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ergeben st ! Ohren ist )er Eigcu- isgebühren >cm? ist in in Groß- i d. Bl. in ^vagen htcnau. igst i»v. r Juli Arbeit Dres - Räh- llsnitz. Vdfabr. in 8 M. alt. nbvrn; i. Mstr. errn Joh. in Sohn. Oökar ini; ier. -ermeistcr tuer und h. Ihier und Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen Redaoteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. 30. Freitag, den 29. July, 18Ä3 Bekanntmachung. Nach Mittheilung des Commandos des Artillerie-Corps werden die diesjährigen Schießübungen der Artillerie auf dem Exercicrplatze am letzten Heller den 25. Juli beginnen und bis zum 16. September andaucrn. Da wahrend dieser Hebungen, welche in der Regel von früh 7 Uhr an bis gegen Mittag wahren, scharf geschossen wird, so kann innerhalb bemerkter Uebungs-und Vormittagszeit der besagte Exercierplatz und die über denselben führende alte Ra deburger-Straße, theilweise auch die nach Wilschdorf abgehende Straße nicht passirt werden, und ist diesfalls den Weisungen der ausgestellten Sichcrheitsposten und der Chaussceofficianten zu Vermeidung von Unglücköfallen allenthalben unbedingte Folge zu leisten. Hiermit wird gleichzeitig auch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das Suchen und Graben nach Kugeln in dem Epau- lement des Epcrcierplatzes und dem anstoßenden Walde, ingleichcn das Stechen von Rasen und Abschneiden des Haidekrautcs daselbst durchaus nicht gestattet ist, vielmehr gegen die Uebcrtreter des von der Militärbehörde an Ort und Stelle ausgestellten Ver bots mit sofortiger Arretur und Ablieferung an die competente Polizeibehörde verfahren werden wird. Dresden, am 14. Juli 1853. Königliche I. Amtshauptmannschaft allda, In einstweiliger Verwaltung, G. v. Holtzendorf. I e i t e r e i g n i sse. Aus dem Voigtlande, 24. Juli. In Adorf ist ein sehr trauriger Fall von schwarzer Blatter oder bösartigem, ansteckendem Carbunkcl (Pustula matigns, s. vgrbnnoulus ooutuKLO8U8.) vorgckommen. Der Müller Heckel ließ ein krank gewordenes jedenfalls vom Milzbrand ergriffenes Rind durch den Flcischcrmcister Schanz, dessen Sohn und Burschen schlachten. Nach kurzer Zeit bekam Schanz am linken Arme die bekannte Pustel, welche den ganzen Körper bald so in Mitleidenschaft zog, daß trotz der allerdings etwas spat gesuchten ärztlichen Hilfe nach einigen Tagen der Tod erfolgte. Der Cohn wurde ebenfalls angcstcckt, wird aber das Leben davon bringen. Der Bursche war nur unbedeutend afficirt. Der Müller Heckel, dessen Frau und Magd werden ebenfalls dem energischen Heilverfahren die Rettung zu danken haben. Das Fleisch des Rindes, dessen bös artige Krankheit jedenfalls Niemand vermuthete, ist verkauft und gegessen worden. Krankhafte Zeichen infolge des Genusses sind nicht beobachtet worden. Der Erfahrungssatz, daß die meisten animalischen Gifte, wie das Schlangengift und dergl., durch die Verdauung unwirksam gemacht werden, wahrend die vegeta bilischen in den Magen gebracht erst recht in Kraft treten, würde auch durch diesen Fall eine Bestätigung finden. Energisches Verfahren, wie tiefe Einschnitte, Aetzmittel, innerlich Säuren und antiseptische Mittel baden sich auch hier bewahrt. Die Medicinal- polizei hat oie erforderlichen Vorkehrungen mit der löblichen Wachsamkeit angeordnet. Der traurige Fall hat großes Auf sehen gemacht und wird gewiß zu größerer Vorsicht bei Noth- schlachtcreicn veranlassen. Freiberg, 23. Jnli. Die gestern hier stattgehabtc Gc- Pacblnmscicr der vor dreihnndett Jahren m unserer Stadt er folgten Beisetzung des bei Sievershausen gefallenen Kurfürsten Moritz von Sachsen ist in der würdigsten Weise vor sich gegangen. Der Himmel selbst begünstigte dieselbe: freundlicher hatte die Sonne lange nicht geleuchtet auf unsern Bergen. Nachdem be reits früh von 5 bis 6 Uhr von allen Kirchen der Stadt Glockcn- geläntc ertönt hatte, versammelten sich nach 8 Uhr vor dem Pe- tersthorc der Festzug, welcher sich kurz vorOUHr durch die Peters- straße über den Markt, durch die Durgstraße und Kirchgassc nach dem Dome in Bewegung setzte, und zwar in folgender Ordnung: 1) eine gegen 650 Mann starke Parade von Berg - und Hütten- lenten, deren Musik den bekannten Anacker'schen Traucrmarsch spielte; 2) ein Theil der verschiedenen Corporationen und In nungen mit ihren Fahnen; 3) die Geistlichkeit; 4) die verschie denen Behörden und Autoritäten (darunter Herr Obcrberghaupt- mann v. Beust und der Garnisonscommandant Oberst v. Nostitz- Drzewiecki) und übrigen Festtheilnehmcr der Stadt und aus an dern Orten, worunter Sc. Exeellcnz Herr Staatsminister w. Beust und Se. Epccllcnz Herr wirkl. Geh. Rath vr. v. Langem;, an welche sich von Dresden aus die Herren Hofräthe Engelhardt und Klemm, Wasserbaudirector Lohse und Negierungsrath I)r. Schulz angeschlossen halten; 5) ein anderer Theil der Corpora tionen und Innungen mit ihren Fahnen und 6) zum Schluß eine Abtheilung Militär. Ass der Zng an der Kirchgassc ankam, schwieg die Musik und das Glockengeläuts des Domes begann. Im Dome selbst war der die kurfürstliche Degräbnißkapelle ver deckende hohe Altar weggcnommcn und durcheilten bloßen Altar tisch ersetzt worden, das Denkmal des Kurfürsten selbst aber ge schmackvoll durch um dasselbe angebrachte Festons und Guirlan- dcn geschmückt, und dabei waren Ehrenwachen von Berg - un