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Annahm« »«» Jnsnatt« bi, »««mittag <« Uh«. »Inserat» werden mit zo Pf Ifür di« Spattzrtle terechne LabellarischrrZSatz nach b»sond«r«m Tarif Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rähl« in Groß-Dkrilla Nr. 141. Freitag, den 23. November 1906. S. Jahrgang. Donnerstag, den 22. Nov., abends 8 Uhr: öffentl. Kemeinderais-Sihung. VNt«Lorf-Moritzdors, den 20. November 1906. Der Gemeindrvorstand. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Dkrilla, den 2 2. November <yos Mittwoch, den 28 November, nach mittag« 4 Uhr ist eine öffentliche Versammlung des Gustav-Adolf-Fcauen- und Jungfrauen- verein Nadederg und Umgegend im „Noh" zu Radeberg. Den Vortrag wird ein Diaspora. Pfarrer aus dem fernen Osten halten, der sich auf einer VortragSreise befindet, k. Klawitter au» Kobylagora in Posen wird „Bilder au« einer zweisprachigen Diaspora im fernen Osten" zeigen. Kobylagora erhält aus unserm Verein, und zwar aus Langebrück eine Weihnachlskiste, um so mehr ist die persönliche Anwesenheit und Berichterstattung des dortigen Pfarrers will kommen zu heißen. Der Kirchenvorstand hat auch diesmal wieder seine Mitwirkung zugesagt. —* Ein deutliches Sinken der Schweine fleischpreise mackt sich allmählich in den Groß städten und sogar in Berlin bemerkbar. Die Preise sind von 134 bis 144 Mark für 100 Kilogramm Schlachtgewicht auf 114 bis 128 gesunken Auch im Kleinverkchr wird dieser Preisrückgang mil der Zeit cintreten. Von den in Aussicht stehenden Regierungs- Maßnahmen aber ist ein weiteres Nachlassen der Teuerung zu erwarten. Am nächsten Montag wollen die Berliner Frauenrechtlerinen aller Schotterungen eine Protestversammlung gegen die Fleischteuerung abhalten. Hoffentlich kommt dieser Protest schon zu spät! Dresden. Am Dienstag morgen wurden die irdischen Ueberreste des durch Selbstmord geendeten Landrichters Dr. Mühlmann zur letzten Ruhe bestattet. Ein großes Trauer- gefolge gab den Verstorbenen das letzte Geleit. Ueber die Ursache des Selbstmordes herrscht noch tiefes Dunkel. Nur soviel steht fest, das daß tragische Ende des allgemein geachteten und wegen seiner Humanität außerordentlich beliebten Strafrichters in ursächlichem Zu sammenhangs steht mit dem am Donnerstag vor der 6. Strafkammer des hiesigen Land gerichts verhandelten Eipressungsprozcß gegen den auü Chemmtz gebürtigen Kaufmann Georg Schurig. Dcr letztere forderte in einem an Dl. Mühlmann gerichteten Briefe von dem Fabrikanten Unger in Riesa, dem Schwieger vater Dr. Mühlmanns, 10000 M, andernfalls er mit „Enthüllungen" kommn werde. Am Tage nach der Verhandlung, die mit Ver urteilung Schurigs zu einem Monat Gefängnis endigte, stattete Schurig dem Verstorbenen in dessen Wohnung aus dcr Wintergartenstraße abend» in der sechsten Stunde einen Besuch ab. Es soll hierbei zu einer heftigen Aus einandersetzung gekommen sein» wenigstens wurden von den Hausbewohnern laute Reden vernommen. Kurz nachdem sich Schurig ent fernt hatte, fiel der verhängnisvolle Schuß. Dr. Mühlmann halte das Herz getroffen. — Seit Monaten lenkt der Spackaffenneu- bau an der Kreuzkirche die Aufmerksamkeit auf sich, der in seiner gediegenen Erscheinung und mit seinen Bauformen als eine d-r besten Schöpfungen der össenllichen Bautätigkeit aus dem letzten Jahrzent bezeichnet werden kann. Von der Hand des Bilchamrö Hotlcnroth sind in die Sandsteinwände des Erdgeschoßes kleine Reliefs eingcfügt, die den Lebensgang de» Menschen in humoristischer Weise, die Be gegnung smit dem Mammon, mit dem Glücks schwein rc. darstellen. Die Eingangspforte ist zur Erzielung eines fein abgetönten Gegen satzes in grauem fränkischem Kalkstein ausge führt und gleichfalls mit Bildwerken von Hottenroth geschmückt. Lie beiden kräftigen männlichen Alte halten den goldnen Schatz mit beiden Händen umschloffen, während die Fruchtkörbe über der Türkrönung auf den Segen des Sparens hindeuten. Der Bau soll im nächsten Frühjahr seiner Bestimmung über geben werden. Beim inneren Ausbau des Hauses ist die Verwendung von Holz möglichst vermieden. Für die Decken und die oberen Teile der Wände ist zur Erzielung vollster Helligkeit in allen Räumen ein rein weißer Anstrich vorgesehen. Das Hochbauamt hat mit dem inneren Ausbau den Beweis gegeben, daß sich mit den gleichen Geldmitteln wie früher und durch einfache künstlerische Ent würfe die stereotype Nüchternheit öffentlicher Geschäftsräume sehr wohl in eine anheimelnde und dabei durchaus würdige und zweckmäßige Farbigkeit verwandeln läßt. Solche Ideen brauchen nicht nur auf den Papier der Kunst- zeitschrislen und in den Sälen einer Aus stellung zu bestehen, sondern lassen sich gut in die Praxis einführen. Diese Bestrebungen, die bereits in einigen neueren Schulen zum Ausdruck gekommen sind, werden also gerade in den von vielen Tausenden besuchten Spar kaffenräumen am ehesten vorbildlich wirken. — Ein auf der Kunstgewerbeausstellung ausgestelltes Grabdenkmal aus Elfenbein und farbigen Marmor soll laut Bekanntmachung eines Gerichtsvollziehers versteigert werden. Langebrück. Von dem Gisenbahnzuge 705 wurde Montag abend auf der Strecke zwischen Langebrück und Radeberg in der Nähe der Nachtflügelbrücke ein Soldat der 8. Kompagnie des 2. Gcenadierregiments 101 namens Küttner überfahren und sofort getötet. Pulsnitz. Der vom K. S Militärvcrein zu Pulsnitz schon seit Jahren gehegte Plan, für den unvergeßlichen König Albert von Sachsen ein Denkmal zu schaffen, geht seiner Verwirklichung entgegen. Mit der Herstellung des Denkmals sind bereits der Bildhauer Schnauder und Erzgießer Bierling, beide in Dresden, betraut worden. Zu dem Denkmal fehlen aber noch Mittel. Sebnitz. Vor dem Schwurgericht in Bautzen wird am 26. November gegen den Blumenmacher Kirsten aus Lichtenhain und den Schweizer Zinke auü Berggießhübel wegen versuchten Raubmordes und Einbruchsdiebstahl verhandelt werden. Damit dürfte das furcht bare Verbrechen aus dem i ochbusch bei Sebnitz seine Sühne finden. Großenhain. Erschaffen aufgefunden wurde am Dienstag früh nach 7 Uhr am Cottbuser Bahndamm hinter der Hauptkascrne der im 7. Dienstjahr stehend« Sergeant BrcSk« von der 4. Eskadron hiesigen Husarenregiments. Als Grund zu der unglückseligen Tat sieht man verletztes Ehrgefühl an; der Tote soll wegen zu späten Einpassierenö in die Kaserne geringe Strafe zu gewärtigen gehabt haben. Lommatzsch. Der Fuhrwerks - Besitzer Zimmermann von hier stürzte so ^unglücklich von einer Leiter herab, daß er einen Sckäd l- bruch erlitt, der seinen Tod atsbald herbei- führt«. Leisnig. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Dienstag nachmittag beim Abträgen des Gerüstes am hiesigen AmtS- gerichtsgebäude Schloß Mildenstetn. Daselbst wurde der 55 Jahre alte Maurer Karl Höhne au« Fischendorf, als er im Erdgeschoß ab- putzte, von einem herabstürzenden Gerüstteil aus den Kopf getroffen. Hierbei trug der Mann außer einer Gehirnerschütterung an- scheinend einen Wirbelbruch davon, so daß er nach dem Leipziger Stadikrankcnhaus über geführt werden mußte. Nossen. In der Lederfabrik von Otto Dutzger jr. haben sämtliche Arbeiter wegen Arbeitszeitdifferenzen die Beschäftigung aufge geben, Freiberg. Zu dem Konflikt der Studenten schaft mit der Polizei erläßt der hiesige Stadt rat folgende Erklärung; Wegen der Er örterungen, die aus Anlaß der bekannten Vorgänge im Sommer 1906 gegen Studenten angestellt wurden, wurde Beschwerde darüber geführt, daß die beteiligten Schutzleute ihre Befugnis überschritten und ihre Dienstpflichten verletzt hätten. Der Abschluß der in dieser Richtung erforderlichen Erörterungen und die darauf ergehende Entscheidung können jedoch nicht eher erfolgen, als bis das noch schwebende gerichtliche Verfahren wegen der Straftaten von Akademikern rechtskräftig beendet ist; erst dann wird sich das tatsächliche Material über sehen laffen, und erst dann ist eine disziplinelle Entschließung möglich, die die Gewähr der Richtigkeit und der Gerechtigkeit in sich trägt. Der Stadtrat beansprucht für sich das Ver trauen, daß diese Entscheidung, die übrigens im Rechtsmittelwege von sämtlichen Beteiligten angegriffen werden kann, ohne Rücksicht da rauf ergehen wird, daß es sich dabei um städtische Beamte handelt, aber auch ohne Rücksicht nach anderer Seite hin. Daran wird auch die Studenteroersammlung vom letzten Freitag nichts ändern, in der von studentischer wie von anderer Stelle das Ver halten der beteiligten Schutzleute abfällig be urteilt wurde, die aber nach den Vorstehenden nicht allein einigermaßen verfrüht war, sondern auch, wie in der Versammlung selbst anerkannt wurde, des Gehörs des anderen Teiles und der Kenntnis und Würdigung der bestehenden Vorschriften entbehrte. In der Studenten versammlung ist ferner der Auffassung Raum gegeben worden, daß der Stadtrat auf die in der Versammlung gegebene Sachdarstellung eine Gegendarstellung veröffentlichen und das man studentischerseits erneut antworten, mithin daß sich der Stadtrat auf eine öffentliche Polemik mit dcr Studentenversammlung ein laßen würde. Diese Auffassung verkennt die Stellung der Behörde und ihr Verhältnis zur Studentenschaft. Mulda. Am Freitag abend wurden von ruchloser Hand zwischen hier und Lichtenberg große Steine auf die Eisenbahnschienen gerollt. Der Führer des Güterzugs Nr. 7189 be merkte glücklicherweise das Hindernis noch recht zeitig. Leutzsch. Nachts hat sich auf dem hiesigen Bahnhofe ein schwerer Unglücksfall zugetragen. Der bisher in Leutzsch stationierte Stations assistent Herr Unt-rbeck hatte die auf hiesigen Bahnhose beschäftigten Arbeiter aus Anlaß seiner Versetzung zu einem Faß Bier zu sich in ein in der Nähe des Bahnhofs befindliches Restaurant geladen. Dieser Abschiedsfeier wohnte auch der Bahnhofsarbeiter Karl Stosch aus Großlehna bet. Mit dem ungefähr dreiviertel 12 Uhr in Leutzsch abführenden Zuge wollte Stosch nach Großlehna zurück- tahren. Er hatte sich aber etwas verspätet und sand die Schranken schon geschloffen vor. Der Zug, den er benützen wollte, hielt aber noch auf dem Bahnhöfe. Stosch öffnete ein neben dem Schrankenwärterhäuschen befindliches Pförtchen, welches er als Bahnhossarbeiter wohl kannte, gelangte dadurch auf die Schienenstrecke und wollte schnell noch die Schienen überschreiten und nach seinem Zuge eilen. Er hatte kaum die Schienen getreten, da kam ihm der Schnellzug von Corbetha entgegen. Der Zug riß den Mann um und zerstückelte ihn auf das Gräßlichste. Die Leichenteile wurden noch weit ab von der Unglücksstelle gefunden. Stosch ist verheiratet und hinterläßt Frau und 5 Kinder. Beucha. Ein höchst bedauerlicher Ungiücks- sall ereignete sich auf dem Steinbruche der Firma Daul und Tollert in Beucha, während man mit Sprengungen beschäftigt war. Der in Beucha wohnende, verheiratete Vorarbeiter Otto Porst hatte eine Sprengladung ^eingesetzt. Sie entzündete sich aber aus irgend einem Grunde nicht. Bei Erneuerung der Pulver-« ladung beugte sich nun Porst über das Sprengloch, als plötzlich der Schuß losging. P. wurde durch die Flamme ins Gesicht ge- troffen. Der Unglückliche, der äußerst schwere Brandwunden davontrug, wurde sofort in da» Leipziger StadtkrankrnhauS übergesührt. E» steht zu befürchten, daß der Mann auf beiden Augen erblindet. Leipzig. Das infolge der zwischen den Ringbrauereien und den Gastwirten Leipzig« und der Umgegend entstandenen Differenzen von den Gastwirten im Kampfe gegen di« Brauereien zur Führung ihrer Geschäfte ein gesetzte Aktions-Komitee verbreitet unter den Gastwirten ein als Aufruf bezeichnetes Flug blatt, in dem das Aktionskomitee berichtet, seine Tätigkeit sei von einem außerordentlich erfreulichen Erfolg begleitet gewesen, denn eine große Anzahl leistungsfähiger auswärtiger Brauereien habe sich gemeldet, die nötigenfalls auch mit Kapital einspringen würden. Weiter teilt das Aktionskomitee in dem Aufrufe mit, e» plane durch Gründung einrc Bierzentral« für Bayerische Biere einen Einheitspreis für diese zu schaffen. Das Komitee fordert auf, gegen die Uebergriffe der Ring-Brauereien entschloßen Stellung zu nehmen, insbesondere empsiehlt es: 1. „Wenn irgend möglich mit seinem dem Ringe angehörenden Lieferanten zu brechen und sich zur Einführung guter aus wärtiger ringsreier Bier« mit dem Aktions komitee in Verbindung zu setzen. 2. Auf keinen Fall Flaschenbier der Ringbrauereien in den Handel zu bringen. 3. Die Bezahlung des von den Ringbrauereien beschloßenen Preisausschlags nicht zu leisten, den fraglichen Mehrbetrag vielmehr bei einem Rechtsanwalte zu deponieren, da eine Rechtsentscheidung herbeigeführt werden soll. 4. In jedem Falle, wo ein Gastwirt zur Lösung des Verhältnisses zu seinem bisherigen Lieferanten Kapital be nötigt, das Komitee unverzüglich davon zu verständigen, da kapitalkräftige, leistungsfähige Brauereien zur Verfügung stehen, die auch in solchen Fällen einzugreifen bereit sind." Die Gastwirte werden in dem Flugblatt« weiter aufgefordert, dem Komitee binnen 8 Tagen mitzuteilen, welchen Bierbedarf sie haben. Neu mark. Von dem nachmittags 1 Uhr 58 Min. von Reichenbach nach Leipzig ver kehrenden Schnellzug ist am Montag auf dem hiesigen Bahnhofe der Maurer Brückner aus Schönbach, als er am Stellwerksgebäude, neben dem Gleise stand, erfaßt und überfahren worden, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. Meerane. Ein Unglücksfall mit tödlichem AuSgange ereignete sich am Dienstag vor mittag im benachbarten Seiferitz. Der Monteur Barthel vom Meeraner Elektrizitätswerk war damit beschäftigt, in dem Metznerfchen Gut« einen Hausanschluß an die elektrische Leitung herzustellen. Der Vorschrift zuwider arbeitete er, ohne die Isolier-Gummihandschuhe anzu legen. Plötzlich hörte man einen kurzen Schrei und sah dann Barthel leblos an seinem SicherbeitShaken an der Leiter hängen. Er ist sicher mit den bloßen Händen an den Leitungs draht gekommen, und der starke clekirische Strom hat seinen augenblicklichen Tod herbei geführt. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Barthel war erst 21 Jahre alt und hatte sich kürzlich verheiratet. Auerbach i. V- Die bereits vor drei Jahren einmal eingeäscherte hiesige große Rittergutsscheune ist in der Sonntagsnacht wieder abgebrannt. Mit dem reichen Inhalte wurde auch eine wertvolle Dampfdreschmaschine vernichtet.