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334 Huttcnknappschaftöälteffm, Militär und Communalgarde ausge stellt. DaS Ganze der Decoration war ein Werk des Herrn Pro fessors Heuchler, der auch bei dieser Gelegenheit bewiesen hat, wie ihm sein natürlicher und vielfach geübter Sinn für schöne Formen treu geblieben ist. Die kirchliche Feier selbst erfolgte ganz nach dem bereits mitgetheilten Programme. Nicht ohne tiefen Ein druck blieb die Predigt des Herrn vr. Hoffmann — sie wird zur verdienten Oeffentlichkeit gelangen — und die Arie „Wie sie so sanft ruhn re." vom Bürgersingvercin am Monument des Kur fürsten Moritz vorgetragen. Nach dem Schluffe des Gottesdien stes zerstreuten sich die Festtheilnehmcr; doch blieb der Dom und die Begrabnißkapelle dem Publicum bis Abends 7 Uhr geöffnet. Tausende von Einheimischen und Fremden waren Zeugen des schönen Festes. Die Haltung Aller war ernst und würdig. Eine weitere Feierlichkeit fand nicht statt; nur die Glocken aller Kirchen ertönten noch einmal Abends von 6 bis 7 Uhr. Crimmitschau, 22. Juli. Unter Bezugnahme darauf, daß hierorts ein Fall von natürlichen Blattern vorgekommen ist, hat der Jmpfarzt des 7. JmpfdisirictS im vierten Medicinalbezirk des KreiSdirectionöbezirks Zwickau, Dr. Richter, sich veranlaßt gefunden, im hiesigen Wochenblatte diejenigen Eltern, deren Kinder noch nicht geimpft sind, aufzusordcrn, diese Impfung un gesäumt vornehmen zu lassen. Wien, 12. Juli. Die bei dem schändlichen Mordatten tate in Smyrna auf unsere Seeoffiziere Bctheiligten sind, inso fern sie österreichische oder toscanische Unterthancn, von den tür kischen Behörden anögeliefert worden. Wie wir vernehmen, be finden sich diese Auswürflinge einer unverbesserlichen Revolutionö- partci schon auf dem Transporte hierher und dürften in wenigen Tagen eintrcffen. Es wird die Untersuchung des empörenden Vorfalles daher bei dem hiesigen Kriegsgerichte stattfinden, das auch am besten in der Lage, die etwaigen weiter gesponnenen Fä den zu ergründen. Leider ist der Vater des Hauptschuldigen ein hier im höher» Range stehender sehr loyaler Mann, welcher bei der Kunde der Schandthat seines Sohnes in bittere Thränen des Schmerzes ausgebrochcn sein soll. — Nachträgliche Berichte aus Krems über die jüngst dahin unternommene Reise des Kaisers melden von neuen Zügen der Güte und Sorgfalt des Monarchen für alle Classen seiner Unterthanen, auch jener, welche dem Arme der Gerechtigkeit verfallen sind. Se. Majestät besuchte bei diesem Anlässe nämlich das Felialstrafhaus in Stein, und fand sich nicht allein von der guten Einrichtung desselben so befriedigt, daß dem Vorstande die Allerhöchste Zufriedenheit darüber zu erkennen ge geben wurde, sondern auch der Moralische Zustand der Sträflinge machte einen so günstigen Eindruck auf den Monarchen, daß so fort der Befehl ertheilt wurde, mehrere derselben namhaft zu machen, welche zu einer allfälligen Begnadigung geeignet wären. Infolge davon ist sieben Jnhaftirten der Rest der Strafzeit er lassen, und die Verfügung zur augenblicklichen Entlassung dersel ben cingeleitet wordcn. Es verdient bemerkt zu werden, daß Kaiser Fran; Joseph der erste Monarch in Oesterreich ist, welcher einer Strafanstalt seinen persönlichen Besuch gewidmet hat. Die Feier bei Sievershausen am 9. Juli 1853, Dresden, 12. Juli. Die erforderlichen Aktenstücke über die Feier bei Sievershauseu sind nun in unsern Händen. Darauf fußend machen wir um so lieber ausführliche Mittheilungen, je größer die Theilnahme an der Sache in der Heimath des heldenmüthigen Kurfürsten ist. Die Ver gangenheit hat ein heiliges durch keine Zeitdauer zu vernichtendes Anrecht an die Dankbarkeit der Zukunft, lind gern berichtet man von Thatsachen, die da Zeugniß ablegen für die Gegenwart, daß sie freudigen Herzens jener Verpflichtung zur Dankbarkeit den gebührenden Tribut zolle: dankbare Herzen weihten den Tag, an welchem vor 3 Jahrhunderten Kurfürst Äo- ritz von Sachsen bei Sievershausen die Todeswunde empfing, in würdiger Weise zu erneutem Andenken ein. Der erste Gedanke dazu ward im Jahre 1852 gefaßt. Drei patriotische Männer vereinigten sich zur Ausführung desselben: Dr. von Langen», Dr. Klemm und Dr. Rühlmann in Hanno ver, ein geborner Sachse. Man beschloß zuvörderst, auf dem Schlacht felde bei Sievershausen einen großen Granitwürfel, auf einem Basalt- sockel ruhend, aus sächsischem Gestein gefertigt, mit kurzen Inschriften zu errichten. Während man nun für die technische Ausführung den Bau director Lohse und Conducteur Rüderich in Dresden gewann, gelang es nicht minder leicht, sowohl in Dresden als auch anderweit Männer aus findig zu machen, die sich freudig herbeiließen, den'ganzeu Plan der Feier, der sich nach und nach entwickelte, in seinen verschiedenen Bedürfnissen zu lmterstüken. Dr. MotheS in Leipzig unternahm es, Beiträge unter den Freunde» der Vorzeit des sächsischen Vaterlandes in genannter Stadt zu sammeln; die Stadtgemeinde und die Universität blieben nicht zurück; es leisteten ferner Beiträge die Stadt Dresden und der sächsische Verein; auch die Oberlauch; bezeugte ihre Theilnahme unter Vermittelung des Ge- richtsrathes Friedrich. Und das hohe königliche HauS, fehlt sein erhabener Name bei irgend einem Unternehme», an dem sich die Edelste» und Beste» des Volkes betheilige»? Er fehlt darum auch hier nicht. Das hohe Fi nanzministerium hatte bereitwilligst die Erlaubniß ertheilt, das Stein- materiäl von dem unter seiner Verwaltung stehenden Gnind und Boden zu entnehme». Uebrigeiis hat die Verwaltmig der Leipzig-Dresdner Ei senbahn den Betrag der Transportkosten des Granitblockes und der Da- sallstücke mit anerkemwnswerther Bereitwilligkeit erlassen. — Die Ver handlungen milder hannoverschen Regierung, der die Erneuerung des An denkens an den 9. Juli etwas überraschender kam als man wohl zu erwar te» berechtigt war, brachten endlich die Erlaubniß zur Errichtung des Denk mals und zur Abhalttmg einer mit religiösem Ernste ausgestatteten Feier lichkeit in Sievershausen. Desto mehr Anklang fand bei der benachbarten Bevölkerung die Botschaft von der beabsichtigten Tagesfeier: man rüstete sich sofort zum würdigen Begehen derselben. I» de» erste» Tage» des Juli laugte uuter Leitung des Conducteurs Rüderich der Granitblock nebst Zubehör in Peine an. Der Transport von da bis an Ort und Stelle bot große Schwierigkeiten dar; 8 — 10 Pferde mußten vorgelegt, dje zu passirenden Brücken untersucht und theilweise gestützt werden. Doch Alles legte mit der freudigsten Bereitwilligkeit Hand aus Werk, und so gelaugte man deuu glücklich mit dem Denksteine an Ort und Stelle am So nahte denn der Tag der Feier selbst; die gottesdienst liche Handlung weihte gebührendermaßen den Tag ein. Die Kirche war festlich geschmückt und vor dem Altäre ein altes so ziehmlich ähnliches Ge mälde der Schlacht aufgestellt. Der Conrector Molk in Peine hatte eine» Festgesang compvnirt, dessen einer Theil in der Kirche von dortigen Sän- gervercinen vorgetragcn ward, während der andere Theil bei Einweihung des Denkmals zum Vortrage kam. Die Festrede des OrtSgeistliche» DriShauS war der Würde und der historischen Bedeutung des Tages voll kommen würdig. Der Zudraug zum GotteShausc war außerordentlich groß, aber trotz des Gedränges vergaß Niemand, welchen Tag man feiere, und daß man an heiliger Stätte sei. Anwesend waren bereits die Bürger garden ans Peine und Burgdorf, geführt von Hrn. Foges. Nach Been digung des Gottesdienstes ging nun der Zug unter Musik des Gesangver eins a»S Peine mid Glockengeläuts auf mit Blumen bestreutem Wege zum Monumente. Alo Vertreter Sachsens bei dieser Feier war der königlich sächsische Herr v. D sächsische Dr. v. La „Wl „bekannt „hier beg „würdigem „die Seel ,,einer de; „ten Gehi „Gefilde > „Sonne i „dampfte „grüßten, „friedlich, „heulten, „nischten „und Sta „eine Anz „ist hier t „Gräber l „ner die; „tin, die? „niet und „te vor 3( „vom Scl „Herren st „nisse sie l „denburg- „Nation „wenig en „Zeit, in ? „fränkisch; „drohen, l „Was der „er im G „Mannes „Heimgan „dies war „fen und k „damals ß „Fürst ui; „der hier > „weihen u „der das L „und mit „sehen soll „kein Krie „sollen bei „edles Wi „würdigen „die durch „Meike»,; „Stiftung „Umversile „Feldern, r „siadt und „lieh dadm „deutsches „und im ve „seS Habs! „Meinung „Schützer i „Verhält;» „weihen w