen nicht den mindesten Einfluß auf die Gctreidcprcise, so werden doch die einzelnen Grundbesitzer, wenn Gott nicht noch hilft, von Schaden betroffen werden. Die Kartoffeln stehen ausgezeichnet, ingleichcn steht das Futter vorzüglich; nur bedürfen wir zur Ernte desselben ebenfalls trocknes, warmes Wetter. KömgSbrück, 26. Juni. Auch unsere Stadt hat ihre Theilnahmc an den frohen Ereignisse, welches in diesen Tagen unser Vaterland bewegte, durch eine einfache aber herzliche Nach feier bethätigt. Der Standcsherr, Graf v. Hohenthal, — dessen Familie seit einem halben Jahrhundert die Wohlthaterin unserer Stadt und Umgegend ist, und welcher besonders auch unsere Kir chen und Schulen viel zu verdanken haben — hatte gleich nach seiner Rückkehr aus Dresden den Johannistag zu einem patrioti schen Kinderfeste auscrschen. Die Feier wurde durch cine Mor genandacht eröffnet, zu welcher sich die Schüler und Schülerinnen dcr Obcrclassen, von ihren Lehrern und andern Schulfreunden be gleitet, in feierlichem Zuge und unter dem Gesänge eines Morgen liedes in die Hospitalkirche begaben, wo dcr Hcrr Diakonns Malloth in einer Festrede auf die Bedeutung des Tages hinwies. Der Nachmittag war dcr gcsclligen Freude gewidmet und dcr Hcrr Slandesherr hatte den fast 400 Kindern die weiten freund lichen Räume seines Schlosses gastlich geöffnet. Dorthin begab sich die fröhliche Kinderschaar, unter Vortritt ihrer Lehrer und Musikbegleitung, im festlichen Schmucke mit wehenden Fahnen und zahlreichen Kränzen. Auf dem Schloßhofe begrüßten sie den Standeshcrrn und feine Gemahlin mit einem Liede und einem Le behoch, welches dcr Herr Graf mit einer aus bewegtem Herzen strömenden Rede und einem Lebehoch auf das sächsische Vaterland und das verehrte Königshaus erwiderte. Darauf vertheilten sich dic^Kinder in di.' ihnen angewiesenen Räume, wo sie reichlich bewirthet wurden und dann mit heitern Spielen sich belustigten. Dcr Abend des schönen TageS wurde lauf dem Schloßhofe mit einer Rede des Herrn Rector Engelmann und cinem „Nun dan ket alle Gott!" beschlossen. Den Tag darauf wurde das ge wöhnliche (auch von der Herrschaft vor 30 Jahren gestiftete) Schulfest gefeiert. Berlin, 21. Juni.- Nach dcr ncucsten Zählung im Jahre 1852 hat Preußen 16,935,420 Einwohmr auf 5104^, Quadrat-