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58 welcher nur der Tod, nicht Acrzte, cclestN könnten. Die allgb- nicine Theilnahme, welche sich schon wahrend des Krankenlagers des Verstorbenen kund gegeben, fand ihren schönsten Ausdruck bei seinem heute Vormittags uni 11 Uhr stattgefundenen Leichen- begängniß. Eine Abtheilung Jager ohne Gewehr, gefolgt vvn dem ans der Garnison Leipzig eigens hierzu herbcigekommencn Militärmusikchor, eröffnete den Zug, in welchem vor und hinter dem, von acht Jagern getragenen, bekränzten Sarge außer dem Bruder und einem andern Verwandten, beide ebenfalls sächsische Offiziere, und außer der Stadtgeistlichkeit noch eitle Abtheilnng von 50 Mann Jagern unterm Gewehr, sowie einige und zwanzig Offiziere aus den Garnison Leipzig, Chemnitz und Dresden, unter ihnen die Herren Oberst v. Hake, Major v. Bose, Major v. Fal kenstein und mehrere hiesige Stabsoffiziere v. d. A., ferner das Offiziercorps der Communalgarde, das Beamten - und Aufsichts personal des Arbeitshauses und zahlreiche Civilisten dem Ver ewigten die Ehre der letzten Begleitung erwiesen. Am Grabe widmete dem Todtcn daS vormalige Militär- und jetzige Com- munalgardcnmusikchor des Herrn Mehner eine Trauermusik, der Oberleutnant Gau aber Namens aller Waffenbrüder einen ihn hoch ehrenden Scheidegruß, worauf nach Rede, Gebet und Segen von Seiten des Dieners der Kirche ein dreimaliges Ehrenfeuer der auf dem Gottesacker ausgestellten Mannschaften es weithin verkündete, daß auch diesem braven Offizier einst im blutigen Waffenkampfe die eisernen Würfel des Todes gefallen sind. Meißen. Die „Meißn. Bl." berichten einen Unglücksfall, der sich am 10. d. M. in dem nahen Dorfe Cölln ereignet hat. Der Brunnenbauer Fränzel und der Maurer Voigt sind nämlich dort in einem bereits ausgegrabenen Brunnen, mit dessen Aus mauerung sie eben begonnen hatten, von dem oben cinstürzenden Erdreich verschüttet worden und bei dem Abgang des betreffenden Berichts war cs den angestrengtesten Bemühungen noch nicht ge lungen, dieselben herrauszugrabcn. Leider ergeben die nähern Umstände, daß allerdings großer Leichtsinn von Seiten des Brun nenbauers Fränzel die Schuld an dem Unfälle ist. Das durch- grabene Erdreich besteht nämlich meist aus Triebsand und trotz dem, daß dasselbe keine Haltbarkeit bieten konnte, hatte Fränzel vielleicht 6 Ellen hoch die Verschaalung herausgcnommen und sogar mehrseitige Warnungen unbeachtet gelassen. Wien, 13. Februar. Co viel aus den bisherigen Mit- thcilungen über die Ereignisse des 6. Februar in Mailand sich entnehmen läßt, fielen die verbrecherischen Angriffe in den Zeitraum von 5 bis 9 Uhr Abends. Ein zur Eisenbahn fahrender Omni bus wurde gleich anfänglich bei der Porta Tofa von einer Rotte angcfallen, umgestürzt und die darauf befindlichen Passagiere wur den beraubt. Während ein Haufe sich auf die Hauptwache warf, wobei Offiziere und viele von der Mannschaft verwundet wurden, verübten einzelne Abtheilungen der Meuterer den meuchlerischen Angriff auf das Militär in den verschiedenen Straßen. Auch Versuche, Barrikaden zu errichten, wurden gemacht. Eine erschöp fende und übersichtliche Darstellung der Vorgänge ist in diesen Augenblicke noch nicht möglich. Im Wege des standrechtlichen Verfahrens, welches nach den zuerst vollzogenen sieben Erccuci- oiieü festgesetzt würde, sind am 10 Februar vier Schuldige mit dem Straügc hmgerichket worden. In Mailand und der Pro vinz herrschte am 11. und 12. d. M. die größte Ruhe. Nach einer telegraphischen Mittheilung aus Verona vom 12. d. M. wurde aus Mailaud gemeldet, daß auf piemontesischem Gebiete 700 Emigrirte, die sich bei Stradclla versammelt hatten, von pic- montesischcm Truppen cntwaffnetund dann nach Voghera consig- nirt wurden. Die vfficielle pieMontefifche Zeitung vom 10. d. M. thcilt ein von Mazzini erlassenes Manifest und infolge dessen die Regierungsverordnung mit, Jeden zu verhaften, der die Grenze zu überschreiten versuchen sollte. In Piemont blieb nach Ver sicherung derselben Zeitung alles ruhig. Die Grenzen bei Gra- vellone sind von piemontesifcher Cavallerie besetzt. — 18. Februar. Die „Wiener Zeitung" meldet amtlich: Ein schändliches Attentat ist auf die Allerhöchste Person Sr. k. k. apostolischen Majestät verübt worden. Se. Majestät wurden heute um halb 1 Uhr während eines Spazierganges auf der Ba stei nächst dem Kärnthnerthore von einem Individuum meuchle risch von rückwärts angcfallen und mit einem Küchcnmesser in der Gegend des Hinterhauptes verwundet. Die Wunde ist nach dem Ausspruche der Aerzlc nicht gefährlich. Der Mörder wurde auf der That von dem Sc. Majestät begleitenden Flügcladjutanten ergriffen. Für die glückliche Rettung Er. Najestät wurde an, 18. Februar um 6 Uhr in der St. Stcphanskirche cin Io voum abgchaltcn. — 18. Februar. Auf telegraphischem Wege werden sic bc- rcits von dcm fluchwürdigen Attentate gegen das Leben Sr. Ma jestät des Kaisers unterrichtet sein. Die Gnade Gottes hat Eu ropa, hat insbesondere Oesterreich vor einem furchtbaren Unglücke bewahrt und das empörende Verbrechen nicht zur Vollendung kommen lassen. Gestatten Sie mir hier die bis jetzt (Abends ^6 Uhr) bekannt gewordenen Einzelnheiten dieses entsetzlichen Atten tats kurz zusammenznstcllen, wenn auch das Wesentlichste derselben Ihnen bereits bekannt sein sollte. Gegen ^1 Uhr hatten Se. Majestät der Kaiser den gewohnten Spaziergang auf dcn Wällen der Stadt, in Begleitung nur eines Adjutanten, des Grafen O'Donnel, begonnen. In der Nähe des Kärnthncr ThorcS zog eine Truppe Soldaten, welche im Stadtgraben cxercirten, die Allerhöchste Aufmerksamkeit insoweit an, daß Se. Majestät Sich über die Brustwehr beugten, um hinabzusehen. In diesem Au genblicke tritt cin bis jetzt unbemerkt gebliebener junger Mensch, in Ungarischem Rock, mit einer sogenannten Kossnth-Mütze bedeckt, von hinten heran, und stößt plötzlich mit aller Kraft ein sechs Zoll langes, scharfes, sehr spitziges Messer, ein sogenanntes Küchcn- meffer, Er. Majestät in den Hinterkopf, nahe dcm Hälfe. Allein Gott beschützte wunderbar das kostbare Leben! Die Spitze des etwas zu hoch geführten Messers, auf der Hirnschale aufgetroffen, beugt sich krumm. Se. Majestät, Allcrhöchstwclche eine Schuß wunde empfangen zu haben glauben, greifen, Eich schleunigst wendend, mit militärischer Kaltblütigkeit nach dem Säbel; doch schon ist dcr Adjutant dem Mörder in den Arm gefallen, und ein gerade vorübergehender Manu (nach Einigen ein Beamter, nach Andern ein Fabrikant) stürzt sich sofort auf den Mörder, reißt ihn zu Bodcn Personen i Sc. Majc des Crzhe Aerzte nicl völkcrungi dct ihre 2 hörlichc Lc die glückli gefcicrt. - Jahrc alt sich dcrfcll „Ich hab bcn — iä und aus s gar auö ( Namc ist darüber b keine Mich M unserer ff platz ein, Soldat, d würdigen Heiligung geschlosser — Vc aus den Mannschc Zu tons Tess ländcr R, die Arbe drei Tag Wissei 5 Stund, verschütte baß etwa dcn hcrar fischen H ließ. Ei an daS 2 wovon je die Asche ist der Fl worden u runter ur wenn Na ist über 4