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236 „len für tüchrige Vorbildung zu llnivcrsitätsstndien sorgte, als eine Bk „grüßmig ins Reich der Geister das Gelöbnis, sei» Andenken mit Ehren „and Ruhm als ein lhcures Pfand des Sachscnlandes heilig zu halten und „geheiligt zu überliefern auf Kind und Kindes-Kind, von Jahrhundert „zu Jahrhundert. Und dieser Rusins geistige Jenseits hat seinen Wieder- „hall in einem dreifachen Heil! Heil den Fürsten, die mit der Kraft und „Macht und Hoheit das Licht des GeisteS und der Wissenschaft achten! „Heil de» Männer», welche das Vertrauen der Fürsten haben und für ,wissenschaftliche Belehrung und Bildung deren Gunst und Pflege ver- „mitteln! Heil den Lehranstalten, wo Lehrer und Lernende zusammen wir- „ken, daß die wissenschaftliche Bildung sich in frommer Gesinnung, in „Rechtschaffenheit und Liebe zum Fürsten und Vaterlande segensreich „bethätigen." Hieran schloß sich eine Rede des Viecbürgermeisters Neubert aus Dresden, der als einer der anwesenden Vertreter der sächsische» Haupt stadt das Wort ergriff. Sachsens Hauptstadt — sprach derselbe — schulde außer dem Danke, zudem sie dem großen Todtcn in Gemcinschast mit den ganze» sächsischen Lande» und überhaupt mit dem gesammte» protestan tische» Deutschland sür dic durch Ihn errungenen geistigen Kleinodien ver pflichtet sei, Demselben noch besonder» Dank sür die hohe Gmist, mit der sie von Ihm während seiner Regierungszcit in vielfachen materiellen Ve- ziehnngenlbeglückt worden. Noch heute habe sie sich der Früchte seines sürst- Wohlwollens zu erfreuen, — noch heute werde sie durch manches Stück ihres Schmuckes daran erinnert, daß Kurfürst Moritz nicht blos das Schwert zu führe», sondern auch die kurzen ihm vergönnten Friedcnspau- se» zu Thatcn des Friedens zu benutzen verstanden. I» dankbarsten« Ge dächtnisse alles dessen sei daher die innigste Theilnahme der sächsischen Hauptstadt dem, von dem um die Geschichte des großen Fürsten und einer Zeithoch verdienten edlen Manne im Vereine mit andern gleich ihm von echten Patriotismus beseelten Männern unternommenen Werke zuge- wendct, dem Werke, das die Stelle im Angedcnk der Nachwelt erhalten solle, an welcher die Vorsehung habe den Stern erbleichen lassen, der, wie schon nur kurze Zeit, doch mit tiefstem, nachhaltigen Glanze die trüben und wirren Tage der religiösen und politischen Neugestaltung des deutschen Vaterlandes erleuchtet habe. Der Weihe dieses Werkes durch Abgeord nete ihres Mittels beizuwshnc» — durch letztere ihrer dankbaren Erinner ung an die ihr aus Kurfürst Moritz's Hand zugefloffenen Wohlthate» an dieser classische» Stelle, bei dieser feierlichen Gelegenheit, Ausdruck zu geben — habe die Stadt Dresden als eine heilige Pflicht der Pietät zu er achten gehabt. Uebrigcns aber möge das Momuuent die Protestanten des Nordens wie des Südens mahnen, mit derselben Festigkeit, mit welcher sein aus Sachsens Gebirge» stammendes Gestein allem Sturm und Wetter trotzt, in ihrem Glauben zu stehSn, und solchergestalt das hohe Gut das, Kurfürst Moritz ihnen errungen, beharrlich zu wahren, und hierdurch fort hin das Andenken desselben zu ehren! Mit den genannten Rede» wechselten Molks Gesänge und Salven der Bürgergarde». Der Pfarrer Drishauö zu Sievershause» empfahl jetzt das Denkmal der göttliche» Vorsehung in folgenden Worten: „Ein Denkmal habe ich Euch «»gekündigt; Ihr schaut es vor Euern „Blicken. Wem das Denkmal gilt? Ihr habt cs gehört? Wie es ent band? Es ist Euch gesagt, lind fragt Ihr, wozu es hier steht? Dies „Denkmal in dein Lande gefertigt, wo der Kurfürst Moritz einst das Licht „der Welt erblickte, soll die Stätte bezeichnen, wo der junge Held als „Sieger seine ruhmreiche Laufbahn endigte; denn ist dies auch nicht die „nicht mehr zu crinitteliide Stelle, wo ihn das tödtliche Blei traf, so ist „hier doch der unzweifelhafte Boden der Schlacht, worin er blutete. „Dies Denkmal, so spät erst erbauet, soll eine Schuld gegen den Todten „abtragen, soll Zeugniß ablcgen von der Verehrung, die sein Name nach „so langer Zeit noch immer in seinem Lande genießt. Dies Denkmal, in ,,der Welfen Gebiete aufgerichtet, soll das Andenken an Moritz von „Sachsen, die Erinnerung an seine Verdienste über sein Gebiet hinaus „weithin auffrischen und erhalten. Dies Denkmal, auf deutscher Erde „gegründet, in der Einfachheit und Anspruchlosigkeit und doch auch in der „sinnigen Ausstattung und Verzierung, wie es sich darstellt, will nicht „prunken und glänzen; aber wenn cs hier in freiem Felde unerwartet vor „den Ange» eüics deutschen Wanderers auftaucht und demselben in seiner „kurzen Inschrift meldet, daß hierein edler deutscher Fürst im Kampfe „für des Vaterlandes Wohl gefallen ist, wird es ihn mahnen, dessen An- „denken seine stille Huldigung zu erweisen. Dies Denkmal, aus Stein „gebildet, durch Menschenhand geschaffen und hierher gesetzt, bekundet „die Weise, wie Menschen ihre Todlen vor der Welt ehre», und bedeutet „an sich wenig. Werthvoller, schöner, dauernder ist das Denkmal, welches „ein Mensch, ein Fürst in seinem Leben durch seine Thate» sich in den „Herzen der Mit- und Nachwelt setzt, ist die dankbare Erinnerung, die „man ihm von Geschlecht zu Geschlecht bewahrt. Aber wenn freilich ohne „dies innere Denkmal solch' ein äußeres Denkmal nichts wiegt, ist nicht „jene Weise unter den Menschen, wenn sie, wie es bei diesen, Denkmale „zutrifft, eine freie rind freudige ist und als Ausdruck innerer Hochachtung „und Werthschätzung, als Ausfluß der Verehrung und Liebe des Herzens „erscheint, eine simüge und rührende? Wir haben vollbracht, was wir „wollten. Und wenn wir mit dcmüthigem, frommen Sinne uns ge- „drungen fühlen, davon Gott die Ehre zu geben, so sei ihm auch unser „Werk befohlen; er, welcher den Wolken und den Winde» gebietet, „welcher den Blitzstrahl lenkt, der ans de» Wetter niederfährt, nehme dies „Denkmal, dem Gedächtnisse des Kurfürsten Moritz von Sachsen feierlich „in dieser Stunde geweiht am dreihundertstel, Jahrestage der Schlacht von „Sievershause», in seine schirmende Obhut, bis es einst, wie alles Irdische, „in Trümmer sinkt und in Staub zerfällt! Amen." Tausende von Menschen waren Zeugen der wahrhaft erhebenden Feier: auch nicht der leiseste Mißton störte dieselbe. Vieler Augen waren thränenersüllt. Der Denkstein, der jetzt vor den Augen der Nachwelt un gefähr 50 Schritte von, Dorfe Sievershause,, entfernt steht, trägt folgende Inschriften: „Hier fiel Moritz, Herzog zu Sachsen, Chursürst, d. 9. Juli 1553, und gegenüber: Zum Andenken errichtet den 9. Juli 1853." — Einige junge Eichen und ein lebendiger Zaun gränzen es von der übrigen Landschaft ab. Nicht umhin können wir, noch dankbar zu erwähnen: Förster Sondermann, Vahninspector v. Westernhagen, Bahnmeister Damke und Senator Aldefeld, lammtlich aus Peine, sowie der Bau führer Fischer aus Hannover und Pastor Bergmann. — Den, Ernste der Festfeier folgte zum Schluffe ein freundliches Mahl, um Einheimische» und Fremden Gelegenheit zu geben, in gemüthlich-heiterer Stimimmg auszusprechen, was ihnen der 9. Juli ms Herz gab; und das geschah denn auch vielfach in einem Kreise von Männern, die da wissen, was sic wollen, und kennen, was sich geziemt. Oben an stand der Dank, den Dr. v. Langen» de», hohe» Kö»igshause Hannover und seiner Regierung dar brachte sür die Erlaubniß, den historisch so merkwürdigen und für die Wettiner und Welfen zugleich so verhängnisvollen Tag in einer Art zu weihen und zu feiern, wie eben geschehen war, und ein Hoch ausdcn König. Die in ihre wettinische Hcimath wieder zurückgekehrten Gäste reichen noch einmal den biedern Bewohnern des Welfenlandes aus der Ferne die dankbare Bruderhand! Kirchliche Nachrichten. Pulsnitz, den 29. Juli 1853. Beerdigungen: 26. Juli. Joh. Glied Naumann, Hslransz. u. Bdm. in Niedersteina, ein Ehcmaim, gcst. an Maqenkrampf u. Auszehrung, 57 I. 9 M. alt. Sonntag den 31. Juli predigt früh Herr Oberpfärrer Weißenborn; ^chnüttagö Herr Diaconus Lehmann. Radeberg, den 29. Juli 1853. Sonntag, den 31. Juli predigt früh Herr Superintendeiit Martini; Nachmittags Herr Diaconus Hertel. Königsbrück, den 29. Juli 1853. Getraut am 24. Juli: der Markthelfer, Joh. Fr. Jurisch mit der Jgst. Amalie Auguste Menzel. Glauschni». Geboren: an, 13. Juli, ei» ,mehel. Knabe. Sonntag den 31. Juli, predigt früh Herr Oberpfarrer Kirsch; Nachmittags Herr Rector Engelmann. Radeburg, den 29. Juli 1853. Gestorben: Karl Glieb. Hähne, begür. B., 38 I. 4 M. 4 T. alt. Sonntag, den 3l. Juli, predigt früh Herr Oberpfarrer Zeidler; Nachmittags Herr Diaconus Meißner. Concull daß die bei Vci an hics: Rechtst der In für pul Vormil und un sich nicl werden der In der Bc 12 Uh, Lehde i Eägenj gen, da geben i Radebe des V> abgcha worden