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Wochenblatt für Pulsnitz, Radeberg, Königsbrück, Radeburg, Moritzburg und deren Umgegend. Redigirl unter Verantwortlichkeit der Venner E. Förster in Pulsnitz und Th. A. Hertel in Radeberg. MO. 2V. Freitag, den 27. Ium. 18L1. Diese Zeitschrift erscheint jeden Freitag in einem ganzen Bogen und kostet vierteljährig 7 Ngr. 5 Pf. pr»ei>ui»«»»nao. — Bestell, ungen, Inserate aller Art, welche die gespaltene Zeile mit 8 Pfennigen berechnet werden, und in Pulsnitz und Radeberg spätestens bis Diens tags Abends, in Königsbrück, Radeburg und Moritzburg bis Dienstags Nachmitt. abzugeben sind, nehmen in PulSnitz und Radeberg die Heraus« geber, in Königsbrück der Kaufmann Andreas Grahl, in Radeburg der Buchbinder Günther, in Moritzburg die Post-Expedition, in Großenhayn der Buchbinder Hohlfeldt, so wie alle Postämter an. Zeitereignisse. Chemnitz-Riesaer Staatseisenbah», 22. Juni. Unsere Bahn hat gestern einen bedeutenden Unfall gehabt, bei welchem es als ein großes und wunderbares Glück anzusehen, daß kein Mensch dabei in Schaden gekommen ist. Eine auf der Bahn linie befindliche Weiche war nicht richtig gestellt und obgleich der Lokomotivführer solches bemerkt und sofort die nöthigen Signale gegeben, hat er doch nicht verhindern können, daß die Lokomotive nebst Tender und den folgenden Wagen aus dem Gleis gekom men und mehrere Wagen durch den nachschiebenden Zug völlig zertrümmert worden sind. Die theilweisc oder völlige Zerstör ung hat im Ganzen sechs Güterwagen betroffen. Da alle beim Zuge dienstthuenden Beamten ihre Pflichten gehörig erfüllt ha ben, ist ein weiteres Unglück abgewendct worden. Lauchhammer, 14. Juni. (N. Z.) Heute Morgen ist die eiserne Reiterstatue des verstorbenen Königs Friedrich Wil helm III. von Preußen von hier abgegangcn. Ein Berliner Eilfuhrencomitö hat den Transport yach Königsberg übernom men und gedenkt in dreißig Tagen den Weg dahin zurückzulegcn. Mit 26 Pferden wurde von hier abgefahren. Mit dem eigcnds dazu gebauten Wagen erreicht das Denkmal eine Höhe von 20 Fuß und eine Schwere, die sich auf 250 Centncr belaufen mag. An einzelnen Orten müssen die Thore ausgegraben und von der Küsirincr Brücke die Ueberdachung abgenommcn werden. Das Postament geht auf zwei großen Frachtwagen, von denen jeder mit 70 Centner beladen ist, der Reiterstatue nach und wird eher als diese in Königsberg cintreffen, Hannover, 19. Juni, Die Hannoversche Zeitung giebt aus einer „hannoverschen Denkschrift über die deutsche Flotte^ Mittheilungcn, Der hannoversche Antrag in Frankfurt geht dahin: daß 1) die Bundesversammlung sofort die Anerkennung der in der Nordsee vorhandenen deutschen Flotte als Eigenthum des Bundes aussprechen wolle. Diese Eigenschaft der deutschen Flotte wird jedoch hannover'schcrseits als eine bereits vorhandene Und rechtlich nicht zu bezweifelnde, die Flotte hannover'scherscitS als eine gemeinsame Vertheidigungsanstalt, als eine Anstalt zur Erfüllung des (Art. 2 der Bundesacte, Art. 13 der Wiener Schlußakte) ausgesprochenen Bundeszweckes, mithin als orga nische Einrichtung angesehen. Der hannoversche Antrag geht 2) auf Niedersetzung einer Commission zur Vorbereitung eines Bundesbeschlusses über die Frager ob die in der Nordsee vor handene deutsche Flotte als Flotte des Bundes beizubehalten, oder als solche aufzulösen und wie eventuell diese Auflösung zu bewerkstelligen sei? Wenn nun auch dieser zweite Theil des han- novepschen Antrags die Befürchtung erregen könnte, daß man seitens der Bundesregierungen an die Auflösung der deutschen Flotte denke, so wird jene Befürchtung doch schon wieder ent fernt, wenn man die Motive diefes zweiten Antragstheils ins Auge faßt. Man hat nämlich die in Beziehung auf die angege bene hannoversche Auffassung des Charakters der Flotte obwal tenden verschiedenen Rücksichten vereinigen, eine feste Ansicht über den Zweck der Flotte, eine nähere Erwägung der zur Sicherung dieses Zweckes erforderlichen Mittel herbeiführen und durch Nie- dcrsctzung einer Commission die Angelegenheit fördern wollen. Die neben dem hannoverschen Anträge überreichte Denkschrift ist geeignet, hierüber noch ein mehreres Licht zu verbreiten und noch mehr die Sorge zu verscheuchen, als werde im Schooße dex Bundesversammlung die Auflösung der deutschen Flotte beab sichtigt, Am wenigsten würde dies von der hannoverschen Re gierung oder irgend einer der Nordseestaaten anzunehmen sein, Die erstere hat unfraglich der Erhaltung der Flotte die eifrigste und unablässigste Fürsorge zugcwendct, auch die übrigen Nord- seestaatcn sind dabei mit ihr Hand in Hand gegangen, wie das deren am 6. v. M. in Hannover stattgefundene Confcrenz be weist und, wie man hört, fehlt es auch an den erfreulichsten Acußerungen seitens der Binnenstaaten, namentlich Baierns, über dje Angelegenheit nicht. — Die Denkschrift niiMt zunächst Be ziehung darauf, daß der Bestand der deutschen Kriegsflotte in der Nordsee an Schiffen, Bemannung und Zubehör; die Einrichtung und die Persoucuzahl der Plarincvcrwaltnng; die Kampf- unh