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76 ' * Durch den Unfall, von welchem am Montag, den 14. Februar der Poftdampfer „Queen Victoria" in der Bai von Dublin betroffen wurde, haben nahe an 77 Menschen das Leben eingebüßt. Im Ganzen befanden sich ungefähr 120 Personen an Bord; 53, darunter 20, die zur Schiffs mannschaft gehörten, wurden gerettet. Die „Victoria" war ein Dampfer cräer Classc, wohl ausgestattet mit allem, was zu einer Seefahrt in der Regel für erforderlich erachtet wird, wohl bemannt und von einem erfah renen und einsichtsvollen Capitän befehligt. AIS das Unglück einmal da war, scheinen der Capitän — auch er gehört zu den Verunglückten —, die übrigen Schiffsbeamten und die Mannschaft bis zum Untergange des Schiffes redlich ihre Pflicht gethan zu haben. Um 3 Uhr Nachmittags fuhr die „Victoria" von Liverpool nach Dublin ab. Wind und Wetter waren günstig, und schon war man dem Ziele der Reise nicht mehr fern, als — zwischen l und 2 Uhr Nachts — ein heftiges Schneegestöber los- b a h. In der dadurch eintretenden Finsterniß gerieth man z» nahe ans User. Zu svät erblickte der auf dem Steuerbord stehende Bootsmann die in einer Entfernung von kaum mehralS 20 Schritt dräuenden Felsen, und sein Ruf, die Maschine still zu stellen, hatte keine Wirkiing, und mit voller Kraft rannte das Fahrzeug gegen die Uferklippen an. Der Kapitän er- theilte sofort den Befehl, die Maschine rückwärts arbeiten zu lassen, und man erreichte wiederum die offene See. Das ^Schiff aber sank so rasch, daß man wieder das Land zu erreichen suchen mußte. Als sich zeigte, daß hierzu keine Aussicht vorhanden sei, gab man sich daran, die Rettungs boote herunter zu lassen. Wie gewöhnlich ging dies sehr schlecht und lang sam von Statten. Das eine Boot schlug um, als es mit Menschen bela den, den Wasserspiegel erreichte und alle darin befindlichen Personen kamen ums Leben. Sin glücklicheres Geschick hatte das zweite Boot. Es setzte zuerst 17 Personen glücklich ans Land; einige derselben stachen darauf so fort wieder in See, um ihren Unglücklichen Gefährten zu helfen. Als sie das Schiff erreichten, fanden sie, daß dasselbe untergegangen war und nur noch die Masten, an welche sich 12 bis 14 Personen angeklammert hatten, aus dem Wasser emporragten. Mittlerweile kam ein anderer Dampfer, der „Roscommon", heran dem es gelang, noch eine Anzahl der Schiff brüchigen zu retten. Wie in so vielen Fällen, lag die Hauptschuld des Unglücks an der schlechten Einrichtung der Rettungsboote. An und für sich mögen diese Rettungsboote bei den englische» Schiffen noch so vortreff lich sein, die Matrosen mögen sich noch so sauber und zierlich in Stand halten: im Falle der Noth zeigt sich säst immer, daß eine geraume Zeit da rüber vergeht, bis sie zur Erfüllung ihres Zweckes bereit sind. An diesen Zweck aber denkt der leichtsinnige Matrose, den entscheidenden Augenblick abgerechnet, gar nicht. Das die Dinger dazu da sind, ihm und Andern möglicherweise einmal das Leben zu retten, fällt ihm nicht ein. „Eine dep hauptsächlichsten und eigenthümlichsten Schwierigkeiten", sagt die „Times", „mit welchen die anglosächsische Regierung zu kämpfen hat, ist die, ihre Unterlhanen dazu zwingen, das sie ihr eignes Leben achten". * Berichte aus Eingapore vom 3. Januar melden aus Batavia vom 29. Dcccmder, das; dort in der Nacht vom 20. ein heftiger Erdstoß in der Richtung von SO. nach SW., mit unter irdischem Rollen verbunden, verspürt worden ist. Der Erdstoß wiederholte sich im Verlaufe einiger Minuten mehrere Male und hat in das Mauerwerk vieler Hauser Risse gemacht. Zu dersel ben Zeit empfand man in Buitenzorg einen Stoß in der Richtung S. nach N., durch den daS Haus des Gcneralgouverneurs und andere Gebäude beschädigt wurden. — Auch auf mehrern andern Punkten von Java scheint sich der Erdstoß in ungewöhnlich hef tiger Weise empfindbar gemacht zu haben. * Der Telegraph aus Liverpool meldet einen schrecklichen Unglücksfall. Der Postdampfer „Queen Victoria" (einer Du bliner Gesellschaft gehörend) stieß gestern früh wahrend eines Cchneestnrms auf die Klippen bei Howth und sank nach ungefähr fünfzehn Minuten. Gegen 150 Personen sollen an Bord gewesen alö Subl Ansicht , Insolvenz der Publ Ngr. i ii g e g a ii g e ii: gedachten ihre Geb> zehnten 2 im Grun mehrer» i dem dazu des Flurl der Bekai achtet wc Platze hi, Geldstrafe angewiesc welcher z Bevollma Wiederein sowie naü Vormitta gleich ah Vergleich! angesehen Tage der Getreide-Preise in Radeburg den 2. März 1853. Kirchliche Nachrichten Pulsnitz, den 11. März 1853. Beerdigungen: 6. März. Der kleine Friedrich Louis, Friedrich August Rammers Vand- fabr. in Meiß. Ohorn jüngstes Söhnl. gest. an Krämpfen 10 Mo», alt. — Joh. Christoph Schöne Hsir. u. Bdm. in Böhm. Ohorn ein Ehemann gest. an Maaenverhärtung 57 Jahr alt. — 7. März. I. C. Günther ein Töpfergeseile weil. Christoph Günthers Bdm. auf der Meiß. Seite nachgel. Sohn gest. am Nervenfieber 46 Jahr alt. — 9. März. Frau Sophie Guhr, Joh. Glied. Guhr's Auszugsbauers in Niedersteina Ehefrau, gest. an Schlagfluß 70 Jahr 6 Monate alt. — 10. März. Die kleine Auguste Emilie Bürger Joh. Christoph Glied. Bürgers HSlr. u. Bdm. in Meiß. Ohorn einziges Töchtergen gest. an Schlagfluß 2 Monat alt. Sonntag den 13. März predigt früh Herr Oberpfarrer Weißenborn. Nachmittags Herr Diaconus Lehmann. Radeberg, den 11. März 1853. Geboren: Mstr. Ernst Theodor Messerschmidt, ans. B. und Bäcker ein Sohn. — Mstr. Heinrich O. 'Donatt, ans. B. und Buchbinder ein Sohn. Gestorben: Carl Methfeffel, Jnvalit 68 Jahr alt an Magenübel. —Mstr. Gottsried Moritz Zeisold, ans. V. und Bäcker eine Tochter 1 Jahr 6 Monate alt an Krämpfen. — I. K. G. Hofmann, BanerauSzügler in Lotzdorf 53 Jahr 3 Tage alt an Magenlähmung. Sonntag, den 13. März predigt früh Herr Superint. Martini; Nachmittags Herr ArchidiaconuS Krause. Königsbrück, den 11. März I853i Geboren: am 28. Feb. ein Sohn dem Postillon M. Richter. Am 4. März ein Sohn dem Fleischcrmstr. F. G. Leißner- Laußnitz. Geboren: d. 1. März, eine Tochter dem Mauergesell n. Hslr. A. Wilh. Menzel. Am 2. März eine Tochter dem Hslr. C. August Günzel. Sonntag, den 13. März predigt Vorm. Herr Oberpfarrer Kirschl Nachmitt. Herr Diaconus Marloth. Radeburg, den 1l. März 1853. Geboren: Mstr. C. F. Ebert B. u. Schuhm. ein Sohn. Gestorben: E. Theresie, der E. Rosine Opitz ieibl. Tochter 7J. 5 M. 14T. alt. Sonntag, den 13. März predigt früh Herr Diaconus Meißner. Nachmittags ist Betstunde. und beinahe 100 (darnnter der Capitän) ertrunken sein. Die Andern wurden durch den Dampfer RoScommon gerettet und nach Dublin gebracht. " Hermann Kothe (schreibt die Köln. Ztg.) zeigte hier in Köln den Nutzen der.Gedachlnißknnst für das praktische Leben in wahrhaft eclatanter Weise. Vierundfünfzig Infante risten ließ er sich auf dem hiesigen Casernenhofe, in Gegenwart vieler Offiziere, einzeln mit Namen-nennen, und nachdem sie sich darauf, ohne daß er cs gesehen, wild und bnnt durcheinander ge stellt, rief der Gedachtnißkünstler jedem Einzelnen richtig seinen Namen vom Gesicht! Weißen 4 Thlr. 18 Ngr. auch 4 Thlr. 28 Korn 4 - - - - 4 - 8 Gerste 2 - 23 - - 2 - 25 Hafer Erbsen 1 - 14 - - 1 - 25 4 - - - - 4 - 4 Heidekorn 3 - 12 - - 3 - 23