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Wochenblatt - -'"'F für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirt von den verantwortlichen Redacteuren E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. Verlag von E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. F (1 . r « M». 1. Freitag, den 7. Januar, 185». Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. — Bestell ¬ ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg„und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzngeben sind, nehmen in PulSnik und Radeberg die Heraus geber, in Königsbrück der Kaufman» Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Dresden, 27. December. Einem Einwohner des nahen Marktfleckens Kötzschenbroda ist bei Gelegenheit der jüngsten An wesenheit Er. Maj. des Kaisers von Oesterreich in Dresden ein wohl auch der Erwähnung in weitern Kreisen würdiger Beweis kaiserlicher Munificen; zu Theil geworden. Bei Gelegenheit des im vorigen Jahre stattgefundenen Durchmarsches einiger Ab- theilungen der zum k. k. österreichischen vierten Armeecorps ge hörenden, auS Holstein zurückkehrenven Truppen durch gedachten Ort wurde nämlich der dasige sich mit Botendiensten beschäftigende Einwohner Lehmann von einem Trainpferde geschlagen und der maßen am Arme verletzt, daß er längere Zeit krank lag und auch nach seiner Herstellung erst allmählig schwereren Arbeiten sich wieder zuwenden konnte. Obwohl nun von einer Verschuldung feiten des betreffenden k.k. österreichischen Soldaten bei dem Vor fälle nicht die Rede war, erklärte sich doch sofort der hiesige öster reichische Gesandte, Herr Grafv.Kuefstein, zu Tragung der Kur kosten für Lehmann bereit und bestritt dieselben seiner Zeit nicht nur auch wirklich, sondern verabfolgte Lehmann auch noch außer dem Unterstützungen. Gegenwärtig nun hat Se. Maj. der Kai ser von Oesterreich auf Vortrag deS Herrn Gesandten Grafen v. Kuefstein aus Anlaß jenes betrübenden Vorfalls und in Be rücksichtigung . der guten Zeugnisse, welche Lehmann von allen Seite» her ertheilt wurden, für denselben sofort die namhafte Summe von 200 Thlr. als Unterstützung angewiesen, welche ihm auch bereits von dem Schatzmeister Sr. Maj. deS Kaisers aus- gezahlt worden sind. — 29. December. Nach einer uns vorliegenden Statistik der zu Weihnachten des Jahres 1847 von der Menschenliebe der Bewohner und Behörden Dresdens veranstalteten Weihnachts- bcschenkungcn für gute arme Kinder betrug die Zahl der damals Beschenkten 1246. Sehen wir uns jetzt einmal in der Bescheer- ungSstatistik der eben vergangenen Weihnachtstage uw. Jene Menschenliebe hat im Laufe der Zeit nicht abgenommcn, sie hat zugenommen. In den letzten Tagen wurde 1659 Kindern be- schcert, nämlich r Kindern am 19. December durch die Armenversorgungsbehörde 300 . 20. s in der 2^ 130 . 20. - in der 3.^ Kinderbewahranstalt 120 - 21. - in der 1.) 108 , 22. - in der MädchcnbeschäftigungSanstalt 129 --22. - in dem Pestalozzistifte 70 - 23. - in der evangelischen Freischule 143 - 23. - in der Freischule zu Rath u. That 239 - 23. - in dem katholischen Waisenhause uud Freischule 36 - 24. in dem Taubstummeninstitute 82 - 24. - in dem Blindeninstitute 84 i 25. - im Asyle taubstummer Mädchen 10 - 25. - in der Schuhmacherherberge 45 - 25. - in dem Ehrlich'schen Gesiifte 74 - 25. - im Stadtwaisenhause 77 - 25. - in der Marienstiftung 12 und wie vielen hundert andern armen Kindern wurde in Anstalten und Privathäusern der Tannenbaum der Freude angebrannt, wovon uns keine Kunde zugekommen und wovon nur der Aller ¬ höchste über uns weiß, welcher unsere Freude würzt, indem er uns das Gefühl des Wohlthuns in unser Her; legte. Pirna, 29. December. (Pirn. W.) Es dürfte für man chen Lefer, dieses Blattes nicht ohne Interesse sein, zu erfahren, daß di« Ausführung des Baues einer Kettenbrücke über tie Elbe bei Tetsthen unserm achtbaren AmtSmaurermeister Herrn C. G. Scherz im Offertwege zuerkannt wurde; es ist derselbe bereits mit den nöthigen Vorbereitungen zum Beginne des Baues be schäftigt und bei der anerkannten Solidität seiner bereits geliefer ten Bauwerke giebt man der begründeten Hoffnung Raum, die-