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74 Kirche für bereits ein catcn nach so viel die bischof vo« schafft 20« haben wie schall Gr Czernin, « Cprinzcnf häzy, Fl( Administr« der Abt;« Graf Khc v. Andrea Pari krönung l In den T haltö crhl schäftigt s ung anzu Vermähl« gesteuert« heute um um 11 Ul den Erzbi Kaiser ein der Hoch Loi Ocsterreic Wohlfah der seit 1« vor, wie producte Vereins»! ihre Erze« Ge» Proclam« steck ein popolo" ihm eiger achtet bei sensbisse M amtliche dcö Vcr Fremden sirt werd sr Schiffen Priestern sind 14, von den Laienbrüdern 5 östel-rtichisch« Unter- thancn, und 1 Römer. Von allen sind 6 in Mailand domicilirt, die übrigen befinden sich in verschiedenen Städten in der Lom bardei. Folgende sind die nähern Umstände, unter denen der Ausweisungsbefehl vollzogen wurde. Am 21. Januar v. I. gegen 3 Uhr Nachmittags stellte sich dem Convente in Faido der Regicrungscommissar des Districtes Faido vor und ermahnte die Ordensbrüder, die unangenehme Nachricht mit Fassung hin- zunchmcn, welche er eben ihnen mitzutheilen beauftragt sei. Er las hierauf ein Regierungsdecret, in welchem dem Commissar folgende Verhaltungsbcfehle ertheilt waren: 1) Jene Capuzincr- mönche, welche nicht durch Geburt der Schweiz angehören, un mittelbar an die Grenze zu bringen. 2) Zur Vollziehung dieses Auftrages nöthigcnfalls Gewalt anzuwenden. 3) Nach der Jn- timation dieses Decretes keinem Mitgliede des ConventS einen Ausgang zu gestatten. 4) Bis zur Ausführung der Maßregel das Amtsgeheimniß strenge zu wahren. 5) Den Auszuweisenden die Wahl dcö Weges frcizustellen, auf welchem sie sich der Grenze nähern wollen. 6) Jedem von den Priestern 100 Fr. und jedem Laienbruder 100 Zwanziger als Reisegeld auszufolgen. 7) Nie mand auö der Zelle und aus dem Convente außer der Leibes kleidung etwas fortnchmen zu lassen. Im entgegengesetzten Falle habe der Superior des Conventes jedes einzelne Stück zu notiren. 8) Die Capuziner bis an die Grenze entsprechend cscortiren zu lassen. 9) Endlich über den Vollzug Bericht zu erstatten. — Der Commissar gestattete den Priestern bis zur Abreise einige Stunden Frist, so daß dieselben mit Anbruch dcö Tages ani 22. die Reise iu der von ihnen gewählten Richtung gegen Lugano an- tratcn, wobei sie sich eines von dem Commissar ihnen bcigestellten Wagens bedienten, welcher übrigens die Rücksicht beobachtet hat, sie nicht zu begleiten, überzeugt, daß sie dem erhaltenen Auftrage nicht entgegen handeln werden. In Bellinzona angelangt, wurden sie von einem gewissen Mariotta, Commandanten der Linie, em pfangen, der ihnen keine besonders sreundliche Miene zeigte, da er nach seiner Versicherung sie schon nach Mitternacht erwartet habe, während es aber schon Mittag war. Er wollte ihnen nicht ein mal gestatten, eine Erfrischung cinzunehmcn, und bestand aufihrer unmittelbaren Weiterreise, auf welcher er sie begleitet hat. In Catenazzo angclangt, versicherte er die Mönche, daß er die Weis ung habe, sie nicht nach Lngano, wie sie es wünschten, sondern nach Magudino zu bringen. Alle ihre Einwendungen bliebcn fruchtlos. In Magudino angclangt, fandcn sie das Dampf boot bereits abgcgangen und mußten daher daselbst untcr strenger Bewachung dcs Mariotta übernachten. Am folgenden Morgen führte er sie selbst bis zum Schiffe und verließ sie nicht mehr, bis das Schiff abgcgangen war. — (W. Dl.) Se. Maj. der Kaiser hat dem Bürger und Hausbesitzer auf der Wieden, Herrn Joseph Eltenreich, welcher zuerst seine seine kräftige Hand gegen den Meuchelmörder Joseph Libeny erhob, den Fran;-Josephs-Orden verliehen und denselben dem wackern Manne im Beisein der sammtlichcn Mitglieder dcr k. k. Familie höchst eigenhändig übergeben. Nachdem sich Herr Ettcurcich beharrlich weigerte, noch ein anderes Geschenk zu wählen, indem er am Schmerzenslager des Monarchen versicherte, daß jeder Wiener Bürger an seiner Stelle nicht anders gehandelt haben würde als er selbst, erhielt er noch den ehrenvollen Auftrag, seine Gemahlin Ihrer Majestät der Kaiserin-Mutter vorzustellen. — Die heutige „W. Ztg." enthält folgenden Ausruf des dem kaiserlichen Throne zunächst stehenden Prinzen, Sr. k. k. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Max: „Ein in Oesterreich neues Verbrechen ist geschehen. Eine Gefahr, vor deren bloßem Ge danken wir schaudern, ging nahe an unö vorüber; nur durch ein besonders gnädiges Walten der Vorsehung ward sie abgewendet. Den Frevel möge ewige Nacht bedecken; doch unsere Dankbar keit und Freude soll sich ein Denkmal gründen, welches bis in die fernste Zukunft von ihr cin würdiges Zcugniß gebe. Ich halte cS für das schönste Vorrecht meiner Lebensstellung, daß in ihr eine besondere Aufforderung liegt, bei Bethätigung dcr Untertha- ncmrcue und dcr Liebc, der Hingebung, der Bewunderung für Sc. Majcsiät überall der Erste zu sein und spreche daher der Erste einen Gedanken aus, von welchem ich vorauösetzen darf, daß ihn Viele als eine Verwirklichung von schon gehegten Wünschen be grüßen werden. Im Hause Gottes haben wir die Rettung Er. Majestät gefeiert und ein Gotteshaus wird das schönste Denkmal sein, durch welches Oesterreichs Dankbarkeit und Freude sich der Welt ankündigcn kann. Ich wende mich daher an Alle, welche mit mir den Wunsch thcilen, daß die Gesinnung, welche uns er füllt, eine großartige Bethätigung finde und dadurch gleichsam dic geistige Sühne dcö Verbrechcns vollzogen werde, und lade sie ein, durch ihre Beiträge möglich zu machen, daß zu Wien eine dem Zwecke entsprechende Kirche gebaut werde. Eine nähere Andeu tung über den Ort läßt in diesem Augenblicke des ersten Ent wurfes sich noch nicht geben. Es ist zu wünschen, das dieses Gotteshaus im gothischcn Style errichtet werde, welcher ohne Zweifel am besten geeignet ist, dem Aufschwünge und Rcichthumc dcs christlichcn Gcdankcnö durch die Baukunst einen Ausdruck zu geben. Dazu sind nun allerdings sehr bedeutrnde Summen er forderlich. Aber das Kaiferthum ist reich an Besitzenden, welche sich niemals dem Anlasse entziehen, ihre Hingebung für Monar chen und Vaterland, sowie ihren Drang, für alles Würdige zu wirken, durch die That zu bewähren und deren richtiger Blick cS nicht verkennt, daß der Sieg über die Gewalten, welche in den Unthaten dcö 6. und 18. Fcbruar ihre Natur und Richtung so grell abgcprägt haben, wie die sittliche Ordnung so auch den Be sitz gerettet hat. Auch minder Wohlhabende werden ihre Gesin nung durch eine, wenn auch noch so geringe Gabe bethatigen. Da her kann ich mich dcr Hoffnung übcrlaffen, daß sich dic Mittel findcn werden, etwas der Größe des Gegenstandes Entsprechen des hervorzurufcn. Indessen ist es sehr zu wünschen, daß Alle, welche ciu Erinnerungszeichen der glücklichen Errettung zu fördern beabsichtigen ihre Beiträge der Ballführung zuwendcn. „Mit vereinten Kräften" ist der Wahlspruch Sr. Majestät und ohne Vereinigung der Kräfte kann in keinem etwas Bedeutendes ge schaffen werden. Wien den 27. Februar 1853. Erzhcrzog.Fcr- dinand Max."