Volltext Seite (XML)
auf die Hanptwachc versucht worden iss, hat hier Nicht genüge Sensation erregt. Wiewohl kein Vernünftiger an denl Mißtkn- gen solcher tollkühnen Angriffe im Geringsten zweifeln kann, be klagt man sie doch allgemein, nicht nur weil abermals Blut der sühnenden Gerechtigkeit fliesten must, sondern hauptsächlich darum, weil durch alle solche Vorgänge der Zeitpunkt nur verzögert wird, wo im Gesammtgebiete der Monarchie die normalen Gesetze wie der zur Herrschaft gelangen können. Man gab in Zeitungen wiederholt fromme Wünsche für bereits nahe bevorstehende That- sachen aus, und träumte von Aufhebung des Belagerungsstandes und von der Ncdnctiou der Armee auf den Fricdcnsfuß; wollte Gott, die Vorsicht der Regierung erlaubte setzt schon, dergleichen Maßregeln ins Leben treten zu lassen. Wie in Italien politische Umtriebe, nehmen in Ungarn Räubereien überhand, und scheinen auch nur eine MaSke von erstem zu seien. So mußte neuerlich im Borsodcr Comscat ebenfalls das Standrecht publicirt werden. Ueberall Unsicherheit zu säen wie die Mittel zum Zwecke auch ge artet sein mögen, scheint daö Losungswort der Ueberbleibsel einer nntergegangenen Partei, die, so klein sie auch sein mag, ihr Alles auf die Revolutionirung von Europa setzt. In Italien pflegt man ähnliche Versuche bekauntlich gern in den Caruevalszeiten zu machen, wo die Festlichkeiten große Menschenmassen versam meln und die Gemüther durch den Freudentaumel erhitzt sind. Um dieser einerseits zu stören und auf der andern Seite die Wellen der Bewegung in ihr revolutionäres Bett zu leiten, scheint die Absicht des tollkühnen Häufleins gewesen zu sein, das sich in der Kraft und Treue der Soldaten, wie in den vermeinten Sympa thien der Mehrzahl der Bevölkerung so bitter getauscht hat. Da bei dürfte der Umstand nicht außer Berechnung geblieben sein, daß der Commandircnde in Mailand, Graf Gynlai, eben jetzt auf Urlaub abwesend ist, ein General und Staatsmann, dessen schar fen Blick und zeitgemäße Strenge die Uebelwolleuden ebenso fürchten, als er der loyalen Bevölkerung für eine Stütze der Ruhe und Ordnung, alle Bedrängten und Nothleidenden aber als ein Quell der Hilfe und Tröstung gilt. Und nun die Folge dieser verbrecherischen Tollkühnheit? Diejenigen, welche mit den Waffen in der Hand gefangen wurden, werden sic zweifelsohne mit ocm Leben büßen müssen, wahrend ihre Anstifter gesichert auf fremden Boden leben, wo sie sich des Schirmes der dortigen Ge setze erfreuen. Aber was kann die österr. Regierung in solchem Falle thun? Sie ist gezwungen, die Werkzeuge unnachsichtlich zu bestrafen und so ein abschreckendes Exempel zu statuiren, wo ihr die Macht gebricht, den eigentlichen Quell des Uebels für immer zu verstopfen, Paris, 8. Februar. Als Veranlassung der vor einigen Tagen stattgcfundcnen Verhaftungen, welche so großes Aufsehen erregt haben, stellt sich heraus, daß seit einiger Zeit von hier an auswärtige Blätter mißliebige antibonapartistische Corresponden- zen versendet worden sind, über deren Urheber man sich hat ver gewissern wollen. Der größere Theil der Verhafteten gehört daher pnblicistischen Kreisen an, und man hat sich hier keineswegs, wie es Anfangs hieß, auf legitimistische Schrifftsieller und Re- bacleurv beschrankte Unter den Verhafteten befinden sich z. B. auch ein früherer Redacleur des „National", ja selbst ein Mit- redartenr des „Journal deS Debats", auch ein paar Correspon- dcnten deutscher Blatter. Der General St. Priest ist irrthümlich festgenommen worden; man wollte seines Sohnes sich bemächti- gen und ergriff dafür den General, der, nachdem man ihn auf der Polizeipräfectur erkannt, sofort freigelassen wurde. Inzwischen war es aber seinem Sohne gelungen zu entkommen. Die Zahl der Verhaftungen ist sehr übertrieben worden; man sprach von 40, ja 60. Jetzt stellt sich heraus, daß deren nicht mehr als 16 im Ganzen stattgefunden haben. Die Verhafteten, soweit sie noch nicht in Freiheit gesetzt sind, sollen vor Gericht gestellt werden. Der Kaiser ist gestern Nachmittag -2 Uhr mit seiner Gemahlin in den Tuilerien eingetrosseu. Man spricht davon, daß ein neues Guidenregiment errichtet werden und den Namen „Guidcu der Kaiserin" erhalten soll. General Allouveau de Montreal, der neue Truppcncommandant des im Kirchenstaate stationirten Ob servationscorps, hat sich auf dem Dampfcr „Mctcor" nach Ci- vitavccchia cingcschifft. Zürich, 9. Fcbruar. Am Montag Morgen war Mai land ruhig, — später begann der Kampf von Neuem,- cs wurden viele getödtct und verhaftet. Die Thore wurden geschlossen. Mailand ist ceruirt. Die Eisenbahn befördert nur Truppen. Es sind Proclamationcu von Mazzini vcnhcilt. Es werden eidgenössische Truppen aufgeboten, um eine diesseitige Bctheili- guug am Kampfe zu verhindern. Das Journal der „Tessin" bringt die Nachricht von Unruhen in Rimini. — Nachrichten aus Belligone von heute Mittag melden: Mailand ist ruhig, doch sind die Thore noch gesperrt. Fortwährende Verhaftungen. — Die „Wiener Ztg." veröffentlicht nachstehende, auf telegraphischem Wege erhaltene, von Er. Exccllenz dem Feldmarschall Grafen Radetzky erlassene Proklamation an die Einwohner des lom- bardisch-venctianischcu Königreiches: „Zur Ergänzung der in der „Mailender Zeitung" vom 7. l. M. Nr. 38 enthaltenen Kund machung finde ich Nachstehendes zu veröffentlichen: Eine ver brecherische Rotte, mit Dolchen bewaffnet, fiel am 6. d. M. Abends bei eiutretcndcr Dämmerung in den Straßen der Stadt Mailand einzelne Offiziere und Soldaten meuchlerisch an, von denen 10 tobt blieben und 54 mehr oder weniger schwer verwun det wurden. Durchdrungen von dem tiefsten Abscheu gegen das schändlichste aller Verbrechen, den gedungenen Meuchelmord, bin ich geuöthigt, strenge Maßregeln gegen die Stadt Mailand in Anwendung zu bringen, und habe daher auf Grund der in mei nem Proclam vom 19. Juli 1851 enthaltenen Androhungen vek- ordnct wie folgt: 1) lieber die Sradt Mailand wird der schärfste Grad des Belagcrungsstandes verhängt, welcher mit allen seinen Consequenzen in der größten Strenge gehandhabt werden wird. 2) Alle verdächtigen Fremden werden aus der Stadt Mailand ausgewiesen. 3) Die Stadt Mailand hat für den lebensläng lichen Unterhalt der Verwundeten, sowie auch für jene der Fami lien der Getödteten zu sorgen. 4) Bis zur Einlieferung und Be strafung der Rädelsführer und Anstifter der verübten Verbrechen hat die Stadt Mailand der ganzen, wegen dieser Vorfälle äußerst angestrengten Garnison außerordentliche Gebühren zu bezahlen, von welr gebenen f sic angch vor, der tersuchun erlegen, daß die c gestört w I 'Oi I tcnegro I österr. crc D Sein Va D regimenb I caner Gr I Sein Oh » ein sehr r I schmückt. I brudcr d: I Grenzrcg ! Oguliene k normalhc k schrift cig i Thurm b I dem Ogr I beim Au! i terer, M ! mit vieler l Undank, i I in Unord ! im Jahre Hier trat in Dienst i schcn Gla k wurde ur gelang cs schönen s f In diese, l Vorzüglic f zum Schl aber als kurz dann f höher» N die Nefor f wie nicht l trauen in die schwiei geworden wie Ome befördert Mission n